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51 038888888889 13 711666666667 Koordinaten 51 2 20 N 13 42 42 O Eisenbahnmuseum von der Nossener Brucke aus Rechts die Dampfspeicherlokomotive links der Ruge Kran Das Bahnbetriebswerk Dresden Altstadt ist ein ehemaliges Bahnbetriebswerk in Dresden Heute bestehen nur noch wenige Teile der ursprunglichen Anlagen worin sich nun das Eisenbahnmuseum Dresden Altstadt befindet Inhaltsverzeichnis 1 Standort 2 Geschichte 2 1 Bahnbetriebswerk 2 2 Eisenbahnmuseum 3 Fahrzeugbestand 3 1 Landerbahnzeit 3 2 Deutsche Reichsbahn bis 1945 3 3 Deutsche Reichsbahn ab 1945 3 4 Museum 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStandort BearbeitenDas Bahnbetriebswerk Bw befand sich im Dresdner Stadtteil Sudvorstadt an dessen Grenze zu Lobtau Es lag an der Bahnstrecke Dresden Werdau die direkt westlich vorbeifuhrt Nach Norden begrenzte die Nossener Brucke nach Osten die Zwickauer Strasse und nach Suden die Wurzburger Strasse das Werk Das Eisenbahnmuseum nutzt die verbliebenen am weitesten nordlich gelegenen Anlagen direkt an der Nossener Brucke Mit dem Verkehrsmuseum Dresden dem Strassenbahnmuseum Dresden und dem Museum zur Geschichte der Windbergbahn gibt es noch drei weitere Dresdner Museen uber schienengebundene Verkehrsmittel Geschichte BearbeitenBahnbetriebswerk Bearbeiten nbsp 03 001 auf der Drehscheibe vor dem Ringlokschuppen des Dresdner Eisenbahnmuseums 2000 Die Entstehung des spateren Bahnbetriebswerks ist mit dem Ausbau des Bohmischen Bahnhofs verknupft Die erste Erweiterung dieses am 1 August 1848 eroffnete Bahnhof war bereits wenige Jahre nach seiner Eroffnung notwendig Von 1861 bis 1864 erfolgte der Bau des Bahnhofs Dresden Altstadt der den Guterverkehr vom Bohmischen Bahnhof ubernahm In den Jahren 1871 und 1872 schloss sich eine zweite Erweiterung an wahrend der ein Heizhaus fur 20 Lokomotiven das spatere Heizhaus 1 und ein Kohleschuppen auf dem Gelande des spateren Bahnbetriebswerks Dresden Altstadt errichtet wurden Vier Jahre spater folgte eine Verlangerung des Kohlenschuppens und nach einer Verlegung des Weisseritzmuhlgrabens der Bau des im Jahr 1877 fertiggestellten Heizhauses 2 mit 19 Standen begann Ein im Jahr 1884 errichteter dreistockiger Anbau an das Heizhaus 1 bot erstmals Umkleideraume sowie Ubernachtungs und Waschmoglichkeiten fur das Personal und beherbergte einen Hochbehalter fur die Wasserversorgung 1 nbsp Der Stadtplanausschnitt von 1900 zeigt von Norden nach Suden die Heizhauser 1 bis 4 Sudlich entsteht ab 1926 die LokomotivwerkstattBeim Umbau des Eisenbahnknotens Dresden in den 1890er Jahren wurden die Anlagen weiter ausgebaut Die beengten raumlichen Verhaltnisse am neu zu errichtenden Dresdner Hauptbahnhof machten eine Erweiterung der Betriebsanlagen notwendig In den Jahren 1893 und 1894 entstanden die Heizhauser 3 und 4 sowie ein dazwischen gelegenes Verwaltungsgebaude Ebenfalls im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Hauptbahnhofs entstanden benachbart Abstellgleise fur Personenzuge auf dem Bahnhof Dresden Altstadt die am 1 Mai 1896 in Betrieb gingen 1 Die bevorstehende Indienststellung der Sachsischen XVIII H bedingte im Jahr 1917 eine Erweiterung der 18 Meter Drehscheibe am Heizhaus 1 auf 23 Meter Kurz darauf folgten weitere Erganzungsbauten Am Heizhaus 3 erfolgte eine Verlangerung von elf und am Heizhaus 4 von funf Schuppengleisen nach hinten Letztere dienten in der Folge der Lokreparatur 1 nbsp Das Gebaude der Lokomotivbetriebswerkstatt wird heute als Depot des Verkehrsmuseums Dresden genutzt Die Grundung der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft DRG 1924 hatte zunachst eine Umbenennung zur Folge Aus den Heizhausverwaltungen wurden Bahnbetriebswerke und so entstand auch formal das Bahnbetriebswerk Dresden Altstadt Kurz darauf fuhrte die DRG eine Neustrukturierung des Werkstattendienstes durch und schloss im Jahr 1929 die Lokabteilung des Reichsbahnausbesserungswerks Dresden Friedrichstadt Dafur entstand ab dem Jahr 1926 sudlich des Heizhauses 4 eine Lokomotivbetriebswerkstatt mit sieben Reparaturgleisen und offenem Schiebebuhnenfeld Damit erreichte das Bw Dresden Altstadt seine grosste Ausdehnung von der Nossener Brucke bis zur Wurzburger Strasse Die ersten Luftangriffe auf Dresden wahrend des Zweiten Weltkriegs uberstand das Bahnbetriebswerk ohne grossere Schaden Erst der alliierte Luftangriff am 17 April 1945 galt vornehmlich den Dresdner Bahnanlagen und fuhrte zur beinahe kompletten Zerstorung der Anlagen Lediglich das Heizhaus 4 sowie das Verwaltungsgebaude blieben weitgehend intakt Keine Lokomotive uberstand die Angriffe betriebsfahig und bis zum 13 Mai 1945 war kein Betrieb moglich Erst im April 1948 begann die Instandsetzung des Daches der Betriebswerkstatt und im folgenden Monat der Wiederaufbau des Heizhauses 4 Da die zugehorige Drehscheibe nur 18 Meter lang war fehlte jedoch weiterhin ein Lokschuppen fur lange Schlepptenderlokomotiven Dieser entstand ab dem Jahr 1953 neu anstelle des Heizhauses 1 jedoch nur mit acht Strahlengleisen da die Nossener Brucke weiter sudlich wieder aufgebaut wurde 1 Im Jahre 1967 beschleunigte die Zusammenlegung der Dresdner Betriebswerke mit dem Hauptsitz am Bahnhof Dresden Friedrichstadt seinen Niedergang Seither hiess es nur noch Betriebsteil Zwickauer Strasse und war fur die verbliebenen Dampfloks verantwortlich Nachdem deren Betrieb in Dresden zum 25 September 1977 eingestellt worden war verblieb dem Betriebswerk nur noch die Versorgung der Heizlokomotiven sowie der Dampflokomotiven aus Kamenz und Bautzen die hier restaurierten Daneben begann in den 1970er Jahren die Stationierung und Unterhaltung von Kleindiesellokomotiven fur den Rangierdienst Nach der Wende 1990 wurde der Standort durch die Deutsche Bahn nach und nach aufgegeben Eisenbahnmuseum Bearbeiten nbsp Die grossohrigen Schnellzuglokomotiven des EisenbahnmuseumsEin wesentlicher Teil der Eisenbahnsammlung des Dresdner Verkehrsmuseums befindet sich seit den 1970er Jahren auf dem Altstadter Betriebsgelande Seit 1977 beheimatet das ehemalige Heizhaus 1 mit dem achtstandigen Ringlokschuppen die betriebsfahigen Traditionslokomotiven Im Jahre 1999 grundete sich mit dem Verein IG Bw Dresden Altstadt e V eine Interessengemeinschaft fur den Erhalt des Standorts Zwei Jahre spater entschied das DB Museum Nurnberg im Bw Dresden Altstadt neben dem Schaudepot des Verkehrsmuseums Dresden ein weiteres Museum einzurichten das am 18 Mai 2002 eroffnet wurde Wenige Monate spater wurde das Museumsgelande im Zusammenhang mit dem Elbhochwasser 2002 durch die Weisseritz uberflutet da es in einer fruher auch durch den Weisseritzmuhlgraben genutzten Senke liegt Schon 2005 zog sich das DB Museum jedoch wieder zuruck und uberliess den Standort dem Verein Im selben Jahr erfolgte der Abriss von Teilen des Bahnbetriebswerks um Platz fur eine moderne Wartungshalle der DB Regio zu schaffen die 2007 fertiggestellt wurde Dies bedeutete jedoch auch das vorlaufige Ende der zwischen 1991 und 2004 durchgefuhrten Dampflokfeste Seit 2006 tragt das Museum den Namen Eisenbahnmuseum Bw Dresden Altstadt Sein Tragerverein fuhrte seither umfangreiche Massnahmen zum Erhalt der historischen Anlagen und Fahrzeuge durch Fahrzeugbestand BearbeitenDas Bahnbetriebswerk Dresden Altstadt beheimatete hauptsachlich Personen und Schnellzuglokomotiven Landerbahnzeit Bearbeiten Siehe auch Liste der sachsischen Lokomotiven und TriebwagenWahrend der Landerbahnzeit waren ausschliesslich sachsische Lokomotiven in Dresden Altstadt stationiert Zunachst dominierten die Gattungen VIII 1 VIII 2 VIII V 1 und VIII V2 Spater kamen die Schnellzuglokomotiven der Gattungen X H1 XII H XII HV XII H1 und XII H2 sowie fur den gemischten Dienst die Sachsische XIV HT hinzu Auch die letzten grossen sachsischen Schnellzuglokomotiven die Sachsische XVIII H und die Sachsische XX HV fanden kurz vor beziehungsweise kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs hier ihre Heimat Daneben waren Rangierlokomotiven im Betriebswerk stationiert 2 Deutsche Reichsbahn bis 1945 Bearbeiten Im Jahr 1919 erfolgte mit der Stationierung der Preussischen P 8 erstmals die Beheimatung nicht sachsischer Lokomotiven Im Folgejahr gesellte sich die Preussische P 4 als weitere nicht einheimische Lokomotivbaureihe hinzu und auch die Preussische P 10 sowie die Preussische T 14 waren bald in Dresden Altstadt heimisch Die preussischen Lokomotiven fuhrten zu einer raschen Ausmusterung alterer und zahlenmassig schwacher sachsischer Lokomotivbaureihen in den 1920er Jahren 3 4 Ab dem 17 Mai 1936 beheimatete Dresden Altstadt die stromlinienverkleidete 61 001 des Henschel Wegmann Zugs Die Schwesterlokomotive 61 002 gesellte sich im Januar 1940 dazu In den Jahren 1936 und 1937 erhielt das Betriebswerk Einheitsdampflokomotiven der vierten Serie der Baureihe 01 die unter anderem als Ersatzbespannung des Henschel Wegmann Zugs zum Einsatz kamen Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden diese Lokomotiven in westlicher gelegene Betriebswerke abgefahren und Dresden Altstadt erhielt als Ersatz unter anderem Lokomotiven der Baureihe 41 3 Deutsche Reichsbahn ab 1945 Bearbeiten nbsp Dampflokfest in Dresden 2015In den Nachkriegsjahren bestand ein grosser Mangel an einsetzbaren Maschinen insbesondere im hochwertigen Reisezugdienst Anfang der 1950er Jahre standen hierfur insgesamt 25 Maschinen der Baureihen 18 0 38 10 40 und 39 zur Verfugung Daneben versah auch die im Osten verbliebene 61 002 noch ihren Dienst In den Jahren 1953 und 1954 erhielt Dresden Altstadt drei Kohlenstaublokomotiven zwei franzosische Einzelganger 07 1001 und 08 1001 sowie eine Lokomotive der Baureihe 03 10 Im Einsatz bewahrten sich diese Lokomotiven jedoch nicht Wenig spater kamen weitere Lokomotiven der Baureihe 03 10 hinzu jedoch rostgefeuert Alle 03 10 wurden jedoch schon Ende des Jahrzehnts durch Lokomotiven der Baureihe 03 und Neubaulokomotiven der Baureihe 23 10 ersetzt Auch ein zweiter Neubaulokomotivtyp die Baureihe 65 10 kam in dieser Zeit nach Dresden Altstadt genauso wie die Rekolokomotiven der Baureihe 22 Fur die sachsischen Schnellzuglokomotiven begann im Jahr 1957 dagegen die Abstellung 4 5 Zur Bewaltigung des stark angestiegenen Verkehrs in Nord Sud Richtung erhielt das nun als Betriebsteil Zwickauer Strasse firmierende Bahnbetriebswerk in den Jahren 1967 und 1968 nach uber 20 Jahren wieder Lokomotiven der Baureihe 01 zugeteilt Mitte 1968 waren neun Maschinen hier stationiert Die ubrigen Dampflokomotiven im Personenzugdienst wurden Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre abgestellt bzw ausgemustert da verstarkt Diesellokomotiven der Baureihe V 180 verfugbar waren beziehungsweise die von Dresden ausgehenden Strecken schrittweise elektrifiziert wurden Der letzte Plandampfeinsatz erfolgte schliesslich am 25 September 1977 zwischen Dresden und Berlin durch 01 2204 und 01 2207 4 Museum Bearbeiten nbsp Vor dem Lokschuppen nbsp E 77 10 auf der Drehscheibe des EisenbahnmuseumsEinige Dampflokomotiven kamen direkt aus dem Lokbestand des Bahnbetriebswerks zum Verkehrsmuseum Dresden Am 15 September wechselten die 18 010 58 201 spater wegen des besseren Erhaltungszustands gegen die 58 261 getauscht 89 008 98 001 und 98 7056 Von anderen sachsischen Bahnbetriebswerken erganzten die 38 205 99 162 und 99 535 die Sammlung und wurden in Dresden Altstadt hinterstellt Mit Ausnahme der 18 010 befinden sich diese Lokomotiven heute in verschiedenen Museen Die 18 010 wurde im Jahr 1974 zugunsten des Sachsenstolzes 19 017 zerlegt so dass nur noch das eingebaute Fuhrerhaus der Tender sowie eine Treibachse erhalten blieben 4 Heute zahlen zum eigentlichen Bestand des Eisenbahnmuseums Dresden Altstadt folgende Dampflokomotiven Die 01 137 03 001 19 017 62 015 sowie die 89 6009 Sie sind Leihgaben der Verkehrsmuseen in Dresden und Nurnberg Auch eine Dampfspeicherlokomotive die Rangier Diesellokomotive 102 188 und die Elektrolokomotive E 77 10 sind Teil der Sammlung Daruber hinaus gehoren unter anderem ein Akkuschleppfahrzeug zwei Schienendrehkrane und ein fest installierter Ruge Kran zum Museum Zusammen mit weiteren Lokomotiven die im benachbarten Depot des Verkehrsmuseums Dresden abgestellt sind betreut der Tragerverein des Eisenbahnmuseums mehr als zehn Dampf etwa funf Diesellokomotiven sowie mehrere Trieb und Arbeitswagen Literatur BearbeitenEK Themen 14 Dresdner Bahnbetriebswerke 1994 Kurt Kaiss Matthias Hengst Dresdens Eisenbahn 1894 1994 Alba Publikation Dusseldorf 1994 ISBN 3 87094 350 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eisenbahnmuseum Bw Dresden Altstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite des Museums BilderEinzelnachweise Bearbeiten a b c d EK Themen 14 Dresdner Bahnbetriebswerke Seite 12ff 1994 EK Themen 14 Dresdner Bahnbetriebswerke Kapitel Lokeinsatz 1895 1920 Seite 20f 1994 a b EK Themen 14 Dresdner Bahnbetriebswerke Kapitel Lokeinsatz 1920 1945 Seite 22ff 1994 a b c d Kaiss Hengst Dresdens Eisenbahn Seite 178ff 1994 EK Themen 14 Dresdner Bahnbetriebswerke Kapitel Lokeinsatz 1945 1967 Seite 29ff 1994 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnbetriebswerk Dresden Altstadt amp oldid 234983692