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Der Braune Lemming Lemmus trimucronatus ist ein Nagetier in der Gattung der Echten Lemminge das in arktischen Regionen Nordamerikas und Asiens vorkommt 1 Brauner LemmingBrauner Lemming Lemmus trimucronatus SystematikUberfamilie Mauseartige Muroidea Familie Wuhler Cricetidae Unterfamilie Wuhlmause Arvicolinae Tribus LemminiGattung Echte Lemminge Lemmus Art Brauner LemmingWissenschaftlicher NameLemmus trimucronatusRichardson 1825Verbreitungsgebiet des Braunen Lemmings Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Taxonomie 5 Bedrohung 6 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenMit einer Kopf Rumpf Lange von 115 bis 133 mm einer Schwanzlange von 11 bis 18 mm und einem Gewicht von 51 bis 90 g ist die Art allgemein etwas kleiner als der Sibirische Lemming Lemmus sibiricus Mannchen sind etwas grosser als Weibchen und bei Labortieren wurde ein Maximalgewicht von 132 g registriert Die Oberseite ist mit graubraunem Fell bedeckt das zu den Korperseiten hin hellbraue oder ockerfarbene Tonungen erhalt Das Fell der Unterseite ist hell graubraun Der dunkle Aalstrich ist bei erwachsenen Exemplaren nur noch undeutlich am Kopf erkennbar Vor dem Winter wechselt das Fell zu einer helleren Farbe Gelegentlich treten melanistische Formen oder Albinos auf Bei Weibchen kommen acht Zitzen vor Bezuglich Schadelbau und Gebiss gleicht die Art dem Berglemming Lemmus lemmus 2 Verbreitung BearbeitenIn Nordamerika reicht das Verbreitungsgebiet des Braunen Lemmings von der Baffininsel bis nach Alaska sowie sudlich bis in das zentrale British Columbia und das nordliche Manitoba In Sibirien erreicht die Art Kamtschatka und das russische Festland sudlich der Neusibirischen Inseln Der Braune Lemming lebt vorwiegend in der arktischen Tundra sowie in Gebirgen oberhalb der Baumgrenze 3 Dabei erreicht er 1500 Meter Hohe 2 Lebensweise BearbeitenDer Braune Lemming halt sich im Sommer vorwiegend in Regionen mit einer 20 bis 40 Zentimeter hohen Pflanzendecke auf Dazu zahlen Zwergstraucher wie Arktische Weide Salix pulchra Vierkantige Schuppenheide Rauschbeere und Ganzrandiger Silberwurz Dryas integrifolia krautige Pflanzen wie Stellaria longipes Lupinus arcticus Oxytropis maydelliana und Alpen Sauerling Graser wie Scheiden Wollgras Arctagrostis latifolia arktische Formen der Fuchsschwanzgraser und Poa arctica sowie Farne wie Schachtelhalme und Moose wie Streifensternmoose Vor dem Winter begeben sich die Tiere bevorzugt in Gebiete in denen die Schneedecke eine Hohe von 60 Zentimetern erreicht 2 Die Art kann unabhangig von der Jahreszeit sowohl tag und nachtaktiv sein Sie grabt unterirdische Baue im Erdreich oder im Schnee und benutzt im Sommer Trampelpfade Die Gange zu den Nestkammern sind 5 bis 100 Zentimeter lang In der Kammer baut der Braune Lemming ein Nest dessen aussere Hulle aus Halmen von Grasern Riedgrasern und aus anderen Pflanzenteilen besteht Die Innenseite wird mit eigenen Haaren gepolstert Je nachdem wie weit der Permafrostboden in der warmen Jahreszeit auftaut liegen die Kammern 9 bis 50 Zentimeter tief 2 Im Sommer ernahrt sich der Braune Lemming vorwiegend von Grasern Riedgrasern Moosen und verschiedenen Einkeimblattrigen Pflanzen Im Gegensatz dazu bevorzugt er im Winter Zweikeimblattrige Pflanzen die mit Moosen Rinde Zweigen und Einkeimblattrigen Pflanzen komplettiert werden Bei massenhaftem Auftreten konnen uber 90 Prozent der Pflanzen unter der Schneedecke gefressen werden Wandernde Braune Lemminge fressen gelegentlich die Kadaver ihrer Artgenossen 2 Die Grosse der Reviere ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich Wenn im Fruhsommer die Tunnel im schmelzenden Schnee verschwinden sammeln sich die Tiere auf den wenigen trockenen Stellen zwischen den Wasserflachen Hier sind sie dem Wetter und Fressfeinden ausgesetzt was oft zu Massenwanderungen fuhrt Sie legen dabei bis zu 1 8 Kilometer in einer Stunde zuruck Da diese Wanderungen unkoordiniert sind konnten schon Gruppen von Braunen Lemmingen auf dem Meereis gefunden werden die 16 Kilometer vom Land entfernt waren 2 Die meisten Nachkommen werden in der warmen Jahreszeit geboren doch auch im Winter sind Paarungen moglich Weibchen sind gewohnlich 20 bis 21 Tage trachtig obwohl die Zeit zwischen zwei Wurfen bei in Gefangenschaft gehaltenen Tieren gelegentlich nur 17 Tage betrug Kurz nach der Geburt paart sich das Weibchen erneut und bei Labortieren kamen 9 bis 12 Wurfe pro Jahr vor Pro Wurf werden bis zu 10 Nachkommen geboren und die Wurfgrosse ist im Fruhling hoher als im Sommer Braune Lemminge werden nackt blind und taub geboren Die ersten Haare erscheinen nach 2 bis 3 Tagen und die Augen werden nach 6 bis 11 Tagen geoffnet Nach 12 bis 14 Tagen nehmen die Jungtiere ihre erste feste Nahrung zu sich und nach 14 bis 18 Tagen werden sie entwohnt Von Menschen aufgezogene Weibchen erreichten etwa gleichzeitig die Geschlechtsreife Wild lebende Exemplare sind nach drei bis funf Wochen geschlechtsreif Das maximale Alter lag im Labor bei zwei Jahren 2 Taxonomie BearbeitenDie Art wurde 1825 vom schottischen Naturforscher John Richardson anhand von Exemplaren vom Point Lake in Kanada beschrieben Abhandlungen aus den 1950er Jahren betrachteten die Population als Synonym des Sibirischen Lemmings Spatere taxonomische Studien klassifizierten die nordamerikanische Population wieder als Art Genetische Untersuchungen in den 1980er Jahren stellten fest dass sich die Lemminge der Tschuktschen Halbinsel und der angrenzenden Gebiete vom Sibirischen Lemming unterscheiden Gleichzeitig wurde vermutet dass diese Lemminge mit der nordamerikanischen Art identisch sind Diese Hypothese bestatigte sich als 1993 herausgefunden wurde dass der Karyotyp beider Populationen ubereinstimmt So ist der Braune Lemming der einzige echte Lemming dessen Verbreitungsgebiet uber die Beringstrasse reicht 1 Bedrohung BearbeitenFur den Bestand der Art liegen keine Bedrohungen vor Die Populationsdichte ist alle 3 bis 4 Jahre mit 150 bis 200 Exemplaren pro Hektar sehr hoch wahrend sie in der Zwischenzeit auf ein Exemplar pro Hektar absinkt Die IUCN listet den Braunen Lemming als nicht gefahrdet least concern 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 3 Auflage 2 Bande Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 englisch Lemmus trimucronatus a b c d e f g Don E Wilson Thomas E Lacher Jr Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 7 Rodents II Lynx Edicions 2017 ISBN 978 84 16728 04 6 S 294 295 englisch a b Lemmus trimucronatus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 Eingestellt von Cassola F 2016 Abgerufen am 14 April 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brauner Lemming amp oldid 228948555