www.wikidata.de-de.nina.az
Die Burg Hassloch ist eine abgegangene Wasserburg am sudostlichen Teil des heutigen Stadtteils Hassloch der Stadt Russelsheim am Main im Kreis Gross Gerau in Hessen Burg HasslochAlternativname n Hassloch Schloss Haselach e Schloss Haselahe Hasloch HaselochStaat DeutschlandOrt Russelsheim HasslochEntstehungszeit ab 1331Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand BurgstallGeographische Lage 49 59 N 8 27 O 49 984095 8 456973 90 Koordinaten 49 59 2 7 N 8 27 25 1 OHohenlage 90 m u NNBurg Hassloch Hessen p1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas heutige Anwesen liegt sudostlich vom Zentrum des heutigen Stadtteils Hassloch etwa zwei Kilometer sudlich von Russelsheim in Horweite zum Russelsheimer Dreieck im Rhein Main Gebiet Die Wasserburg war am Ende der heutigen Stichstrasse Am Burggraben gelegen Zu Zeiten des Erbaus lag sie am sudlichen Dorfende von Hassloch Ort und Burg sind ostwarts von der alten Main Schleife der Horlache umgeben Geschichte BearbeitenUrsprunglich lag an dieser Stelle nur eine Hofanlage 1155 58 wird der Hof im Besitz des Mainzer Klosters Sankt Alban an das Rheingauer Kloster Eberbach veraussert 1 1162 oder 1177 2 bestatigt Papst Alexander III dem Kloster Eberbach den Besitz ihres Hofes zu Hassloch 3 Vogte des Gebietes zu Beginn des 13 Jahrhunderts waren zu dieser Zeit die Herren von Eschollbrucken genannt ist Rupert von Eschollbrucken im Dienst der Herren von Rieneck diese wiederum Mainz untertan Mit dem Tod von Rupert von Eschollbrucken fiel die Vogtei an Kurmainz zuruck gelangte aber wohl dann vollstandig an das Kloster Eberbach da dieses die volle Ablosungssumme zahlte 2 1331 erwarb Kuno von Falkenstein im Tausch gegen den Zehnten zu Ober Eschbach und Dorf Gull das gunstig in der Nahe alter Strassen gelegene Hofgut und die zugehorige Vogtei 1 Er trug Hof und Vogtei dem Kloster Fulda zu Lehen auf 4 Kuno von Falkenstein erbaute am Standort des Hofes eine Wasserburg Diese Wasserburg entwickelte sich zum Schaden vorbeiziehender Kaufleute zu einem Raubritternest das vor allem Kurtrierer und kurmainzerische Interessen verletzte Der Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg liess die Burg daraufhin 1352 zerstoren Obwohl auf dem Mainzer Gerichtstag 1353 vom spateren Kaiser Karl IV ein Wiederaufbau Verbot verkundet wurde erneuerten Kuno und Philipp von Falkenstein die Burg und setzten ihre Uberfalle fort Schon 1355 zerstorte deshalb ein Aufgebot der Reichsstadt Frankfurt die Burg in Teilen erneut 5 Karl IV erliess von Pisa aus eine Anordnung die den Falkensteinern verbot Haseloch als burglichen Bau mit Turmen Mauern und Graben wiederzuerrichten 6 Obwohl ganz Hassloch 1356 in Besitz der Falkensteiner war liess der Mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau im Verlauf einer Fehde mit Kuno von Falkenstein die Burg im selben Jahr im Handstreich besetzen Proteste der Falkensteiner beim Rat der Reichsstadt halfen nichts und der Erzbischof erhielt zusatzlich von Kaiser Karl IV das Recht zu einer Stadtgrundung 7 Zu dieser kam es nie die Erzbischofe von Mainz blieben jedoch die Besitzer von Ort und Burg bis 1803 Kurmainz liess die Burg erneuern und besetzte sie mit Burgmannen 1358 ist von diesen der Edelknecht Konrad von Nassau als Burggraf urkundlich 1 Zwischenzeitlich scheint die Burg von den Mainzern aber an Mainzer Lehensleute ubergeben wurden zu sein 1441 bestatigen namlich Johann von Cronberg und Adam von Erlenbach genannt von Weilbach dem Mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach die Ruckgabe Astheims und die fortbestehende Verpfandung der Burg Hassloch Henne von Erlenbach genannt von Weilbach Hofmarschall des Erzbischofs und ab 1438 Hofmeister hatte wohl von Dietrich um 1437 die Burg verschrieben bekommen Als Hennes Erben geben sie den Astheimer Gerichtsanteil dem Erzbischof zuruck und bestatigten das die Verpfandung Hasslochs davon unberuhrt bliebe 8 Johann von Kronberg war mit Margarethe Tochter des Henne von Erlenbach genannt von Weilbach verheiratet Von den beiden Stiftern gab es je ein Glasfenster mit ihren Wappen in der Kronberger Johanniskirche 9 Adam war der Sohn des Henne Mit seinen Sohnen Adam und Johann scheint die Erlenbacher Linie die den Stiefel im Wappen trug nach 1475 erloschen zu sein 10 In den folgenden Jahrhunderten schnell an Bedeutung verloren wurde die Burg im Dreissigjahrigen Krieg endgultig zerstort Die Reste der Ruine wurden zum Wiederaufbau des Ortes benutzt die Graben verlandeten Im Jahr 1805 wurden die Uberreste der Burg von der Gemeinde erworben Bis 1815 standen noch die Grundmauern bis in Manneshohe der Burggraben angeblich in den Fels gehauen war noch mit Wasser gefullt Nach 1844 war nichts mehr davon sichtbar 11 Ein darauf errichtetes Gebaude diente Mitte des 19 Jahrhunderts als Pfarrhaus Filiale von Florsheim Anlage BearbeitenDie quadratische Wasserburg hatte eine Seitenlange von etwa 43 Metern Nach der Zerstorung im Dreissigjahrigen Krieg wurden die Baureste der Ruine zur Steingewinnung abgetragen Heute sind nur noch Grabenreste Fundamentreste die im Gebaude des Altenheimes eingefasst wurden und Reste eines Zweischalen Brunnens erhalten Eine neuere Bebauung heute als Altenheim genutzt steht auf dem mehrfach uberbauten Anwesen Literatur BearbeitenRudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 2 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 1995 ISBN 3 86134 228 6 S 513 f Johann Philipp Benkard Schloss Haselache In Archiv fur Frankfurts Geschichte und Kunst Band 8 1858 S 93 99 Online Weblinks BearbeitenBurg Hassloch Landkreis Gross Gerau Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Januar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 29 Dezember 2016 Falkensteiner Zeit Die Zeit von 1330 bis 1356 und die Burg zu Haselach Webseite des Brauchtums und Heimatpflegevereins HasslochEinzelnachweise Bearbeiten a b c Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen S 514 a b Benkard Schloss Haselache S 94 Hassloch Landkreis Gross Gerau Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 November 2016 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 29 Dezember 2016 Benkard Schloss Haselache S 95 Anton Kirchner Geschichte der Stadt Frankfurt am Main Band 1 darin Sechstes Buch Vierter Zeitrechnung bis 1519 Haselach gebrochen Frankfurt am Main 1807 S 278 Benkard Schloss Haselache S 96 f Benkard Schloss Haselache S 98 Die Regesten der Mainzer Erzbischofe StA Wu Mainzer Ingrossaturbucher Band 24 fol 143 02 abgerufen am 7 Januar 2021 Peter Fleck uberarbeitet und erganzt von Theodor Stolzenberg Die Niederadelsfamilie von Erlenbach Versuch einer Genealogie Hrsg Breuberg Bund Breuberg 2017 S 42 45 Peter Fleck uberarbeitet und erganzt von Theodor Stolzenberg Die Niederadelsfamilie von Erlenbach Versuch einer Genealogie Hrsg Breuberg Bund Breuberg 2017 S 192 Benkard Schloss Haselache S 99Burgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Gross Gerau Burg Alt Wolfskehlen Bohmische Burg Astheim Schloss Dornberg Burg Falkenau Burg Gernsheim Schwedische Festung Gustavsburg Burg Hassloch Schloss Kelsterbach Burg Morfelden Jagdschloss Monchbruch Burg Neu Wolfskehlen Festung Russelsheim Schwedenschanze Pfalz Trebur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Hassloch amp oldid 223194433