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Busskirch ist ein altes Kirchdorf auf dem Gemeindegebiet von Rapperswil Jona im Kanton St Gallen in der Schweiz Sicht von der Holzbrucke Rapperswil Hurden uber den Obersee auf die Halbinsel von Busskirch Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Literatur 4 Kirche St Martin 5 Sehenswurdigkeiten 6 Literatur 7 WeblinksGeographie BearbeitenBusskirch liegt sudostlich von Rapperswil am Ufer des oberen Zurichsees und ist heute ein Wohnquartier Geschichte Bearbeiten nbsp Lage Busskirchs auf dem Gygerplan von 1667Busskirch wurde 842 843 erstmals als Fossonas ecclesiam 854 als Fussinchirichun und 1209 als Buschilche erwahnt In romischer Zeit war es vermutlich ein Umschlagplatz am Verkehrsweg Winterthur Zurich Chur Italien Die Lage am Seeufer und eine Senke im Ufergelande sudostlich der Kirche konnen ein Hinweis auf einen kleinen Hafen oder eine Schiffsanlegestelle sein Die romischen Mauerreste unter der Kirche konnten zu dessen Infrastruktur Lagerhaus Verwaltungsgebaude Wohnhaus gehort haben Der Umschlagplatz Busskirch ware bei niedrigem Wasserstand von Bedeutung gewesen da dann die direkte Wasserverbindung zwischen Zurichsee und Obersee nicht schiffbar gewesen sein durfte In diesem Fall hatten die Waren vom Schiff auf Wagen umgeladen und auf dem Landweg von Busskirch zur Romersiedlung Centum Prata Kempraten und umgekehrt gebracht werden konnen um dann wieder verschifft zu werden Vom romischen Vicus und Hafen Kempraten fuhrte ein Landweg in gerader Linie nach Busskirch Die romische Besiedlung von Busskirch dauerte aufgrund der Funde bis mindestens ins 3 Jahrhundert n Chr Die Siedlung Busskirch bildete mit Jona eine Allmendgenossenschaft Sie gehorte zum Besitz des Grafen von Rapperswil und spater der Stadt Rapperswil Die fruhmittelalterliche Pfarrkirche St Martin und ihr Friedhof stehen auf den Uberresten eines romischen Gutshofes oder Lagergebaudes aus dem 1 bis 4 Jahrhundert Die Pfarrei Busskirch gehorte von 840 bis 1838 der Benediktinerabtei Pfafers die uber die Kollatur Zehntrechte und ausgedehnten Grundbesitz verfugte Die Pfarreien Rapperswil und Jona gehorten bis ins 12 13 Jahrhundert zur Grosspfarrei und Mutterkirche Busskirch 1253 trat Graf Rudolf III von Rapperswil sein Patronatrecht an das Kloster Pfafers ab um die Stadtkirche von Rapperswil freizubekommen die zur Pfaferser Pfarrei von Busskirch gehorte 1369 wurde die Kirche des Klosters Mariazell Wurmsbach zum Gebiet der Pfarrkirche von Busskirch zugeschlagen 1945 wurde die Pfarrei Busskirch in die Kirchgemeinde Jona integriert Die katholische Kirche ist heute eine beliebte Hochzeitskirche Literatur BearbeitenPascale Sutter Bearbeitung Rechtsquellen der Stadt und Herrschaft Rapperswil mit den Hofen Busskirch Jona Kempraten und Wagen In Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen XIV Abteilung Die Rechtsquellen des Kantons St Gallen Zweiter Teil Die Stadtrechte von St Gallen und Rapperswil Zweite Reihe Die Rechtsquellen der Stadt und Herrschaft Rapperswil Schwabe Basel 2007 ISBN 978 3 7965 2297 0 1 Kirche St Martin Bearbeiten Hauptartikel Kirche St Martin Busskirch nbsp Kirche St Martin von Westen nbsp InnenansichtDie mindestens sechs Vorgangerkirchen der Kirche St Martin stehen auf romischen Mauerresten die bei der Innenrenovation 1975 zum Vorschein kamen Sie gehoren zu einem Gebaude mit mehreren Bauphasen Bereits 1927 wurden Reste eines antiken Boden Heizsystems gefunden Der ursprungliche Bau aus der zweiten Halfte des 1 Jahrhunderts n Chr wurde zunachst mit zusatzlichen Raumen nach Osten erweitert Im 3 Jahrhundert n Chr wurde der Boden in einem Teil des Gebaudes angehoben vermutlich weil der Seespiegel dauerhaft angestiegen war Romische Mauern des gleichen Gebaudekomplexes fanden sich auch nordlich der Kirche Etwa 200 m nordwestlich der Kirche wurden beim Bau von Wohnhausern mehrere Brandgraber zerstort Moglicherweise gehorten sie zu einem romischen Graberfeld das der Strasse lag die von Busskirch nach Kempraten fuhrte Noch in fruhmittelalterlicher Zeit ca 7 Jahrhundert ist direkt innerhalb des romischen Ruinengrundrisses eine erste kleine dem heiligen Martin von Tours gewidmete Saalkirche errichtet worden Ein Hinweis auf die fruhe Christianisierung im Linthgebiet Eine grossere Saalkirche stammt vermutlich aus karolingischer Zeit wahrscheinlich handelt es sich dabei um jene Kirche die 842 843 n Chr im churratischen Reichsurbar urkundlich erwahnt wird Um 1100 n Chr errichtete man ein romanisches Gotteshaus mit Apsis Nur 200 Jahre spater wurde dieses bis auf die Grundmauern abgetragen und auf den Fundamenten eine neue spatromanische Kirche erbaut Diese bildete den Kernbau fur die nachfolgenden Umbauten der Kirche 1482 1483 wurde die Kirche durch den Anbau des polygonalen gotischen Chores und des Turms umgestaltet Damit hatte das Gotteshaus seinen heute noch sichtbaren Baubestand erreicht 1656 zerstorten die Zurcher die spatgotische Ausstattung der ummauerten Kirche wahrend der Belagerung der Stadt Rapperswil 1848 wurde das Kirchenschiff biedermeierlich klassizistisch umgestaltet und im Westen um ein Fensterjoch erweitert Das Beinhaus wurde 1850 abgebrochen Die neugotische Altareinrichtung von 1905 stammt von den Gebruder Muller aus Wil SG Die unter der Kirche liegenden romischen Ausgrabungen konnen besichtigt werden Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Rapperswil JonaLiteratur BearbeitenA Helbling Die Geschichte der uralten Pfarrei Busskirch am oberen Zurichsee neu bearbeitet von L Helbling 1976 Die Kunstdenkmaler des Kantons St Gallen Band IV Der Seebezirk Birkhauser Verlag Basel 1966Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Busskirch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alois Stadler Busskirch In Historisches Lexikon der Schweiz Romer in der Region Busskirch Memento vom 20 Februar 2012 im Internet Archive Website Rapperswil Jona Kulturstatten Busskirch Quartierverein Busskirch47 219722222222 8 8342777777778 Koordinaten 47 13 11 N 8 50 3 4 O CH1903 705708 230805 Normdaten Geografikum GND 4759263 1 lobid OGND AKS VIAF 236135196 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Busskirch amp oldid 228700086