Beli Manastir (ungarisch Pélmonostor, serbisch-kyrillisch Бели Манастир) ist eine Stadt in der kroatischen Region Baranja. Sie zählt 6.390 Einwohner (Stand: 2021) und gehört zur Gespanschaft Osijek-Baranja.
Beli Manastir | ||
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Basisdaten | ||
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Staat: | Kroatien | |
Koordinaten: | 45° 46′ N, 18° 36′ O | |
Gespanschaft: | Osijek-Baranja | |
Höhe: | 101 m. i. J. | |
Fläche: | 55 km² | |
Einwohner: | 7.754 (31. Dezember 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 141 Einwohner je km² | |
Telefonvorwahl: | (+385) 031 | |
Postleitzahl: | 31 300 | |
Kfz-Kennzeichen: | BM | |
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021) | ||
Gemeindeart: | Stadt | |
Bürgermeister: | Tomislav Rob (HDZ) | |
Website: |
Beli Manastir bedeutet auf Deutsch übersetzt „Weißes Kloster“.
Stadtgliederung Bearbeiten
Laut der letzten Volkszählung von 2021 hatte die Stadt Beli Manastir mit allen Siedlungen zusammen 8209 Einwohner.
- Beli Manastir (Pélmonostor) – 6390
- Branjin Vrh (Baranyavár) – 783
- Šećerana (Cukorgyár) – 478
- Šumarina (Benge) – 423
Geschichte Bearbeiten
Erste Menschen haben sich im Gebiet Beli Manastirs schon zur Jungsteinzeit niedergelassen, verschiedene Funde bei Ausgrabungen in der Nähe der Pfarrkirche bestätigen dies. An anderer Stelle fand man die Überreste einer Siedlung und eines Friedhofs. Unter den Fundstücken waren viele Keramik-, Stein- und Knochenwerkzeuge die der Starčevo-Kultur zugeordnet werden. Ebenfalls fand man an dieser Stelle menschliche Überreste und zwei römische Ziegelöfen aus dem 2. und 3. Jahrhundert.
Bei weiteren Ausgrabungen, unweit der Ziegelei, entdeckte man weitere Fundstücke die aus der Steinzeit und auch aus der Bronzezeit stammen. Die dort gefundenen Gegenstände gehören zur Badener Kultur und Linearbandkeramischen Kultur. Im Jahr 1953 wurden an dieser Stelle Fibeln und Schmuckstücke aus dem 5. Jahrhundert gefunden. Beim Bau der neuen Autobahn wurden ebenfalls viele archäologische Gegenstände aus der Steinzeit entdeckt.
Im Jahre 1227 ließ der ungarische Pfalzgraf Moys de Daro auf seinem Anwesen, im Süden des ungarischen Königreiches im Ort Pél, ein Kloster errichten. Später wurde so das Dorf Pél Monostor (nach dem Kloster) genannt. Pél Monostor gehörte, bis auf die türkische Besatzung im 16. und 17. Jahrhundert, zum Königreich Ungarn bis 1920.
1920 fielen der Ort und die südliche Baranja an Jugoslawien.1923 wurde der Ort umbenannt. Pél Monostor wurde auf serbo-kroatisch übersetzt und hieß von nun an Beli Manastir.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Stadt und die südliche Baranja in die jugoslawische Teilrepublik Kroatien eingegliedert. Nach der Unabhängigkeit Kroatiens 1991 und dem darauffolgenden Kroatienkrieg fiel die Stadt in die Hände der aufständischen Serben. Die nichtserbische Bevölkerung wurde vertrieben. 1997 wurden die Stadt und die südliche Baranja per Friedensabkommen an Kroatien zurückgegeben. Die nichtserbische Bevölkerung konnte zurückkehren.
Heute ist die Stadt Kreisstadt und Zentrum der kroatischen Baranja.
Bevölkerung Bearbeiten
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||||
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1857 | 1869 | 1880 | 1890 | 1900 | 1910 | 1921 | 1931 | 1948 | 1953 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2011 | 2021 |
1.393 | 1.532 | 1.475 | 1.584 | 1.612 | 2.306 | 2.892 | 3.093 | 3.191 | 3.520 | 4.804 | 7.206 | 9.118 | 10.146 | 8.671 | 8.049 | 6.525 |
Entsprechend der Volkszählung von 1910 hatte die Stadt 2447 Einwohner. Davon bezeichneten sich als
- Deutsche – 1496 (61,1 %)
- Serben – 478 (19,5 %)
- Ungarn – 443 (18,1 %)
- Kroaten – 6 (0,24 %)
- Andere – 24 (0,98 %)
Gemäß der Volkszählung von 2011 stellt sich die ethnische Zusammensetzung der Stadt wie folgt dar:
- Kroaten = 5750 (57,11 %)
- Serben = 2572 (25,55 %)
- Ungarn = 801 (7,96 %)
- Roma = 301 (2,99 %)
- Deutsche = 85 (0,84 %)
- Slowenen = 67 (0,67 %)
- Montenegriner = 57 (0,57 %)
- Albaner = 47 (0,47 %)
- Mazedonier = 21 (0,21 %)
- Bosniaken = 20 (0,20 %)
Sehenswürdigkeiten Bearbeiten
- Im Stadtteil Lojmir befinden sich die Ruinen des Klosters das Anfang des 13. Jahrhunderts gegründet wurde. Seit 1883 sind die Ruinen freigelegt und für jedermann zugänglich.
- Im Jahr 1777 wurde die Pfarrkirche St. Martin im einschiffigen Kirchenstil mit einem rechteckigen Altarraum erbaut. 1992 wurde die Kirche während des Kroatienkrieges teilweise zerstört und 1999 wieder komplett restauriert.
- Die serbisch-orthodoxe Kirche wurde 1771 im spätbarocken Stil erbaut. Es ist ein quadratisches Gebäude mit einer halbrunden Apsis mit 44 Ikonen die im Jahr 1772 angefertigt wurden. Das wertvollste liturgische Objekt der Kirche ist ein 1781 in Moskau gedrucktes Evangelium.
- Im Stadtteil Šećerana auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik steht eine der ältesten noch erhaltenen Lokomotiven in Kroatien. Die Dampflokomotive mit der Loknummer 152-067 wurde um 1900 in der Maschinenfabrik MÁVAG in Budapest hergestellt.
- Die Dampflokomotive Ćiro mit der Loknummer 343 und drei Personenwagen ist der einzige noch erhaltene Zug der stillgelegten Schmalspurbahn in der Baranja. Die Eisenbahnstrecke wurde zwischen 1906 und 1915 gebaut, bestand aus insgesamt 120 Streckenkilometern und verband Beli Manstir mit Kazuk an der Donau.
- Der Traktor Fordson Model F der Firma Ford aus den Vereinigten Staaten war der erste Traktor den 1923 die damalige Firma Belje kaufte. Obwohl der Traktor zum Pflügen bestimmt war, diente er als Antrieb für eine Dreschmaschine und trieb Getreidemühlen und Häcksler zur Futteraufbereitung an.
Bauwerke Bearbeiten
Sendeanlage mit einem 1966 errichteten 202 Meter hohen, abgespannten Stahlfachwerkmast.
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- Denkmalschutzregistrierungsnummer: Z-3636.
- Denkmalschutzregistrierungsnummer: Z-3635.
- Arpads neue Dokumentenbibliothek VI. 441.
- - Republika Hrvatska - Državni zavod za statistiku: Naselja i stanovništvo Republike Hrvatske 1857.-2001.
- https://www.dzs.hr/Eng/censuses/census2011/results/htm/e01_01_01/E01_01_01.html
- In: Talmakiado.hu. Archiviert vom 14. Januar 2017; abgerufen am 22. Dezember 2016. am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Denkmalschutzregistrierungsnummer: Z-3495.
- Beli Manastir. In: Structurae, abgerufen am 14. Februar 2008.