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Die Hanfpalmen Trachycarpus sind eine in Asien heimische Palmengattung Einige Arten dieser Facherpalmen sind beliebte Zierpflanzen HanfpalmenChinesische Hanfpalme Trachycarpus fortunei SystematikKlasse Bedecktsamer Magnoliopsida MonokotyledonenCommelinidenOrdnung Palmenartige Arecales Familie Palmengewachse Arecaceae Gattung HanfpalmenWissenschaftlicher NameTrachycarpusH Wendl Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Blatter 1 2 Blutenstande 1 3 Bluten 1 4 Fruchte und Samen 2 Verbreitung und Standorte 3 Systematik 4 Nutzung 5 Belege 5 1 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Vertreter sind massig grosse bis kleine Palmen die meist solitar selten horstformig wachsen Sie sind stammlos oder aufrecht unbewehrt oder leicht bewehrt sowie mehrmals bluhend diozisch oder polygam Der Stamm ist niederliegend oder aufrecht Er wird mit der Zeit kahl und ist mit auffallenden eher dicht sitzenden Blattnarben besetzt oder er ist mit den ausdauernden Stielbasen und faserigen Scheiden bedeckt oder er ist durch ein Kleid von toten Blattern verdeckt Die Chromosomenzahl ist 2n 36 Blatter Bearbeiten Die Blatter sind facherformig induplicat gefaltet und verbleiben nach dem Absterben an der Pflanze Marzeszenz Die Blattscheiden zerfallen in eine Masse von feinen bis groben Fasern der obere Rand ist bandartig und verdreht sich Der Blattstiel ist lang schmal an der Oberseite flach oder leicht gerundet an der Unterseite gerundet oder kantig Der Stiel hat eine verstreute abfallende Behaarung oder ist kahl An den Randern ist er mit sehr feinen Zahnen besetzt oder unbewehrt Die adaxiale Hastula ist deutlich ausgebildet rundlich oder dreieckig die abaxiale Hastula fehlt Die Blattspreite ist facherformig bis fast kreisformig Sie ist gleich oder ungleich geteilt entlang der adaxialen Rippen in einfach gefaltete Segmente Diese sind an der Spitze seicht zweiteilig bifid nbsp Chinesische Hanfpalme Trachycarpus fortunei Blutenstand mit weiblichen BlutenBlutenstande Bearbeiten Die Blutenstande stehen einzeln zwischen den Blattern interfoliar Sie sind gebogen oder eher aufrecht Sie sind reich und bis vierfach verzweigt Der Blutenstandsstiel ist im Querschnitt oval und tragt sparliche Behaarung Das Vorblatt ist vollstandig auffallig mit einer rohrigen Basis ist distal aufgeblasen seitlich zweikielig reisst an der Spitze und entlang einer Seite auf und ist mit einem hinfalligen Indument bedeckt Es sind ein bis drei Hochblatter an der Blutenstandsachse vorhanden die dem Vorblatt ahneln aber einkielig sind Die Blutenstandsachse ist kurzer oder langer als der Stiel und tragt in spiraliger Anordnung Hochblatter die denen am Stiel ahneln aber die jedes einen Seitenzweig erster Ordnung tragen Die Hochblatter an den Seitenachsen sind unauffallig dreieckig nicht scheidig Die blutentragenden Achsen Rachillae sind schlank steif kurz gedrangt stehend von leuchtend gelber bis grunlicher Farbe kahl bis leicht behaart An ihnen stehen die Bluten in spiraliger Anordnung die einzeln stehen oder in Gruppen von zwei bis drei Bluten Sie sind sitzend oder stehen an niedrigen Tuberkeln Jede Blute besitzt eine kleine hautige Brakteole Bluten Bearbeiten Die Bluten beider Geschlechter ahneln einander Die drei Kelchblatter sind an der Basis verbunden dreieckig kurz oder lang und kahl Die drei Kronblatter sind meist deutlich langer als der Kelch sie sind frei imbricat oval mit dreieckiger Spitze oder rundlich und kahl Die sechs Staubblatter haben freie fleischige Filamente Die Antheren sind kurz oblong manchmal leicht zugespitzt und latrors Wenn in weiblichen Bluten Staminodien vorkommen ahneln sie den fertilen Staubblattern haben aber flache Filamente und leere Antheren Die drei Fruchtblatter sind frei nicht verwachsen haarig mit teilweise offener Bauchnaht Der Griffel ist sehr kurz Die Samenanlage sitzt basal und ist hemianatrop Sie ist dorsal und ventral von einem fleischigen Arillus umgeben Pistillodien sind so vorhanden ahnlich den fertilen Fruchtblattern nur deutlich kleiner Der Pollen ist ellipsoidisch mit leichter bis deutlicher Asymmetrie Die Keimoffnung ist ein distaler Sulcus Die langste Achse misst 22 bis 32 Mikrometer nbsp Chinesische Hanfpalme Trachycarpus fortunei FruchtstandFruchte und Samen Bearbeiten Die Frucht entwickelt sich meist aus einem der drei Fruchtblatter Sie ist purpur schwarz nierenformig bis oblong an der adaxialen Seite leicht gefurcht die Narbenreste stehen seitlich oder subapical Das Exokarp ist dunn bei der unreifen Frucht haarig in der reifen dann kahl Das Mesokarp ist dunn und mit einer Schicht von tanninfuhrenden Zellen durchsetzt Das Endokarp ist krustenartig Der Samen ist nierenformig bis oblong das Endosperm ist homogen und hat eine seichte bis tiefe seitliche Einbuchtung der Samenhulle Der Embryo sitzt lateral Verbreitung und Standorte BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Gattung reicht vom Himalaya im Norden Indiens uber Nord Thailand bis Vietnam und China Trachycarpus oreophilus kommt bis in 2400 m Seehohe vor Auch Trachycarpus takil kommt in feuchten Eichenwaldern bis 2400 m Seehohe vor wo der Boden von November bis Marz schneebedeckt ist Trachycarpus fortunei zahlt zu den kaltehartesten kultivierten Palmen und ist auf den Britischen Inseln und teilweise in Sudwestdeutschland winterhart In den milderen Gegenden der Schweiz gehort sie ursprunglich als Zierpflanze ausgesetzt bereits zu den invasiven Pflanzen da sie einheimisches Geholz bedrangt 1 Eine 2019 erschienene Studie hat in Osterreich einige kleine Vorkommen nachgewiesen 2 nbsp Trachycarpus martianus nbsp Trachycarpus takil im Botanischen Garten von RomSystematik BearbeitenDie Gattung Trachycarpus H Wendl wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Coryphoideae Tribus Trachycarpeae Subtribus Rhapidinae gestellt Die Gattung ist wahrscheinlich monophyletisch Die Verwandtschaft zu den anderen Gattungen der Subtribus ist noch ungeklart In der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens Kew werden folgende Arten anerkannt 3 Chinesische Hanfpalme Trachycarpus fortunei Hook H Wendl Syn Trachycarpus wagnerianus Becc Die Heimat ist China und Myanmar Trachycarpus geminisectus Spanner Gibbons V D Nguyen amp T P Anh Die Heimat ist das nordliche Vietnam Sie wurde 2003 erstbeschrieben Trachycarpus latisectus Spanner Noltie amp Gibbons Die Heimat ist der Distrikt Darjiling im Bundesstaat Westbengalen in Indien Trachycarpus martianus Wall ex Mart H Wendl Die Heimat ist der Himalaja bis China Trachycarpus nanus Becc Die Heimat ist Yunnan Trachycarpus oreophilus Gibbons amp Spanner Die Heimat ist das nordliche Thailand Trachycarpus princeps Gibbons Spanner amp San Y Chen Die Heimat ist das sudwestliche Yunnan Trachycarpus ravenii Aver amp K S Nguyen Sie wurde 2014 aus Laos erstbeschrieben Trachycarpus takil Becc Die Heimat ist der Himalaja Trachycarpus ukhrulensis M Lorek amp K C Pradhan Die Heimat ist Manipur im ostlichen Indien Trachycarpus wurde von Hermann Wendland erstbeschrieben die Publikation tragt die Jahreszahl 1861 durfte aber erst 1863 erschienen sein Typusart Lectotypus ist Trachycarpus fortunei Der Gattungsname leitet sich von den altgriechischen Wortern trachus rau und karpos Frucht ab und bezieht sich auf die unregelmassig geformten Fruchte Nutzung BearbeitenDie Stamme werden in China als Pfosten verwendet die Fasern von Blattscheiden und Stamm werden zu Bursten und Regenmanteln verarbeitet Samen werden medizinisch genutzt ihnen werden krebsheilende Wirkungen zugeschrieben In Mitteleuropa wird die Chinesische Hanfpalme als Zierpflanze genutzt Sie breitet sich vorwiegend auf der Alpensudseite invasiv aus wie etwa im Schweizer Tessin weshalb sie auch den Namen Tessiner Palme tragt in Deutschland sind wilde Vorkommen nur in Gebieten mit extrem milden Wintern moglich so etwa im Rheinland 4 Belege BearbeitenJohn Dransfield Natalie W Uhl Conny B Asmussen William J Baker Madeline M Harley Carl E Lewis Genera Palmarum The Evolution and Classification of Palms Zweite Auflage Royal Botanic Gardens Kew 2008 ISBN 978 1 84246 182 2 S 251 253 Einzelnachweise Bearbeiten Das nationale Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Hanfpalme Klimawandel lasst in Osterreich Palmen spriessen Trachycarpus In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 13 Mai 2012 Das nationale Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora HanfpalmeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Trachycarpus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hanfpalmen amp oldid 232050439