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Jean Francois Marie de Surville 18 Januar 1717 in Port Louis Frankreich 8 April 1770 bei Chilca Peru war ein franzosischer Marineoffizier Handler und Forschungsreisender Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen und Gedenken 3 Schriften 4 Rezeption in der Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJean Francois Marie de Surville war das jungste von neun Kindern von Jean de Surville einem Regierungsbeamten in Port Louis und seiner zweiten Frau Francoise Mariteau de Roscadec Tochter eines Reeders Er war drei Jahre alt als sein Vater starb Surville fuhr schon im Alter von 10 Jahren zur See und diente der Franzosischen Ostindienkompanie Compagnie francaise pour le commerce des Indes orientales hauptsachlich im Indischen Ozean und in den Gewassern vor China Wahrend des Osterreichischen Erbfolgekriegs und zu Beginn des Siebenjahrigen Krieges diente er als 2 Fahnrich zur See enseigne in der franzosischen Marine Er wurde 1745 und 1747 zweimal von den Briten gefangen genommen Im Jahr 1748 fuhr er als 1 Fahnrich zur See nach Reunion und Mauritius Am 24 September 1750 heiratete er in Nantes Marie Jouanneaulx Sie hatten zwei Sohne die beide Offiziere in der Armee wurden Im Jahr 1753 fuhr er als 2 Leutnant zur See nach Bengalen und wurde kurz darauf zum Kapitan ernannt Er erhielt am 30 Marz 1759 den Saint Louis Orden wegen einer Kriegsverwundung verliehen Auch auf See erwies er sich als kaltblutig im Angesicht von Gefahren fur sein Schiff seine Passagiere und seine Ladung 1759 war er Kommandant des Linienschiffs Duc d Orleans und nahm mit diesem Schiff am 10 September 1759 an der Seeschlacht von Pondicherry teil 1 Er wohnte 1766 fur einige Zeit in Port Louis Als Mitglied im Rat der Compagnie des Indes wurde er 1767 zum stellvertretenden Gouverneur von Puducherry ernannt und zum koniglichen Kommissar zur Wiedererlangung der franzosischen Niederlassungen von Indien Am 3 Juni 1767 verliess er Port Louis an Bord der Saint Jean Baptiste einem Schiff von 650 Tonnen und mit 36 Kanonen in Richtung Indien um Handelsreisen in indischen Gewassern zu unternehmen Gegen Ende 1768 waren wirre Geruchte im Umlauf uber die Entdeckung einer Insel in der Sudsee 700 Seemeilen vor Peru und besonders fruchtbar gemeint war wahrscheinlich Samuel Wallis Entdeckung von Tahiti In Abstimmung mit den franzosischen Gouverneuren in Chandannagar und Puducherry wurde Surville mit dem wichtigen und delikaten Geheimauftrag betraut diese Insel zu okkupieren Zur Tarnung erhielt er die finanzielle Ausstattung fur eine kombinierte Entdeckungs und Handelsreise in den zentralen Pazifik und eine reiche Fracht bestimmt fur Callao in Peru Er segelte am 3 Marz 1769 aus der Gangesmundung los mit 114 Mann Besatzung darunter 24 Soldaten mit ihrem Hauptmann Im Juni erreichten sie Sumatra und passierten die Strasse von Malakka In den Gewassern um die Philippinen beobachtete er am 25 August 1769 den einige Tage zuvor von Charles Messier in Paris entdeckten Kometen C 1769 P1 Messier und beschrieb ihn als geschweift nicht hell 2 Am 24 August erreichte er den Pazifik er segelte ohne Landkontakt durch das westliche Mikronesien und dann Richtung Osten bis er Neuguinea erreichte Wahrend der Reise erlebten sie zahlreiche Sturme und schwierige Navigationsbedingungen ausserdem zwang ihn eine grosse Zahl an Skorbut erkrankter und sterbender Mannschaftsmitglieder einen sicheren Ankerplatz zu suchen Am 7 Oktober sichtete er zum ersten Mal wieder unbekanntes Land das er Ile de la Premiere Vue nannte die Insel Choiseul Das Schiff ankerte fur eine Woche in einem sehr schonen Hafen mit unendlichen Ressourcen den er Port Praslin nannte auf der Insel Santa Isabel Bei der Suche nach Wasser wurden sie von Eingeborenen mit Pfeilen attackiert was sie mit Gewehrfeuer erwiderten Dabei toteten sie 20 bis 30 Inselbewohner und nahmen einen etwa Funfzehnjahrigen gefangen den Surville erziehen und nach Frankreich mitnehmen wollte Er segelte weiter nach Osten und kartographierte die Kuste was einen bedeutenden Beitrag zu der spater folgenden europaischen Entdeckung dieser komplexen Inselgruppe der Salomonen lieferte die erst 1888 erforscht wurde Der Zustand seiner Manner zwang ihn aber weitere Entdeckungen auszusetzen und Vorrate in Neuseeland zu suchen Am 12 Dezember 1769 sichtete man die neuseelandische Kuste beim Hokianga Harbour Sie segelten weiter und umrundeten North Cape am 17 Dezember wahrend eines Sturms der James Cooks Schiff Endeavour das gerade die Ostkuste entlang nordwarts segelte ausser Sicht von Land geweht hatte Die beiden Seefahrer passierten sich unbemerkt wahrscheinlich in einem Abstand von nur 20 oder 25 Seemeilen Zufalligerweise hielten sich sowohl de Surville als auch Cook zur gleichen Zeit hier auf Sie waren die ersten Europaer nach Abel Tasmans Besuch ein Jahrhundert fruher Surville ankerte vom 18 bis zum 31 Dezember 1769 fur 14 Tage im Norden einer Bucht die er Baie de Lauriston nannte die aber acht Tage zuvor bereits von Cook Doubtless Bay benannt worden war nordlich des Maoridorfes Whatuwhiwhi Er sammelte im Kustenbereich Krauter die ihm halfen den Gesundheitszustand der Besatzung wiederherzustellen obwohl noch weitere sieben Manner in den Gewassern um Neuseeland an Skorbut starben Die Beziehungen zwischen den eingeborenen Maori und den Franzosen waren die meiste Zeit freundlich Surville gab sich Muhe die Etikette der Maori so wie er sie verstand zu respektieren er bat um Erlaubnis Baume fallen zu durfen und schenkte bei einer Gelegenheit dem Hauptling ein Schwert Die einheimischen Maori versorgten ihn mit Obst und Gemuse und er gab ihnen im Gegenzug Schweine einen Hahn ein Huhn Weizen Reis Erbsen und Kleidung Surville und seine Offiziere verfassten Aufzeichnungen und Skizzen ihrer Eindrucke des Lebens der Maori und ihrer Artefakte was einen wertvollen Einblick in das vorkoloniale Leben von Gemeinschaften im Norden Neuseelands gibt Wahrscheinlich zelebrierte der Schiffsgeistliche Paul Antoine Leonard de Villefeix an Weihnachten auch die erste christliche Messe in Neuseeland Die freundliche Stimmung kippte an den letzten beiden Tagen nach einem Vorfall Am 27 Dezember war eine Gruppe der Mannschaft wahrend eines Sturmes bei Whatuwhiwhi gestrandet wo sie von den Maori freundlich behandelt wurden Der gleiche Sturm riss die drei Anker des Schiffes vom Grund los deren Trossen daraufhin gekappt werden mussten damit das Schiff nicht auf Felsen trieb Die in Schlepp befindliche Yawl des Schiffes lief auf Felsen auf und musste ebenfalls losgeschnitten werden Das Schiff wurde von starken nordostlichen Winden aus der Bucht getrieben Nach dem Sturm kehrten die gestrandeten Matrosen auf das Schiff zuruck Am 31 Dezember wurde die Yawl an der Kuste der Tokerau Beach von Maori umgeben gesichtet Man setzte eine bewaffnete Gruppe ab die das Boot zuruckholen sollte Diese traf auf eine mit Speeren bewaffnete Gruppe Maori und den Hauptling Ranginui der sich mit einem grun belaubten Zweig als Friedenszeichen Surville naherte Surville nahm Ranginui fur den vermeintlichen Diebstahl seines Bootes fest brannte etwa 30 Hutten nieder zerstorte ein mit Netzen gefulltes Kanu und raubte ein weiteres Sie brachten Ranginui auf ihr Schiff Dort identifizierten ihn die wahrend des Sturmes gestrandeten Besatzungsmitglieder als den Maori Hauptling der sie freundlich behandelt hatte De Surville war jedoch entschlossen seinen Gefangenen zu behalten in der Hoffnung von ihm Auskunfte uber die Ressourcen Neuseelands zu erhalten und segelte noch am gleichen Tag ab da der Sturm die geringe Eignung der Doubtless Bay als Ankerplatz gezeigt hatte Ranginui wurde gut behandelt und regelmassig am Tisch des Kapitans verkostigt aber er litt wie viele andere an Skorbut und starb am 24 Marz 1770 auf See 3 4 Die Saint Jean Baptiste fuhr in ostlicher Richtung uber den Sudpazifik auf der Suche nach der geheimnisvollen Insel dem Ziel ihrer Reise machte aber keine weiteren Entdeckungen mehr Da er kein Land fand und die Besatzung zunehmend geschwacht war mehr als ein Drittel war bereits an Skorbut gestorben beschloss Surville sein Projekt abzubrechen und schnellstmoglich Hilfe im Hafen von Chilca in Peru zu suchen Am 8 April 1770 versuchte Surville bei schwerer See an Land zu gehen sein Boot kenterte und er ertrank dabei mit zwei Matrosen 5 Surville wurde in Lima begraben mit allen Ehren die seiner Position als Gouverneur von Puducherry zukamen Der Vizekonig von Peru Manuel d Amat i de Junyent liess die Kranken von Bord in einem Hospital versorgen behielt aber das Schiff und die Ladung ein Erst nach zahlreichen Interventionen franzosischer und spanischer Minister wurde die Saint Jean Baptiste im August 1772 freigegeben und kehrte am 20 August 1773 nach uber acht Jahren nach Port Louis zuruck 6 Ehrungen und Gedenken BearbeitenDie Register der Compagnie des Indes verzeichnen Surville als einen grossen Seefahrer einen sehr guten Soldaten geeignet fur die grossen Angelegenheiten aktiv spirituell standhaft und entschlossen einen Mann mit grossen Details Die Surville Cliffs am nordlichsten Punkt der zwei Hauptinseln Neuseelands sind nach Surville benannt der sie im Dezember 1769 einige Tage vor Cook sichtete 1967 wurde eine Strasse in Port Louis nach ihm benannt 1969 in Whatuwhiwhi 1969 wurde in Whatuwhiwhi eine Gedenktafel an die Ereignisse auf Neuseeland enthullt Die gekappten Anker wurden 1974 vom Meeresarchaologen und Taucher Kelly Tarlton 1937 1985 geortet am 21 Dezember gehoben und dem Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa in Wellington geschenkt Einer ist heute im Far North Regional Museum ausgestellt Es sind die altesten authentischen europaischen Objekte die in Neuseeland gefunden wurden 7 Schriften Bearbeitenmit Julien Marie Crozet Nouveau voyage a la mer du sud commence sous la conduite de M Marion chevalier de l ordre royal amp militaire de S Louis capitaine de brulot amp acheve apres la mort de cet officier sous celle de M le chevalier Duclesmeur garde de la marine Cette relation a ete redigee d apres les Plans amp Journeaux de M Crozet Barrois l aine Paris 1783 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Rezension Rezeption in der Literatur BearbeitenDer neuseelandische Dichter Gerry Webb schrieb 1996 uber das Ereignis in der Doubtless Bay das Gedicht Surville at Doubtless Bay 8 Einzelnachweise Bearbeiten C Harrison Battle of Pondicherry 10th September 1759 In Three Decks Warships in the Age of Sail 2023 abgerufen am 23 November 2023 englisch D A J Seargent The Greatest Comets in History Broom Stars and Celestial Scimitars Springer New York 2009 ISBN 978 0 387 09512 7 S 122 W F Parkes The Visitors Guide to the Far North Mangonui County 3 Ausg ca 1965 S 23 25 M King The Penguin History of New Zealand 2003 ISBN 0 14 301867 1 S 109 110 J Dunmore Surville Jean Francois Marie de In The Dictionary of New Zealand Biography Te Ara the Encyclopedia of New Zealand Abgerufen am 23 Juli 2014 englisch Jean Francois de Surville 1717 1770 L explorateur In Centre d Animation Historique du Pays du Port Louis Portraits Archiviert vom Original am 8 August 2014 abgerufen am 13 September 2019 franzosisch Originalwebseite nicht mehr verfugbar Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa Gerry Webb Surville at Doubtless Bay December 1769 In trout a south pacific journal of the arts R Sullivan abgerufen am 23 Juli 2014 englisch Normdaten Person GND 124398650 lobid OGND AKS LCCN n82019850 VIAF 9860249 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Surville Jean Francois Marie deKURZBESCHREIBUNG franzosischer Marineoffizier Handler und ForschungsreisenderGEBURTSDATUM 18 Januar 1717GEBURTSORT Port Louis FrankreichSTERBEDATUM 8 April 1770STERBEORT Chilca Peru Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Francois Marie de Surville amp oldid 239392949