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Die Trachycarpus takil gehort zur Unterfamilie Coryphoideae in der Familie der Palmengewachse Arecaceae Trachycarpus takilTrachycarpus takil im Botanischen Garten von RomSystematikFamilie Palmengewachse Arecaceae Unterfamilie CoryphoideaeTribus LivistoneaeUntertribus RhapidinaeGattung Hanfpalmen Trachycarpus Art Trachycarpus takilWissenschaftlicher NameTrachycarpus takilBecc Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Habitus 2 2 Blatter 2 3 Blutenstande und Bluten 2 4 Fruchte und Samen 3 Verbreitung und Standort 4 Nutzung 5 Pflege in Mitteleuropa 6 Quellen 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten1887 erhielt der italienische Botaniker Odoardo Beccari einige Samen von Hanfpalmen die am Mount Thalkedar in Kumaon Indien wuchsen Aus diesen Samen zog er Pflanzen heran von denen eine im April 1902 drei mannliche Blutenstande produzierte Anhand dieser Palmen fertigte er 1905 die Erstschreibung der Trachycarpus takil an Eine dieser Palmen aus der Originallieferung von 1887 steht heute noch im Botanischen Garten von Rom und eine weitere im Garten der Villa Beccari in Florenz Von dem Exemplar in Florenz stammt vermutlich der Holotypus dieser Art den Odoardo Beccari 1905 fur seine Erstbeschreibung verwendete Im Internet kursieren heute viele Beschreibungen der Trachycarpus takil die aber zumeist auf Exemplaren von Trachycarpus fortunei aus Kumaon basieren Die tatsachlichen Merkmale dieser Art wurden aber von O Beccari in der Erstbeschreibung von 1905 Le Palme del Genere Trachycarpus Webbia I 1905 beschrieben Beschreibung BearbeitenHabitus Bearbeiten Der Stamm junger Pflanzen wachst schrag spater wird er zunehmend aufrecht gerade und robust Er wachst ausgepragt kegelformig im Jugendstadium und erreicht eine Wuchshohe von maximal 15 Metern Alte Blatter bleiben zeitlebens am Stamm haften und er ist mit einem eng anliegenden Netz aus kastanien braunen Fasern bedeckt welches aber nicht sehr dicht und so wollig ist wie bei Trachycarpus fortunei nbsp Jungpflanze von Trachycarpus takil mit seitlich kriechendem Wuchs Herkunft Mount Thalkedar Kumaon IndienBlatter Bearbeiten nbsp Blattbild von Trachycarpus takil vom Exemplar das zum Holotypus im Garten der Villa Beccari in Florenz gehort nbsp Exemplar von Trachycarpus takil im Garten der Villa Beccari in Florenz von dem vermutlich der Holotypus der Art stammtDie Blattfacher verbleiben ahnlich wie bei Trachycarpus fortunei permanent am Stamm und gleichen denen der T fortunei allerdings jene Blatter des Vorjahres die sich direkt unterhalb der letzten Blutenstande befinden neigen sich alsbald nach unten fallen aber nicht ab und bleiben zunachst noch grun Die Blattstiele Petiolen sind etwa so lang wie das Blatt dunn und grazil an der Unterseite dreieckig abgerundet sehr scharfkantig und mit kleinen Zahnen bewehrt Das Blatt ist kreisformig 1 bis 1 2 m im Durchmesser mit 45 bis 50 Segmenten von 60 bis 85 cm Lange gemessen von der Hastula bis zu Spitze der mittleren Segmente Die Segmente teilen die Blattspreite in unregelmassiger Abfolge bis etwa zur Blattmitte anders als bei Trachycarpus fortunei bei der die Segmente die Blattspreite viel tiefer spalten Die Segmente sind steif und aufrecht grun und glanzend auf der Blattoberseite und blaulich bereift auf der Unterseite Die zentralen Blattsegmente haben eine Breite von etwa 3 cm durchgehend fast bis zur Spitze wo sie nur leicht gespalten oder zweigezahnt sind mit stumpfen und gespreizten Spitzen Blutenstande und Bluten Bearbeiten Diese Palmenart ist zweihausig getrenntgeschlechtig diozisch haufig zwittrig Der mannlichen Blutenstande sind fast wie bei Trachycarpus fortunei hinsichtlich Grosse Verastelung und Form des Blutenkolbens Spadix jedoch mit weniger dicht angeordneten Bluten an den kleinen Verastelungen in Gruppen zu je zwei bis vier etwa 4 mm grossen gelben dreizahligen Bluten welche an der Basis mit winzigen durchsichtigen Deckblattern versehen sind Der Blutenkelch Calyx ist sehr klein mit beinahe halbkreisformigen oben stark abgestumpften und gerundeten Kelchblattern Sepale die Blutenkronblatter Petale sind breit und eiformig konkav abgestumpft doppelt so lang wie die Kelchblatter sechs Staubblatter Stamen die Staubfaden Filamente sind zylinderformig mindestens ein Viertel langer als die Petale sind wahrend der Vollblute nach aussen gebogen Die Beschreibung der weiblichen Blutenstanden durch Beccari basiert allerdings auf Pflanzenteilen welche ihm 1909 aus Kumaon zugeschickt wurden und mit hoher Wahrscheinlichkeit von weiblichen Trachycarpus fortunei stammen Daher beschrieb Beccari diese Blutenstande auch wie folgt Sie sind denen der Trachycarpus fortunei sehr ahnlich in jeder Hinsicht doch die Bluten sind ein wenig grosser die Sepale und Petale sind etwas spitzer Staminodien haben breite herz pfeilformige Anthere die Karpelle Fruchtblatter sind behaart an der Spitze aber haarlos konisch der griffelformige Teil ist nach aussen gekrummt Neuesten Untersuchungen zufolge haben alle Jungpflanzen von Trachycarpus takil die Tendenz zunachst mannlich zu bluhen Dies wurde erklaren wieso O Beccari keine weibliche Trachycarpus takil aus Samen hat ziehen konnen Bereits in der Erstbeschreibung hatte O Beccari aber bereits von gut entwickelte Ovare bei den mannlichen Bluten geschrieben wie sie bei zwittrigen Bluten vorkommen Mit zunehmendem Alter werden die Palmen dann aber zwittrig bis weiblich Die Geschlechtsauspragung innerhalb dieser Art ist also nicht stabil Das gezeigte Verhalten konnte eine evolutionare Anpassung an die isolierten Standorte in Kumaon Himalaya sein Fruchte und Samen Bearbeiten Die Samen sind nahezu identisch mit denen der Trachycarpus fortunei jedoch etwas ausgepragter nierenformig reniform sind aber im Verhaltnis um einiges breiter als hoch 10 bis 12 mm breit und 6 bis 7 mm hoch und genauso dick Der Embryo ist etwas starker lateral positioniert als bei Trachycarpus fortunei nbsp Verbreitung und Standort BearbeitenHeimisch ist die Trachycarpus takil in Kumaon Uttar Pradesh Indien wo sie heute noch in einigen wenigen Habitaten in Hohenlagen zwischen 1500 und 2700 Metern wachst Jungst durchgefuhrte Genanalysen belegen ihre enge Verwandtschaft mit der Trachycarpus oreophilus und mit jenen Trachycarpus Formen die vor wenigen Jahren in Manipur entdeckt wurden Trachycarpus takil ist eine der kalteresistenten Arten wobei aufgrund der Herkunft anzunehmen ist dass sie geringfugig weniger frostresistent als Trachycarpus fortunei sein konnte Bis auf ein Exemplar im Botanischen Garten in Rom und eines in Florenz gibt es keine weiteren verifizierten Exemplare dieser Art in Europa Ab 2005 sind allerdings Samlinge in geringen Mengen verfugbar In Kumaon steht diese Palme unter Schutz und der indische Staat betreibt ein Nachzuchtprogramm so dass Samen dieser Art auf absehbare Zeit wohl nur schwer erhaltlich sein durften Nutzung BearbeitenUber eine kommerzielle Nutzung dieser Palme durch die indische Bevolkerung ist wenig bekannt Es ist aber anzunehmen dass die Fasern dieser Palmenart zu ahnlichen Zwecken verwendet wurden wie dies mit Trachycarpus fortunei in China geschah Allerdings sind die Fasern der T takil wesentlich grober als die Fasern der Trachycarpus fortunei und eignen sich daher weniger gut zur Herstellung von Rohtextilien Beccari 1905 Pflege in Mitteleuropa BearbeitenTrachycarpus takil sollte grundsatzlich ahnliche Anspruche wie Trachycarpus fortunei haben Echte Erfahrungswerte liegen aber nicht vor Quellen BearbeitenOdoardo Beccari 1905 Le Palme del Genere Trachycarpus Webbia I Odoardo Beccari 1931 Asiatic Palms Corypheae Annals of the Royal Bot Gard 13 Calcutta Chris Stuhrk Molekularsystematische Studien in der Subtribus Thrinacinae mit besonderer Berucksichtigung der Gattung Trachycarpus H Wendl Arecaceae 2006 Fotos aus Kumaon von und freigegeben durch James Verhaegen Europalms Be B S Kholia 2009 Gender variation in a threatened and endemic palm Trachycarpus takil Becc CURRENT SCIENCE VOL 96 NO 1 10 JANUARY 2009Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trachycarpus takil Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trachycarpus takil amp oldid 237703368