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Johann Benjamin Godron meist Benjamin Godron 1 Juni 1902 in Munchen 16 Marz 1965 ebenda 1 war ein deutscher Landschafts und Figurenmaler sowie ein Zeichner und Grafiker der Neuen Sachlichkeit der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Vergessenheit geriet Inhaltsverzeichnis 1 Erfolge als Maler der Neuen Sachlichkeit 2 Nationalsozialismus und Nachkriegszeit 3 Arbeiten in offentlichen Sammlungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseErfolge als Maler der Neuen Sachlichkeit Bearbeiten nbsp Plakat zur Ausstellung Neue Sachlichkeit 1925 in Mannheim nbsp Ruckseite eines Gemaldes von Benjamin Godron aus dem Jahr 1926 mit Aufkleber der Galerie Neue KunstBenjamin Godron war der Sohn des Malers Grafikers und Ornamentzeichners Richard Godron geboren in Speyer gestorben um 1926 Richard Godron studierte an der Akademie der Bildenden Kunste Munchen mit Franz von Stuck 1863 1928 Er leitete die Schnitzerschule in Partenkirchen die Zeichenschulen in Oberammergau und Ettal und die Geigenbauerschule in Mittenwald 1906 ubernahm er die Leitung der Graphischen Gewerbeschule in Munchen und entwarf 1921 die Kriegergedachtniskapelle in Perlesreut die von dem Zigarrenfabrikanten und Kunstmazen Hermann Wolf gestiftet wurde Die Mutter war eine geborene Koller Sie stammte aus Maresberg bei Perlesreut im Bayerischen Wald 2 Wie sein Vater studierte Godron nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums ab 1919 an der Akademie der Bildenden Kunste in Munchen bei Carl Johann Becker Gundahl 1856 1925 und bei Franz von Stuck Anschliessend ging er fur langere Studienaufenthalte nach Italien Frankreich und Spanien Erste grafische Arbeiten entstanden 1921 Typische Motive aus dieser Zeit stellen die Blatter Zweikampf Magdalena Einleitung Nonne und Predigt dar alle Motive 17 15 8 cm Blattgrossen 43 5 33 5 cm die eine Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben thematisieren Er hielt sich regelmassig in Perlesreut auf wo er Gast bei Hermann Wolf war Godron nahm an der von Gustav Friedrich Hartlaub organisierten Wanderausstellung Neue Sachlichkeit Deutsche Malerei seit dem Expressionismus teil die vom 14 Juni bis 18 September 1925 in der Kunsthalle Mannheim vom 18 Oktober bis 22 November 1925 im Sachsischen Kunstverein Dresden und vom 13 Dezember 1925 bis 17 Januar 1926 in der Kunsthutte Chemnitz stattfand In der Ausstellung wurden u a Arbeiten von Max Beckmann Heinrich Maria Davringhausen Otto Dix Adolf Erbsloh George Grosz Alexander Kanoldt Arthur Kaufmann Carlo Mense Werner Peiner Anton Raderscheidt Otto Ritschl Rudolf Schlichter Georg Scholz und Georg Schrimpf gezeigt 3 1925 war Godron an einer weiteren Ausstellung mit dem Titel Maler der Neuen Sachlichkeit beteiligt die im Kunsthaus Schaller in der Stuttgarter Marienstrasse 14 ausgerichtet wurde 4 5 Portrats von Godron wurden in den 1920er Jahren neben Arbeiten von Christian Schad Otto Schon Jeanne Mammen Albert Birkle oder George Grosz regelmassig auf den Titelseiten der Zeitschrift Jugend abgebildet Nr 26 1924 Nr 48 1927 Nr 2 1928 Nr 18 1928 Nr 14 1934 Nr 3 1935 Nr 50 1937 einer illustrierten Wochenzeitschrift fur Kunst und Literatur die 1896 von Georg Hirth und Fritz von Ostini gegrundet wurde und bis 1940 in Munchen erschien 6 Godrons Portrats wie das der Ausdruckstanzerin Eva Boy die in den 1920er Jahren in Munchen auftrat Titelbild der Jugend Nr 2 1928 waren auf einer sorgfaltigen Zeichnung basierend in einem strengen linearen Stil ausgefuhrt und orientierten sich an den Alten Meistern wie Mathias Grunewald und Albrecht Altdorfer Die von Godron portratierten Personen strahlen eine verhaltene introvertierte Stimmung aus mit einem Blick der nach innen gerichtet ist Godron wurde von der Galerie Neue Kunst vertreten die von dem Kunsthandler Hans Goltz in der Hausnummer 8 der Brienner Strasse gefuhrt wurde In der Galerie wurden moderne Kunststromungen wie Fauvismus Kubismus und Expressionismus gezeigt Nationalsozialismus und Nachkriegszeit BearbeitenMit seinen Landschaftsdarstellungen des Bayerischen Waldes den Portrats und religiosen Themen die sich auf die Malerei der Renaissance bezogen geriet Godron nicht in Konflikt mit der Kunstauffassung des Nationalsozialismus Im November 1935 erschienen sechs Schwarz Weiss Reproduktionen seiner Arbeiten in der Literaturzeitschrift Das Innere Reich Bildnis meiner Braut Rohne und Wurzel Liebespaar Landschaft mit Krahe Madchenkopf und Venus Urania sowie Spruche zu seinen Bildern in denen es heisst Das Letzte in der Kunst erringest Du erst dann Schaust du in jedem Ding das gottlich Wunder an Ob schon ob missgestalt auch sei sein aussrer Schein Die ew ge Gott Natur schliesst es auch in sich ein 7 Godron war 1938 mit sechs Bildern auf der Grossen Deutschen Kunstausstellung in Munchen vertreten von denen Hitler das Olgemalde Zarathustra fur 3500 RM erwarb 8 1939 zeigte er dort drei Bilder und 1942 eines Zarathustra wird von Godron als Einsiedler mit den Zugen Leonardo da Vincis dargestellt der am Meer vor aufgehender Sonne steht zu seinen Fussen befinden sich Adler und Schlange Kat Nr 248 Abb 42 9 1943 wurde sein Munchener Atelier ausgebombt wobei ein Grossteil seiner Arbeiten verbrannte 1948 verkaufte Godron noch Arbeiten an diverse Sammler wie den Textilfabrikanten und Kunstsammler Karl Heinemann in Monchengladbach der ab 1969 den Vorsitz des an das Museum Abteiberg angeschlossenen Museumsvereins ubernahm 10 doch insgesamt konnte er den Anschluss an eine sich neu formierende Kunstszene nicht mehr finden In den 1950er Jahren widmete er sich weiterhin der Darstellung kleinformatiger biblischer Themen Christus am Kreuz Gemalde 1953 Maria Lithografie 1954 Der Allmachtige Vater Gouache 1959 die in der Regel Formate um 20 Zentimeter nicht uberschritten 1956 beteiligte er sich an einer internationalen Portratausstellung die vom Kunstlerhaus Salzburg ausgerichtet wurde In seinem Sterbejahr wurden seine Arbeiten ein letztes Mal in einer Portratausstellung gezeigt die im Prinz Carl Palais in Munchen stattfand Benjamin Godron starb 1965 Er wurde auf dem Munchener Waldfriedhof beigesetzt 11 Seine neu sachlichen Arbeiten aus den 1920er Jahren waren in Vergessenheit geraten 1969 veroffentlichte die Schriftstellerin Hertha Wittmann Kirschbaum im Selbstverlag eine Gedenkschrift uber den Maler mit Auszugen aus seinem Tagebuch und 14 Schwarz Weiss Tafeln von Gemalden Der Band erschien in weiteren Auflagen 1972 und 1978 In einigen Werken Benjamin Godrons findet sich das Gesicht seiner Frau Gertraud 18 Juni 1910 9 September 2001 wieder so zum Beispiel Titelseite der Nummer 50 von 1937 der Zeitschrift Jugend Schwarz Weiss Zeichnung Olfarbgemalde Venus Urania von 1938 Olfarbgemalde Mutter Gottes von 1955Daruber hinaus stellte Benjamin Godron seine Frau im Alter von etwa 40 bis 45 Jahren in einer Symbiose zwischen stolzer Spanierin und Aristokratin auf einem Olgemalde dar Dieses zeigt sie in einer roten Robe die eine Stola umhullt mit oberarmlangen weissen Handschuhen einen schwarzen Facher in den Handen und ein Diadem auf dem Kopf tragend Nach dem Tod ihres Mannes kummerte sich Gertraud Godron die seither als selbststandige Kosmetikerin arbeitete engagiert darum das kunstlerische Andenken an ihn zu erhalten und stand deswegen auch immer wieder in Kontakt mit den Leitern von Munchner Pinakotheken Arbeiten in offentlichen Sammlungen BearbeitenPinakothek der Moderne Munchen Waldlandschaft 1934 Stadtische Galerie im Lenbachhaus Munchen Liebespaar 1916 Elfriede Godron 1925 Waldheimat 1938 Literatur BearbeitenGodron Benjamin In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 2 E J E A Seemann Leipzig 1955 Susanna Partsch Godron Benjamin In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 56 Saur Munchen u a 2007 ISBN 978 3 598 22796 7 S 454 Franz Roh Nach Expressionismus Der Magische Realismus Probleme der neuesten europaischen Malerei Klinkhardt amp Biermann Leipzig 1925 Arnold Weiss Ruthel Der Maler Benjamin Godron Munchen In Deutsche Kunst und Dekoration Illustrierte Monatshefte fur moderne Malerei Plastik Architektur Wohnungskunst und kunstlerisches Frauen Arbeiten Heft 69 1931 1932 S 148 151 Jugend 42 Jahrgang Nr 50 1937 Titelbild und S 785 790 Johann Benjamin Godron Spruche In Paul Alverdes Karl Benno von Mechow Hrsg Das Innere Reich November 1935 S 998 Heinrich Hoffmann Hrsg Kunst dem Volk Monatsschrift fur bildende und darstellende Kunst Architektur und Kunsthandwerk 10 Jahrgang 1939 Folge 7 und Folge 8 Juli August Sonderheft Grosse Deutsche Kunstausstellung I II Teil Wien Heinrich Hoffmann Verlag 1939 Jugendlust Monatsschrift mit Kunstbeilagen 64 Jahrgang Nr 14 1 Mai 1939 hrsg von Josef Bauer Jugendlustverwaltung der W Tummel s Buchdruckerei Nurnberg 1939 Hertha Wittmann Kirschbaum Benjamin Godron in memoriam Selbstverlag Munchen 1969 zweite Auflage 1972 dritte Auflage 1978 Dennis Crockett German Post Expressionism The Art of the Great Disorder 1918 1924 The Pennsylvania State University Press 1999 ISBN 0 271 01796 1 S 159 Hans F Schweers Gemalde in deutschen Museen Katalog der ausgestellten und depotgelagerten Werke Teil II K G Saur Verlag Munchen 2002 ISBN 3 598 24166 6 Beate Reese Die Wurzburger Sachlichen Carl Grossberg Hans Otto Baumann Fitz Mertens In Tradition und Aufbruch Wurzburg und die Kunst der 1920er Jahre Ausstellungskatalog Museum im Kulturspeicher Wurzburg Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 ISBN 3 8260 2763 9 S 85 Werner Ebnet Personlichkeiten in Munchen von 1275 bis heute Verlag Dr Huth Munchen 2005 ISBN 3 89963 900 6 Ines Schlenker Hitler s Salon The Grosse Deutsche Kunstausstellung at the Haus der Deutschen Kunst in Munich 1937 1944 In German Linguistic and Cultural Studies Band 20 Verlag Peter Lang Bern 2007 ISBN 978 3 03910 905 0 S 235 Werner Ebnet Sie haben in Munchen gelebt Biografien aus acht Jahrhunderten Allitera Verlag Munchen 2016 ISBN 978 3 86906 744 5 S 219 220 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Benjamin Godron im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Susanna Partsch Godron Benjamin In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 56 Saur Munchen u a 2007 ISBN 978 3 598 22796 7 S 454 Hertha Wittmann Kirschbaum Benjamin Godron in memoriam Selbstverlag Munchen 1969 S 2 Dennis Crockett German Post Expressionism The Art of the Great Disorder 1918 1924 The Pennsylvania State University Press 1999 ISBN 0 271 01796 1 S 159 Das Kunsthaus Schaller auf der Seite der Staatlichen Museen Preussischer Kulturbesitz abgerufen am 19 Juni 2018 Berlinische Galerie Ausstellungen des Kunsthauses Schaller abgerufen am 19 Juni 2018 Zeitschrift Jugend 1927 27 52 2 Halbjahr gebunden G Hirth Verlag AG Munchen 1927 Johann Benjamin Godron Spruche In Paul Alverdes Karl Benno von Mechow Hrsg Das Innere Reich November 1935 S 998 https www gdk research de de obj19401141 html Ines Schlenker Hitler s Salon The Grosse Deutsche Kunstausstellung at the Haus der Deutschen Kunst in Munich 1937 1944 In German Linguistic and Cultural Studies Band 20 Verlag Peter Lang Bern 2007 ISBN 978 3 03910 905 0 S 235 Webseite der Museumsvereins Monchengladbach abgerufen am 19 Juni 2018 Werner Ebnet Sie haben in Munchen gelebt Biografien aus acht Jahrhunderten Allitera Verlag Munchen 2016 ISBN 978 3 86906 744 5 S 220 Normdaten Person GND 1024726878 lobid OGND AKS VIAF 254612471 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Godron BenjaminALTERNATIVNAMEN Godron Johann BenjaminKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und ZeichnerGEBURTSDATUM 1 Juni 1902GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 16 Marz 1965STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Benjamin Godron amp oldid 228703044