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Das Abtrennen von Alkohol zu Genusszwecken aus einer Maische durch Destillation bezeichnet man als Brennen und das Produkt haufig als Brand Im Gegensatz zur Destillation im Kontext mit der Isolierung und Reinigung von Chemikalien ist hierbei nicht die Gewinnung eines moglichst reinen Stoffs das Ziel sondern die Gewinnung einer wohlschmeckenden Losung aus Alkohol Wasser und Aromastoffen Storbrenner mit mobiler Schnapsbrennerei von rechts nach links Dampfkessel zwei Brennhafen Gegenstromkuhler Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Grundlagen 3 Destillationsverfahren 3 1 Kontinuierliches Brennen 3 1 1 Patentbrennverfahren 3 2 Diskontinuierliches Brennen 3 2 1 Doppelbrand 3 2 2 Einfacher Brand 3 2 3 Pot Still Verfahren 3 3 Mischformen 3 3 1 Lomond Still Verfahren 4 Brenntechnik fur diskontinuierliches Brennen 4 1 Brennblase 4 1 1 Befeuerung 4 1 2 Ruhrwerk 4 1 3 Befullung und Entleerung 4 2 Geisthelm und Geistrohr 4 3 Verstarkereinheit 4 3 1 Rektifikationskolonne 4 3 2 Dephlegmator 4 4 Katalysator 4 5 Gegenstromkuhler 5 Weiterverarbeitung des Destillats 5 1 Lagerung 5 2 Verdunnen auf Trinkstarke 5 3 Filtrierung 6 Rechtliches 6 1 Deutschland 6 2 Osterreich 6 3 Schweiz 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Wesentliche Aussagen sind nicht hinreichend belegt Man vermutet dass die Destillation von Wein zur Herstellung hochprozentiger Branntweine in grosserem Massstab zuerst um etwa 1000 n Chr im Byzantinischen Reich betrieben wurde 1 Die Alchemisten des Mittelalters verbesserten die Kuhlleistung der verwendeten Apparaturen und damit die Ausbeute indem sie sehr lange Kuhlrohre verwendeten Die damit erzielten Alkoholprodukte wurden aqua ardens 2 brennendes Wasser vgl Feuerwasser genannt sie enthielten immer noch hohe Wasseranteile Spater gelang es durch wiederholtes Destillieren Alkohol in hoheren Konzentrationen herzustellen Der erste Beleg hierzu findet sich im 13 Jahrhundert in der Schrift De virtutibus aquae vitae Von den Tugenden des Lebenswassers des Florentiner Arztes und Gelehrten Taddeo Alderotti der die hierzu notwendige Methode sehr eingehend beschreibt Destilliere bis du die halbe Menge des eingefullten Weines aufgefangen hast Was im Kolben verblieben ist nimm weg Das Destillat aber destilliere nochmals und fange davon 7 10 auf den Rest entferne wiederum aus dem Kolben das Destillierte destilliere abermals und fange davon 5 7 auf Das erste Drittel des Destillates ist das beste und brennt das zweite Drittel taugt weniger das dritte noch weniger und der Ruckstand im Kolben gar nichts Nach sieben derartigen Destillationen heisst das Wasser perfecta und nach zehn Destillationen perfectissima Da diese muhselige Prozedur sehr kostspielig war begnugte man sich in der Regel mit der viermaligen Destillation In der darauffolgenden Zeit wurden von mehreren Praktikern der Alchemie auf dieselbe Art und Weise das aqua ignea rectificata gereinigtes Feuerwasser und letztlich das aqua vitae rectificata gereinigtes Lebenswasser das allein fur medizinische Zwecke brauchbar ist hergestellt Da Alkohol im Ruf stand gegen die Pest zu helfen bemuhte sich nach dem grossen Pestausbruch zwischen 1347 und 1350 jeder nach besten Kraften das Wunderwasser auf eigene Faust herzustellen dies haufig nicht nur aus medizinischen Grunden sondern auch zum Vergnugen So sahen sich im ausgehenden Mittelalter viele Lander und Reichsstadte gezwungen Gesetze gegen die Trunksucht zu erlassen Der Strassburger Arzt Hieronymus Brunschwig 1450 bis 1513 verfasste zahlreiche Destillationsbucher wie das sogenannte Grosse Destillierbuch aus dem Jahre 1512 ein umfangreiches Werk von mehr als 600 Seiten Es enthalt Rezepte zur Herstellung pflanzlicher Extrakte sowie Vorschriften zur Anwendung im Krankheitsfalle und Abbildungen von Destillationsapparaten Ein Vertreter des Schrifttums zur Alkoholdestillation bzw zur Branntweinherstellung des Spatmittelalters war Gabriel von Lebenstein 3 Im alten China wurde der Branntwein Shao chiu hergestellt 4 Etwa seit dem 15 Jahrhundert begann in den meisten europaischen Landern eine gewerbsmassige Herstellung haufig lokalcharakteristischer destillierter Getranke So wurde 1411 in Sudfrankreich das brennende Wasser aus Wein gebrannt der heute noch geschatzte Armagnac benannt nach der dortigen Landschaft Etwa ein Jahrhundert spater begann man in Caen und anderen Stadten der Normandie aus vergorenem Apfelsaft den Calvados zu destillieren Anfang des 16 Jahrhunderts wurde schliesslich im kleinen Stadtchen Cognac im Sudwesten Frankreichs der gleichnamige Weinbrand hoher Qualitat erzeugt der heute noch weltberuhmt ist Einer der Begrunder der hollandischen Alkoholindustrie war Lucas Bols der 1575 am Stadtrand von Amsterdam die erste mit Torf beheizte Destillierblase aufstellte und damit den Grundstein fur den Genever legte aus dem wiederum zwei Jahrhunderte spater in London der Gin hervorging Man konzentrierte sich im Weiteren auf die immer prazisere Trennung der verschiedenen Stoffe durch mehrstufige Reaktoren die Entfernung unerwunschter Bestandteile wie Fuselole und der Entwicklung grossindustrieller Verfahren wie die fortlaufenden Destillationsverfahren Grundlagen Bearbeiten nbsp SchnapsbrennkesselMaische enthalt ca 3 bis 12 Vol Alkohol mit modernen Hefekulturen auch bis zu 20 Vol weitere Bestandteile sind Aldehyde Ester hohere Alkohole von Fuselolcharakter und fluchtige organische Sauren wie Essigsaure Diese sind wichtige Aromakomponenten fur Obstbrande Die Destillation einer vergorenen Maische soll den enthaltenen Alkohol Ethanol weitgehend abtrennen und konzentrieren Typische wertbestimmende Aromakomponenten fluchtiger Natur sollen mit in das Destillat uberfuhrt werden wahrend qualitatsmindernde Nebenbestandteile der alkoholischen Garung oder unerwunschte Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen moglichst im Destillatruckstand der Schlempe verbleiben sollen Die Schlempe kann als Viehfutter Dunger oder in Biogasanlagen verwendet werden Die Bestandteile einer Maische lassen sich ganz grob in fluchtige und nichtfluchtige Stoffe einteilen Nichtfluchtige Maischestoffe sind solche die wahrend einer Destillation nicht dampfformig werden Zu ihnen gehoren alle festen Maischebestandteile wie Kerne Schalen Fruchtfleischreste Hefezellen und andere Mikroorganismen Flussige oder geloste Stoffe sind Nebenprodukte der alkoholischen Garung wie Glycerin und Bernsteinsaure unerwunschte Produkte der Hefe Eiweiss Aminosauren unerwunschte Inhaltsstoffe des Obstes wie nichtfluchtige Fruchtsauren Pektine Mineralstoffe phenolische Stoffe Farbstoffe usw Fluchtige Bestandteile gehen beim Erhitzen in den dampfformigen Zustand uber und bilden das Destillat Es lasst sich in drei Fraktionen Abschnitte einteilen Zuerst verdampfen leicht fluchtige Stoffe wie Acetaldehyd der giftige Alkohol Methanol 5 und niedrig siedende Ester Diese erste Fraktion bildet den ungeniessbaren Vorlauf Danach folgt der hochwertige Mittellauf auch Herzstuck genannt aus dem die Spirituose gewonnen wird Abschliessend folgt der hohersiedende Nachlauf den die Fuselole kennzeichnen Die Destillation kann beim Erreichen dieser Fraktion abgebrochen werden um Brennstoff zu sparen Destillationsverfahren BearbeitenEs gibt zwei unterschiedliche Hauptarten der Destillation die kontinuierliche und die diskontinuierliche Destillation Kontinuierliches Brennen Bearbeiten Beim kontinuierlichen Brennen wird der Alkohol aus der mit Maische gefullten Brennblase verdampft und in dem sich anschliessenden Kuhler kondensiert Der Brennvorgang wird ohne Unterbrechung durch kontinuierliche Zufuhr neuer Maische durchgefuhrt und ist fur die Herstellung grosser Mengen okonomischer Als Kuhler wird zumeist eine Kolonne mit Glockenboden benutzt die mit guter Trennleistung eine hohe Alkoholkonzentration im Destillat ermoglicht Die kontinuierliche Destillation eignet sich besonders fur die Herstellung von grossen Mengen Agraralkohol Der Erfinder der Destillationskolonne ist der belgische Ingenieur Jean Baptiste Cellier Blumenthal 1768 1840 er meldete dafur auch das Patent an Patentbrennverfahren Bearbeiten Das Patentbrennverfahren engl patent still distilling continuous distilling kontinuierliches Brennen column still distilling Saulenbrennverfahren oder Coffey still distilling Coffeybrennverfahren ist ein kontinuierlicher Brennvorgang nach Aeneas Coffey der bei der Herstellung von Grain Whisky zum Einsatz kommt Dabei werden gemalzte und ungemalzte Getreidesorten vermischt und daraus in einem relativ billigen und schnellen Verfahren Whisky produziert Die Destillation erfolgt in einem Patent oder Coffey Destillationsgerat wegen der Kupfersaulen auch Kolonnenapparat genannt und das Destillat wird mit einem hoheren Alkoholgehalt abgezogen Das Verfahren wurde vom Schotten Robert Stein erfunden und 1826 erprobt in den folgenden Jahren durch den Iren Aeneas Coffey verbessert Mit den Brennsaulen wird ein Destillat mit einem maximalen Alkoholgehalt von 94 8 Volumenprozent hergestellt die durch kontinuierliches Brennen einen immensen Kostenvorteil erbringen Diskontinuierliches Brennen Bearbeiten Beim diskontinuierlichen Brennen wird die Maische portionsweise in die Brennblase gefullt und der Alkohol und die Aromen daraus abdestilliert Doppelbrand Bearbeiten Beim Doppelbrand werden zwei teils auch drei komplette Brenndurchgange durchlaufen Zuerst wird beim Roh oder Raubrand veraltet Rauhbrand der gesamte Alkohol aus der Maische gewonnen Beim zweiten entscheidenden Brennen dem Feinbrand wird der Raubrand bestehend aus Wasser etwa 25 bis 35 Vol Alkohol Aromen und Fuselol zum zweiten Mal destilliert Hierbei werden durch langsame Temperaturerhohung drei Fraktionen gewonnen Der bei niedriger Temperatur siedende Vorlauf enthalt unerwunschte und teilweise giftige Inhaltsstoffe wie beispielsweise Methanol Aceton und Acetaldehyd Eine vollstandige Abtrennung des Methanols ist in den ublicherweise verwendeten Brennanlagen nicht moglich Aus diesem Grund kann und darf nach Verordnung EG Nr 110 2008 Spirituosenverordnung beispielsweise ein Williamsbirnenbrand bis zu 13 5 g Methanol pro Liter reinem Alkohol enthalten 6 7 Dies entspricht bei einem Ethanolgehalt von 40 Vol einem Gehalt von etwa 5 4 g Methanol pro Liter Williamsbirnenbrand 5 Vergiftungen mit Methanol sind im Wesentlichen auf das Panschen von Spirituosen mit Methanol zuruckzufuhren 8 9 10 Bei hoherer Temperatur siedet der wertvolle Mittellauf mit Ethanol Wasser und den Aromastoffen Der Mittellauf beginnt mit 70 bis 80 Vol Alkohol und sinkt mit dem Brennverlauf langsam ab Das Ende des Feinbrandes ist bei Kernobst zwischen 45 und 50 bei Steinobst bei 50 bis 55 Vol Alkohol erreicht Bei weiterer Erhohung der Siedetemperatur fallt der hoher siedende Nachlauf mit den Fuselalkoholen Propanol Butanol Hexanol Isoamylalkohol Isobutylalkohol oder Pentanol an Der Nachlauf ist der Anteil der unter 45 ablauft Zur Erzeugung hochwertigen Feinbrandes ist es wichtig dass langsam angeheizt wird damit die leicht fluchtigen unerwunschten Stoffe im Vorlauf abgeschieden werden Wird zu stark angeheizt gehen mit den unerwunschten leicht fluchtigen Stoffen auch die vollwertigen fruchtigen Aromastoffe in den unbrauchbaren Vorlauf und sind somit verloren Aus 100 Liter Raubrand erhalt man 25 bis 35 Liter Feinbrand Einfacher Brand Bearbeiten Beim einfachen Brennen ist der Ausgangsstoff immer die Maische selbst Die Vorgangsweise entspricht der des Feinbrandes beim Doppelbrand der Alkoholgehalt im Destillat ist niedriger der Aromagehalt jedoch hoch Mit Hilfe einer Rektifikationskolonne kann man aber auch beim Einfachbrand bereits hochprozentige Alkohole gewinnen Durch Erhohung der Zuckerkonzentration in der Maische kann unter Verwendung alkoholresistenter Hefen eine hochprozentige Maische bis 20 Vol Alkohol gewonnen werden was mit einfachem Brand die Herstellung von Edelbrand mit uber 40 Vol Alkohol erlaubt 11 Pot Still Verfahren Bearbeiten nbsp Destillationapparate in der Brennerei AuchentoshanZur Herstellung von schottischem Malt Whisky irischem Pot Still Whiskey und Bourbon Whiskey kleinerer Brennereien wird die Maische zwei bzw dreimal in Brennblasen aus Kupfer destilliert die nach oben hin in einem Schwanenhals swan neck auslaufen Der erste Brennvorgang findet in der sogenannten Wash oder Wine Still statt danach hat die Flussigkeit einen Alkoholgehalt von 20 bis 26 Volumenprozent Nach dem zweiten Brennprozess in der Spirit Still erreicht das Destillat einen Alkoholgehalt von 60 bis 75 Volumenprozent Versuche das Kupfer durch preiswertere leichter zu verarbeitende und weniger korrosionsanfallige Metalle zu ersetzen sind bisher allesamt am ungenugenden Geschmack des darin erzeugten Whiskys gescheitert Allerdings beeintrachtigt nicht nur das verwendete Material sondern auch die Form der Brennblasen den Geschmack des Whiskys Das Brennen in Brennblasen erfolgt diskontinuierlich da immer nur eine Charge verarbeitet werden kann Das Pot Still Verfahren wird normalerweise nicht bei der Massenproduktion angewendet da es recht aufwandig ist Zwischen jedem Brennvorgang muss die Brennblase ruckstandslos gereinigt werden 12 Mischformen Bearbeiten Lomond Still Verfahren Bearbeiten Nicht durchsetzen konnte sich die 1955 von Alistair Cunningham und Arthur Warren entwickelte Lomond still die eine Art Mischform aus pot still und column still mit einer zylindrischen Form und beweglichen Kupferplatten im Inneren darstellt Durch die Kupferplatten konnte der Ruckfluss reguliert werden allerdings mussten diese auch regelmassig gereinigt werden was sehr aufwendig war Sie wurde in mehreren Brennereien verwendet und kam zuletzt nur noch bei Bruichladdich 13 und Scapa 14 ohne die Kupferplatten zum Einsatz Dann wurden in der neuen Brennerei InchDairnie 2015 neue Lomond Stills aufgestellt die mit Beginn des Betriebs seit 2016 in experimentellen Versuchen zum Einsatz kommen 15 Brenntechnik fur diskontinuierliches Brennen Bearbeiten nbsp Brennanlage 1 Brennblase2 Befeuerung3 Ruhrwerk4 Schauglas Thermometer5 Offnung zur Befullung6 Geisthelm7 Geistrohr8 Kolonne9 Glockenboden mit Schauglasern10 Uberlauf11 Dephlegmator12 Kuhler13 VorlageBrennblase Bearbeiten Die Brennblase ist ein beheizbarer Kessel in dem die Maische erhitzt wird um die leicht fluchtigen Inhaltsstoffe zu verdampfen Befeuerung Bearbeiten Die bei der Destillation benotigte Warme kann unterschiedlich erzeugt und abgegeben werden Direkte Befeuerung Die Brennblase wird unmittelbar vom Brenner beheizt Indirekte Befeuerung Die Warmezufuhr erfolgt uber ein Wasserbad oder mit Wasserdampf So wird die Warme gleichmassiger verteilt was ein Anbrennen der Maische verhindert Als Brennstoff dient meist Erdgas oder Heizol Elektroheizungen werden aus Kostengrunden selten verwendet Holzheizungen sind schlecht regulierbar und finden sich daher nur noch in alten Brennereien Um Warmeverluste zu minimieren ist die Brennblase meist eingemauert oder anderweitig isoliert Ruhrwerk Bearbeiten nbsp Brennblase mit Maische und RuhrwerkEin optionales Ruhrwerk durchmischt die Maische und sorgt fur eine gleichmassigere Warmeverteilung Das verbessert die Trennleistung da die charakteristischen Komponenten der jeweiligen Fraktion gleichzeitig verdampfen und nicht in die folgende verschleppt werden und verhindert das Anbrennen der Maische Befullung und Entleerung Bearbeiten Uber eine Einfulloffnung oder einen Rohranschluss wird die Maische in die Brennblase gepumpt Nach dem Brennen wird die Brennblase durch eine Klappe entleert Geisthelm und Geistrohr Bearbeiten Der Geisthelm ist zylinderformig oder kugelig geweitet und liegt oberhalb der Brennblase In ihm sammeln sich die Alkoholdampfe und werden uber das Geistrohr in die Verstarkereinheit geleitet Verstarkereinheit Bearbeiten Die Verstarkereinheit wird nur beim einfachen Brand benutzt und besteht aus zwei funktionellen Bauteilen Sie ist neben in hohen Raumen auch uber der Brennblase angeordnet Sie dient dem Kondensieren des Wassers aus den Alkoholdampfen der Alkoholgehalt wird entsprechend erhoht Damit kann in einem Brennvorgang ein Destillat mit hohem Alkoholgehalt gewonnen werden was sonst nur mit zwei oder dreimaligem Brennen moglich ist Die Wirtschaftlichkeit der Brennerei wird so deutlich erhoht Rektifikationskolonne Bearbeiten Eine Kolonne von meist drei Glockenboden Auf jedem Glockenboden kondensieren Wasser und Alkohol und bilden einen Flussigkeitsspiegel Durch diesen stromen permanent weitere heisse Alkohol und Wasserdampfe aus denen vor allem das Wasser als hohersiedender Bestandteil im Flussigkeitsspiegel kondensiert Die Wasserdampfe werden quasi ausgewaschen Die durch die Kondensation frei werdende Warme lasst wiederum Alkohol verdampfen Der Flussigkeitsspiegel steigt an uberschussige Flussigkeit wird durch einen Uberlauf in den unterhalb liegenden Boden abgeleitet vom untersten Boden wird sie mit einem hohen Wasseranteil und wenig Alkohol wieder in die Brennblase zuruckgefuhrt Den nachsten Glockenboden erreichen folglich Dampfe mit einem hoheren Gehalt an Alkohol und weniger an Wasser So stellt sich auf jedem Boden ein eigenes Wasser Alkohol Mischungsverhaltnis ein und Dampfe mit hohem Alkoholgehalt erreichen den oberen Teil der Verstarkereinheit den Dephlegmator Dephlegmator Bearbeiten Der Dephlegmator ist ein Kondensator der eine weitere Aufkonzentrierung bewirkt Der Kuhlwasserdurchlauf wird idealerweise derart geregelt dass die Temperatur uber der Siedetemperatur des Alkohols jedoch deutlich unter der des Wassers liegt Alkoholdampfe konnen so den Dephlegmator passieren Wasser kondensiert und tropft zuruck auf den Glockenboden weniger Kuhlung lasst mehr Wasser durch Viele Glockenboden und ein kalt eingestellter Dephlegmator bewirken zwar eine bessere Trennung von Wasser und Alkohol allerdings werden dabei auch die Aromastoffe vom Destillat abgetrennt Drei Boden haben sich dabei am besten bewahrt und liefern mit dem Konnen des Brennmeisters beim Betrieb der Kuhlung die besten Ergebnisse Einzelne Glockenboden und der Dephlegmator konnen bei Bedarf auch abgeschaltet werden Katalysator Bearbeiten Der Katalysator oder Cyanidabscheider entfernt Ethylcarbamat bzw Blausaure aus dem Destillat Diese Stoffe finden sich hauptsachlich in Steinobstmaischen die Ausgangsstoffe sind in den Kernen enthalten Der wirksame Bestandteil des Katalysators ist Kupfer Brennblasen sind daher auch fast immer aus Kupfer oder Messing und nicht aus pflegeleichtem Edelstahl In der Regel kann der Katalysator uberbruckt werden wenn er nicht benotigt wird so bei Kernobstmaischen Einfache Anlagen besitzen oft keinen Katalysator Gegenstromkuhler Bearbeiten Uber ein weiteres Geistrohr tritt der heisse Destillatdampf oben in den Kuhler ein von unten wird kaltes Wasser in Kuhlrohren im Gegenstrom geleitet Das Kuhlwasser nimmt die Warme des Dampfes auf dieser kondensiert und wird zum flussigen Destillat Es werden fast ausschliesslich Rohrenkuhler aus rostfreiem Edelstahl verwendet Unten am Kuhler befindet sich die Vorlage ein kleiner langlicher Behalter mit Uberlauf Im sich hier sammelnden Destillat schwimmt ein Alkoholmeter zur Bestimmung des Alkoholgehalts Dieser ist entscheidend fur den richtigen Zeitpunkt zur Abtrennung von Vor Mittel und Nachlauf Bei einer Verschlussbrennerei fliesst das Destillat durch eine spezielle Messuhr den Weingeistzahler der Menge und Alkoholgehalt zur Kontrolle durch die Zollbehorden erfasst Weiterverarbeitung des Destillats BearbeitenLagerung Bearbeiten nbsp Glasballon im Holzverschlag durch den Auslauf auch zur Abfullung von Hand geeignetEine wichtige Rolle bei der Verstarkung und Neubildung von Aromastoffen im Zuge der Lagerung kommt der Anwesenheit von Luftsauerstoff zu Es bilden sich neue Aromastoffe die Spirituose wird milder runder harmonischer und somit geschmacklich erheblich verbessert Wichtige chemische Umsetzungen die Reifungsvorgange begunstigen sind Veresterungen und Acetalisierungen Bei der Esterbindung verbinden sich Fruchtsauren und Alkohole auch Fuselalkohole unter Wasseraustritt zu verschiedenartigen aromatischen Substanzen Acetale entstehen demgegenuber aus der Verbindung von Alkoholen mit Aldehyden wobei ebenfalls Wasser abgespalten wird Besonders im Hinblick darauf dass durch diese Reaktion dem unangenehmen Acetaldehyd viel von seiner Wirkung genommen wird kommt der Acetalisierung eine betrachtliche aromaverbessernde Wirkung zu Die Reifungsvorgange vollziehen sich sowohl in hochprozentigen als auch in verdunnten Destillaten Es ist deshalb nicht erforderlich Destillate vor der Lagerung mit Wasser auf niedrigere Alkoholkonzentration herabzusetzen Die Lagerung ist bei einigen Spirituosen wie Whisky oder Weinbrand einer der wichtigsten Schritte Als Lagerbehaltnis dienen Holzfasser die oft zuvor verschiedenartig behandelt wurden Wahrend einer Lagerdauer von wenigen Jahren nimmt die Spirituose Farbe und Geschmack des Fasses an durch die Poren im Fass kann Luft eintreten Obstbrande werden meist in Edelstahl Glas oder glasierten Steingutbehaltern bis zu einem Jahr gelagert Das Steingut kann ebenso wie Holz atmen Stahltanks und Glasballons werden oft nur zu drei Vierteln gefullt um Reaktionsflache fur die Luft zu schaffen Grosstechnisch ist Edelstahl das meist benutzte Lagermaterial Uber die Lagertemperatur konnen schwerlich allgemeine Angaben gemacht werden da fur bestimmte Sorten konstante Temperaturen bevorzugt werden in anderen Fallen starke Temperaturschwankungen erwunscht sind Verdunnen auf Trinkstarke Bearbeiten nbsp Destillatprobe mit 44 Vol Das noch unverdunnte Destillat hat einen Alkoholgehalt von 60 Vol oder mehr und ist somit meist ungeniessbar siehe aber Cask Strength Fassstarke Dieses wird mit Trinkwasser das oft bezuglich der enthaltenen Mineralstoffe aufbereitet ist auf Trinkstarke herabgesetzt Wurde man Leitungswasser zusetzen ware das Destillat sofort leicht trub Der Alkohol hebt das Loseverhalten der Wasserinhaltsstoffe auf und lasst sie ausflocken Die genussfahige Spirituose hat meist zwischen 37 5 Volumenprozent und 40 Vol der Alkoholgehalt ist oft historisch bedingt oder durch gesetzliche Hintergrunde fur gesetzlich geschutzte Herkunftsbezeichnungen festgelegt Bei starken also hochprozentigen Spirituosen kann der Alkohol zu scharf oder dominant wirken dies hat oft zur Folge dass die wertvollen Aromen uberdeckt werden Bei niedrigerem Alkoholgehalt schmecken die Spirituosen vielfach leer fad oder sogar klebrig Das Einstellen des Alkoholgehalts muss sehr exakt geschehen da gesetzlich nur sehr geringe Abweichungen toleriert werden maximal 0 3 Vol absolut 16 Der Alkoholanteil wird indirekt uber die Dichte mit einem Alkoholmeter gemessen sie ist abhangig vom Verhaltnis Wasser zu Alkohol und der Temperatur Beim Verdunnen helfen amtliche Tabellen die fur die gemessenen Werte Alkoholgehalt und Temperatur den Alkoholanteil bei einer Normtemperatur von 20 C ebenso angeben wie die entsprechend benotigte Menge Wasser Verdunnte Destillate werden haufig auch Edelbrande genannt Neben Wasser konnen dem Endprodukt in einigen Landern z B Italien noch weitere Zutaten wie Zucker und Aromen zugegeben sein Filtrierung Bearbeiten Wird der Alkoholgehalt durch die Zugabe von Wasser hinreichend stark gesenkt bilden sich schlagartig winzige Oltropfchen es entsteht eine Ol in Wasser Emulsion An den Grenzflachen zwischen Wasser und Oltropfchen wird das Licht gestreut Tyndall Effekt was die milchig weisse Trubung hervorruft Die Farbung beruht also nicht auf einer chemischen Reaktion bei der sich eine weissliche Substanz gebildet hatte sondern ist physikalischer Natur Louche Effekt Diese Trubungen hangen stark von den Inhaltsstoffen des Destillats ab und werden abschliessend herausfiltriert Besonders in gekuhltem Zustand fallen viele trubende Substanzen aus und optisch unschon ins Auge Daher wird die Filtration auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mittels Mikrofilter durchgefuhrt so dass beim Verbraucher auch eine im Kuhlschrank gelagerte Spirituose stets klar bleibt Allerdings bewirkt eine starke Kuhlung beim Genuss dass die Aromen nicht klar zur Geltung kommen und der volle Geschmack sich nicht entfalten kann Qualitativ minderwertige Produkte profitieren jedoch von der Kuhlung da schlecht schmeckende Fuselole soweit vorhanden nur wenig durchschmecken Daher sollten die meisten Spirituosen die pur getrunken werden nicht aus dem Kuhlschrank genossen werden Beim sehr neutral schmeckenden Wodka ist hingegen ublich ihn eiskalt zu trinken Rechtliches BearbeitenSiehe auch Schwarzbrennerei Deutschland Bearbeiten Die Herstellung von Branntwein Brennen und Verarbeitung unterlag bis 2017 dem Branntweinmonopol 17 Die Aufsicht wurde von der Zollverwaltung wahrgenommen Ab dem 1 Januar 2018 richten sich Besteuerung und sonstige Pflichten nach dem Alkoholsteuergesetz das das Branntweinmonopolgesetz ablost Osterreich Bearbeiten Nach dem Alkoholsteuergesetz 18 Bundesgesetz uber eine Verbrauchsteuer auf Alkohol und alkoholhaltige Waren unterliegen Alkohol und alkoholhaltige Waren Erzeugnisse die in Osterreich ausgenommen das Gebiet der Ortsgemeinden Jungholz in Tirol und Mittelberg in Vorarlberg hergestellt oder dorthin eingebracht werden der Alkoholsteuer Auch die Herstellung zum eigenen Gebrauch aus selbstgewonnenen alkoholbildenden Stoffen unterliegt als Herstellung unter Abfindung 55 Alkoholsteuergesetz der Steuerpflicht mit ermassigtem Steuersatz von EUR 6 48 pro Liter und ist als solche zu beantragen Abfindungsmeldung was auch online geschehen kann 19 Siehe auch Edelbrand Schweiz Bearbeiten In der Schweiz gilt das Bundesgesetz uber die gebrannten Wasser Alkoholgesetz SR 680 vom 21 Juni 1932 das gerade einer Totalrevision unterzogen wird Zum Herstellen oder Handeln von Spirituosen gebrannten Wasser benotigt man eine Konzession der Eidgenossischen Alkoholverwaltung EAV Die Bauern haben je nach Grosse und Art des Betriebes Anspruch auf ein steuerfreies Kontingent Alkohol Der Ertrag muss mit der EAV genau abgerechnet werden Der traditionelle Storbrenner reist mit seiner fahrbaren Brennerei von Januar bis Marz den Bauernhofen nach Die Brennerei besteht aus einem mit dem Holz der Bauern angefeuerten Dampfkessel zwei bis drei Brennhafen Druck 5 bar der Rektifikationskolonne und dem Gegenstromkuhler Die Bauern bringen ihre Fasser mit den vergorenen Fruchten der Maische Apfel Birnen und Quitten werden zuerst gebrannt darauf folgen die Kirschen und am Schluss das ubrige Steinobst Das Aroma des gebrannten Schnapses hangt grosstenteils von der Qualitat der angelieferten Ware ab 20 Weblinks BearbeitenDie Brennerei im Wandel der Zeit Tages Anzeiger vom 20 Februar 2006 Hochprozentiges quillt aus der mobilen Schnapsbrennerei Zieberlizunft Sigigen ZieberlischnapsEinzelnachweise Bearbeiten Westermeyer J Cross cultural studies on alcoholism In Goedde HW Alcoholism Biomedical and genetic aspects Pergamon Press New York S 305 311 Gundolf Keil Aqua ardens Vom Kurztraktat zum Beruf des Branntweinbrenners In Hagen Keller Christel Meier Thomas Scharf Hrsg Schriftlichkeit und Lebenspraxis im Mittelalter Erfassen Bewahren Verandern Akten des Internationalen Kolloquiums 8 10 Juni 1995 Wilhelm Fink Munchen 1999 Munstersche Mittelalter Schriften Band 76 S 267 278 Vgl Wolfram Schmitt Gabriel von Lebenstein In Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon 2 Auflage Band 2 Berlin New York 1980 Sp 1035 1037 Gustav Thurm Shao chiu Gebrannter Wein im alten China Alkoholindustrie Sonderheft Karlstein am Main 1978 a b Avoxa Mediengruppe Deutscher Apotheker G Methanol Todlicher Bruder des Ethanols In pharmazeutische zeitung de 21 Februar 2012 abgerufen am 4 November 2018 Verordnung EG Nr 110 2008 des Europaischen Parlaments und des Rates vom 13 Februar 2008 Dieter Osteroth Taschenbuch fur Lebensmittelchemiker und technologen Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 642 58220 2 S 340 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Nina Bublitz Warum Methanol so gefahrlich ist In stern de 6 April 2009 abgerufen am 4 November 2018 ap Todlicher Methanol Skandal in Tschechien 31 Verdachtige wegen Alkohol Panscherei angeklagt In rp online de 14 Januar 2014 abgerufen am 4 November 2018 23 Tote durch gepanschten Raki In sueddeutsche de 1 November 2015 abgerufen am 4 November 2018 http www schnapsbrennen at prodbeschreibung php turbo Bettina Malle und Helge Schmickl Schnapsbrennen als Hobby Erlauterungen auf der Jameson Brennerei Tour Dublin Irland bruichladdich com The Botanist Ugly Betty Memento vom 1 Mai 2012 im Internet Archive englisch http www scapamalt com Distillery DistillingProcess aspx https www thecourier co uk fp news local fife 912085 blending old ingredient and new technology at inchdairnie distillery Richtlinie 87 250 EWG Verbrauchsteuern Branntweinmonopol Memento des Originals vom 3 Marz 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zoll de Alkoholsteuergesetz idF BGBl I Nr 151 2009 Schnaps Ein Funftel brennt schwarz In steiermark orf at 9 April 2012 abgerufen am 1 Dezember 2017 Swissinfo Storbrenner unterwegs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brennen Spirituosen amp oldid 234723662