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Chammunster ist ein Ortsteil der Kreisstadt Cham im oberpfalzischen Landkreis Cham ChammunsterStadt ChamKoordinaten 49 13 N 12 42 O 49 210833333333 12 693888888889 376 Koordinaten 49 12 39 N 12 41 38 OHohe 376 mEingemeindung 1 Mai 1978Postleitzahl 93413Vorwahl 09971Chammunster Bayern Lage von Chammunster in BayernChammunster von Norden mit RegenChammunster von Norden mit Regen Chammunster von OstenInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kultur und Sehenswurdigkeiten 2 1 Bauwerke 2 1 1 Katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt 2 1 2 St Anna Kapelle 2 1 3 Karner 2 1 4 Biendl Haus 3 Sohne und Tochter der Stadt 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Pfarrdorf Chammunster nahm im Mittelalter eine wichtige Rolle bei der Christianisierung des Bayerischen Waldes und des bohmischen Grenzgebietes ein 740 schenkte Herzog Odilo von Bayern den Benediktinern vom Kloster Sankt Emmeram in Regensburg Land in der Mark Chamb Diese errichteten eine Zelle als Missionsstutzpunkt fur das bohmische Grenzgebiet Um das Jahr 910 wurde die Zelle wahrscheinlich von den Ungarn zerstort 975 wurde infolge der Trennung von Bischofsstuhl und Kloster St Emmeram durch Wolfgang von Regensburg die Zelle Chammunster dem Bischof zugeteilt Chammunster wurde zur Urpfarrei des Oberen Bayerischen Waldes Im 14 Jahrhundert wurde der Pfarrsitz in die Stadt Cham verlegt die Siedlung entwickelte sich unabhangig davon weiter Nach dem Hoftagebuch 1 von 1760 zahlte die Gemeinde 52 Anwesen und nennt darunter Taverne Taschner Hufschmied Backer und Metzger Als im Zuge der Verwaltungsreform im Konigreich Bayern Steuerdistrikte eingefuhrt wurden wurde 1808 1809 der Steuerdistrikt Chammunster aus den Gemeinden Chammunster mit Lamberg Chameregg Herwalting mit Steinklammer Hof Prudensdorf Schlondorf Staning und Wolsting mit Walmering gebildet Bei der Gemeindebildung nach dem Gemeindeedikt von 1818 wurde Chammunster als landgerichtsunmittelbar eingestuft Im Jahr 1925 hatte die Landgemeinde eine Flache von 319 26 Hektar bestand nur aus dem Kirchdorf Chammunster mit Saliterhausel und hatte 486 Einwohner 2 Im Jahr 1946 wurden die Gemeinden Chameregg Gutmaning und Hof eingemeindet 3 Bei der Volkszahlung 1950 hatte die Gemeinde 1297 Einwohner 690 davon im Pfarrdorf Chammunster Die Gemeindeflache betrug 837 90 Hektar und es gab die Gemeindeteile Chammunster Chameregg Gutmaning Hof und Schlondorf 4 Am 1 Juli 1972 wurden die Gemeinden Schachendorf und Vilzing sowie die Gemeindeteile Haderstadl Hilm und Lamberg der Gemeinde Haderstadl eingegliedert 5 Am 1 Mai 1978 erfolgte die Eingliederung der Gemeinde in die Stadt Cham 6 7 1989 wurde Chammunster wieder Sitz eines katholischen Pfarramtes Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmaler in Chammunster Bauwerke Bearbeiten Katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Bearbeiten nbsp Pfarrkirche ChammunsterDie dreischiffige Pseudobasilika wurde im 15 Jahrhundert unter Einbeziehung von Turm und Chor des fruhgotischen Vorgangerbaus errichtet Die zwei Turme der Pfarrkirche sind auf dem Wappen des Landkreises Cham abgebildet Bedeutsam sind die Fragmente der Fresken aus der Erbauungszeit die 1912 freigelegt werden konnten Es handelt sich dabei um die Darstellung der Legende von den drei Lebenden und drei Toten Konigen die Wappen der Chamerauer und Gottlinger sowie einer Schutzmantelmadonna Erwahnenswert sind die beiden romanischen Taufbecken und die Sandsteinkanzel aus dem 15 Jahrhundert Chammunster war im Mittelalter bis in die Neuzeit hinein eine beliebte Begrabnisstatte des regionalen Adels und der Chamer Burgerschaft Es haben sich in etwa 100 Grabplatten Epitaphien und Totenschilde erhalten viele davon aus dem 14 und 15 Jahrhundert Im Friedhof um die Kirche und in der Pfarrkirche sind zudem zahlreiche schmiedeeiserne Kreuze aus der Barockzeit bis ins Biedermeier zu sehen Gelaufig ist auch die Bezeichnung Marienmunster die wohl auf die ursprungliche Benediktiner Zelle verweist St Anna Kapelle Bearbeiten nbsp St Anna KapelleDie St Anna Kapelle wurde in der Zeit zwischen 1367 und 1393 als Grablege fur die Ritter von Chamerau erbaut Die gotische Anlage wurde im 18 Jahrhundert verandert Bei den Renovierungsarbeiten Ende der 1980er Jahre wurde von der gotischen Ausmalung ein Apostelkreuz freigelegt Die Kapelle dient auch als Museum und beherbergt u a die alteste Glocke 13 Jahrhundert in der Diozese Regensburg eine karolingische Saule Architekturfragmente der zerstorten Katharinen Kapelle und eine Sammlung schmiedeeiserner Grabkreuze Als absolutes Unikat unter Experten gilt das gezeigte manieristische Kreuz Karner Bearbeiten nbsp Gebeinhaus auf dem Friedhof von ChammunsterDas moderne Leichenhaus auf dem Friedhof wurde uber den Gewolben der ehemaligen St Katharinen Kapelle errichtet Das Obergeschoss des aus der Romanik stammenden Gebaudes wurde im 16 Jahrhundert von den Calvinisten zerstort In den Gewolben befinden sich sauber aufgeschichtet eine nicht bekannte Anzahl von Knochen und etwa 5000 Schadel aus dem Mittelalter Es ist in weitem Umfeld der einzige Karner in dem sich noch menschliche Knochen befinden Biendl Haus Bearbeiten Das alteste profane Gebaude in Chammunster wurde im 17 Jahrhundert unter Einbeziehung spatgotischer Bausubstanz errichtet Die Sage will dass Steine aus der nahegelegenen Burgruine Chameregg verwendet wurden Der zweigeschossige Satteldachbau zeigt mit seinem Fachwerkgiebel egerlandischen Einfluss Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenWerner Perlinger 1942 Heimatgeschichtsforscher Leony 1997 PopsangerinLiteratur BearbeitenHoffmann Hager Hrsg Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Band VI Bezirksamt Cham Oldenbourg Verlag 1906 S 46 87 Franz X Hebauer Chammunster Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Schnell amp Steiner Verlag 2002 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Band 5 Regensburg und die Oberpfalz Neubearbeitung durch Jolanda Drexler und Achim Hubel Deutscher Kunstverlag 1991 S 98 ff Einzelnachweise Bearbeiten Max Piendl Historischer Atlas von Bayern Das Landgericht Cham Oldenbourg Verlag 1955 S 17 Altbayern Reihe 1 Heft 8 Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Ortschaften Verzeichnis fur den Freistaat Bayern nach der Volkszahlung vom 16 Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1 Januar 1928 Heft 109 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1928 DNB 361988923 OCLC 215857246 Abschnitt II Sp 832 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 Beitrage zur Statistik Bayerns Heft 192 Munchen 1954 DNB 451478568 OCLC 311071516 S 106 urn nbn de bvb 12 bsb00066439 3 Digitalisat Fussnote 3 Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Bearbeitet auf Grund der Volkszahlung vom 13 September 1950 Heft 169 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1952 DNB 453660975 OCLC 183218794 Abschnitt II Sp 711 Digitalisat Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 439 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 644 Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25 Mai 1987 Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Anderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 Beitrage zur Statistik Bayerns Heft 451 Munchen 1991 DNB 920240593 OCLC 75242522 S 75 76 urn nbn de bvb 12 bsb00070717 7 Digitalisat Landkreis Cham Fussnote 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chammunster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiederentdeckung des Karners auf waldherz com Luftbilder der Basilika Chammunster in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 18 Mai 2023 Ortsteile von Cham Altenmarkt Altenstadt Ammerlingshof Bruckl Brunn Chameregg Chammunster Eichberg Ellersdorf Gredlmuhle Gutmaning Haderstadl Haidhauser Haidmuhle Hanzing Hilm Hof Hofen Janahof Kammerdorf Katzbach Katzberg Kuhberg Kothmaissling Laichstatt Lamberg Loch Loibling Michelsdorf Neumuhle Nunsting Oberhaid Ponholzmuhle Quadfeldmuhle Ried am Pfahl Ried am Sand Rissing Schachendorf Scharlau Schlammering Schlondorf Schonferchen Selling Siechen Stadl Tasching Thierlstein Untertraubenbach Vilzing Wackerling Windischbergerdorf Wulfing Normdaten Geografikum GND 4284036 3 lobid OGND AKS VIAF 243112797 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chammunster amp oldid 236840592