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Der Brand in der Luneburger Heide vernichtete im August 1975 in der Luneburger Heide sowie im Wendland auf uber 13 000 Hektar Flache durch rund 300 auslosende Feuer den landschaftlichen Bewuchs Von dieser Flache entfielen 8000 Hektar auf Waldflachen mit uberwiegendem Nadelwaldbestand und 5000 Hektar auf Moor und Heideland Bei der bis dahin grossten Brandkatastrophe in der Bundesrepublik Deutschland kamen sieben Menschen ums Leben 1 Die Waldbrande in den Landkreisen Gifhorn Celle und Luchow Dannenberg waren bundesweit uber eine Woche lang die Hauptmeldung in Zeitungen Radio und Fernsehnachrichten Feuerwehrleute der Feuerwehr Eschede 1975 bei der Bekampfung des Waldbrandes bei Eschede Inhaltsverzeichnis 1 Ursachen 2 Chronologie 3 Loscheinsatz 4 Loscheinsatz von der Schiene 5 Folgen 5 1 Allgemeine Regelungen 5 2 Feuerwehrausstattung 5 3 Praventiv und Baumassnahmen 5 4 Wiederaufforstung 5 5 Randerscheinungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseUrsachen BearbeitenDer Juli und August waren 1975 in Norddeutschland ungewohnlich heiss und so gut wie ohne Niederschlage Die relative Luftfeuchtigkeit lag zwischen 20 und 50 und die Durchschnittstemperatur 2 bis 3 C uber dem langjahrigen Mittel 2 Die Bedingungen begunstigten die Brandentstehung und ausbreitung in den Nadelwaldern der Heidelandschaft Hinzu kam dass viele Bestande von Sturmholz des Niedersachsenorkans Quimburga vom 13 November 1972 noch nicht beseitigt waren Die Brandherde waren fur Loschkrafte uber die unbefestigten Wald und Heidewege nur schwer erreichbar Das Feuer konnte sich in der Monokultur des Kiefernwaldes rasch ausbreiten und entwickelte sich in Teilen der Landkreise Gifhorn und Celle zu einem riesigen Waldbrand Aus dem Orbit fotografierte der sowjetische Wettersatellit Meteor 22 eine 250 Kilometer lange Rauchfahne 3 Die Brandursache wurde nur in wenigen Fallen geklart An einer Stelle ging man von Funkenflug durch einen Heisslaufer oder die Bremse eines Schienenfahrzeugs aus an anderen Orten von fahrlassiger oder vorsatzlicher Brandstiftung Chronologie BearbeitenAm 8 August 1975 geriet ein Flachenbrand nahe der Ortschaft Stude in der Sudheide ausser Kontrolle Das Feuer breitete sich schnell weiter aus und ubersprang den Elbe Seitenkanal Neben dem Wald und Moorbrand zwischen Stude und Neudorf Platendorf brachen in den Folgetagen weitere Brande im Bereich des Naturparks Sudheide bei Gifhorn Unterluss Eschede und Meinersen aus die nur schwer einzudammen waren Hier Eckpunkte zur Katastrophenbewaltigung Am ersten Tag der Brandkatastrophe am Freitag dem 8 August 1975 entstand gegen 15 Uhr in der Nahe der Orte Grussendorf Stude und Westerbeck im Landkreis Gifhorn ein Wald und Flachenbrand auf mehreren Quadratkilometern Wald und Heidelandschaft der sich zu einer der grossten Brandkatastrophen Deutschlands ausweitete Am selben Tag uberrollte eine Feuerwalze ein Feuerwehrfahrzeug bei Neudorf Platendorf wobei zwei Feuerwehrmanner schwere Brandverletzungen erlitten Ebenfalls am 8 August starb der Gifhorner Kreisbrandmeister an Herzversagen auf der Heimfahrt von einer Einsatzfahrt Einer der Brandherde im Landkreis Celle entwickelte sich am 9 August 1975 um 12 50 Uhr aus einem Feuer im Raum Unterluss Schmarbeck Diese Entwicklung veranlasste die Bundesbehorden in Bonn mit vorbereitenden Planungen fur eine Rettungseinsatzbereitschaft Am 10 August um 12 30 Uhr wurde zwischen Eschede und Oldendorf einem der spateren Lagezentren fur die Brandbekampfung nahe dem Ort Queloh Gemeinde Eschede ein Waldbrand gemeldet Durch den uberwiegenden Bestand an Kiefern Monokulturen breitete sich das Feuer von dort uber eine Flache von 5160 Hektar Wald schneller aus als es Einsatzkrafte eindammen konnten Am spaten Nachmittag des 10 August verzichtete Oberkreisdirektor Axel Bruns noch darauf Hilfe aus Luneburg anzufordern wogegen die Polizei dessen Stellvertreter Gerrit von Germar aufforderte in Oldendorf wegen der bedrohlichen Situation eine eigene Einsatzzentrale zu bilden Gegen 22 Uhr forderte Germar 15 Feuerloschzuge aus Luneburg zur sofortigen Hilfe an jedoch trafen zu wenige Loschfahrzeuge zu spat zur Hilfe ein Am 10 August entwickelte sich an der B 188 bei Meinersen ein neuer Waldbrand der sich in Richtung des Ortes ausbreitete Nachdem der Brand kurz vor dem Ort gestoppt werden konnte drehte plotzlich der Wind und trug die 20 m hohen Flammen in eine andere Richtung Dadurch wurde einem Tankloschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Wolfsburg Fallersleben der Fluchtweg abgeschnitten Funf Feuerwehrleute aus Fallersleben und Hohenhameln kamen ums Leben als sie mit ihrem Einsatzfahrzeug von Flammen eingeschlossen wurden Sie konnten auch nicht durch einen daruber fliegenden Hubschrauber gerettet werden weil er nicht uber eine Rettungsseilwinde verfugte Am 10 August erklarte Hans Rainer Frede Prasident des Regierungsbezirks Luneburg den Katastrophenfall 1 In der Nacht zum 11 August wurde die angebotene Unterstutzung des Bundes zur Katastrophenbekampfung abgerufen Am 11 August wurde ein Einsatz von Bundeswehr und Bundesgrenzschutz angesichts der sich ausbreitenden Katastrophe befurwortet Neben der ersten Einsatzzentrale in Oldendorf wurde beim Regierungsprasidenten in Luneburg ein Katastrophen Dezernent eingesetzt Unterstutzt von zwei Mitarbeitern sollte er fur einen zentralen Landeseinsatz sorgen Dies konnte im Nachhinein betrachtet ein Ausloser fur spater folgende Kompetenzprobleme sein Am 11 August wurden erste Einsatze mit franzosischen Loschflugzeugen geflogen Am 12 August 1975 um 11 55 Uhr brach in der Nahe von Gorleben Kreis Luchow Dannenberg ein weiteres Grossfeuer aus das bis 22 00 Uhr etwa 2 000 Hektar Wald und Ackerflache vernichtete Die Bekampfung des Brandes gestaltete sich von Anfang an schwierig weil zunachst nur ein Tankloschfahrzeug zur Verfugung stand Diesem gelang es zwar zweimal die Feuerspitze zu brechen aufgrund des starken Windes und des Mangels an weiteren Tankloschfahrzeugen konnte es den Brand nicht aufhalten Zeitweise drohte das Feuer auf DDR Flachen uberzugreifen weshalb man die DDR Behorden informierte Weil der Wind abdrehte griffen die Flammen nicht auf das Gebiet der DDR uber In den Nachmittagsstunden mussten die Ortschaften Nemitz Lanze und Prezelle evakuiert werden sie blieben jedoch vom Feuer verschont Durch Einsatz von Bergepanzern und Planierraupen der Bundeswehr Verstarkung durch Einheiten des Bundesgrenzschutzes und Hilfe der aus Nordrhein Westfalen und Schleswig Holstein nachruckenden Feuerwehren konnte die Brandsituation auch durch Lagebeobachtung aus Hubschraubern etappenweise bekampft und die Bedrohung der Ortschaft Trebel abgewendet werden Die Brande konnten bis in die Abendstunden eingedammt werden Die Brandflache vergrosserte sich in diesem Bereich in den Folgetagen nicht mehr nennenswert Am selben Tag traten zunehmend erhebliche Kompetenzschwierigkeiten auf die sich einerseits aus Fragen der Zustandigkeiten ergaben andererseits auf dem Beharren an der Fuhrung von Lage bzw Einsatzzentralen beruhten Angesichts des Zwangs zum Handeln bestand wenig zeitlicher Spielraum zur Klarung der unter und ubergeordneten Hierarchien der Einsatzkrafte Nach rechtlichen Massstaben lag die Fuhrung im Katastrophenfall allein beim Land Niedersachsen auch uber eingesetzte Einheiten des Bundes Am 13 August standen auch nordwestlich von Celle 50 Quadratkilometer in Flammen am meisten bedroht war der kleine Ort Hustedt An diesem Tag beauftragte Niedersachsens Innenminister Gross den BGS Oberstleutnant Herbert Mally bis dahin vor Ort Stellvertreter von BGS General Kuhne mit der Oberleitung um die Kompetenzschwierigkeiten zu beenden Diese Beauftragung kam einer Suspendierung Kuhnes nahe Bereits zuvor war der Oberkreisdirektor Axel Bruns von den Aufgaben suspendiert worden Bruns wurde jedoch drei Tage spater wieder zu dessen Aufgaben berufen Am 14 August ubernahm in der Katastrophenhilfe die Bundeswehr mit Generalmajor Wilhelm Garken Kommandeur der damaligen 1 Panzergrenadierdivision die Einsatzleitung mit BGS Oberstleutnant Mally als Stellvertreter und Bundeswehr Oberst Eberhard Wetter als Stabschef Inzwischen war Frankfurts Branddirektor Ernst Achilles eigeninitiativ an einem Brandabschnitt mit Feuerwehrtrupps und Bundeswehrkraften in der Brandeindammung erfolgreich tatig geworden Im Kompetenzgerangel hatte er sich nicht durchsetzen konnen und sich daher an seinen Brandsektor begeben Wegen uberbelegter Funkkanale betrieb er einen separaten Funkverkehr mit seiner Leitstelle Hessen 3 Am selben Tag begann die Bundeswehr in grosserem Umfang Brandschutzschneisen mit Bergepanzern und Planierraupen zu schaffen die Schneisen zu sichern und vor Funkenflug durch Wassereinsatz zu schutzen Dazu verlegte auch die Bundeswehr eine kilometerlange Loschwasser Rohrleitung Bis dahin war die Loschwasserversorgung unkoordiniert verlaufen weshalb die Feuerwehrfahrzeuge teils erhebliche Entfernungen von und zu den Brandstellen zurucklegen mussten Vom 15 bis zum 17 August wurden die Loscharbeiten an allen Brandstellen ohne Pause koordiniert durch die 1 PzGrenDiv unter Leitung von Generalmajor Garken erfolgreich fortgesetzt und abgeschlossen Am 18 August 1975 wurde der Katastrophenalarm aufgehoben Loscheinsatz Bearbeiten nbsp Loschfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr und der Bundeswehr sowie Wasserwerfer Wawe4000 der Bereitschaftspolizei Hannover sammeln sich in Eschede fur den Einsatz 1975 nbsp Loschflugzeug bei der Wasseraufnahme auf dem Steinhuder Meer August 1975Aus neun deutschen Bundeslandern waren etwa 15 000 Feuerwehrleute mit 3 800 Feuerwehrfahrzeugen in der Brandbekampfung tatig Aus dem gesamten Bundesgebiet waren auch andere Institutionen und Behorden wie Polizei Forstverwaltungen sowie Hilfsorganisationen wie Deutsches Rotes Kreuz Johanniter Unfall Hilfe Malteser Hilfsdienst und Arbeiter Samariter Bund im Kampf gegen die Waldbrande in Niedersachsen eingesetzt Durch Einsatz von zahlreichen Einheiten aus der Kompetenz des Bundes rund 11 000 Bundeswehrsoldaten Bundesgrenzschutz Beamte Zoll Beamte Helfer des Technischen Hilfswerks THW wurde massiver Technik Einsatz ermoglicht Mit gelandegangigen Radfahrzeugen 360 Panzern und schweren Raumgeraten darunter Bergepanzern mit Raumschild sowie Hubschraubern uberwiegend Bundeswehr und Polizei sowie Funk und Fernmeldefahrzeugen konnte mit Brandschneisen und verbesserter Fuhrung der Feuerwehrkrafte eine weitere Ausbreitung des Feuers verhindert werden Den Loschtrupps wurden Bw Funktrupps zugeordnet die kartenkundig deren Orientierung sowie die Fuhrung uber Funk sicherstellten Ebenso wurden die Fuhrungsebenen auch funkmassig miteinander verbunden Von erster Stunde an waren in Deutschland stationierte niederlandische Soldaten und britische Militar Pioniere unburokratisch an der Brandbekampfung beteiligt Erstmals wurden drei Loschflugzeuge aus Frankreich vom Typ Canadair CL 215 zur Unterstutzung eingesetzt Diese schutzten ausschliesslich die im Brandgebiet liegenden kleinen Ortschaften und Bauerngehofte Das Wasser holten sie zunachst aus dem Steinhuder Meer spater wurden sie auf dem Fliegerhorst Celle Wietzenbruch mit Wasser befullt Auch wurden Transporthubschrauber Sikorsky CH 53 zum Loschen eingesetzt und ebenfalls in Celle Wietzenbruch mit Wasser befullt In der Bundeswehrkaserne in Wesendorf wurden Flugfeldloschfahrzeuge aus dem Rheinland stationiert Die Witterungsbedingungen die schlechten Wegeverhaltnisse und standig wechselnde Winde erschwerten die Loscharbeiten Das grosste Problem war der Loschwassermangel Naturliche Wasserentnahmestellen wie Teiche Kiesgruben oder Flusse lagen meist weit von den Brandstellen entfernt Tankloschfahrzeuge mussten lange Strecken fahren um ihre Wasservorrate auffullen zu konnen Loscheinsatz von der Schiene BearbeitenFur die Brandbekampfung an der Bahnstrecke zwischen Eschede und Garssen kam auch ein Schienenloschzug der Deutschen Bundesbahn zum Einsatz Die Bahnfeuerwehr Hannover hatte sich ab dem 12 August 1975 fur den Katastropheneinsatz bereitzuhalten Fur die Bildung des Schienenloschzuges standen vier Kesselwagen mit je 45 000 l Wasser und ein Flachwagen zur Verfugung Auf dem Flachwagen wurde das Tankloschfahrzeug TLF 16 der Bahnfeuerwehr Hannover transportiert zwei Kesselwagen bildeten dessen Wasservorrat Eine Diesellok fuhr in der Zwischenzeit mit den anderen beiden Wagen nach Uelzen um sie dort am Wasserkran neu zu befullen Der Einsatz dieses Loschzuges war am 16 August 1975 beendet Fur kunftige Falle stationierte die Deutsche Bundesbahn entlang der Bahnstrecke Hannover Celle insgesamt vier Wasserwagen Folgen Bearbeiten nbsp Landschaft bei Eschede nach dem Brand nbsp Gedenkstein fur die funf ums Leben gekommenen Feuerwehrleute an der Unglucksstelle bei MeinersenUber 8000 Hektar Wald und einige Gebaude wurden vernichtet Die Kosten der Wiederaufforstung wurden seinerzeit auf umgerechnet 40 Millionen Euro geschatzt Unmittelbar nach dem Brand wurde der fur den Landkreis Celle zustandige und dem Problem nicht gewachsene Oberkreisdirektor ersetzt Die zustandigen behordlichen Dienststellen in der Bundesrepublik waren zu diesem Zeitpunkt auf Grossschadensfalle dieses Ausmasses nicht vorbereitet Infolgedessen kam es auch zu Kompetenzgerangel bis Generalmajor Wilhelm Garken von der 1 Panzergrenadierdivision der Bundeswehr die Leitung ubernahm und Missverstandnissen auf Leitungsebene die einer koordinierten und effektiven Arbeit im Wege standen Am Unglucksort der funf ums Leben gekommenen Feuerwehrmanner in einem Waldgebiet ostlich von Meinersen wurde ein Denkmal errichtet Position 52 4691 10 38559 das von der 600 Meter nordlich verlaufenden B 188 ausgeschildert ist Es besteht aus einem eingefriedeten Bereich mit einem grossen Gedenkstein und funf kleineren symbolisch fur jeden Verstorbenen In der Region ist der 10 August als Todestag der funf Feuerwehrleute traditionell ein Tag des Gedenkens an dem die Feuerwehren der Samtgemeinde Meinersen an der Gedenkstelle zusammenkommen 4 An alle die bei der Brandbekampfung tatige Hilfe geleistet hatten sowie an diejenigen die durch ihren Einsatz ihr Leben verloren wurden auch posthum die Gedenkmedaille aus Anlass der Waldbrandkatastrophe im August 1975 sowie eine Urkunde verliehen 5 Dies gilt auch fur den Polizisten der bei der Verfolgung eines mutmasslichen Brandstifters todlich verungluckte und fur den Kreisbrandmeister der auf der Fahrt vom Brandort nach Hause einen Herzinfarkt mit Todesfolge erlitt Ungeklart ist die Versorgung der Hinterbliebenen Allgemeine Regelungen Bearbeiten Das Niedersachsische Ministerium fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten erhielt Ende 1975 von der Bezirksregierung Luneburg Erfahrungsberichte der besonders von Waldbranden betroffenen Forstamtern Daraus wurden folgende Verbesserungen beim Einsatzfall abgeleitet Zustandigkeitsregelung fur die technische Leitung und die Einsatzleitung Sprechfunkausrustung fur die eingesetzten Forstleute Kennzeichnung der eingesetzten Forstleute durch DienstkleidungFeuerwehrausstattung Bearbeiten Die Feuerwehren wurden in der Folge der Waldbrandkatastrophe besser ausgestattet Sie erhielten Waldbrandeinsatzkarten auf dem Standard der Bundeswehr und der Forstverwaltung mit Angaben uber Wege und Loschwasserverhaltnisse Einsatzfahrzeuge mit Allradantrieb wurden angeschafft Feuerwehren hatten vor dieser Katastrophe nur Wenigkanal Funkgerate SEM 37 47 57 wodurch es beim Einsatz zu Verstandigungsproblemen kam Die zur uberortlichen Loschhilfe angeruckten Einsatzkrafte hatten nur ihren jeweiligen Heimatkanal bestuckt nicht aber den Funkkanal vor Ort Infolgedessen verbrannten mehrere Loschzuge da sie nicht um Verstarkung rufen konnten Nach diesem Einsatz wurde die Verwendung von Vielkanal Funkgeraten FuG 7 8 zur Vorschrift Zur besseren Ausstattung gehorte auch die vermehrte Anschaffung des Tankloschfahrzeuges 8 18 mit einem vergrosserten Wassertank 1 800 l der sogenannte Niedersachsentanker Ausserdem wurden Einsatzleitwagen angeschafft und die sogenannten Fernmeldezuge eingerichtet Des Weiteren wurde der Katastrophenschutz verbessert was sich 1998 beim ICE Ungluck von Eschede positiv auswirkte Ausserdem gab es zahlreiche Ubungen in grossen Staben fur den Katastrophenfall und eine Intensivierung der Ubungen auf der Ortsebene Praventiv und Baumassnahmen Bearbeiten nbsp Loschwasserteich zwischen Oldendorf und Eschede mit Gedenkstein im Hintergrund Nahe dieser Stelle entstand am 10 August 1975 der Waldbrand im Landkreis Celle nbsp Tankstutzen eines Loschwasser VorratstanksAls Folge der Brandkatastrophe ist der Brandschutz in der Luneburger Heide aber auch deutschlandweit wesentlich verbessert worden Auch in der Forstwirtschaft wurden Praventivmassnahmen getroffen Um bei kunftigen Waldbranden besser gerustet zu sein wurden befestigte Zufahrtswege fur Loschfahrzeuge angelegt An vorhandenen Seen Fischteichen oder Kiesgruben wurden Loschwasser Entnahmestellen eingerichtet In besonders gefahrdeten Gebieten wurden Loschwasserteiche angelegt um eine schnelle und effiziente Wasseraufnahme durch Loschfahrzeuge zu ermoglichen Wo Fliessgewasser zur Wasserentnahme fehlten legte man ausgediente Heizoltanks mit Inhalten zwischen 20 000 und 100 000 Litern als Loschwasser Vorratstanks in die Erde Bei kritischen Wetterlagen und in besonders gefahrdeten Gebieten wurde bei entsprechender Waldbrandwarnstufe ein Feuerwehr Flugdienst zur Luftbeobachtung der Walder eingesetzt was eine bessere Fruherkennung ermoglicht Das Feuerwachturmnetz in grosseren Kiefernwaldern wurde auf Lucken hin uberpruft und nachgebessert Auch wurden Laubholzriegel zur Gliederung grosser Kiefernwaldern angelegt Es entstanden Schneisen und Laubholzrander an ausgewahlten Wegen und als zusatzliche Gliederung grosser Kiefernflachen An Walder angrenzende Stoppelfelder mussten bei Waldbrandgefahr umgepflugt werden Wiederaufforstung Bearbeiten Bei der Wiederaufforstung der durch den Sturm und den Waldbrand vernichteten Waldflachen war anfangs ein Abgehen von den Kiefern Monokulturen angedacht Es sollten mehr Laubbaume Eichen und Buchen angepflanzt werden Bodenuntersuchungen ergaben aber dass Laubwald wegen des kargen Sandbodens nur auf sehr wenigen Standorten moglich war Der Waldbrand hatte zudem viel vom vorhandenen Humusboden zerstort An den Waldrandern pflanzte man teilweise Larchen die als Brandschutz dienen sollten Ansonsten wurden die Brandflachen wieder flachendeckend mit Kiefern aufgeforstet Bei Trebel entstand nach dem Jahr 1975 auf nicht wieder aufgeforsteten Flachen auf rund 550 Hektar die Nemitzer Heide Randerscheinungen Bearbeiten Eine durch den Brand nahe Gorleben entstandene Lichtung wurde 1980 von Mitgliedern der Anti Atomkraft Bewegung besetzt Sie riefen die Republik Freies Wendland aus die einen Monat lang als Huttendorf auf der Brachflache bestand Literatur BearbeitenRudolf Augstein Hrsg Das grosse Feuer Wer hat versagt Der Spiegel 29 Jg Nr 34 1975 Jurgen Delfs Der Feuerwehrgedenkstein in der Fahlen Heide In Bekannte und verborgene Naturdenkmale im Raum Gifhorn Wolfsburg Voigt Gifhorn 1991 Schriftenreihe zur Heimatkunde der Sparkasse Gifhorn Wolfsburg 7 ZDB ID 30106 1 Die grosse Waldbrandkatastrophe 1976 Von Klaus Luttermann mit den Fotografien von Juergen Muegge Luttermann Eschede ISBN 978 3 9800353 6 1 Peter Lex Waldbrande im August 1975 in Niedersachsen Online pdf 6 7 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brand in der Luneburger Heide Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zusammenfassender Beitrag zur Waldbrandkatastrophe in der Luneburger Heide auf feuerwehrpresse de pdf 44 kB Vor 40 Jahren Feuerkatastrophe in der Heide beim NDR vom 5 Juni 2015 Vor 45 Jahren Brand Katastrophe in der Heide beim NDR vom 8 August 2020 Bericht eines Augenzeugen Feuerwehrmann Bericht von Augenzeugen Soldaten Einzelnachweise Bearbeiten a b 11 August 1975 Grosster Waldbrand in der Luneburger Heide NDR de Norbert Bartsch Ernst Rohrig Waldokologie Einfuhrung fur Mitteleuropa Springer Berlin Heidelberg 2015 ISBN 978 3 662 44268 5 S 193 a b Unser Feuer machen wir selber aus In Der Spiegel 17 August 1975 abgerufen am 1 September 2023 Erinnerungen an Waldbrandkatastrophe von 1975 in Wolfsburger Allgemeine Zeitung vom 12 August 2018 Gedenkmedaillen aus Anlass der Waldbrandkatastrophe im August 1975 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brand in der Luneburger Heide amp oldid 237900407