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Die Tecklenburg ist eine Burgruine und Veranstaltungsstatte der Freilichtspiele Tecklenburg in der gleichnamigen Stadt Tecklenburg im Kreis Steinfurt in Nordrhein Westfalen Deutschland Sie war einst das Zentrum der Grafschaft Tecklenburg Burg TecklenburgMauritztor der Burg Tecklenburg In der Mitte der Wappen ist Minerva zu sehen die als Schutzgottin der Grafen zu Tecklenburg diente Mauritztor der Burg Tecklenburg In der Mitte der Wappen ist Minerva zu sehen die als Schutzgottin der Grafen zu Tecklenburg diente Staat DeutschlandOrt TecklenburgEntstehungszeit um 1100Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineGeographische Lage 52 13 N 7 49 O 52 219722222222 7 8097222222222 170 Koordinaten 52 13 11 N 7 48 35 OHohenlage 170 m u NNBurg Tecklenburg Nordrhein Westfalen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Die Burg als Zollfestung 2 2 Von der Wehrburg zum Schloss 2 3 Unter Preussen 2 4 Die Tecklenburg als Freilichtbuhne 3 Beschreibung 4 Bilder 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Hohenburg liegt auf dem so genannten Burgberg in ungefahr 170 m u NN am Teutoburger Wald Geschichte Bearbeiten nbsp Die Burg als Zollfestung Bearbeiten Die Burg wurde vermutlich um 1100 vom niederlandischen Graf von Zutphen errichtet um den wichtigen Handelsweg Lubeck Bremen Munster Koln an dieser engen und gut einsehbaren Stelle zu kontrollieren und Zolle fordern zu konnen Spater wurden zur Sicherung an den Zuwegen nach Tecklenburg einige Adelshofe als Vasallen zur Sicherung dieses Weges eingesetzt wie z B Haus Marck die Anwesen Kieseling Horne Meeseburg Kronenburg Hulshoff und Wondahl Die erste urkundliche Erwahnung der Anlage erfolgte 1184 Zu dieser Zeit soll die Tecklenburg die grosste und machtigste Hohenburganlage Norddeutschlands gewesen sein 1168 1190 erwarb der Kolner Erzbischof Philipp die Grafschaft Tecklenburg von Graf Heinrich von Geldern und Graf Symon von Tecklenburg fur die aussergewohnlich hohe Summe von 3 300 Mark Graf Symon erhielt die Burg Tecklenburg als Lehen und ubergab seine Allode fur 50 Mark dem Erzstift Koln Damit verbunden waren wohl die Vogteien uber die Hochstifte Munster und Osnabruck welche von nun an bei Koln lagen und damit die Grundlage des Anspruchs einer Herzogswurde fur Westfalen durch die Erzbischofe von Koln bildeten 1226 verhangte der papstliche Legat Konrad von Urach den Bann uber die Burg und die Stadt Tecklenburg weil Friedrich von Isenberg der mutmassliche Morder des Kolner Erzbischofs Engelbert 1225 in der Burg versteckt hatte 1227 zog die Kolner Kirche die Burg Tecklenburg ein da der Graf den Besitz der Burg wegen seiner Teilnahme an der Verschworung gegen Engelbert nach Ansicht der Kolner verwirkt hatte 1282 kam die Burg in den Pfandbesitz des Bischofs Konrad II von Osnabruck Nach dem Aussterben der Grafen von Tecklenburg 1262 kam die Grafschaft an die Grafen von Bentheim Zwischen 1328 und 1562 gehorte sie den Grafen von Schwerin Diese konnte 1365 die Herrschaft Rheda erwerben Sie verloren aber 1400 die nordlichen Teile der Grafschaft mit den Amtern Cloppenburg Friesoythe und Bevergern an das Hochstift Munster Im Jahre 1400 verlor Tecklenburg unter Graf Nikolaus II den nordlichen Teil seiner Grafschaft in einem Konflikt mit dem Bistum Osnabruck Dies und dass der Handelsweg Bremen Koln immer mehr uber Osnabruck mit der jetzt ausgebauten Fernstrasse geleitet wurde verringerte die strategische Bedeutung der Tecklenburg Auch hatte sich die Waffentechnik inzwischen stark verandert die veralteten Wehranlagen der Tecklenburg konnten nur sehr schleppend verbessert werden Von der Wehrburg zum Schloss Bearbeiten Unter Graf Konrad wurde 1527 als erstes Gebiet Westfalens die Grafschaft Tecklenburg reformiert 1538 schliesslich trat Konrad dem Schmalkaldischen Bund bei einem Militarbundnis protestantischer Fursten und Stadte 1547 nahm Konrad an der Schlacht bei Muhlberg teil bei denen die Protestanten den Katholiken unter Kaiser Karl V unterlagen Wahrend dieser Konfliktphase wurde die Wehrhaftigkeit der Burg stark ausgebaut da man stets mit Angriffen rechnete so wurde eine Bastion im Nordosten der Burg errichtet Von dort aus konnten bei Bedarf der sudostliche Burggraben der Marktplatz der Taleinschnitt im Norden und die nordwestliche Burgseite beschossen werden Eine zweite Bastion wird vermutet konnte bis jetzt jedoch nicht belegt werden Die stadtische Bebauung an der Ibbenburener Strasse wurde niedergerissen sie stand im Schussfeld nach Norden hin Uber die Ausmasse des grossflachigen Stadtabrisses ist man sich uneins teilweise geht man davon aus dass die Stadt Tecklenburg zeitweise nicht mehr existiert hat da die Bebauung nordlich der Burg mit der Ibbenburener Strasse und dem Marktplatz quasi die gesamte Stadt ausmachte Auch verlieren sich kirchenhistorische Quellen uber Tecklenburg wahrend dieser Zeit Als sich in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts die militarische Lage wieder entspannte und ein vorlaufiger Friede einkehrte konnte die Stadt neu errichtet werden Auch die Burg erfuhr unter Grafin Anna der Tochter Graf Konrads zahlreiche bauliche Veranderungen Diese dienten im Wesentlichen dazu den Wohnkomfort der Tecklenburg zu verbessern und sie zu einem wurdigen Residenzschloss auszubauen So wurden nach aussen hin die Fenster vergrossert und ein neuer Zugangsweg die heutige Schlossstrasse wurde aufgeschuttet um den neuen nordostlichen Eingang Burg zu erreichen Dies alles liess die Tecklenburg viel von ihrer Wehrhaftigkeit einbussen auch wurde durch den Damm der Schlossstrasse ein Grossteil der Bastion verschuttet Im Laufe der Zeit geriet die Bastion in Vergessenheit und wurde erst 1944 zufallig wiederentdeckt als man beim Graben eines Luftschutzbunkers auf einen grossen Hohlraum stiess Es stellte sich heraus dass es sich dabei um das Gewolbe der Bastion handelte Im 17 Jahrhundert wurde am neuen Eingang unter Graf Mauritz das Mauritztor errichtet Das Erdgeschoss und Teile des ersten Geschosses des Tores mit seinem reich gestalteten Wappenfries sind heute noch vorhanden nbsp Schloss im 17ten Jahrhundert vom Kahlen Berg aus gesehen frei nach dem Solmser StichUnter Umgehung der Erbanspruche des Hauses Solms Braunfels kam die Grafschaft Tecklenburg 1557 an Arnold II IV zu Bentheim Tecklenburg Dessen Sohn Adolf grundete 1606 eine besondere Linie Tecklenburg Im Jahr 1588 fuhrten die Grafen die reformierte Konfession ein Als Folge eines Urteils des Reichskammergerichts fiel die Grafschaft Tecklenburg 1696 an das Haus Solms 1 Graf Wilhelm Moritz von Solms Braunfels verkaufte Tecklenburg 1707 an Preussen Im Berliner Vergleich verzichtete das Grafenhaus Bentheim Tecklenburg 1729 gegenuber Preussen auf alle Anspruche Unter Preussen Bearbeiten Mit dem Verkauf an Preussen 1707 verlor Tecklenburg endgultig seine Unabhangigkeit und Souveranitat Zu dieser Zeit befand sich die Tecklenburg in einem ausserst schlechten baulichem Zustand Von Preussen wurden viele Versuche unternommen die Tecklenburg zu einer wehrhaften Festung auszubauen zahlreiche Mauerreste der Verteidigungsanlagen zeugen bis heute davon Schliesslich wurden die Versuche aufgegeben und die Tecklenburg wurde geschleift ab 1744 wurde die Burg als Steinbruch freigegeben und verfiel so allmahlich zur Ruine Fragmente der Burg sind um ganz Tecklenburg verstreut verbaut So stammt der aufwandige Renaissance Kamin des Tecklenburger Hotels Drei Kronen aus der Burg ebenso das Dekor der Bruckenpfeiler von Haus Marck auch das unmittelbar vor dem Mauritztor gelegene Tecklenburger Gefangnis und das benachbarte Amts und Landesgericht wurden bis 1819 aus Steinen der Burg errichtet Ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts besann man sich erstmals auf die Prinzipien des Denkmalschutzes liess den stetigen Abriss stoppen und versuchte die bestehenden Uberreste zu konservieren 1884 wurde auf dem Wall der den Vorhof von der Hauptburg trennte der Wierturm im Andenken an den Hofarzt Johann Weyer errichtet der zusammen mit Grafin Anna gegen die Hexenverbrennung kampfte Ende des 19 Jahrhunderts gab es Plane auf der Burganlage ein grosses Luftkurhotel zu errichten die allerdings wieder verworfen wurden Am 7 August 1907 wurde auf dem zweiten Burghof in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II die feierliche Zeremonie zum Jubilaum der 200 jahrigen Zugehorigkeit Tecklenburgs zu Preussen begangen Die Tecklenburg als Freilichtbuhne Bearbeiten Ab 1927 wurden auf dem ersten Burghof der Tecklenburg Schauspiele aufgefuhrt Seit 1949 ist die Tecklenburg deren Burghof inzwischen 2300 Sitzplatze umfasst und deren Buhnentechnik professionelle Musicalauffuhrungen ermoglicht Spielstatte der Freilichtspiele Tecklenburg zur genaueren Geschichte des Theaters auf der Burg siehe dort Beschreibung BearbeitenDie Anlage besitzt zwei Burghofe einen Vorhof und eine Hauptburg Ein Graben und ein Wall trennen diese beiden Hofe voneinander Teile des Walls und des Grabens sind erhalten geblieben Der Wall war bekront vom funfeckigen sogenannten Hakenturm oder auch Schiffsturm dem hochsten Turm der Burg Heute ist nur noch das Fundament bis auf Hohe der Wallkrone erhalten Auf den ersten Burghof fuhrt das Mauritztor Der zweite Burghof war von drei Seiten von Gebauden umschlossen es stehen davon lediglich Fragmente der Grundmauern Eine Ausnahme ist das sog Kronchen ein grosserer Uberrest eines Raumes Der Legende nach soll sich in diesem Raum die Schlosskapelle befunden haben dies ist jedoch nicht belegbar genauso wenig ob es uberhaupt eine Burgkapelle gegeben hat Angesichts der Grosse und Bedeutung der Burg ist das jedoch durchaus wahrscheinlich Die genaue Baugeschichte und das einstige Aussehen der Burg sind bis heute nicht vollstandig geklart Die bekannteste Abbildung der intakten Tecklenburg stellt der Solmser Stich aus dem 17 Jahrhundert dar Der Wierturm ist ein rund gemauerter Aussichtsturm der einen guten Blick auf Tecklenburg und das Munsterland bietet Der Schlussel fur den Turm ist gegen Pfand in der Touristeninformation Haus des Gastes am Marktplatz erhaltlich 2 Bilder Bearbeiten nbsp Wierturm auf der Tecklenburg nbsp Der 1944 geschaffene Eingang zur Bastion nbsp Freilichtbuhne Tecklenburg mit Mauritztor und Burgbrunnen nbsp Reste der Burgmauer nbsp Das sogenannte Kronchen auf der vermutlich alten BurgkapelleLiteratur BearbeitenEdgar F Warnecke Das grosse Buch der Burgen und Schlosser im Land von Hase und Ems Verlag H Th Wenner ISBN 3 87898 297 6 Gabriele Bohm Wasserschloss Haus Marck Tecklenburg Westfalische Kunststatten ISSN 0930 3952 Gabriele Bohm Evangelische Stadtkirche Tecklenburg Westfalische Kunststatten ISSN 0930 3952Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Tecklenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Burg Tecklenburg in der privaten Datenbank Alle Burgen Burg Tecklenburg auf burgenwelt de Geschichte Grundriss Seite der Freilichtspiele Tecklenburg Die Burgbastion Tecklenburg auf untertage ubertage de Geschichte des Kreises Tecklenburg PDF 4 2 MB Burgberg Tecklenburg bei LWL GeodatenKultur des Landschaftsverbandes Westfalen LippeEinzelnachweise Bearbeiten No 1 des Kayserlichen und Reichs Cammer Gerichts an die Hoch Lobliche allgemeine Reichs Versammlung zu Regenspurg abgelassenes Schreiben sub dato Wetzlar den 26 Julii 1703 in abgeurtheilter und exequirten Sachen Solms contra Bentheim 1722 Wierturm Besondere Aussicht uber Tecklenburg Memento vom 27 April 2015 im Internet Archive im Stadt Journal dem Magazin fur Ibbenburen und UmgebungNormdaten Geografikum GND 7530551 3 lobid OGND AKS VIAF 234363778 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Tecklenburg amp oldid 228258571