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Die Bahnstrecke Steinsfurt Stebbach ist eine 1900 eroffnete 10 7 Kilometer lange eingleisige und elektrifizierte Nebenbahn entlang der Elsenz im Kraichgau in Baden Wurttemberg die zwischen dem Sinsheimer Ortsteil Steinsfurt und Stebbach eine Verbindung zwischen der Bahnstrecke Meckesheim Bad Friedrichshall und der Kraichgaubahn herstellt Seit 2006 vermarktet die Nahverkehrsgesellschaft Baden Wurttemberg die Strecke als Kraichgau Stromberg Bahn 2 Die Strecke wird von der Linie S5 der S Bahn RheinNeckar bedient die am 12 Dezember 2009 den Betrieb von Heidelberg bis Eppingen aufgenommen hat Steinsfurt StebbachStrecke der Bahnstrecke Steinsfurt StebbachStreckennummer DB 4115Kursbuchstrecke DB 665 5 bis 2009 714 bis 1992 564 bis etwa 1970 321b 1939 304b 1 Streckenlange 10 7 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Streckenklasse C2Stromsystem 15 kV 16 7 Hz Maximale Neigung lt 5 Minimaler Radius 417 mHochstgeschwindigkeit 80 km hZugbeeinflussung PZBLegende von Meckesheim0 000 Steinsfurtnach Bad Friedrichshall Hbf2 521 Reihen6 191 Ittlingen fruher Bf 8 437 Richen b Eppingen 9 500 Stebbach10 080 Infrastrukturgrenze DB Netz AVG10 365 von HeilbronnStebbach Bft nach Karlsruhe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verkehr 2 1 Personenverkehr 2 2 Guterverkehr 3 Betriebsstellen 3 1 Steinsfurt 3 2 Reihen 3 3 Ittlingen 3 4 Richen b Eppingen 3 5 Stebbach 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIhre Entstehung verdankt die Strecke insbesondere dem Bau der Kraichgaubahn durch Baden Da bei ihrer Planung zunachst nicht feststand ob in Fortsetzung der Strecke Karlsruhe Eppingen ein Anschluss an das wurttembergische Eisenbahnnetz in Heilbronn zustande kommen wurde begrundete die badische Regierung 1872 in der damaligen Gesetzesvorlage die Sinnhaftigkeit des Projektes damit dass im Zweifelsfall auch ein Weiterbau auf badischem Territorium von Eppingen aus nach Norden mit Anschluss an die Westliche Gabelbahn bei Sinsheim und moglicherweise noch weiter zur Odenwaldbahn moglich sei Fur letztere Verlangerung ware der Bau eines Tunnels bei Neckarbischofsheim notwendig gewesen Bedingt durch diese Bestrebungen witterten viele an und umliegende Gemeinden ihre Chance und reichten in den Jahren 1873 und 1878 1879 Eingaben fur den Bau einer Strecke Eppingen Steinsfurt Neckarbischofsheim Helmstadt oder Waibstadt ein Im Rahmen dieser Eingaben kristallisierten sich seitens der Eisenbahnkommission des Badischen Landtags fur den Bau der Strecke stark partikularistisch gepragte Argumente heraus Die Verbindung wurde nicht nur als benotigte Lokalbahn angesehen sondern sie sollte mit Verlangerung nach Waibstadt an der Badischen Odenwaldbahn auch Teil einer badischen Durchgangsstrecke in der Relation Karlsruhe Mosbach und weiter in Richtung Wurzburg sein Damit erhoffte man sich zwei Probleme gleichzeitig losen zu konnen Einerseits furchtete man durch die angestrebte Verlangerung der Kraichgaubahn bis Heilbronn dass Wurttemberg der Verkehr in der Relation Karlsruhe Wurzburg zugefuhrt werden wurde andererseits drohte zu diesem Zeitpunkt die teuer erbaute Odenwaldbahn zwischen Neckargemund und Mosbach durch den anstehenden Bau der Neckartalbahn in die Bedeutungslosigkeit zu versinken Beide Effekte sollten durch eine neue rein badische Achse Eppingen Mosbach mit Nutzung der Odenwaldbahn zwischen Waibstadt und Mosbach gemildert werden nbsp Bahnhofsgebaude in Reihen April 2007 Die Badische Regierung stimmte in einer Stellungnahme 1879 einer Strecke Eppingen Steinsfurt zu um den Kraichgau besser an den Raum Heidelberg Mannheim anzubinden stellte aber den Abschnitt Steinsfurt Helmstadt als unwirtschaftlich in Frage Allerdings verhinderte nun eine grundsatzliche finanzielle Krise den weiteren Ausbau des badischen Eisenbahnnetzes Erst als sich die Finanzlage wieder entspannt hatte kam es 1897 zu einem Regierungsbeschluss zum Bau der Seitenbahn Eppingen Steinsfurt als eingleisige Hauptbahn das entsprechende Gesetz wurde am 25 Februar 1898 verabschiedet Mit den Bauarbeiten konnte bereits zum 15 Juni 1898 begonnen werden und nachdem der Bau planmassig voranschritt wurde die Strecke am 15 November 1900 eingeweiht Entgegen dem Gesetzesbeschluss wurde sie jedoch nicht als Haupt sondern als Nebenbahn ausgefuhrt Die Baukosten beliefen sich auf rund 1 600 000 Mark welche auch eine Erweiterung des Bahnhofs Sinsheim enthielten welcher anstelle von Steinsfurt Ausgangspunkt des Zugverkehrs in Richtung Eppingen wurde Ruckwirkend bezeichnete der badische Eisenbahnhistoriker Albert Kuntzemuller die Strecke als in einer Zeit wirtschaftlicher Blute uberteuert erbaut Ein Ausschussbericht der zweiten Kammer des Badischen Landtags von 1909 10 ausserte sich deutlicher Man darf nur die Bahn von Eppingen nach Sinsheim fahren und die Burgen ansehen die da als Stationsgebaude hingestellt worden sind 1976 wollte die Deutsche Bundesbahn den Verkehr auf der Strecke einstellen was durch die an der Strecke liegenden Kommunen verhindert wurde 3 Ende der 2000er Jahre wurden die Personenverkehrsanlagen an der Strecke auf S Bahn Standard modernisiert und die Strecke elektrifiziert Verkehr Bearbeiten nbsp Regionalbahn von Eppingen bei der Einfahrt in den Bahnhof Steinsfurt April 2007 vor der ElektrifizierungPersonenverkehr Bearbeiten Nach Eroffnung der Strecke kamen bei den Grossherzoglich Badischen Staatseisenbahnen in den Anfangsjahren zunachst Zuge zum Einsatz die von Dampflokomotiven der Baureihen III b III a VII a VII c VII d oder VIII d bespannt waren Besonderheit war im Sommerfahrplan 1901 der Einsatz eines in Heidelberg beheimateten Kittel Dampftriebwagens In den Jahren von 1955 bis 1957 wurden die dampfbespannten Personenzuge durch Uerdinger Schienenbusse abgelost die bis 1990 zum Einsatz kamen Nachfolger war die Baureihe 628 2 teilweise auch mit Lokomotiven der Baureihe 218 bespannte Wendezuge Diese wiederum wurden zwecks Aufnahme des S Bahn Verkehrs von Elektrotriebzugen der Baureihe 425 abgelost die infolge der Neuausschreibung im Dezember 2020 durch Siemens Mireo ersetzt werden sollen Die S Bahnen verkehren auf dieser Strecke wie zuvor schon die Regionalbahnen im Stundentakt jedoch zwei Minuten schneller Statt bereits um 21 Uhr erreicht der letzte Zug Sinsheim nun um kurz nach Mitternacht Als von Dezember 2014 bis Mai 2015 die Linie S 42 der Stadtbahn Heilbronn wegen der noch nicht beendeten Bauarbeiten in Bad Wimpfen nur zwischen Sinsheim und Bad Rappenau fahren konnte fuhren uber die Strecke fruhmorgens und nachts jeweils zwei Leerzuge der Albtal Verkehrs Gesellschaft Guterverkehr Bearbeiten Eine hohe Bedeutung kam der Strecke jedes Jahr wahrend der Rubenkampagne zu in der in den Unterwegsbahnhofen Zuckerruben die in der fruchtbaren Landschaft des Kraichgaus angebaut werden zur Weiterverarbeitung verladen wurden Die letzten Zuckerrubenverladungen in Richen 194 Wagen und Ittlingen 447 Wagen waren 1991 4 Mit der Umstellung der Belieferung der Offenauer Zuckerfabrik per Lastkraftwagen im Jahr 1993 entfiel diese Aufgabe fur die Strecke Im Rahmen von MORA C wurde zum 16 Juni 2002 die Bedienung des letzten verbliebenen Tarifpunktes Ittlingen eingestellt damit ist die Strecke seitdem ohne Guterverkehr In Folge wurden die Unterwegsbahnhofe in Haltepunkte umgewandelt so dass nun auf der gesamten Strecke keine Zugkreuzungen mehr moglich sind Betriebsstellen BearbeitenSteinsfurt Bearbeiten Hauptartikel Bahnhof Steinsfurt Im Bahnhof Steinsfurt beginnt die Strecke an Weiche 1 Reihen Bearbeiten Das 1899 erbaute Empfangsgebaude ist ein dreiteiliger Komplex aus Wartesaal Bahnbeamtenwohnhaus und Guterschuppen im Baustil des Historismus 5 Es steht unter Denkmalschutz und wurde von 2001 bis 2005 saniert 5 Ittlingen Bearbeiten Hauptartikel Haltepunkt Ittlingen Der Haltepunkt Ittlingen fruher Kreuzungsbahnhof mit Guterverladung befindet sich sudostlich der Ortsmitte Ostlich ist ein Wohngebiet entstanden Es gab fruher zur Mittagszeit einen Zug der von Eppingen bis Ittlingen und als Leerzug zuruck fuhr 6 Zum 1 Februar 1990 wurde Ittlingen von einem Bahnhof der Klasse 4 7 357 zu einem Haltepunkt 4 Die Gemeinde Ittlingen forderte beim S Bahn gerechten Umbau einen zweiten Haltepunkt weiter nordlich von der DB wurde als Kompromiss ein Haltepunkt in der Mitte vorgeschlagen Richen b Eppingen Bearbeiten Der Haltepunkt Richen b Eppingen ehemals Bahnhof mit Ladestrasse liegt westlich des Ortes auf der anderen Seite der Elsenz Nordwestlich ist ein Industriegebiet entstanden Die 1906 gegrundete 8 Spritfabrik sudostlich hatte fruher einen Gleisanschluss 9 Stebbach Bearbeiten Der ehemalige Bahnhof liegt an der Grenze zwischen Eppingen und Gemmingen nordlich des Staudbachs Heute befindet sich in diesem Bereich eine Schutzstrecke Mit identischem Namen ist heute die Einmundung in die Kraichgaubahn ein Bahnhofsteil des Bahnhofs Eppingen Literatur BearbeitenHans Wolfgang Scharf Die Eisenbahn im Kraichgau Eisenbahngeschichte zwischen Rhein und Neckar EK Verlag Freiburg Breisgau 2006 ISBN 3 88255 769 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnstrecke Steinsfurt Stebbach Album mit Bildern Videos und Audiodateien Kursbuchauszug von 1944Einzelnachweise Bearbeiten https www deutsches kursbuch de 4 41 htm 3 loewen takt de Kraichgau Stromberg Bahn Memento vom 23 Marz 2016 im Internet Archive Garrelt Rippelmeier Sinsheim Elsenz Hbf Erich Preuss Hrsg Bahnhofe A Z Das grosse Archiv der deutschen Bahnhofe Nr 5 GeraMond Verlag GmbH a b Jurgen Hess Herbert Hoffmann Siegbert Luksch No 5 Ruckblick auf 150 Jahre Bahnstandort Meckesheim 11 Chronologie PDF 568 KiB 29 November 2013 abgerufen im Januar 2017 a b Rhein Neckar Kreis Sinsheim Reihen Am Bahnhof 1 In Themenportal Verkaufliche Kulturdenkmale Regierungsprasidium Karlsruhe abgerufen am 17 November 2017 https www drehscheibe online de foren read php 17 5150927 5150927 Deutsche Reichsbahn Amtliches Bahnhofsverzeichnis 1944 der Deutschen Reichsbahn der Bohmisch Mahrischen Bahnen der Privatbahnen sowie der Kleinbahnen mit Guterverkehr und der Ostbahn Bfv Gultig vom 1 Juni 1944 http www stimme de kraichgau wirtschaft Richener Spritfabrik geht in die Insolvenz art17126 1592760 https www drehscheibe online de foren read php 17 7449983 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Steinsfurt Stebbach amp oldid 223695138