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Die Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen LBPN war als Bereitschaftspolizei eine Organisationseinheit der Polizei Niedersachsen Sie wurde 2004 Teil der neu gegrundeten Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen ZPD NI mit Sitz in der Landeshauptstadt Hannover Gebaude der Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen in Hannover seit 2004 Zentrale Polizeidirektion Niedersachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg zeigte sich die Notwendigkeit von geschlossenen Polizeieinheiten da die ortliche Polizei grosseren Einsatzen personell und organisatorisch nicht gewachsen war Dazu zahlten beispielsweise die Unruhen um die Demontage der ehemaligen Reichswerke Hermann Goring in Watenstedt die Uberwachung des illegalen Personenverkehrs sowie die Bekampfung von Kapitalverbrechen an der Demarkationslinie zur SBZ beziehungsweise DDR Bereits 1948 waren in Niedersachsen trotz Verbots der britischen Militarregierung jedoch mit deren stillschweigender Duldung Polizeireserven aufgestellt worden Sie operierten in Einsatzzugen die in Watenstedt Wolfenbuttel Bad Harzburg Dedelstorf und Hann Munden stationiert waren Wahrend die Bereitschaftspolizeien der Lander durch ein Verwaltungsabkommen der Landerregierungen mit der Bundesregierung als paramilitarische Verbande am 27 Oktober 1950 gegrundet wurden nahm die Bereitschaftspolizei Niedersachsen bis 1955 eine Sonderrolle ein Niedersachsen war dem Abkommen angeblich aus fiskalischen Grunden nicht beigetreten Das Land stellte aber gemass einem Erlass des Niedersachsischen Innenministeriums 1951 in Hannover die I LBPN Abteilung der Bereitschaftspolizei mit einer Hundertschaft die sogenannte 1 Landespolizeihundertschaft auf Der Sitz befand sich in fruheren Unterkunften der Wehrmacht die bis in die 1970er Jahre durch Neubauten wie Sport und Kraftfahrzeughalle Wohnblocks und Wirtschaftsgebaude erganzt wurden Die I Abteilung unterstand bis 1954 abwechselnd der Polizeidirektion Hannover dem Regierungsprasidenten Hannover und dann wieder der Polizeidirektion Hannover Die II LBPN wurde am 1 Oktober 1952 in Braunschweig aufgestellt und ebenfalls in fruheren Unterkunften der Wehrmacht untergebracht Auch in Braunschweig entstanden bis in die 1970er Jahre Neubauten Die II LBPN wurde der Polizeidirektion Braunschweig unterstellt Die III LBPN in Oldenburg nahm am 1 April 1972 ihren Dienst auf nachdem die Gebaude von 1969 bis 1972 fur 50 Millionen DM errichtet wurden Die Planungen gingen bis auf das Jahr 1963 zuruck als das Innenministerium beschloss geeignete Grundstucke in der Stadt aufzukaufen Teilkrafte waren bereits vorher in einem inzwischen abgerissenen Gebaude in der Heiligengeiststrasse untergebracht gewesen Die Abkehr von der Unterstellung unter einzelne Polizeidirektionen trat am 1 Oktober 1954 ein als beide LBPN Abteilungen einem ubergeordneten Gruppenstab und damit direkt dem Niedersachsischen Innenministerium unterstellt wurden Am 1 April 1955 trat Niedersachsen dem Verwaltungsabkommen zwischen Bund und Landern bei Die Bereitschaftspolizei des Landes wurde nun ebenfalls paramilitarisch mit Maschinengewehren Handgranaten und Granatwerfern ausgerustet und nach Vorschriften des Bundes ausgebildet Bis zu diesem Zeitpunkt war sie hauptsachlich fur die Ausbildung des Einzeldienstes und zu dessen Unterstutzung zustandig gewesen Diese Umstrukturierung wurde offenbar von der Fuhrung des Verbandes bedauert da nun ein wesentlicher Teil der Ausbildung fur den polizeilichen Kampfeinsatz eingeplant werden musste Da mit der neuen Regelung keine Verlangerung der Ausbildungszeit verbunden war ging sie auf Kosten der Ausbildung fur den Einzeldienst 28 der Ausbildungszeit wurden nun fur die formale Ausbildung den grossen Sicherheits und Ordnungsdienst und den polizeilichen Kampfeinsatz eingeplant wahrend fur die Fachausbildung nur noch 25 zur Verfugung standen Zusatzlich wurde die Ausbildungszeit standig durch Einsatze unterbrochen so allein im Jahr 1959 fur die I LBPN 111 Mal Lediglich einmal 1955 nahm die Niedersachsische Landesbereitschaftspolizei an einer Grossubung mit Bereitschaftspolizei Einheiten aus Schleswig Holstein Hamburg Bremen und Nordrhein Westfalen teil Die Aufgaben Mitte der 1950er Jahre bestanden hauptsachlich in der Unterstutzung des polizeilichen Einzeldienstes bei Grossveranstaltungen aus sportlichem oder politischem Anlass ebenso bei Messen sowie die Verkehrsreglung bei den Herbstmanovern der alliierten Truppen nbsp Wasserwerfer Wawe 4000 der Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen beim Loscheinsatz bei der Waldbrandkatastrophe in der Luneburger Heide 1975In den 1960er Jahren nahmen die Einsatze durch die Studentenunruhen sowie die Roter Punkt Aktionen und in den 1970er Jahren durch Demonstrationen der Anti Atomkraft Bewegung zu Die Bereitschaftspolizei Niedersachsen wurde bundesweit zu Einsatzen angefordert Aufgrund der Einsatzbelastung konnte der Einzeldienst nicht mehr unterstutzt werden 1979 kam es zu einer Aufstockung durch 3 Einsatzhundertschaften mit Standorten in Uelzen und Luchow was auf den Protestaktionen gegen das geplante Endlager bzw Brennelemente Zwischenlager Gorleben beruhte Vor diesem Hintergrund wurde 1980 der Polizeiplanungs und fuhrungsstab Niedersachsen PPFN eingerichtet Er war Teil der Landesbereitschaftspolizei und unterstand der Fachaufsicht des Niedersachsischen Innenministeriums Der Stab war mit der Planung und Auswertung bedeutender polizeilicher Einsatze sowie mit der Informationssammlung zu kerntechnischen Anlagen in Niedersachsen befasst 1 Mit der Einstellung von Frauen in die Schutzpolizei in Niedersachsen gab es ab 1981 auch Frauen in der Bereitschaftspolizei 1994 wurden im Rahmen einer Polizeireform die 12 bestehenden Hundertschaften auf sieben reduziert Wahrend die Einheiten in Luchow und Uelzen aufgelost wurden entstand eine neue Einheit in Luneburg 1995 wurden die Einsatzhundertschaften in Osnabruck und Gottingen eingerichtet Literatur BearbeitenGewerkschaft der Polizei Hrsg 10 Jahre Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen Hamburg 1961 Jurgen Bohlke 10 Jahre Niedersachsische Landesbereitschaftspolizei in Hans Steinweg Hrsg Zehn Jahre Bereitschaftspolizeien der Lander Wiesbaden 1962 S 103 109 F riedrich Grandke Die Landesbereitschaftspolizei in Wilhelm Bendiek Karl F Saupe Hg Niedersachsen und seine Polizei Wiesbaden 1962 S 105 108 Sonderausgabe von Polizei Technik Verkehr Richard Thiemann Die Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen in Niedersachsen und seine Polizei Herausgegeben vom Niedersachsischen Ministerium des Innern Polizei Technik Verkehr Verlagsgesellschaft Wiesbaden 1979 S 197 203 Hans Jurgen Dirks Die Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen von den Anfangen bis heute in Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen Direktion Hg 40 Jahre Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen Hannover 1991 S 11 15 Gerd Hespe Bereitschaftspolizei Abteilung Oldenburg 50 Jahre Bereitschaftspolizeien der Lander Sonntag 9 September 2001 10 bis 18 Uhr Oldenburg Bloherfelder Strasse 235 Tag der offenen Tur Oldenburg 2001 Weblinks BearbeitenErnst Hunsicker Beschreibung der Dienstzeit 1963 1965 bei der Landesbereitschaftspolizei in HannoverEinzelnachweise Bearbeiten Polizeiplanungs und fuhrungsstab Niedersachsen Aktenbestand im Niedersachsischen Landesarchiv Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen amp oldid 239141856