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Die Burg Daun ist die Ruine einer Hohenburg in der Vulkaneifel Sie war Stammburg der Herren zu Daun zu Oberstein an der Nahe zu Densborn bei Gerolstein zu Bruch bei Wittlich und Zievel bei Euskirchen Vor der Zeit der Dauner Herren und spateren Grafen war der Basalthugel vermutlich eine keltische Fliehburg und in der Folgezeit ein romischer Wachtpunkt 1 Burg DaunBurgberg von Suden Rechts die Zehntscheune Evangelische Kirche links Amtshaus Luftaufnahme 2015 Burgberg von Suden Rechts die Zehntscheune Evangelische Kirche links Amtshaus Luftaufnahme 2015 Alternativname n Dauner BurgStaat DeutschlandOrt DaunEntstehungszeit um 1000Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Ringmauer BasteiturmchenStandische Stellung AdelGeographische Lage 50 12 N 6 50 O 50 197236111111 6 8313472222222 445 Koordinaten 50 11 50 1 N 6 49 52 8 OHohenlage 445 m u NHNBurg Daun Rheinland Pfalz Amtshaus in DaunBasteiturm an der UmfassungsmauerStadt Daun mit Burgberg mittig Die Burg ist mehrfach zerstort worden zuletzt im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1689 durch franzosische Truppen Ludwigs XIV wie die meisten Eifelburgen Heute sind von der ehemaligen vermutlich uber 1000 Jahre alten Burganlage nur noch eine Ringmauer und ein Basteiturmchen mit Schiessscharten erhalten Das Amtshaus das durch mehrere Um und Anbauten aus dem Jagdschloss von 1712 des Kurfursten Karl III Joseph von Lothringen hervorging wird heute als Hotel genutzt 2 Unterhalb der Burg befinden sich mehrere restaurierte Burgmannenhauser die ebenfalls unter Denkmalschutz stehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAus der Zeit um 700 v Chr konnte durch Einzelfunde eine Fliehburg der Kelten nachgewiesen werden Um 50 v Chr befand sich auf dem Gelande eine befestigte Warte der Romer wie aus dem Fund eines Grabmals geschlossen werden kann Gegen Ende des 9 Jahrhunderts wurde die Burg Daun als Stadtwohnsitz der auf der Altenburg bei Schalkenmehren residierenden Herren von Daun gebaut Sie starben 1163 aus Ein Ministeriale unfreier Dienstmann dieses Geschlechtes Richardus de Duna ubernahm sodann die Burg und auch den Namen und das Wappen seiner fruheren Herren Er begrundete damit das zweite Dauner Adelsgeschlecht Mitte des 14 Jahrhunderts bestand Daun aus der Burg und der eng an den steilen Fels gebauten Stadt Daun hatte Stadtrechte Burgmannen nahmen fur den Burgherrn Agidius von Daun genannt der tolle Gilles den Zoll ein Agidius hatte die Stadt Daun von Konig Johann von Bohmen aus dem Haus Luxemburg 1340 zu Lehen erhalten Er tat sich als unparteiischer Schiedsrichter in einigen Streitigkeiten hervor doch verbundeten sich einige kleinere Ritter gegen ihn Agidius gewann diesen Streit 1348 und sohnte sich mit seinen Feinden aus Doch die Intrigen und Klagen uber Raubritter in seinem Amtsbereich hauften sich Hinzu kam dass die Herrschaft Daun zwischen zwei Erzbistumern Kurtrier und Kurkoln eingeklemmt war 1352 war ein Kriegszug von Konig Johanns Onkel dem Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg gegen Daun durch einen Friedensvertrag beigelegt worden Einzelheiten sind nicht dokumentiert Gilles wurde zu Schadensersatz verpflichtet kam aber nicht zur Verhandlung Er fuhlte sich ungerecht behandelt Ein Jahr spater taten sich die Erzbischofe Balduin von Trier und Wilhelm von Koln zusammen um die Burg Daun unter dem Vorwand Gilles sei ein Raubritter einzunehmen Schliesslich wurde die Burg erobert und Gilles in die Lehnsnehmerschaft zu Balduin gezwungen Die Burg wurde dabei jedoch kaum beschadigt Seitdem gehorte Daun landesherrlich zum Kurfurstentum Trier geistlich weiterhin zum Erzbistum Koln Die Burgmannenhauser unterhalb der Burg sowie die Stadt wurden geschleift und zerstort Das Burggebaude selbst wurde aufgeteilt Agidius musste um Schadensersatz zu leisten sich hoch verschulden und daher grosse Teile seines Amtes und das Haus Nannstein an Balduin verkaufen So erhielt Balduin von Trier das Haus Nannstein einen Turm und den Burgring Das Haus Rodemacher mit eigener Mauer erhielt Wilhelm von Koln Doch zwei Jahre spater lebte Gilles wieder auf der Burg er hatte also Wohnrecht darin Seither unterstanden die Herren von Daun mit ihren zahlreichen horigen Ortschaften im Eifel Mosel Raum dem Erzstift Trier In den spateren Jahrzehnten teilten sich mehrere Zweige der Familie die Hauser in der Form einer Ganerbenburg Der Enkel des Agidius Johann hatte vor die Stadt Daun 1398 wieder aufzubauen das kam aber nicht zustande Das neue Daun wurde auf der anderen Seite der Burg angelegt die steile Seite zur Lieser hin wurde erst im 19 Jahrhundert wieder besiedelt 1643 wurden die Burgherren in den Reichsgrafenstand erhoben und nannten sich nun Grafen und Herren von und zu Daun Der letzte Graf der die Burg Daun bewohnte war Philipp Ernst von und zu Daun 1657 trat sein Bruder Wilhelm Johann Anton Graf Daun in osterreichische Dienste Sein Sohn Graf Wirich Philipp von und zu Daun machte dort militarische Karriere und dessen Sohn Leopold Joseph von Daun Generalfeldmarschall der Maria Theresia von Osterreich und Furst von Tiano erlangte im Siebenjahrigen Krieg Beruhmtheit 3 Auch diese Linie der Grafen von Daun starb im 18 Jahrhundert aus Das Gebaude war seit dem Dreissigjahrigen Krieg stark beschadigt aber fur eine Renovierung fehlten die Mittel 1637 hatte die Pest die Halfte der Bevolkerung hingerafft es gingen so gut wie keine Steuern mehr ein Plundernde Soldaten zogen noch lange nach Ende des Krieges durch das Land Seit dem Tod des Grafen Philipp Ernst 1671 wurden die Gebaude von den Amtmannern des Kurfursten genutzt Ein Teil des eingenommenen Zehnten ging an die Nachkommen in Osterreich 1689 wurden Stadt und Burg durch franzosische Truppen des Konigs Ludwig XIV zerstort die im Pfalzischen Erbfolgekrieg die meisten Schlosser und Burgen der Eifel und der Pfalz niederrissen Die Stadt wurde ausgeplundert und die katholische Kirche als Pferdestall verwendet Der nachste Trierer Kurfurst Karl Joseph von Lothringen liess 1712 das stark zerstorte Haupthaus als Jagdschloss wieder aufbauen Sein Wappen ist heute noch uber dem Haupteingang zu sehen es wurde in den 1990er Jahren restauriert Den Neubau des Schlosses hatten die Nachkommen des fruheren Grafen die in Osterreich lebten mitzufinanzieren Die Trummer der ubrigen Gebaude und der restliche Besitz an Liegenschaften wurden darum von der Erbengemeinschaft 1714 an den Kurfursten verkauft Sie behielten sich lediglich den Besitz an der Burg vor doch war bald klar dass die Mieteinnahmen die Kosten fur die Instandhaltung nicht deckten Sie verkauften darum 1722 dem Kurfursten Franz Ludwig die halb zerfallene Burg und alle Besitzrechte nbsp Evangelische Kirche auf dem Burggelande hinten rechts Umfassungsmauer hinten links AmtshausIm Jahre 1793 wahrend der Franzosischen Revolution wurde das Kurfurstentum beschlagnahmt und alle Besitzungen versteigert Die Burg Daun war nun herrenlos und stand lange leer und wurde von der Besatzung weiter zerstort und verwustet 1815 kamen Ort und Burg Daun in preussischen Besitz Daun wurde Sitz der Oberforsterei das Amtmannshaus diente als Verwaltungsgebaude Am Ostende der Burganlage steht heute noch eine grosse Scheune Zehntscheune mit Kruppelwalmdach aus dem Jahre 1740 mit dem Trierer Kreuz im Schlussstein des breiten Tores Auf dem Burggelande wurde 1865 bis 1867 eine evangelische Kirche im neugotischen Stil erbaut Sie war vornehmlich fur die preussischen Beamten gedacht da die Bevolkerung des ehemaligen Kurfurstentums damals grosstenteils katholisch war 1948 ubernahm das Land Rheinland Pfalz die Hoheitsrechte 1957 wurde die Stadt Daun Eigentumerin der Burg 1978 ging das Hauptgebaude in privaten Besitz uber und wurde in den folgenden Jahren zu einem Hotel Schloss Hotel Kurfurstliches Amtshaus ausgebaut 2 Literatur BearbeitenWalter Pippke Ida Leinberger Die Eifel Geschichte und Kultur des alten Vulkanlandes zwischen Aachen und Trier DuMont Kunst Reisefuhrer 5 Auflage DuMont Koln 2006 ISBN 978 3 7701 3926 2 S 244 Universitat Bonn Hrsg Rheinische Vierteljahrsblatter Veroffentlichungen der Abteilung fur rheinische Landesgeschichte Jg 1 1931 ISSN 0035 4473 Johann Friedrich Schannat Georg Barsch Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel Band 1 Teil 1 1824 OCLC 46772408 Weblinks BearbeitenEintrag von Michael Losse zur Burg Daun in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreis Vulkaneifel Mainz 2021 Version 2023 liegt vor S 8 PDF 4 6 MB Jahrbuch Vulkaneifel Zerstorung der Stadt Daun 1353 Jahrbuch Vulkaneifel Die Burg in der Neuzeit Geschichte der Stadt DaunEinzelnachweise Bearbeiten Hanswilhelm Haef Das 2 Handbuch des nutzlosen Wissens Books on Demand 2002 ISBN 3 8311 3754 4 S 76 a b Dorothee Kern Eifel Aachen HB Verlag Ostfildern 2008 ISBN 978 3 616 06383 6 S 120 f Michael Maass Zu Gast im Schloss ein Reise ver fuhrer zu Hotels in historischen Hausern in Deutschland wtv Weimar 2007 S 82 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Daun amp oldid 229925127