www.wikidata.de-de.nina.az
Das Bistum Nepi lateinisch Dioecesis Nepesina italienisch Diocesi di Nepi war eine in Italien gelegene romisch katholische Diozese mit Sitz in Nepi Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Territorium 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Kathedrale Santa Maria Assunta e Santa Anastasia in Nepi nbsp Innenansicht der Kathedrale nbsp Ehemaliger Bischofspalast in NepiDie Ursprunge des Bistums Nepi reichen zuruck ins 1 Jahrhundert Es war wahrend seiner gesamten Existenz als exemte Diozese direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt Erster Bischof soll der Uberlieferung nach Ptolemaus gewesen sein Er und sein Nachfolger Romanus sollen in Nepi den Martyrertod erlitten haben Beide waren die Patrone des Bistums jedoch werden ihre Namen in keinem der antiken Martyrologien genannt 1 Das Bistum Nepi wurde erstmals im Liber Pontificalis in einer Version der Biografie von Papst Bonifatius I erwahnt 2 Dort ist die Rede davon dass Gegenpapst Eulalius nach seiner Absetzung Bischof von Nepi geworden sei In einer anderen Version derselben Biografie heisst es dagegen er sei nach Kampanien verbannt worden 3 Der erste urkundlich belegte Bischof ist Proiectitius der im Jahr 465 an der Synode von Rom teilnahm 4 Zur Zeit Papst Gregors des Grossen fungierte Bischof Paulus zugleich als Apostolischer Visitator des Bistums Neapel nachdem Bischof Demetrius im Jahr 591 abgesetzt worden war 5 Gegen Ende des 5 Jahrhunderts war das Bistum Nepi wahrscheinlich fur einige Zeit mit dem Bistum Faleri vereinigt denn Bischof Felix unterzeichnete die Dokumente der Synode von Rom im Jahr 499 als episcopus ecclesiae Faliscae et Nepesinae 6 Im Mittelalter hatte das Bistum eine grosse Bedeutung So waren in dieser Zeit Sergius der Sohn der Marozia und Bruder von Papst Johannes XI und Albertus der Kardinal unter Gegenpapst Clemens III war Bischofe von Nepi Im Spatmittelalter verlor das Bistum Nepi an Bedeutung Damit einher ging ein Ruckgang der Einnahmen Aufgrund der daraus folgenden finanziellen Probleme wurde das Bistum Nepi am 12 Dezember 1435 aeque principaliter durch Papst Eugen IV mit der Bulle Sacrosancta Romana ecclesia mit dem Bistum Sutri vereinigt 7 Die Jurisdiktionen und Verwaltungen beider Bistumer blieben aber weiterhin getrennt Von 1523 bis 1532 war der Bischof von Viterbo Aegidius de Viterbo OESA Apostolischer Administrator von Nepi Danach wurde die Personalunion der Bistumer Nepi und Sutri unter Bischof Jacopo Bongalli wieder fortgesetzt Wahrend der von 1539 bis 1542 dauernden Amtszeit von Bischof Pomponio Ceci wurden die Santa Savinilla Katakomben die antiken Ursprungs sind und deren Ausgrabung durch Ceci finanziert wurde wiederentdeckt Von 1556 bis 1560 war Antonio Michele Ghislieri der spatere Papst Pius V Bischof von Nepi und Sutri Zur Umsetzung der vom Konzil von Trient gewollten Reformen wurde 1565 die erste Diozesansynode des Bistums Nepi einberufen Aus diesem Anlass wurde eine aus Laien und Priestern bestehende Kommission eingesetzt um Gelder fur den Unterhalt aller Priester des Bistums die zur Synode kamen zu sammeln Die Diozesansynode von 1583 ist die erste deren Akten erhalten sind 8 Der von 1670 bis 1677 amtierende Bischof Giulio Spinola grundete in Nepi einen Monte di Pieta Um den Streitigkeiten zwischen den Domkapiteln von Nepi und Sutri ein Ende zu setzen verfugte die Heilige Konzilskongregation Anfang des 18 Jahrhunderts dass es zwei Generalvikare geben sollte und dass die Bischofe in den Ernennungsbullen abwechselnd den Titel Bischof von Nepi und Sutri und Bischof von Sutri und Nepi erhalten sollten Der von 1740 bis 1746 amtierende Bischof Francesco Viviani errichtete das Priesterseminar des Bistums Nepi das unter Bischof Francesco Spalletti in der Mitte des 19 Jahrhunderts reorganisiert wurde 9 Ende des 18 Jahrhunderts wurden die Wallfahrten zum Heiligtum Santa Maria ad rupes das im 6 Jahrhundert von Benediktinern gegrundet und 1912 von Papst Pius X mit dem Motu proprio Quo pietatis in den Rang eines papstlichen Heiligtums erhoben wurde wiederbelebt Die dem Heiligtum angeschlossene Kirche Sant Elia erhielt im selben Jahr den Titel Basilica minor 10 In der napoleonischen Zeit verweigerte Bischof Camillo de Simone den franzosischen Besatzern den Treueid Daraufhin wurde er am 21 Mai 1810 inhaftiert und nach Frankreich deportiert Erst im Fruhjahr 1814 konnte er in sein Bistum zuruckkehren Wahrend seiner Abwesenheit war das Bistum Nepi aufgelost und den Bistumern Civita Castellana und Orte angegliedert Von 1900 bis 1916 war der Deutsche Bernhard Dobbing OFM Bischof von Nepi und Sutri Am 10 April 1976 wurden die Bistumer Nepi und Sutri in persona episcopi mit den Bistumern Civita Castellana Orte und Gallese vereinigt 1980 zahlten die Bistumer Nepi und Sutri zusammen noch 84 223 Katholiken 99 5 der Bevolkerung in 38 Pfarreien sowie 52 Diozesanpriester 40 Ordenspriester und 292 Ordensschwestern Nach der Aufhebung der Territorialabtei der Heiligen Vinzenz und Anastasius ad Aquas Salvias wurde die Pfarrei der Gemeinde Monterosi am 25 Marz 1981 durch Papst Johannes Paul II mit der Apostolischen Konstitution Abbatia SS Vincentii et Anastasii dem Bistum Nepi angeschlossen 11 Am 21 Marz 1983 wurde das Gebiet der Pfarreien San Michele Arcangelo in Capena San Giacomo Maggiore Apostolo in Civitella San Paolo und Santa Maria della Consolazione in Nazzano das bisher zur Territorialabtei Sankt Paul vor den Mauern gehorte durch die Heilige Kongregation fur die Bischofe mit dem Dekret De animarum dem Bistum Nepi angeschlossen 12 Die Bistumer Nepi und Sutri wurden am 11 Februar 1986 endgultig aufgelost und ihr Gebiet wurde vollstandig dem Bistum Civita Castellana angegliedert Die Kathedrale Santa Maria Assunta e Santa Anastasia in Nepi ist heute eine der Konkathedralen des Bistums Civita Castellana Am 16 Februar 1991 wurde das Bistum Nepi durch Papst Johannes Paul II als Titularbistum Nepeta wiedererrichtet und am 16 Juli desselben Jahres erstmals vergeben Territorium BearbeitenZum Zeitpunkt der Auflosung umfasste das Territorium des Bistums Nepi die Gemeinden Nepi Castel Sant Elia und Monterosi in der Provinz Viterbo sowie Campagnano di Roma Capena Civitella San Paolo Fiano Romano Formello Nazzano Torrita Tiberina Filacciano Sacrofano und Magliano Romano in der Provinz Rom 13 Siehe auch BearbeitenListe der ehemaligen katholischen Diozesen Romisch katholische Kirche in ItalienLiteratur BearbeitenFerdinando Ughelli Italia sacra 2 Auflage Band 1 Venedig 1717 Sp 1023 1035 google it Giuseppe Rangiaschi Memorie o Relazioni istoriche dell Antichissima citta di Nepi Todi 1845 google it Gaetano Moroni Dizionario di erudizione storico ecclesiastica Band 71 Venedig 1855 S 95 122 google it Giuseppe Cappelletti Le Chiese d Italia della loro origine sino ai nostri giorni Band 6 Venedig 1847 S 195 223 und 236 239 google it Paul Fridolin Kehr Italia pontificia Band 2 Berlin 1907 S 176 181 Francesco Lanzoni Le diocesi d Italia dalle origini al principio del secolo VII an 604 Band 1 Faenza 1927 S 531 532 archive org Pius Bonifacius Gams Series episcoporum Ecclesiae Catholicae Leipzig 1931 S 708 709 archive org Joselita Raspi Serra Le Diocesi dell Alto Lazio Bagnoregio Bomarzo Castro Civita Castellana Nepi Orte Sutri Tuscania Corpus della scultura altomedievale Band 8 Centro italiano di studi sull Alto Medioevo Spoleto 1974 OCLC 462879412 Osvaldo Palazzi Indagine socio economica sulla diocesi faleritana Civita Castellana Orte Gallese Sutri Nepi Rom 1980 OCLC 956026692 Pacifico Chiricozzi Le chiese delle diocesi di Sutri e Nepi nella Tuscia meridionale Ceccarelli Grotte di Castro 1990 OCLC 165527803 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bistum Nepi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Catholic Encyclopedia 1913 Nepi and Sutri Quellen und Volltexte englisch Eintrag zu Bistum Nepi auf catholic hierarchy org Eintrag zu Bistum Nepi auf gcatholic org englisch Einzelnachweise Bearbeiten Francesco Lanzoni Le diocesi d Italia dalle origini al principio del secolo VII an 604 Band 1 Faenza 1927 S 531 f Francesco Lanzoni Le diocesi d Italia dalle origini al principio del secolo VII an 604 Band 1 Faenza 1927 S 532 Louis Duchesne Le Liber pontificalis Texte introduction et commentaire Bibliotheque des Ecoles Francaises d Athenes et de Rome Serie 2 Band 3 1 Band 1 Thorin Paris 1886 S 76 archive org Joselita Raspi Serra Le Diocesi dell Alto Lazio Bagnoregio Bomarzo Castro Civita Castellana Nepi Orte Sutri Tuscania Corpus della scultura altomedievale Band 8 Centro italiano di studi sull Alto Medioevo Spoleto 1974 S 122 Charles Pietri Luce Pietri Hrsg Prosopographie chretienne du Bas Empire 2 Prosopographie de l Italie chretienne 313 604 Band 1 Ecole francaise de Rome Rom 1999 S 1682 Wilhelm Deecke Die Falisker Eine geschichtlich sprachliche Untersuchung Walter de Gruyter Berlin 1888 S 80 Bulle Sacrosancta Romana ecclesia In Bullarum diplomatum et privilegiorum sanctorum Romanorum pontificum Taurinensis editio Band 5 Franco et Dalmazzo Turin 1860 S 20 f google it Luciano Osbat La Diocesi e l Archivio diocesano 2014 S 16 centroricerchealtolazio it PDF 635 kB abgerufen am 28 Juni 2021 Luciano Osbat La Diocesi e l Archivio diocesano 2014 S 25 Pius X Motu proprio Quo pietatis AAS 4 1912 n 16 S 553 555 Ioannes Paulus II Const Apost Abbatia SS Vincentii et Anastasii AAS 73 1981 n 7 S 474 476 Sacra Congregatio pro Episcopis Decretum De animarum AAS 75 I 1983 n 6 S 523 Corrado Cavallo Enrico Maria Doebbing un francescano tedesco alla guida della diocesi di Nepi e Sutri alla vigilia della prima guerra mondiale Quaderni del Centro di ricerche per la storia dell Alto Lazio Band 1 Vecchiarelli Editore Manziana 2007 ISBN 978 88 8247 203 0 S 17 lazio900 it PDF 1 1 MB abgerufen am 28 Juni 2021 Normdaten Geografikum GND 4461103 1 lobid OGND AKS LCCN nr94002234 VIAF 238759806 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bistum Nepi amp oldid 223439138