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Das Burggut bestand neben der Burg Pleystein als Sitz eines Burghuters in der Oberpfalzer Stadt Pleystein im Landkreis Neustadt an der Waldnaab Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baulichkeit 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1419 wird erstmals als Pleysteiner Burghuter ein Fritzen Wacken Hutell genannt dem von Pfalzgraf Johann wegen seiner Verdienste auf Lebenszeit vier rheinischen Gulden und sechs Achtel Korn ausgesetzt werden 1443 ernannte Christoph III er war neben seiner Wurde als Pfalzgraf auch Konig von Danemark von Schweden und von Norwegen den Ritter Erhard vom Rornstat auf zehn Jahre zum Pfleger von Schloss Stadt und Herrschaft Pleystein Rornstat war ein geadelter Burgermeister von Pleystein Dieser erbaute unter der Burg die erste Burghut unter dem Schloss Sein Nachkomme Jorg von Rornstat Pfleger zu Bruck in der Oberpfalz verkaufte das sog Rornstater Haus 1519 an die Pfalzgrafen Ludwig und Friedrich Letzterer verlieh das Burggut an den Weiherknecht Wolf Tapermeier damit verlor das Gut seine Landsassenfreiheit 1449 wird erstmals das heute noch bestehende Burggut genannt als Herzog Otto Vizedom von Konig Christoph III dem Jorg Kuchenmeister das Haus und die Hofstatt in der nuwenstat zum Pliestein verleiht dieser musste dafur dem Pfleger auf dem Schloss jahrlich ein halbes Pfund Helbling Halfteanteil eines Silberpfennigs 1 geben Die Kuchenmeister sind die Herren von Nordenberg die im Gefolge der Landgrafen von Leuchtenberg nach Pleystein kamen ein Konrad der Kuchenmeister war bereits 1396 Richter zu Pleystein Nach den Kuchenmeister ist ein Wilhelm von Windisch der Besitzer auf den 1518 Erhard von Reitzenstein folgt auch Errichter des kurz bestehenden Eisenhammers unter der Bartlmuhle Als nachster Besitzer tritt Mathes von Stein zum Rackenstein auf Er verkauft die Burghut am 3 Januar 1538 an seinen Pflegsohn Mathes von Lichteneck 1540 ist die Burghut in den Handen des Pleysteiner Pflegers Wolf von Wemding 1541 erhalt Balthasar Thurigl von Figlstein den Lehensbrief uber die Burghut er war von 1534 bis 1537 auch Pfleger der Herrschaft Pleystein Danach gelangt das Gut in die Hande der Herren von Brand Wolf von Brand 1568 war bis 1560 Pfleger von Pleystein er war verheiratet mit Cathrina von Truppach 1573 ihr Allianzwappen befindet sich in der Pfarrkirche von Pleystein Deren Sohne Sebastian und Leonhard erben vom Vater die Burghut der Lehensbrief wird am 14 Marz 1577 ausgestellt Sebastian Brand 1600 wird ab 1574 Pfleger von Pleystein er war verheiratet mit Elisabeth Kratzen von Scharfenstein ihr Epitaph ist ebenfalls in der Pfarrkirche von Pleystein Ab 1592 wird das Burggut der Amtssitz des Pflegers da das Schloss baufallig geworden war Von den vier Sohnen erbten die ersten beiden Friedrich und Wolfgang die Burghut den Lehensbrief erhalten sie am 21 Marz 1601 Johann Christoph Brand von Pleystein zum Leuzenhof wird 1605 Pfleger in Pleystein die Burghut wird ihm am 13 Mai 1609 zum Lehen gegeben und wurde von ihm am 28 Mai 1610 von den Sohnen Sebastians erkauft 1611 beherbergt das Burggut den aus Bohmen gefluchteten Bastian von Pregler zu Burschau und dessen Frau eine Schwester des Johann Christoph Brand Nach dem Tod ihres Mannes 1614 verkauft Sybille von Brandt das Burggut am 11 November 1614 an ihren Gevatter Tobias Schubhardt kurpfalzischer Richter der Amter Zeitldorn und Sallern und seine Frau Anna Maria geb Castner von Unterschnaittenbach Tobias Schubhardt erhalt den Lehensbrief am 8 Februar 1615 er ist auch der Erbauer des Trutzhofes Bereits 1614 ist Hans David Castner auf dem Burggut eingetragen wobei es sich vermutlich um eine Verpfandung gehandelt hat 1626 verkaufen die Witwe und die Erben das Gut an Hans Haubner von der Altenstadt Er galt nach Aussagen des Pflegers Georg Dietrich als zanksuchtiger Gast und eigensinniger Kozer gemeint ist Ketzer der Pfleger de Marsin sagt uber ihn er ist eigensinnig und mit gutem Willen zahlt er keine Steuern In Altenstadt hatte er ebenfalls Streit mit jedermann und hat dort 1625 wegen Grenzstreitigkeiten den Holzhauer Simon Schossl erschossen Daraufhin musste er sein Landsassengut auf kurfurstlichen Befehl hin verkaufen und eine Strafe zahlen Wegen seiner auch zu Pleystein ausgetragenen Streitigkeiten wurde ihm die Belehnung mit dem Burggut immer wieder verweigert erst nach einer Aussohnung wurde er am 16 Mai 1630 mit dem Burggut belehnt Bei dem Kroateneinfall 1634 wurde das Burggut verschont aber im Herbst brach in Pleystein die Pest ausgehend vom Burggut aus Daraufhin richtete man dort ein Pest Krankenhaus ein wobei alle dort untergebrachten Personen verstarben auch Hans Haubner Uberlebt hat sein Sohn Martin Haubner der in die Gegend von Tirschenreuth verzog und dort in armlichen Verhaltnissen lebte Wegen des Verkaufs des Burggutes verhandelte 1638 Hans von Edlburg mit den Vormundern der nachgelassenen Kinder des Hans Haubner Martin und Christoph Man einigte sich auf einen Kaufpreis von 300 fl wobei der Landschaftskanzler von Silbermann aber meinte der Kurfurst Wolfgang Wilhelm moge das Burggut selbst erwerben um es dann fur ein hoheres Lehenreichnis gedacht war an ein Purschrohr oder einen Kurass weiter zu vergeben Diesem Ansinnen seines Landesherren konnte sich Hans von Edlburg nicht verschliessen und verkaufte noch im gleichen Jahr zu dem Erwerbspreis an den Landesfursten Am 8 Marz 1642 meldet sich Martin Haubner Sohn des fruheren Besitzers er klagt uber das Elend in das er gekommen sei und erbittet die Mittel um ein Handwerk zu erlernen Das wird ihm am 4 April 1643 auch gewahrt Auch sein Bruder Christoph Haubner reformierter Rittmeister und Burger zu Weiden in der Oberpfalz stellt finanzielle Anspruche wegen des Gutes was aber wegen der vom Pflegamt bezahlten Schulden aus seines Vaters Zeit abgelehnt wird Das Burggut wurde in der Zwischenzeit an Gerhard Spannerbock als Ausgleich fur seine ausstehende Rittmeisterbesoldung von 1500 fl vergeben Dieser war Pfleger zu Pleystein geworden und ihm wird am 28 August 1639 das Burggut verliehen Nach seinem Tod am 16 Mai 1647 blieb seine Witwe auf dem Burggut verkaufte es aber 1659 an ihren Schwiegersohn Wilhelm Damourmeister um 1000 fl Diese Wertminderung ist durch die Verodung des Trutzhofes zu erklaren Wilhelm Damourmeister zieht 1664 in den niederlandischen Kriegsdienst sein gleichnamiger Sohn wird Lakay bei furstl Durchlaucht jungem Prinzen Aus dem Englisch Niederlandischen Krieg kehrt er nicht mehr zuruck Am 22 Oktober 1673 wird die Witwe Anna Dorothea Damourmeister aufgefordert die Landsassenpflicht abzulegen und den minderjahrigen Sohn bevormunden zu lassen ihre Mutter Helene Spannerbock habe 13 Jahre lang eine schlechte Administration uber das Burggut gefuhrt Da sich die Anna Dorothea Damourmeister wieder verehelichen wollte fordert sie am 24 Februar 1674 die Zerschlagung des Burggutes und hat sich mit Paul Philipp Merz von der Vilss Richter zu Vohenstrauss verheiratet Nach mehreren innerfamiliaren Auseinandersetzungen bekommt 1691 Peter Jakob Strickmuller das Burggut der junge Wilhelm Damourmeister geht unter die Soldaten und wird Quardi Soldat 2 in Ingolstadt Am 4 August 1695 verkauft Strickmuller das Gut fur 2250 fl und 50 fl Leihkauf 3 an Maria Anna Saxenhoferin von Satzenhofen Bereits am 19 November 1698 geht das Burggut an Johann Jakob Tuchner von Schoberau und am 10 Januar 1714 an Franz Lorenz von Dupsky uber Dieser hat 1718 im Burggut eine Brauerei errichtet Nach dem Tod des Franz Lorenz 1751 und infolge des Osterreichischen Erbfolgekrieges kommt die Herrschaft Pleystein und das Burggut an Graf Wilhelm von Sinzendorf dagegen hebt die Witwe Maria Sophia Eva von Dupsky geb von Ottengrun Beschwerde auch beklagt sie sich uber die uble Behandlung durch die Dienstboten Nach ihrem Tod 1752 betrachtet Graf Wilhelm von Sinzendorf das Burggut als apert gewordenes Lehen und lasst es durch das Pleysteiner Pflegamt verwalten Das Burggut wird in der Folge als Wohnhaus der kurfurstlichen Gerichtsschreiber verwendet Am 15 Februar 1786 beklagt sich Christoph Joseph Rheinfeld Gerichtsschreiber zu Pleystein uber den baufallig gewordenen Schuppen im Burggut Auch sein Nachfolger Johann Joseph Jouvin berichtet uber den baufalligen Zustand des Burggutes Durch einen Brand am 19 August 1793 und einen Blitzeinschlag am 20 September 1794 wird das Burggut weiter ruinos Die Reparaturen werden erst ausgefuhrt als das Burggut von der kurfurstlichen Verwaltung in burgerliche Hande gekommen ist es hat dabei seine Landsassenfreiheit verloren Auch nach dem Stadtbrand von 1848 wird das Burggut wieder aufgebaut aber kleiner als zuvor Als Besitzer werden genannt Expralat Magnus Singer 1800 spater auf Burg Treswitz Franziska Fitzthum 1829 Barbara Kreuzer 1844 Familie Lehner 1845 Familie Karl 1921 Johann Lang 1924 Watzka 1929 Braundl 1939 Stadt Pleystein 1939 Familie Muhlhofer und Familie Stahl 1943 Baulichkeit BearbeitenDas Haus ist heute ein zweigeschossiger Halbwalmdachbau mit einer Putzstreifengliederung Die Fenster und das Eingangsportal besitzen profilierten Werksteingewanden Das Haus stammt im Kern aus dem 17 Jahrhundert nach dem grossen Ortsbrand von 1848 ist es in kleinerer Form wieder aufgebaut worden Zu dem Gebaude gehort ein Felsenkeller sowie ein Brunnentrog aus ornamentierten Eisenplatten der aus der Zeit um 1890 stammt Literatur BearbeitenSiegfried Poblotzki Geschichte der Herrschaft der Stadt und der Pfarrei Pleystein Verlag Stadt Pleystein Pleystein 1980 S 890 Einzelnachweise Bearbeiten Munzen Namen Herkunft Entstehung Bedeutung abgerufen am 10 Marz 2020 Festungsbesatzung Quardi und Wachdienst abgerufen am 11 Marz 2020 Leihkauf auf woerterbuchnetz abgerufen am 11 Marz 2020 49 644603 12 409223 556 Koordinaten 49 38 40 6 N 12 24 33 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burggut Pleystein amp oldid 221486474