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Blarer von Wartensee ist der Name eines Schweizer Uradelsgeschlechts das auch in Schwaben Verbreitung fand Mitglieder der Familie Blarer gehorten als Tuchhandler zu den Patriziern die ursprunglich 14 Jahrhundert in St Gallen spater 15 Jh in Konstanz und im Basler Raum ansassig waren Aus der Familie gingen mehrere Abte und Bischofe hervor Stammwappen der Blarer Zurcher Wappenrolle ca 1340 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Familienangehorige 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Blarer waren ursprunglich Burger von St Gallen und wurden dort erstmals 1223 mit Ulrich Blarer erwahnt 1 2 In den Jahren von 1228 bis 1330 befand sich der gesamte Stamm in St Gallen wo sich ein Zweig um das von Ulrich 1228 mitgestiftete Heiliggeistspital scharte wahrend der andere seinen Dienst am Hof des Abts versah Die sichere Stammreihe beginnt mit Walter Blarer urkundlich 1282 1299 tot Burger und Stadtamtmann zu St Gallen Von 1330 an verlagerte sich das Tatigkeitsgebiet der Familie nach Konstanz wo sie mit Leinwandhandel zu Reichtum gelangte Politisch unterstrichen Ratsherren und Burgermeister aus der Familie diese wirtschaftliche Bedeutung Einige Mitglieder des Konstanzer Zweigs nannten sich nach ihren Stammsitzen Liebburg Guttingen und Girsberg Die Reformation spaltete die Familie in Konstanz in einen katholischen Zweig der bald ausstarb und einen protestantischen dessen bekanntester Vertreter der Reformator Ambrosius war Dieser Zweig erlosch am 20 Januar 1865 mit dem Major Philipp nbsp Das Blarerschloss in Aesch Federzeichnung von Emanuel Buchel 1754 nbsp Das Schloss Aesch wurde zum Stammsitz der Blarer von Wartensee Die Bruder Walter und Diethelm Blarer heirateten die Schwestern Clara und Elsbeth von Wartensee Tochter des Burgherrn Conrad von Wartensee auf Wartensee Mit Conrad starb das Geschlecht der Wartensee aus wodurch seit 1363 der Name und die Burg Wartensee bei Rorschach auf die diese Linie der Blarer uberging 3 1 Walters Sohne Wilhelm und Erhart fuhrten den Zweig weiter der in der Folge in den Landadel ubertritt Im 15 Jahrhundert teilte sich dieser in die altere Linie der Blarer von Wartensee und die jungere Linie der Blarer von Wartensee Kempten Goldberg Aus letzterer wurde Michael Ferdinand vom Blarer Edler Frei und Pannerherr von Wartensee kurbayerischer Kammerer und Hofrath am 19 Januar 1636 in Wien mit Wappenbesserung in den Reichsfreiherrnstand erhoben 1 Auch die Blarer von Wartensee spalteten sich wahrend der Reformation in einen protestantischen und einen katholischen Ast Diethelm Der protestantische Zweig starb 1868 mit Hans in Zurich aus Eine Verlagerung des Zweigs von Wartensee ins Furstbistum Basel fand mit der Wahl von Jakob Christoph zum Basler Furstbischof statt Er holte seinen Bruder Wolfgang Dietrich nach Pfeffingen wo dieser 1583 Obervogt wurde Dieses Amt dem 1775 auch die Obervogtei Zwingen zugeordnet wurde blieb bis zum Untergang des Furstbistums in der Hand der Familie 1607 errichtete Wilhelm Domkustos von Basel und Propst von Saint Ursanne ein Fideikommiss welches das Schloss Aesch mit dazugehorigen Besitzungen umfasste und zum Stammsitz der Familie machte Die Blarer von Wartensee verbanden sich vor allem mit den Adelsfamilien Ringg von Baldenstein von Schauenburg von Roggenbach von Roll zu Bernau und von Rotberg Schwere Schaden an Gebauden und an der Bibliothek erlitt das Geschlecht im Dreissigjahrigen Krieg In der Revolutionszeit konnte aufgrund des St Galler Burgerrechts der Besitz der Familie gerettet werden Vom spaten 15 bis zur Mitte des 17 Jahrhunderts erlebte die Familie ihre Hochblute und dehnte ihren Machtbereich in nordwestlicher Richtung aus Ellwangen Furstbistum Basel Elf geistliche Wurdentrager unter anderem Johann Erhard und Johann Jakob lassen sich in dieser Zeit zahlen Danach erfuhr die Familie bis zum Ende des 18 Jahrhunderts einen Niedergang Ihr Wirkungskreis verlagerte sich vollends ins Basler Furstbistum und in den sudwestdeutschen Raum Im 19 Jahrhundert spielten die Bruder Jakob und Anton eine bedeutende Rolle bei den Trennungswirren und der Grundung des Kantons Basel Landschaft Mit Ausnahme der Linie in Aesch sind die Blarer von Wartensee im 19 Jahrhundert ausgestorben 2 Wappen BearbeitenDas Stammwappen nach der Zuricher Wappenrolle zeigt in Silber einen roten Hahn mit schwarzem Schnabel und goldenen Fussen Auf dem Helm mit rot silbernen Decken Kopf und Hals des Hahns Spateres Wappen In Silber der rote Hahn gold bewehrt mit goldenem Kreuz auf Kamm und Lappen Auf dem Helm mit rot silbernen Decken Kopf und Hals des ebenso bezeichneten Hahns Das vermehrte Freiherrnwappen von 1636 ist geviert mit rotem Mittelschild darin zwei von Schwarz und Gold geteilte auswarts gedrehte Barentatzen Felder I u IV der Hahn des Stammwappens in Silber gold bewehrt und bekreuzt II u III geteilt oben in Gold wachsend ein roter Lowe einwarts unten von Schwarz und Gold dreimal geteilt Wartensee Zwei gekronte Helme I der Stammhelm II zwei auswarts gekehrte von Schwarz und Gold geteilte gold bewehrte Barentatzen Wartensee Decken rechts rot silbern links schwarz golden 3 nbsp Wappen der Blarer von Wartensee nbsp Wappen der Blarer von Girsberg nbsp Wappen der Freiherren Blarer von Wartensee in Siebmachers Wappenbuchern 3 Familienangehorige BearbeitenAlbrecht Blarer 13 1441 auf der Kussaburg 1407 bis 1410 rechtmassig gewahlter Bischof von Konstanz Ambrosius Blarer auch Blaurer 1492 1564 deutscher Theologe Kirchenliederdichter und Reformator Anton von Blarer 1798 1864 Schweizer Politiker und Anwalt Diethelm Blarer von Wartensee 1503 1564 Abt des Klosters St Gallen Eglolf Blarer 1442 von 1426 bis 1442 Abt des Klosters St Gallen Gerwig Blarer auch Blaurer 1495 1567 deutscher Geistlicher Abt von Weingarten Heinrich Blarer um 1420 1476 deutscher Handelsherr und Patrizier Jakob Christoph Blarer von Wartensee 1542 1608 Furstbischof von Basel Johann Jakob Blarer von Wartensee um 1575 1654 deutscher Geistlicher Furstpropst von Ellwangen Johann Erhard Blarer von Wartensee 1554 1594 deutscher Abt Furstabt im Furststift Kempten Karl von Blarer 1885 1978 Schweizer Politiker CVP Lia von Blarer 1992 Schweizer Schauspielerin Ludwig Blarer 1544 Abt von Einsiedeln Margarete Blarer 1494 1541 deutsche Diakonisse und Reformerin Maria Anna Gabriele von Blarer 1764 1839 Frau von Jakob Christoph von Blarer Thomas Blarer auch Blaurer 1499 1567 deutscher Jurist und Kirchenliederdichter nbsp Heinrich Blarer Konstanzer Handelsherr und Patrizier nbsp Ambrosius Blarer Theologe und Reformator nbsp Gerwig Blarer von Giersberg Abt der Reichsabteien Weingarten und Ochsenhausen nbsp Wappen des Abtes des Klosters St Gallen Diethelm Blarer von Wartensee nbsp Jakob Christoph Blarer Bischof von BaselLiteratur BearbeitenAugust von Grass Adolf von Bierbrauer Brennstein J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch II Band 6 Abteilung Der Adel in Baden Bauer amp Raspe Nurnberg 1878 S 45 Catherine Bosshart Pfluger Blarer In Historisches Lexikon der Schweiz 24 April 2008 Dieser Artikel basiert weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz HLS der gemass den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4 0 International CC BY SA 4 0 steht Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1972 S 426 ISSN 0435 2408Einzelnachweise Bearbeiten a b c Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe 1972 S 426 a b Die Blarer von Wartensee Auf der Webseite der Gemeinde Aesch BL abgerufen am 15 Juli 2022 a b c August von Grass Adolf von Bierbrauer Brennstein J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch II Band 6 Abteilung Der Adel in Baden Bauer amp Raspe Nurnberg 1878 S 45 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blarer von Wartensee amp oldid 233513017