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Die Burg Schladen war eine mittelalterliche stifthildesheimische Wehrburg in Schladen Landkreis Wolfenbuttel Die vielfach umgebaute und umgenutzte Anlage wird heute Domane Schladen genannt Zugang zum Domanenhof mit Brucke uber den Weddebach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Stilisierte Darstellung der Burg auf der Grabplatte Bischof Heinrichs III 1363 Zur Konigspfalz Werla an der mittleren Oker errichtet nach 900 gehorte ein etwa zwei Kilometer okeraufwarts zwischen Oker und Weddebach gelegener Wirtschaftshof Curtis Werla Dieses Gut schenkte Kaiser Heinrich IV 1086 dem Bischof Udo von Hildesheim reg 1079 1114 Udo liess die Curtis an der Ostgrenze seiner Diozese zu einer Burg ausbauen fur die Bewirtschaftung entstanden wohl neue Gebaude auf dem gegenuberliegenden Sellhof 1 und gab sie unter dem neuen Namen Castrum Scladheim 1110 als Lehen an Eiko von Dorstadt Dessen Nachkommen nannten sich ab 1175 Grafen von Schladen 2 Sie waren bestrebt das Lehen in Erbbesitz umzuwandeln Im Herlingsberger Krieg 1291 92 standen sie auf Seiten Heinrichs I von Braunschweig gegen Bischof Siegfried II Dieser musste die Schladener Burg belagern und erobern Der Konflikt endete mit einem Vergleich 1354 verkaufte Albrecht von Schladen der Letzte der Familie die Burg mit allen Rechten und Zubehor an Bischof Heinrich III und das Hochstift Hildesheim In der Folgezeit wurde sie haufig verpfandet Wahrend der Grossen Fehde zwischen Bischof Berthold II und dem Domkapitel einerseits und der Stadt Hildesheim und ihren Verbundeten andererseits wurden Burg und Amt Schladen 1485 von Braunschweiger und Goslarer Truppen verwustet In der Hildesheimer Stiftsfehde wurde die Burg kampflos von Heinrich II von Braunschweig Wolfenbuttel eingenommen und blieb danach mit grossen Teilen des Stiftsterritoriums in welfischem Besitz Im Zuge der Reformationsauseinandersetzungen wurde die Burg 1542 erobert 1552 niedergebrannt Aber schon 1563 wohnte Herzog Julius langere Zeit in den wiederhergestellten Gebauden Im Dreissigjahrigen Krieg eroberte Wallenstein am 8 Januar 1626 die Burg Schladen und nahm darin Quartier Am 11 Januar hatte er dort eine Besprechung mit Tilly Im Juli 1626 wurde die Burg von danischen Truppen erobert Am 27 Juli hielt Christian IV von Danemark dort Einzug Nach der Schlacht bei Lutter im August 1626 war die Burg wieder in den Handen der Kaiserlichen bis sie 1631 von schwedischen Truppen erobert wurde 1643 wurden nach langem Reichsprozess die territorialen Veranderungen infolge der Stiftsfehde ruckgangig gemacht und Schladen kam mit dem grossten Teil des 1523 verlorenen Territoriums wieder an das Hochstift Hildesheim Inzwischen war in diesen Gebieten die lutherische Reformation durchgefuhrt worden und die mittelalterliche Pfarrkirche des Dorfes Schladen und die Mehrheit der Bevolkerung waren und blieben evangelisch Die Burg wurde als bischoflicher Amtshof mit katholischen Verwaltern besetzt In den Gebauden wurde eine katholische Kirche eingerichtet als Mittelpunkt der katholischen Amtspfarrei Im spaten 17 und im 18 Jahrhundert erfolgten weitere Baumassnahmen Mit der Sakularisation der geistlichen Furstentumer 1802 wurde die Burg Schladen mit dem zugehorigen Acker und Weideland Staatsdomane 1837 beschadigte ein Brand grosse Teile des Gebaudebestands Gebaude Bearbeiten nbsp Pachterhaus ehemalige KapelleDie ursprungliche Burganlage hatte etwa den Umriss eines rechtwinkligen gleichschenkligen Dreiecks dessen Basis parallel zum Weddebach verlief und dessen Spitze ostlich zur Oker wies 3 Sie war von Wassergraben umgeben die heute trocken liegen aber teilweise noch gut erkennbar sind Vom mittelalterlichen Mauerwerk sind in den heutigen Gebauden nur Reste erhalten Die Rudimente eines freistehenden Rundturms Bergfried wurden 1848 abgetragen Ausser dem hohen und langgestreckten Molkereigebaude aus Bruchstein mit barockem Glocken Dachreiter das den grossten Teil der Westflanke einnimmt ist vor allem das Pachterhaus am Ostwinkel bedeutsam das steinerne Untergeschoss zeigt Renaissanceformen des 17 Jahrhunderts das Obergeschoss ist Fachwerk Im Pachterhaus befand sich bis 1867 die Kapelle der katholischen Amtspfarrei Sie wurde 1864 1867 durch die neue Kirche auf dem Weinberg ersetzt Dorthin wurde 1869 auch die barocke Nepomuk Statue versetzt die zuvor auf der Torbrucke gestanden hatte Literatur BearbeitenOskar Kiecker Carl Borchers Hans Lutgens Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Landkreis Goslar Hannover 1937 S 233 238 Hans Adolf Schultz Burgen und Schlosser des Braunschweiger Landes Braunschweig 1980 Die Burg Schladen S 119 120 ISBN 3 87884 012 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Domane Schladen ehemals bischofliche Burg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Gudrun Pischke zu Schladen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Burg Schladen im Denkmalatlas Niedersachsen Domane Schladen im Denkmalatlas Niedersachsen Burg Schladen Rekonstruktionsversuch als Zeichnung im mittelalterlichen Zustand von Wolfgang BraunEinzelnachweise Bearbeiten Annahme des Schladener Heimatforschers Franz Kaufmann Eine Grafschaft Schladen gab es nicht Skizze bei Sternal52 023867 10 540994 Koordinaten 52 1 25 9 N 10 32 27 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Schladen amp oldid 237122545