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Brindleyit IMA Symbol Bly 2 ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate mit der chemischen Zusammensetzung Ni Al 3 Si Al 2O5 OH 4 4 und damit chemisch gesehen ein Nickel Aluminium Silikat mit zusatzlichen Hydroxidionen Die in den runden Klammern angegebenen Elemente Nickel und Aluminium beziehungsweise Silicium und Aluminium konnen sich dabei in der Formel jeweils gegenseitig vertreten Substitution Diadochie stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals BrindleyitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1975 009a 1 IMA Symbol Bly 2 Andere Namen Nimesit 3 Chemische Formel Ni Al 3 Si Al 2O5 OH 4 4 Ni Mg Fe2 4Al2 OH 8 Al2Si2O10 oder auch Ni Mg Fe2 2Al SiAl O5 OH 4 5 Ni Mg 3 5Al2 OH 8 AlSi3O10 6 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und Germanate Schichtsilikate Phyllosilikate System Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII H 27 170 9 ED 15 71 01 02c 03Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol nicht definiertRaumgruppe nicht definiertGitterparameter a 5 29 A b 9 13 A c 7 31 Ab 104 1 6 Formeleinheiten Z 2 6 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5 bis 3 5 Dichte g cm3 gemessen 3 17 1 berechnet 3 16 5 Spaltbarkeit fehlt 7 Farbe dunkelgelbgrun 5 Strichfarbe nicht definiertTransparenz durchscheinend 5 Glanz Bitte erganzen KristalloptikBrechungsindex n 1 635 1 5 Optischer Charakter zweiachsig 5 Brindleyit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem entwickelt jedoch nur winzige bis etwa einen Mikrometer grosse tafelige Kristalle mit schwach ausgepragtem Habitus Das Mineral ist durchscheinend und von dunkelgelbgruner Farbe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenEntdeckt wurde Brindleyit erstmals in der Marmara Bauxit Lagerstatte nahe Megara in der griechischen Region Attika Die erste Beschreibung des Minerals erfolgte 1972 durch Z Maksimovic der das Mineral vermutlich aufgrund seiner Verwandtschaft als Nickel Analogon von Amesit als Nimesit bezeichnen wollte Dieser Name wurde allerdings von der International Mineralogical Association IMA nicht anerkannt weil er zu Verwechslungen mit dem chemisch ahnlichen und ebenfalls zu den Schichtsilikaten gehorenden Nimit Ni Mg Al 6 Si Al 4O10 OH 8 hatte fuhren konnen 8 Eine erneute zusammen mit David L Bish verfasste Erstbeschreibung des Minerals unter dem Namen Brindleyit wurde 1975 bei der Prufung durch die IMA vollstandig anerkannt interne Eingangs Nr der IMA 1975 009a Diese anerkannte Erstbeschreibung wurde 1978 im Fachmagazin American Mineralogist publiziert Der neue Name des Minerals wurde zu Ehren von George William Brindley 1905 1983 gewahlt dem fruheren Professor fur Mineralogie und Festkorpertechnologie an der Pennsylvania State University Brindley war Experte fur Tonminerale und erhielt 1970 die Roebling Medaille Das Typmaterial des Minerals wird in der Mineralogischen Sammlung des National Museum of Natural History NMNH in Washington D C unter der Sammlungs Nr 136982 aufbewahrt 9 10 Klassifikation BearbeitenIn der letztmals 1977 uberarbeiteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ist der Brindleyit noch nicht verzeichnet Im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VIII H 27 170 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Silikate und Germanate und dort der Abteilung Schichtsilikate wo Brindleyit zusammen mit Amesit Antigorit Berthierin Carlosturanit Chrysotil Cronstedtit Dozyit Fraipontit Greenalith Guidottiit Karpinskit Karyopilit Kellyit Lizardit Nepouit und Pecorait die Serpentingruppe bildet Stand 2018 7 Die von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 11 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Brindleyit ebenfalls in die Abteilung der Schichtsilikate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Struktur der Schichten so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Schichtsilikate Phyllosilikate mit Kaolinitschichten zusammengesetzt aus tetraedrischen und oktaedrischen Netzen zu finden ist wo es zusammen mit Amesit Antigorit Berthierin Chrysotil Cronstedtit Fraipontit Greenalith Karyopilit Kellyit Lizardit Manandonit Nepouit und Pecorait die Serpentingruppe mit der System Nr 9 ED 15 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Brindleyit in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Schichtsilikatminerale ein Hier ist er zusammen mit Amesit Berthierin Cronstedtit Fraipontit Kellyit und Manandonit in der Serpentingruppe Amesit Untergruppe mit der System Nr 71 01 02c innerhalb der Unterabteilung Schichtsilikate Schichten von sechsgliedrigen Ringen mit 1 1 Lagen zu finden Kristallstruktur BearbeitenBrindleyit kristallisiert monoklin mit den Gitterparametern a 5 29 A b 9 13 A c 7 31 A und b 104 1 sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle Kristallographische Daten zur Raumgruppe und damit zur Kristallklasse Punktgruppe sind bisher nicht bekannt 6 Bildung und Fundorte BearbeitenBrindleyit findet sich in Form von Uberkrustungen auf Kalkstein und als Aderchen in kaolinitischen Tonen innerhalb von Karst Bauxit Lagerstatten Er ist zudem ein bedeutender Bestandteil von verwitterten ultramafischen Gesteinen Als Begleitminerale konnen unter anderem verschiedene Bastnasite sowie Malachit und Bayerit auftreten 5 Brindleyit gehort zu den sehr seltenen Mineralbildungen und konnte nur in wenigen Proben nachgewiesen werden wobei weltweit bisher nur sechs Fundstatten dokumentiert sind Stand 2022 Seine Typlokalitat die Marmara Bauxit Lagerstatte bei Megara in Attika ist dabei der bisher einzige bekannte Fundort in Griechenland 12 Der bisher ebenfalls einzige Fundort in Deutschland ist der Steinbruch Caspar am Ettringer Bellerberg Mayen Koblenz Kreis in Rheinland Pfalz Weitere bisher bekannte Fundorte sind die Baryt Grube Faidallo in der Gemeinde Primaluna Lombardei in Italien die beruhmte Tsumeb Mine auch Tsumcorp Mine nahe der gleichnamigen Stadt in Namibia die Nickel Grube Jelow russisch Elov englisch Elov Mine im Kola Massiv nahe Serow in der russischen Oblast Swerdlowsk am Ostrand des Uralgebirges und die Umgebung der Ranch Victorio im Luna County es US Bundesstaates New Mexico 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenMichael Fleischer New mineral names In American Mineralogist Band 58 1973 S 1111 1115 englisch rruff info PDF 558 kB abgerufen am 13 Juli 2022 Beschreibung zu Nimesite Z Maksimovic David L Bish Brindleyite a nickel rich aluminous serpentine mineral analogous to berthierine In American Mineralogist Band 63 1978 S 484 489 englisch rruff info PDF 561 kB abgerufen am 12 Juli 2022 A Wiewiora Crystallochemical classifications of phyllosilicates based on the unified system of projection of chemical composition III The serpentine kaolin group In Clay Minerals Band 25 1990 S 93 98 englisch rruff info PDF 208 kB abgerufen am 12 Juli 2022 Weblinks BearbeitenBrindleyit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 12 Juli 2022 Brindleyite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 12 Juli 2022 englisch David Barthelmy Brindleyite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 12 Juli 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch a b Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 12 Juli 2022 Brindleyit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 12 Juli 2022 a b Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated July 2022 PDF 3 5 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Juli 2022 abgerufen am 12 Juli 2022 englisch a b c d e f g h Brindleyite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 70 kB abgerufen am 13 September 2022 a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 677 englisch a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Michael Fleischer New mineral names In American Mineralogist Band 58 1973 S 1111 1115 englisch rruff info PDF 558 kB abgerufen am 13 Juli 2022 Beschreibung zu Nimesite Catalogue of Type Mineral Specimens B PDF 373 kB Commission on Museums IMA 9 Februar 2021 abgerufen am 12 Juli 2022 Catalogue of Type Mineral Specimens Depositories PDF 311 kB Commission on Museums IMA 18 Dezember 2010 abgerufen am 12 Juli 2022 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 12 Juli 2022 englisch a b Fundortliste fur Brindleyit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 12 Juli 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brindleyit amp oldid 239001036