www.wikidata.de-de.nina.az
Bernhard Heisig 31 Marz 1925 in Breslau Niederschlesien 10 Juni 2011 in Strodehne Brandenburg war ein deutscher Maler Er wird mit Hans Mayer Foreyt Werner Tubke und Wolfgang Mattheuer zur Leipziger Schule gezahlt und gilt als einer der wichtigsten Reprasentanten der Kunst in der DDR Seine Malerei geht in ihrer Abstraktion uber einen Sozialistischen Realismus hinaus auch wenn einzelne Werke bzw Schaffensphasen in denen beispielsweise Historienbilder Pariser Kommune ein Dimitrow und ein Lenin Portrat entstanden einschrankend dagegen sprechen Bernhard Heisig Fotografie von Elisabeth Heinemann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellungen Auswahl 3 Werke 4 Film 5 Offentliche Sammlungen Auswahl 6 Auszeichnungen und Ehrungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBernhard Heisig war Sohn des Breslauer Malers Walter Heisig 1882 1941 1 bei dem er auch seine erste Ausbildung erhielt Von 1941 bis 1942 besuchte er die Kunstgewerbeschule in Breslau Von 1942 bis 1945 nahm er als Kriegsfreiwilliger in der 12 SS Panzer Division Hitlerjugend am Zweiten Weltkrieg teil wurde wiederholt z T schwer verwundet nahm an der Ardennenoffensive und den Kampfen um die Festung Breslau teil geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde 1945 als Invalide nach Breslau entlassen Seine traumatischen Erlebnisse im Krieg thematisierte er spater immer wieder in seinen Bildern 1947 wurde er aus seiner Heimatstadt Breslau vertrieben Er siedelte sich in Zeitz an und trat dort in die SED ein Von 1948 studierte er in Leipzig zunachst an der Fachhochschule fur angewandte Kunst dann ab 1949 an der Akademie fur graphische Kunst und Buchgewerbe bevor er 1951 das Studium abbrach 1951 heiratete er Brunhilde Eisler mit der er zwei Sohne hatte Die Ehe wurde 1956 geschieden Seine Sohne Johannes Heisig und Walter Eisler sind ebenfalls Maler und Grafiker Von 1951 bis 1954 arbeitete Heisig freiberuflich in Leipzig mit Schwerpunkt auf Zeichnungen und Lithographien zur 1848er Revolution und der Pariser Kommune sowie auf Buchillustrationen fur Werke von Ludwig Renn Johannes R Becher Erich Maria Remarque und weiteren Autoren 1954 wurde Heisig als Dozent an die Hochschule fur Grafik und Buchkunst Leipzig berufen wo er 1961 zum Professor ernannt und als Rektor gewahlt wurde Von 1956 bis 1959 war er ausserdem Vorsitzender des Verbandes Bildender Kunstler VBK im Bezirk Leipzig Nach seiner Kritik auf dem V Kongress des VBK 1964 an der Kulturpolitik von SED und DDR Regierung und den Ergebnissen des sogenannten Bitterfelder Weges wurde er als Rektor abgesetzt blieb aber als Dozent und Leiter der Abteilung Graphik und Malerei an der Hochschule Im Jahre 1961 lernte er Gudrun Brune kennen die bei ihm Malerei studierte und spater seine zweite Ehefrau wurde 1968 kundigte Heisig seine Dozententatigkeit auf Grund des zunehmenden Dogmatismus an der Kunsthochschule und arbeitete von da an wieder freiberuflich Er malte vor allem grosse historisch politische und gesellschaftliche Panoramen in der Tradition von Max Beckmann und Oskar Kokoschka 1971 wurde er unter Erich Honecker rehabilitiert Ein Jahr spater wurde Bernhard Heisig erneut Vorsitzender des Verbandes Bildender Kunstler VBK im Bezirk Leipzig 1974 dann Vizeprasident des Verbandes Bildender Kunstler der DDR und war in dieser Funktion von 1978 bis 1988 gleichzeitig 1 Stellvertreter des Prasidenten des VDK Von 1978 bis 1984 war er ausserdem Mitglied der SED Bezirksleitung Leipzig 1974 bekam er von der SED den Auftrag fur ein Wandbild Gestern und in unserer Zeit fur das Gebaude der Leipziger Bezirksleitung der SED das er im Jahre 2005 kurz vor Beginn der Leipziger Retrospektive Die Wut der Bilder teilweise ubermalte Er kehrte 1976 wieder an die Leipziger Hochschule zuruck deren Rektor er auch wieder wurde Nach der Ubergabe dieser Funktion 1987 an seinen Schuler und Nachfolger Arno Rink ging er weiterhin seinen Lehrverpflichtungen nach Der Maler Neo Rauch war von 1986 bis 1990 Meisterschuler und von 1993 bis 1998 Assistent von Bernhard Heisig 1986 liess sich Helmut Schmidt fur die Galerie mit den Portrats der ehemaligen Bundeskanzler im Bundeskanzleramt in Bonn von Bernhard Heisig portratieren 1989 gab Heisig die ihm 1972 und 1978 verliehenen Nationalpreise der DDR aus Protest gegen die Politik der DDR Fuhrung zuruck 2 und trat im Dezember 1989 aus der SED aus Obwohl 1998 Heisig seine Angehorigkeit zur Waffen SS und seine staatstragende Rolle in der DDR vorgeworfen wurden 3 schloss ihn der Kulturbeirat des Deutschen Bundestages nicht von der Beteiligung an der Ausgestaltung des neuen Parlamentssitzes in Berlin aus 4 Nach dem Bau eines Atelierhauses lebten und arbeiteten Bernhard Heisig und Gudrun Brune seit 1992 in Strodehne spater Gemeinde Havelaue im Landkreis Havelland in Brandenburg Heisig war dafur bekannt seine Bilder immer wieder uberarbeitet und verandert zu haben Er starb am 10 Juni 2011 nachdem er im Marz 2011 zwei Schlaganfalle erlitten hatte 5 Ausstellungen Auswahl Bearbeitenzu seinen Lebzeiten1966 Leipzig Erfurt und Wurzburg 1973 1974 umfassende Werksausstellungen in Berlin Leipzig und Dresden 1977 Teilnahme an der Documenta 6 in Kassel 1989 1990 umfassende Retrospektive in West Berlin Bonn und Munchen 2005 Werkschau in Leipzig Dusseldorf und Berlin unter dem Titel Bernhard Heisig Die Wut der Bilder 2006 Grosse Ausstellung in der Galerie Noah in AugsburgpostumDezember 2018 bis Februar 2019 das Museum der bildenden Kunste in Leipzig prasentiert seine Sammlung von 24 Gemalden und uber 30 Zeichnungen Bernhard Heisigs zusammen mit Leihgaben 6 Werke Bearbeiten1969 o T Sgraffito im Gastehaus des Ministerrates der DDR Leipzig 7 1983 Preussisches Stillleben 1983 Das Denkmal uber der Stadt Kunstsammlung Deutsche Bundesbank Frankfurt am Main 1984 Die Verspottung der Unvernunftigen 8 1986 Portrat von Helmut Schmidt 1998 Beteiligung an der Ausgestaltung des BundestagsgebaudesBuchillustrationen Johann Jacob Christoffel von Grimmelshausen Courasche Trutz Simplex oder ausfuhrliche und wunderseltsame Lebensbeschreibung der Erzbetrugerin und Landstortzerin Courasche Mit 32 Zeichnungen von Bernhard Heisig Verlag Philipp Reclam jun Leipzig 1969 Der Zug war punktlich von Heinrich Boll mit 7 Originallithographien Verlag Faber amp Faber 1998 Ludwig Renn Krieg mit 24 Lithografien Verlag Philipp Reclam jun Leipzig 1979 Goethe Faust Erster Band Faust I mit 44 Zeichnungen Verlag Philipp Reclam jun Leipzig 1982 Heinrich Mann Der Untertan Roman Mit einem Nachwort von Wilfried F Scholler Zeichnungen von Bernhard Heisig Buchergilde Gutenberg Frankfurt a M Wien 1992 Faust Teil I und II von Johann Wolfgang von Goethe mit 50 Illustrationen Verlag Faber amp Faber 2002 Film Bearbeiten1981 Leipzig Harfenacker Bernhard Heisig Eine Produktion des Saarlandischen Rundfunks Fernsehen 45 Minuten Buch und Regie Klaus Peter Dencker Ende der grossen Belehrung Regie Jens Arndt 60 min Filmportrat uber die Vater Sohn Beziehung zwischen Bernhard und Johannes Heisig arte ZDF 2000 Bernhard Heisig Regie Reiner E Moritz Dokumentation 53 Min Arthaus Musik GmbH 2009 1991 ISBN 978 3 941311 82 4Offentliche Sammlungen Auswahl BearbeitenKunstmuseum Ahrenshoop Kunstsammlung Deutsche Bundesbank Frankfurt am Main Museum der bildenden Kunste Leipzig Kunstmuseum Walter Landesmuseum MainzAuszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1965 Preis des Illustrationen Wettbewerbs der Internationalen Buchkunst Ausstellung in Leipzig iba fur seine Illustration zu Bertolt Brechts Mutter Courage Goldmedaille der iba fur die Lithographie Folge Der faschistische Alptraum 1970 Kunstpreis der Stadt Leipzig 1972 Nationalpreis der DDR 2 Klasse 1989 zuruckgegeben 1978 Nationalpreis der DDR 1 Klasse 1989 zuruckgegeben 1983 Hans Grundig Medaille 1985 Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in Gold 1987 Ehrendoktor der Universitat Leipzig 9 2004 Ehrenmedaille der Stadt Leipzig 2010 Brandenburgischer Kunstpreis Ehrenpreis des Ministerprasidenten des Landes Brandenburg 10 Literatur BearbeitenMichael Hametner Bernhard Heisig und Gudrun Brune Ein Kunstlerpaar uber funfzig Jahre Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2018 ISBN 978 3 95462 993 0 April Eisman Bernhard Heisig and the Fight for Modern Art in East Germany Camden House 2018 ISBN 1 64014 031 X April Eisman Denying Difference in the Post Socialist Other Bernhard Heisig and the Changing Reception of an East German Artist In Contemporaneity Historical Presence in Visual Culture Nr 2 2012 S 45 73 PDF Renate Hartleb Bernhard Heisig Maler und Werk Verlag der Kunst Dresden 1975 Sabine Heinke Das Werk Bernhard Heisigs nach dem Systemwechsel von 1989 am Beispiel seiner Bilder zu Geschichte und Gesellschaft Dissertation Universitat Giessen 2010 Volltext Bernhard Heisig Bilder und Blatter aus 35 Jahren Edition Brusberg PDF Bernhard Heisig Ursula Bodo Tim Sommer Dieter Brusberg Gestern und in unserer Zeit Brusberg Dokumente 40 Edition Brusberg 2003 PDF art das Kunstmagazin 10 1989 art das Kunstmagazin 07 2005 Catrin Lorch Unter dem deutschen Farbhimmel Nachruf In Suddeutsche Zeitung 11 13 Juni 2011 S 16 Kurzbiografie zu Heisig Bernhard In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bernhard Heisig Sammlung von Bildern Literatur von und uber Bernhard Heisig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Bernhard Heisig in der Deutschen Digitalen Bibliothek Materialien von und uber Bernhard Heisig im documenta Archiv Irmgard Zundorf Regina Haunhorst Bernhard Heisig Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Bernhard Heisig in Deutsches RundfunkarchivEinzelnachweise Bearbeiten Heisig Walter In Die Gesichter des Deutschen Kunstarchivs Germanisches Nationalmuseum abgerufen am 25 September 2022 ND 6 12 1989 S 4 Die damit verbundenen Dotationen von 70 000 DDR Mark bat er zugunsten von Diplomanden der Hochschule fur Grafik und Buchkunst Leipzig zu verwenden Karin Thomas Rudiger Thomas Bilderstorung Fehlwahrnehmungen im deutschen Verstandigungsprozess am Beispiel der Kunst APuZ Abgerufen am 26 Juli 2021 Protestschreiben von 58 ostdeutschen Kunstlern 1998 Kampf um die Festung Breslau In Tagesspiegel 15 August 2006 focus de Sammlung im Blick Bernhard Heisig Museum der bildenden Kunste Leipzig abgerufen am 14 Dezember 2018 Deutsche Welle www dw com Verschwundene Bilder Bernhard Heisig DW 27 09 2010 Abgerufen am 31 August 2022 deutsch Das Bild wurde von Joachim Fest erworben und hangt hinter dem Schreibtisch des FAZ Herausgebers J Voss Das Geschenk In Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 15 Juni 2014 S 37 Verzeichnis der Ehrenpromotionen Archiv der Universitat Leipzig archiviert vom Original am 19 Oktober 2020 abgerufen am 16 November 2020 Ordnung nach Graduierungsjahr RBB Nachrichten vom 29 Juni 2010 Normdaten Person GND 118548689 lobid OGND AKS LCCN n82147116 VIAF 96378066 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heisig BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 31 Marz 1925GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 10 Juni 2011STERBEORT Strodehne Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Heisig amp oldid 238056710