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C 1769 P1 Messier ist ein Komet der im Jahr 1769 mit dem blossen Auge gesehen werden konnte Er wird aufgrund seiner ausserordentlichen Helligkeit zu den Grossen Kometen gezahlt KometC 1769 P1 Messier Der Grosse Komet am Morgen des 9 September 1769 uber NurnbergEigenschaften des Orbits Animation Epoche 8 Oktober 1769 JD 2 367 454 6204 Orbittyp langperiodisch gt 200 Jahre Numerische Exzentrizitat 0 99925Perihel 0 123 AEAphel 327 AEGrosse Halbachse 163 5 AESiderische Umlaufzeit 2090 aNeigung der Bahnebene 40 7 Periheldurchgang 8 Oktober 1769Bahngeschwindigkeit im Perihel 120 km sGeschichteEntdecker Charles MessierDatum der Entdeckung 8 August 1769Altere Bezeichnung 1769Quelle Wenn nicht einzeln anders angegeben stammen die Daten von JPL Small Body Database Browser Bitte auch den Hinweis zu Kometenartikeln beachten Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckung und Beobachtung 2 Wissenschaftliche Auswertung 3 Umlaufbahn 4 Meteorschauer auf dem Mars 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntdeckung und Beobachtung BearbeitenAm Marineobservatorium in Paris war Charles Messier gerade dabei mit einem Fernrohr routinemassig den Himmel nach Kometen abzusuchen als er am spaten Abend des 8 August 1769 knapp uber dem Horizont im Sternbild Widder ein kleines Nebelfleckchen auffand Am Tag darauf konnte er es bereits mit blossem Auge erkennen und aufgrund seiner Bewegung am Sternhimmel als Komet bestatigen In der zweiten Augusthalfte wurde der Komet immer besser sichtbar da er Sonne und Erde laufend naherkam Am 15 August konnte Messier schon einen Schweif von 6 Lange erkennen Giovanni Domenico Maraldi und Cesar Francois Cassini de Thury beobachteten den Kometen ab 22 August zunachst mit einem Teleskop spater freiaugig Chinas Hofastronomen berichteten erstmals am 24 August von einem Besenstern im Sudosten Jean Francois Marie de Surville sichtete ihn am Morgen des 26 August von einem Schiff vor den Philippinen und beschrieb ihn als geschweift aber nicht hell Die Helligkeit des Kometen nahm jedoch immer mehr zu Wahrend Eustachio Zanotti ihn am 28 August in Bologna beobachtete stellte Messier in derselben Nacht einen 15 langen Schweif fest James Cook der mit der Endeavour den Sudpazifik durchsegelte sah den Kometen erstmals am 30 August morgens Am dunklen Himmel konnte er den Schweif uber 42 verfolgen wahrend Maraldi und Cassini einen Tag spater nur 18 Lange feststellten Der Unterschied war offenbar durch lokale Sichtbedingungen verursacht Gegen Ende August 1769 wurde der Komet von vielen Schiffen aus gesehen aber diese Berichte enthalten wenig zusatzliche Informationen Am 3 September sah Messier den Kometenschweif mit 36 Lange zwei Tage spater bereits mit 43 Der Schweif zeigte jetzt eine Krummung wahrend der Kometenkopf leicht rotlich erschien In den folgenden Tagen waren helle parallele Strahlen im Kometenschweif zu erkennen Der Schweif wurde immer langer und am 9 September von Messier mit 55 gemessen nbsp Der Grosse Komet von 1769 uber AmsterdamBis der Komet am 10 September der Erde am nachsten kam hatte sich der Schweif nach Messiers Beobachtung bereits auf 60 Lange entwickelt Am 11 September beobachtete Alexandre Guy Pingre auf einem Schiff zwischen Teneriffa und Cadiz einen uber 90 langen Schweif 1 allerdings waren nur die ersten 40 sehr hell wahrend das Ende des Schweifs extrem lichtschwach war Im Laufe des Septembers wurde der Komet in der Dammerung immer schwieriger zu beobachten und der sichtbare Schweif schrumpfte Messier sah ihn zum letzten Mal vor seiner Annaherung an die Sonne am 16 September Maraldi sogar noch am 18 September in der Dammerung Jerome Lalande hatte im September vorlaufige Bahnelemente berechnet nach denen der Periheldurchgang des Kometen am 7 Oktober erfolgen sollte Ab Mitte Oktober begannen viele Wissenschaftler daher wieder nach dem Kometen zu suchen Er konnte am Royal Greenwich Observatory am 23 Oktober mit einem kurzen breiten und schwachen Schweif aufgefunden werden Messier sah ihn einen Tag spater wieder am Abendhimmel immer noch freiaugig sichtbar aber schwierig zu erkennen Im Teleskop konstatierte er einen hellen Kern und einen nur 2 kurzen Schweif Joseph Louis Lagrange sah am 25 Oktober in Mailand einen blassen Schweif aber einen helleren Kern als im September Im November wurde der Komet immer noch von vielen Beobachtern verfolgt doch nur Messier notierte genaue Beschreibungen Am 17 November war der Komet noch schwacher geworden und sein Schweif 1 5 lang aber nach dem 18 November konnte ihn Messier nicht mehr mit blossem Auge erkennen weitere Beobachtungen waren nur noch teleskopisch moglich Die Chinesen berichteten dass der Komet am 25 November vollstandig verschwunden war Messier und Maraldi sahen den Kometen zuletzt am 1 Dezember nur Pehr Wilhelm Wargentin konnte ihn noch bis zum Abend des 3 Dezember verfolgen 2 3 Seine maximale Helligkeit von 0 mag erreichte der Komet am 22 September 4 Wissenschaftliche Auswertung BearbeitenFur den Kometen wurden sehr ahnliche Bahnelemente berechnet durch eine grosse Anzahl von Astronomen darunter Lalande Giuseppe Asclepi Cassini Anders Johan Lexell Leonhard Euler Pingre Adrien Marie Legendre und Friedrich Wilhelm Bessel Lexell Asclepi Pingre und Bessel berechneten sogar Elemente fur eine elliptische Umlaufbahn Umlaufbahn BearbeitenFur den Kometen konnte aus 37 Beobachtungen uber 101 Tage durch Bessel eine elliptische Umlaufbahn bestimmt werden die um rund 41 gegen die Ekliptik geneigt ist 5 Die Bahn des Kometen verlauft damit schrag gestellt zu den Bahnebenen der Planeten Im sonnennachsten Punkt der Bahn Perihel den der Komet am 8 Oktober 1769 durchlaufen hat befand er sich mit etwa 18 4 Mio km Sonnenabstand weit innerhalb des Bereichs der Umlaufbahn des Merkur Bereits am 5 September hatte er sich der Venus bis auf etwa 97 Mio km genahert wahrend er am 10 September die Erde in etwa 48 Mio km 0 32 AE Distanz passierte Am 3 Oktober kam er der Venus ein weiteres Mal bis auf etwa 89 Mio km nahe Die grosse Sonnen und Erdnahe war mit ein Grund fur seine beobachtete Helligkeit Nach den Bahnelementen von Bessel und ohne Berucksichtigung nicht gravitativer Krafte hatte seine Bahn einige Zeit vor der Passage des inneren Sonnensystems eine Exzentrizitat von etwa 0 99925 und eine Grosse Halbachse von etwa 164 AE so dass seine Umlaufzeit bei etwa 2100 Jahren lag Er konnte somit im Altertum bereits um das Jahr 330 erschienen sein Durch die Anziehungskraft der Planeten insbesondere durch einen Vorbeigang am Jupiter im Marz April 1770 in etwa 4 AE Abstand wurde seine Bahnexzentrizitat auf etwa 0 99913 und seine Grosse Halbachse auf etwa 139 5 AE verringert so dass sich seine Umlaufzeit auf etwa 1650 Jahre verkurzt Wenn er um das Jahr 2590 den sonnenfernsten Punkt Aphel seiner Bahn erreicht wird er etwa 41 7 Mrd km von der Sonne entfernt sein fast 279 mal so weit wie die Erde und mehr als neunmal so weit wie Neptun Seine Bahngeschwindigkeit im Aphel betragt nur etwa 0 05 km s Der nachste Periheldurchgang des Kometen wird moglicherweise um das Jahr 3415 stattfinden 6 In Anbetracht der unsicheren Bahnparameter sind alle angegebenen Daten nur als ungefahre Werte zu betrachten Meteorschauer auf dem Mars BearbeitenDie Umlaufbahn des Kometen kommt der Umlaufbahn des Mars bis auf etwa 3 3 Mio km nahe Staubpartikel des Kometen die sich entlang seiner Umlaufbahn bewegen durften also regelmassig Meteorschauer auf dem Mars verursachen immer dann wenn dieser etwa alle 687 Tage eine bestimmte Stelle seiner Bahn durchlauft Die Meteore dringen dann auf der Nordhemisphare des Planeten um die Mitternachtsrichtung mit 41 km s in dessen Atmosphare ein 7 8 Siehe auch BearbeitenListe von Kometen Grosser KometWeblinks BearbeitenG M Caglieris La cometa del 1769 e Messier italienisch F Stoppa www atlascoelestis com italienisch Einzelnachweise Bearbeiten A G Pingre Cometographie ou Traite historique et theorique des cometes Bd II Imprimerie Royale Paris 1784 S 83 85 PDF 45 2 MB G W Kronk Cometography A Catalog of Comets Volume 1 Ancient 1799 Cambridge University Press Cambridge 1999 ISBN 978 0 521 58504 0 S 442 447 D A J Seargent The Greatest Comets in History Broom Stars and Celestial Scimitars Springer New York 2009 ISBN 978 0 387 09512 7 S 121 123 D K Yeomans NASA JPL Solar System Dynamics Great Comets in History Abgerufen am 17 Juni 2014 englisch C 1769 P1 Messier in der Small Body Database des Jet Propulsion Laboratory englisch A Vitagliano SOLEX 12 1 Abgerufen am 9 Juli 2020 englisch A A Christou Annual meteor showers at Venus and Mars lessons from the Earth In Monthly Notices of the Royal Astronomical Society Bd 402 Nr 4 2010 S 2759 2770 doi 10 1111 j 1365 2966 2009 16097 x PDF 620 kB A A Christou J Vaubaillon Numerical Modeling of Cometary Meteoroid Streams Encountering Mars and Venus In Meteoroids The Smallest Solar System Bodies Conference Proceedings 2011 S 26 30 PDF 181 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title C 1769 P1 Messier amp oldid 234922279