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Die Burg Bilstein franzosisch Chateau de Bilstein ist eine bei Riquewihr im Elsass gelegene Ruine einer Spornburg Sie liegt westlich von Ribeauville in den Vogesen auf dem 757 Meter hohen Gipfelkamm des Schlossbergs Um sie von der nahe gelegenen gleichnamigen fruher lothringischen Burg Bilstein bei Urbeis Bilstein lorrain zu unterscheiden wird sie auch Bilstein Aubure dt Bilstein Altweier oder Bilstein alsacien genannt Burg BilsteinBurgruine Bilstein von Nordosten Lithografie von Jacques Rothmuller 1863Burgruine Bilstein von Nordosten Lithografie von Jacques Rothmuller 1863Alternativname n Chateau de BilsteinStaat FrankreichOrt RiquewihrBurgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineBauweise Bruchsteine Buckelquader GranitGeographische Lage 48 12 N 7 16 O 48 195833333333 7 2697222222222 757 Koordinaten 48 11 45 N 7 16 11 OHohenlage 757 mBurg Bilstein Haut Rhin Die Burganlage steht seit dem 6 Dezember 1898 als Monument historique unter Denkmalschutz Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Anlage war zur Angriffsseite im Westen und Suden durch einen tiefen Spitzgraben gesichert und gliederte sich in zwei Bereiche die auf einem steilen Granitfelsen errichtete Oberburg franzosisch haut chateau mit einem Bergfried der im Westen und Suden von einer Mantelmauer geschutzt war und die Unterburg mit Wirtschafts und Wohngebauden die von einer doppelten Ringmauer umgeben waren nbsp Mauerreste der Oberburg Oktober 2007 Von beiden aus Buckelquadern errichteten Bauten der Oberburg sind heute noch Reste erhalten Der Stumpf des quadratischen Bergfrieds erhebt sich mit einem spitzbogigen Hocheingang auf einem 8 70 mal 7 80 Meter messenden Grundriss und besitzt an seiner Sudostwand ein romanisches Lowenkopfrelief Als Baumaterial kam genauso wie bei der etwa einen Meter 1 dicken Ringmauer Sandstein zum Einsatz Seine am Fundament 2 30 bis 2 80 Meter starken Mauern sind ab einer Hohe von etwa 6 5 Metern nur noch 1 40 bis 1 60 Meter dick 2 Im Bereich der Unterburg sind die beiden Ringmauern die besterhaltenen Teile Als Baumaterial dienten Bruchsteine aus Granit und Sandstein Vom ehemaligen Palas existiert nur noch ein einziger Mauerrest wahrend die Okonomiegebaude vollkommen verschwunden sind Der damalige Burggraben ist heute verfullt 3 Geschichte BearbeitenDas genaue Grundungsdatum der Burg ist nicht bekannt Bergfried und Mantelmauer wurden spatestens zu Beginn des 13 Jahrhunderts errichtet stammen aber moglicherweise schon aus dem 12 Jahrhundert 3 In der Chronik Gesta Senoniensis ecclesiae des Monchs Richer von Senones zum Jahr 1217 wird die Burg erwahnt In jenem Jahr fluchtete sich der im Jahr 1206 abgesetzte Elekt von Toul Mathieu de Lorraine vor dem Zorn seines Neffen des lothringischen Herzogs Theobald I auf die Burg Bilstein Mathieu hatte seinem bischoflichen Nachfolger Rainald von Senlis auflauern lassen und in dem sich daraufhin entwickelnden Kampf war Rainald todlich verletzt worden Richer erwahnt in seinen Aufzeichnungen dass sich die Burg zu jener Zeit im Besitz der Herren von Horburg befunden hat Spater war die Anlage ein Lehen der Herzoge von Lothringen die sie gemeinsam mit der dazugehorigen Herrschaft Riquewihr wieder an die Horburger gaben die auch schon im Besitz der benachbarten Burg Reichenstein waren 1324 verkauften die seinerzeit kinderlosen Bruder Walther und Burchhard von Horburg die Besitzungen an ihren Onkel mutterlicherseits den nachmaligen Grafen Ulrich III von Wurttemberg Das Haus Wurttemberg liess die Anlage durch einen Burgvogt verwalten der zugleich auch das Amt des Oberforstmeisters bekleidete Die Burg wurde somit auch als Forsthaus genutzt Der Bergfried diente bis ins Jahr 1489 zudem als Gefangnis Noch im 14 Jahrhundert liessen die Wurttemberger die Burg umbauen und erweitern Der Hocheingang des Bergfrieds stammt ebenso aus dieser Zeit wie die heute erhaltenen Reste der doppelten Ringmauer im Suden des Burgareals Bis 1417 wechselte die Anlage von den lothringischen Herzogen in das Eigentum der Wurttemberger Grafen denn in jenem Jahr fuhrt eine Inventarliste die Burg Bilstein als wurttembergisches Allodial auf Im 15 Jahrhundert fanden Instandsetzungsarbeiten statt 1474 wurden umfangreiche Reparaturen an den Dachern der Gebaude sowie an deren Dachstuhlen ausgefuhrt und nur ein Jahr spater wurde der burgeigene Backofen instand gesetzt nbsp Bilstein auf einem Foto von Emile Wagner 1900Der Burgherr Georg I von Wurttemberg Mompelgard schloss sich 1531 dem protestantischen Schmalkaldischen Bund gegen Kaiser Karl V an Nachdem die Truppen des Bundes jedoch im Schmalkaldischen Krieg 1547 von Kaiserlichen endgultig geschlagen worden waren wollte Karl V das Haus Wurttemberg fur seine Opposition bestrafen Er plante die Grafschaft Mompelgard franzosisch Montbeliard einen wurttembergischen Besitz an der linken Seite des Rheins einzuziehen und unter Sequestration zu stellen Kaiserliche Truppen zogen deshalb noch im gleichen Jahr zur Burg Bilstein um deren Ubergabe zu fordern Da der damalige Burgvogt diese verweigerte belagerten die Soldaten Bilstein hatten jedoch keinen Erfolg damit und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen Erst ein Jahr zuvor hatte Herzog Christoph von Wurttemberg der seit 1542 uber die Grafschaft gebot die Burganlage starker befestigen lassen und 1558 59 sowie 1561 62 folgten weitere Reparaturen an den Bauten Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs hatten kaiserliche Soldaten 1636 bei der Belagerung der Anlage mehr Erfolg Nachdem sie die Burg vom 10 bis 13 Januar von der Aussenwelt abgeriegelt hatten konnten sie sie anschliessend erobern Die Gebaude wurden geschleift sodass sie der damalige Burgvogt Georg Scheublin im Jahr 1640 als unbewohnbar bezeichnete und Quartier in Riquewihr bezog Nach 1655 wurde die Ruine endgultig sich selbst uberlassen Sie verfiel immer mehr und diente der Bevolkerung des Umlandes als Steinbruch Literatur BearbeitenThomas Biller Bernhard Metz Die Burgen des Elsass Architektur und Geschichte Band 1 Die Anfange des Burgenbaues im Elsass bis 1200 Herausgegeben vom Alemannischen Institut Freiburg i Br Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2018 ISBN 978 3 422 07439 2 S 233 239 Fritz Bouchholtz Burgen und Schlosser im Elsass Nach alten Vorlagen Weidlich Frankfurt am Main 1965 S 120 121 Ferdinand Mehle Burgruinen der Vogesen Morstadt Kehl u a 1986 ISBN 3 88571 146 X S 160 Nicolas Mengus Jean Michel Rudrauf Chateaux forts et fortifications medievales d Alsace Dictionnaire dhistoire et d architecture La Nuee Bleue Strassburg 2013 ISBN 978 2 7165 0828 5 S 37 38 Heino Pfannenschmid Schloss Bilstein im Ober Elsass In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Neue Folge Band 4 J Bielefeld s Karlsruhe 1899 S 549 564 online Felix Wolff Elsassisches Burgen Lexikon Verzeichnis der Burgen und Schlosser im Elsass Weidlich Frankfurt am Main 1979 ISBN 3 8035 1008 2 S 18 19 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Bilstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Bilstein in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Fotos und Grundriss franzosisch Ausfuhrliche Burghistorie franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Felix Wolff Elsassisches Burgen Lexikon Thomas Biller Bernhard Metz Die Burgen des Elsass Architektur und Geschichte Band 1 Die Anfange des Burgenbaues im Elsass bis 1200 S 236 a b Burg Bilstein in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Zugriff am 16 Oktober 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Bilstein Haut Rhin amp oldid 237091745