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Flugfeldloschfahrzeuge FLF sind grosse in Deutschland nicht genormte Feuerwehrfahrzeuge die den Brandschutz auf Flugbetriebsflachen sicherstellen Es handelt sich bei FLF um Sonderloschfahrzeuge mit einem Tankinhalt von bis zu 15 Kubikmetern Wasser sowie Schaummittel grossen Monitoren und oft auch ausgeklugelten Selbstschutzvorrichtungen Bodenspruhdusen Charakteristisch fur FLF sind ihre hohe Beschleunigung Hochstgeschwindigkeiten von bis zu 140 km h sowie Gelandegangigkeit um jeden Einsatzpunkt auf dem Flugfeld schnellstmoglich erreichen zu konnen FLF Panther alte Bauart des Flughafens Leipzig Altenburg Airport Flugfeldloschfahrzeug Ziegler Z8 2007 in Betrieb genommen Inhaltsverzeichnis 1 Aufgaben 2 Kurzbezeichnungen und Funkrufnamen 3 Ausruckeordnungen 4 Technik 4 1 Normung 4 2 Technischer Aufbau 4 3 Feuerwehrtechnische Ausstattung 5 Geschichte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksAufgaben BearbeitenAufgaben des Flugfeldloschfahrzeuges sind Schnelle und massive Brandbekampfung auf Objektarealen des Luftverkehrs auch in unwegsamem Gelande Bekampfung von Flachenbranden ausserhalb des Flughafens auf Anforderung der stadtischen FeuerwehrKurzbezeichnungen und Funkrufnamen Bearbeiten Saval Kronenburg FLF 80 135 des Flughafens ZurichDie Kurzbezeichnung fur Flugfeldloschfahrzeug lautet FLF bzw fur Grossflugfeldloschfahrzeuge GFLF Als Funkrufnamen werden landesabhangig die Ziffern 25 GTLF bzw 29 sonstiges TLF verwendet Faun Feuerlosch Kfz 3500Ausruckeordnungen BearbeitenFLF sind in der Regel die Stutze der Loschzuge von Flugplatzfeuerwehren In der Regel wird der Fahrzeugpark einer Flughafen oder Flugplatzfeuerwehr zudem durch andere Fahrzeugarten fur weitere Einsatzzwecke erganzt Die minimale Fahrzeugausstattung einer Flughafen oder Flugplatzfeuerwehr wird dabei durch die ICAO Brandschutzkategorie definiert welche verbindlich fur alle Mitgliedsstaaten der ICAO Internationale Zivile Luftfahrt Organisation gelten Konnen die Anforderungen z B wegen eines technischen oder personellen Ausfalls nicht mehr erfullt werden erlischt die Betriebserlaubnis des Flughafens Technik BearbeitenNormung Bearbeiten FLF sind nicht genormt Jedoch gibt es weit verbreitete Typen wie den Ziegler Z8 den Rosenbauer Simba oder den Rosenbauer Panther von Herstellern wie Brescia Antincendi International BAI Rosenbauer Saval Kronenburg Amdac Carmichael International Gimaex Schmitz Simon Gloster Saro Reynolds Boughton Metz E One Oshkosh Sides Magirus oder Ziegler welche sich u a auf den Bau von Feuerwehrfahrzeugen spezialisiert haben Daneben stellte z B auch der Bremer Flughafen Grossfahrzeuge in Eigenregie her GFLF SIMBA 6 6Technischer Aufbau Bearbeiten FLF sind oft in Form grosser besonders schwerer Lkw oft auch Militarfahrgestelle realisiert Da die Fahrzeuge speziell fur den Einsatz auf nicht offentlichen Flachen konzipiert werden mussen bei der Konstruktion die Vorgaben der StVZO nicht beachtet werden FLF haben daher oft eine Breite von uber 3 m und ein Gesamtgewicht von wesentlich mehr als 40 t Da sich Flugunfalle auch abseits befestigter Rollwege oder Start und Landebahnen ereignen konnen sind FLF ublicherweise nicht nur stark motorisiert teilweise deutlich uber 1 000 PS 735 kW sondern auch bemerkenswert gelandegangig Ebenfalls Charakteristika der FLF sind ihre hohe Beschleunigung und eine enorme Hochstgeschwindigkeit von manchmal uber 140 km h die sie zum Teil in 40 Sekunden erreichen konnen Dadurch soll trotz des hohen Gesamtgewichts eine rasche Anfahrt in zeitkritischen Schadenslagen ermoglicht werden Auf Grossflughafen mussen diese Loschfahrzeuge jeden Punkt des Areals innerhalb von drei Minuten erreichen konnen Da sich im Bereich der Landebahnen keine Hydranten befinden durfen mussen die Loschmittel komplett mitgefuhrt werden und sind entsprechend schnell innerhalb von Minuten verbraucht Daher ergeben sich auch die Grosse und das Gewicht der Fahrzeuge Feuerwehrtechnische Ausstattung Bearbeiten Schnellangriffsrohr des SIMBA 6 6Die Beladung der FLF ist aufgrund der grossen Wasser und Schaummitteltanks sowie der Einsatztaktik begrenzt Flugfeldloschfahrzeuge sind meist mit mehreren Front und Dachmonitoren zum Ausbringen der Loschmittel Schaum Wasser und Pulver ausgerustet Der Betrieb erfolgt meist uber Pumpen bis 10 000 Liter pro Minute mit eigenem Antrieb um vom Fahrzeugmotor unabhangig zu sein und schon wahrend der Anfahrt mit dem Loschangriff beginnen zu konnen Aufgrund der hochgradigen Automatisierung Joysticksteuerung der Werfer aus der Kabine ist oftmals nur sehr wenig Personal erforderlich Neuere Fahrzeuge sind auch mit teleskopisierbaren Loscharmen HRET ausgerustet die teilweise mit einer Loschlanze durch die Flugzeugaussenhaut dringen und so auch Brande im inneren des Luftfahrzeugs bekampfen konnen In Einzelfallen werden noch Beleuchtungsmittel hydraulische Rettungsgerate Leitern oder kleinere Mengen anderer Loschmittel Stickstoff mitgefuhrt Der Fahrersitz mit Bedienelementen eines Rosenbauer Simba 8 8 HRET Die Bedienelemente der Pumpen Der Simba in AktionGeschichte Bearbeiten Tankloschfahrzeug TS 2 5 Kfz 343 GFLF SIMBA 6 6 FLF Buffalo Hauptartikel Geschichte der Tankloschfahrzeuge in Deutschland Fur die Zivilluftfahrt in Deutschland Schrittmacher fur die Entwicklung des Luftfahrzeugbrandschutzes war in der Anfangszeit die militarische Luftfahrt Noch vor dem Ersten Weltkrieg wurden auf dem Flug und Sportplatz Berlin Johannisthal erste spezielle Loschgerate zur Absicherung des Flugbetriebs beschafft Erste echte Motorspritzen wurden dann wahrend des Weltkriegs erworben Diese unterschieden sich jedoch noch wenig von den gangigen der damaligen Zeit 1927 wurde in Breslau ein erstes Spezialfahrzeug ein sogenannter Abrustwagen beschafft In der Zeit ab 1933 wurden erstmals Sicherheitsanforderungen an die Flugfelder niedergelegt und es entstanden spezielle Fliegerkraftspritzen mit sehr umfangreicher Schaumausrustung Die Luftwaffe war nun tonangebend und fuhrte mit dem Kfz 343 die weit verbreitete Tankspritze 2 5 ein die mit 2 500 Liter Wasser und 300 Liter Schaummittel ausgestattet war und das Ruckgrat des Flugzeugbrandschutzes wahrend des gesamten Zweiten Weltkriegs bildete Nach Kriegsende kam der zivile Flugbetrieb nur langsam nach Deutschland zuruck An den Flughafen wurde meist die alte Ausrustung nach der notigen Instandsetzung weiter verwendet In den 1950er und 1960er Jahren beschafften die Betreiber erste Neufahrzeuge meist FLF 25 und Zubringerfahrzeuge ZB 6 24 Bezuglich der mitgefuhrten Loschmittel entsprachen die neuen meist den alten Fliegertankspritzen waren aber durchgehend mit geschlossenem Aufbau und Wasserwerfern auf dem Dach versehen In dieser Zeit kam auch die Landebahnbeschaumung als Mittel bei Notlandungen auf und es wurden spezielle Beschaumungsanhanger geordert Schliesslich fanden auch die ersten reinen Pulver oder Trockenloschfahrzeuge mit bis zu 2 000 kg Loschmittel ihren Weg an die Flughafen Rapid Intervention Vehicle RIV Rosenbauer Cheetah der Flughafenfeuerwehr Koln Bonn 1979 1995 Anfang der 1970er Jahre begann mit der Einfuhrung der Boeing 747 Jumbojets ein neues Zeitalter im Flugzeugbrandschutz Hohere behordliche Sicherheitsanforderungen machten vollig neu konzipierte Fahrzeuge notwendig Dies fuhrte zu einem Gigantismus der sich in Deutschland besonders an den Flughafen Frankfurt und Munchen niederschlug So wurden auf vierachsigen Faun Spezialfahrgestellen von verschiedenen Herstellern Aufbauten mit bis zu 18 000 Litern Wasser plus 2 000 Litern Schaummittel versehen Trockenloschfahrzeuge erreichten Loschmittelmengen bis zu 12 000 kg Pulver Anfang der 1980er Jahre hatte man jedoch erkannt dass die Loschriesen zu schwerfallig waren Um die gesetzlichen Vorgaben fur die Eingriffszeiten einzuhalten wurden deshalb anfangs kleinere RIVs Rapid Intervention Vehicles mit hoher Motorleistung und gemassigter Loschmittelzuladung beschafft In Deutschland begannen die Flughafen jedoch schon Ende der 1980er Jahre wieder grossere FLF zu ordern Diese noch heute aktuelle Generation tragt bis zu 15 Tonnen verschiedener Loschmittel bei einer Motorleistung die die der Loschgiganten aus den 1970ern ubertrifft Altfahrzeuge finden meist Weiterverwendung auf kleineren Flugplatzen oder werden in das Ausland verkauft In der DDR nutzte man nach dem Zweiten Weltkrieg wie im Westen Deutschlands zuerst Altfahrzeuge Ab Mitte der 1950er Jahre wurden auch fur Flughafen TLF 15 53 auf Horch G5 Fahrgestell heimischer Produktion in Dienst gestellt Bei Aufnahme des internationalen Flugbetriebes wurde jedoch klar dass die DDR Fahrzeuge den Anforderungen nicht genugten Deshalb importierte man FLF 25 aus der BRD Ab Ende der 1960er Jahre kamen dann TLF 32 auf dem tschechoslowakischen Fahrgestell Tatra 138 bzw spater 148 auf Der Karosa Aufbau fasste 6 000 Liter Wasser und 600 Liter Schaummittel Mitte der 1980er Jahre wurden diese durch Tatra 815 mit Karosa Aufbau abgelost 8 200 Liter Wasser 800 Liter Schaummittel Doch selbst diese Fahrzeuge entsprachen nicht dem technischen Standard im Westen da beispielsweise der einzige Werfer auf dem Dach immer noch manuell bedient werden musste die Schaummittelpumpe zu klein dimensioniert war und die Hochstgeschwindigkeit im Vergleich zu gering war Siehe auch BearbeitenAerosolloschfahrzeug Feuerwehrfahrzeuge in Deutschland Ziegler Z ReiheLiteratur BearbeitenWalter Hamilton Paul Baetzner Handbuch fur den Feuerwehrmann 17 neu bearbeitete Auflage Boorberg Stuttgart u a 1992 ISBN 3 415 01705 2 Wolfgang Rotter Jochen Thorns Feuerwehrfahrzeuge auf Flughafen in Deutschland Podszun Brilon 2002 ISBN 3 86133 298 1 Weblinks Bearbeiten Commons Flugfeldloschfahrzeuge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Flughafenfeuerwehr Frankfurt am Main Website Flughafenfeuerwehr Munchen Informationen der Flughafenfeuerwehr Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugfeldloschfahrzeug amp oldid 232768664