www.wikidata.de-de.nina.az
Die Gattungen XII H displaystyle textstyle mathfrak H XII H V displaystyle textstyle mathfrak HV und XII H displaystyle textstyle mathfrak H 1 der Sachsischen Staatsbahn waren Schnellzugdampflokomotiven mit der Achsfolge 2 C Kurz nach der Jahrhundertwende ergab sich ein immer dringlicherer Bedarf an leistungsfahigen Schnellzuglokomotiven insbesondere fur den Dienst im Hugelland Die ab 1900 beschafften Sachsische X V displaystyle textstyle mathfrak V Baureihe 14 2 waren ja reine Flachlandlokomotiven Ahnlich wie die Preussische Staatsbahn mit der S 10 hat die Sachsische Staatsbahn zur Ermittlung der wirtschaftlichsten Bauart mit verschiedenen Triebwerkstypen experimentiert Die drei Gattungen unterschieden sich vor allem im Triebwerk aber auch im Kessel Druck Grosse womit sie sich nur bedingt miteinander vergleichen lassen und entstanden innerhalb von drei Jahren Wie in Sachsen ublich wurden die Lokomotiven von der Maschinenfabrik Hartmann in Chemnitz hergestellt Inhaltsverzeichnis 1 XII H 2 XII HV 3 XII H1 4 Literatur 5 WeblinksXII H BearbeitenSachsische XII HDR Baureihe 17 6 nbsp Sachsische XII HAnzahl 6Hersteller Hartmann ChemnitzNummerierung XII H 1 617 601 17 606Indienststellung 1906Ausmusterung bis 1928Bauart 2 C h4Lange uber Puffer 20 381 mmTreibraddurchmesser 1 905 mmLaufraddurchmesser 1 065 mmindizierte Leistung k A Hochstgeschwindigkeit 100 km hKesseluberdruck 117 7 N cm Zylinderdurchmesser 430 mmKolbenhub 630 mmRostflache 2 77 m Verdampfungsheizflache 146 13 m Uberhitzerflache 43 80 m Achsfahrmasse 160 8 kNReibungsmasse 480 5 kNDienstmasse 718 8 kNDie Gattung XII H displaystyle textstyle mathfrak H nbsp war die erste der drei Bauarten und wurde 1906 in sechs Exemplaren geliefert Sie erhielten die Bahnnummern 1 6 Die XII H gehorten zu den ersten Heissdampflokomotiven in Deutschland und hatten ein Vierzylinder Einfachexpansionstriebwerk bei dem alle Zylinder auf die erste Kuppelachse wirkten Diese Triebwerksbauart auch Vierlingstriebwerk genannt war in Deutschland sehr selten nur die vier Jahre spater gebaute Preussische S 10 und die mit dieser fast baugleiche S 10 der LBE hatten ebenfalls ein solches Triebwerk Der Nachteil dieser Bauart sind die relativ grossen Warmeverluste und deshalb wurde auch die XII H nicht mehr weiter beschafft Die XII H konnte in der Zugkraft uberzeugen aber die Verbrauchswerte entsprachen nicht den Erwartungen Bei Hochstgeschwindigkeit konnten die Loks einen 300 t schweren Zug befordern Optisch fielen die XII H durch ihre Frontverkleidung von Rauchkammer und Drehgestell auf sowie durch ihr Windschneidenfuhrerhaus eine Modeerscheinung der damaligen Zeit deren widerstandsvermindernde Wirkung bei 100 km h Hochstgeschwindigkeit allerdings vernachlassigbar war was man zum Zeitpunkt des Baus aber noch nicht wusste Folglich liefen die Maschinen zur Zeit der Umzeichnung auf Reichsbahnnummern schon ohne diese Verkleidungen Ausserdem hatten die Lokomotiven ein auffalliges Verbindungsrohr zwischen den beiden Dampfdomen Die Deutsche Reichsbahn ubernahm alle sechs Lokomotiven als Baureihe 17 6 und gab ihnen die Betriebsnummern 17 601 17 606 Sie wurden zwischen 1926 und 1928 ausgemustert nur die 17 604 uberlebte als Heizlok in Dresden Altstadt bis 1956 Die sechs Fahrzeuge wurden mit Schlepptendern der alteren Bauart sa 2 2 T 21 5 t Kohle ausgeliefert Das war nicht selbstverstandlich oft wurden nur die Lokomotiven geliefert Die sechs Tender fur die XII H trugen auf ihrer Ruckseite die Nummern 1 bis 6 XII HV BearbeitenSachsische XII HVDR Baureihe 17 7 nbsp Sachsische XII HVAnzahl 42Nummerierung XII HV 7 14 22 5517 701 17 734 17 751 17 755Indienststellung 1908 1914Ausmusterung bis 1936Bauart 2 C h4vLange uber Puffer 20 218 mmKesseluberdruck 15 barHD Zylinderdurchmesser 430 mmND Zylinderdurchmesser 680 mmRostflache 2 75 m Verdampfungsheizflache 146 34 m Uberhitzerflache 41 00 m Achsfahrmasse 16 t 17 tReibungsmasse 506 0 kNDienstmasse 767 9 kNDie Gattung XII H V displaystyle textstyle mathfrak HV nbsp wurde ab 1908 gebaut Von der XII H unterschied sie sich im Wesentlichen darin dass das Vierlingstriebwerk durch ein Vierzylinder Verbundtriebwerk ersetzt war Um das Verbundverfahren besser ausnutzen zu konnen hatte man ausserdem den Kesseldruck von 12 auf 15 bar angehoben Die Niederdruckzylinder lagen aussen und wie bei der XII H wirkten alle vier Zylinder auf die erste Kuppelachse Die XII HV gewann den Vergleich der drei Triebwerksbauarten und wurde deshalb als einzige in grosserer Stuckzahl beschafft auch wenn sie niemals als optimale Losung angesehen wurde Dazu hatte sie einen grosseren Kessel und kleinere Niederdruckzylinder erhalten mussen Zwischen 1908 und 1914 entstanden 42 Exemplare mit den Bahnnummern 7 14 und 22 55 Die verschiedenen Lieferserien unterschieden sich ursprunglich z T deutlich in der ausseren Gestalt Durch Anpassungsarbeiten in der Reichsbahnzeit zur Erleichterung der Fahrzeugunterhaltung z B Kesseltausch gingen diese Unterscheidungsmoglichkeiten oft verloren So besassen auch die ersten XII HV noch ein Windschneidenfuhrerhaus und eine Drehgestellschurze Die letzten funf trugen schon bei Lieferung einen Speisewasservorwarmer Bauart Atlas quer auf dem Rahmen und waren deshalb etwas schwerer Alle Maschinen verfugten ursprunglich uber das aussere Verbindungsrohr zwischen den Dampfdomen welches aufgrund der unterschiedlichen Warmedehnung nur schwer dauerhaft dichtzuhalten war und deshalb spater oft ins Kesselinnere verlegt wurde Zur Reichsbahnzeit erhielten verschiedene Lokomotiven einen Oberflachenvorwarmer der Bauart Knorr der aber sofort auffiel da er seinen Platz auf dem linken Umlauf hatte Die sachsische Nr 34 17 720 besass noch 1924 eine Olzusatzfeuerung und lief daher noch mit einem alten Tender 2 2 T 21 mit Olbehalter aber niedrigem Kohlenkasten In Leistung und Zugkraft war die XII HV der XII H etwas unterlegen die Verbundloks konnten nur einen 270 t schweren Zug bei Hochstgeschwindigkeit ziehen Die Verbrauchswerte waren deutlich besser als die der XII H Drei Lokomotiven Nr 12 44 und 49 mussten nach dem Ersten Weltkrieg an Frankreich abgegeben werden Die Reichsbahn ubernahm noch 36 Fahrzeuge als Baureihe 17 7 und gab ihnen die Betriebsnummern 17 701 17 734 sowie 17 751 17 755 Letztere waren die Lokomotiven mit Speisewasservorwarmer die 17 t statt 16 t Achslast aufwiesen Zwischen 1925 und 1936 sind alle Lokomotiven nach und nach ausgemustert worden Zuvor hatte die 17 717 noch als einzige Lokomotive der Baureihe Windleitbleche erhalten Die Fahrzeuge waren mit Schlepptendern der Bauart sa 2 2 T 21 mit 5 oder 7 t Kohlenvorrat und sa 2 2 T 28 ausgestattet XII H1 BearbeitenSachsische XII H1DR Baureihe 17 8 nbsp Sachsische XII H1Anzahl 7Nummerierung XII H1 15 2117 801 17 804Indienststellung 1909Ausmusterung 1929Bauart 2 C h2Lange uber Puffer 19 837 mmKesseluberdruck 117 7 N cm Zylinderdurchmesser 610 mmRostflache 2 84 m Verdampfungsheizflache 177 66 m Uberhitzerflache 47 10 m Achsfahrmasse 155 9 kNReibungsmasse 467 8 kNDienstmasse 712 9 kNAngeregt durch positive Erfahrungen in Preussen mit der P 8 hatte man sich in Sachsen zu einer grundsatzlichen Abkehr vom komplizierten Vierzylindertriebwerk entschlossen und sowohl die neue Schnellzuglok fur den Flachlanddienst als auch eine weitere Variante der Gebirgslok noch vor Vollendung der XII HV als Zweizylinderlok bestellt Die Gattung XII H displaystyle textstyle mathfrak H nbsp 1 wurde 1909 in sieben Exemplaren hergestellt die die Bahnnummern 15 bis 21 erhielten Diese Bauart war mit einem Zweizylinder Heissdampftriebwerk ausgestattet der Antrieb erfolgte wie bei den beiden anderen Bauarten auf die erste Kuppelachse Im Gegensatz zur XII HV war die Konstruktion aber nicht von der XII H abgeleitet sondern von der parallel entwickelten Sachsische X H1 wodurch sie einen grosseren Kessel besass Die XII H1 hatte von allen drei Bauarten die grosste Rost und Heizflache jedoch wie die XII H nur 12 bar Kesseldruck Trotzdem war die XII H1 die starkste der drei 2 C Loks Die Loks konnten 450 t bei Hochstgeschwindigkeit ziehen die Verbrauchswerte lagen aber uber denen der XII HV Das Hauptproblem der Konstruktion waren jedoch die Kompromisse die man eingegangen war um moglichst viel von anderen Baureihen ubernehmen zu konnen Fur das Triebwerk der XII H1 war der Kessel der X H1 nicht leistungsfahig genug und fur eine Gebirgslokomotive ungunstig konstruiert Dass das Grundkonzept jedoch richtig war beweist der Erfolg der ein Jahr spater erschienenen Personenzugloks der Gattung sachs XII H displaystyle textstyle mathfrak H nbsp 2 Baureihe 38 2 Die Lokomotiven hatten auffallige kegelformige Rauchkammerturen die aber spater wenn sie ersetzt werden mussten gegen gewolbte ausgetauscht wurden Drei Lokomotiven Nr 15 16 und 21 mussten nach dem Ersten Weltkrieg an Frankreich abgegeben werden Die Reichsbahn ubernahm die verbleibenden vier als Baureihe 17 8 mit den Nummern 17 801 17 804 Sie wurden 1929 ausgemustert Die franzosischen Lokomotiven liefen bei der Chemin de Fer de l Est EST und erhielten die Betriebsnummern 3305 bis 3307 Zwei gelangten noch mit den Nummern 230 E 305 und 306 in den Bestand der franzosischen Staatsbahn SNCF Die 230 E 305 uberstand sogar den Zweiten Weltkrieg und schied als letzte aller Schnellzuglokomotiven der XII H Familie erst 1948 aus dem aktiven Betrieb aus Die Loks waren mit Schlepptendern der Bauart sa 2 2 T 21 ausnahmsweise auch sa 2 2 T 28 ausgestattet Literatur BearbeitenWeisbrod Bazold Obermayer Das grosse Typenbuch deutscher Dampflokomotiven Transpress Verlag ISBN 3 344 70751 5 Manfred Weisbrod Sachsen Report Band 3 Furstenfeldbruck 1995 ISBN 3 922404 82 0 Nabrich Preuss Meyer Lokomotiven sachsischer Eisenbahnen Schnellzug und Personenzuglokomotiven im Eisenbahn Fahrzeug Archiv Band 2 1 alba Verlag Dusseldorf transpress Verlag Berlin 1984 ISBN 3 87094 096 4 Kutschik Nabrich Meyer Preuss Lokomotiven sachsischer Eisenbahnen Schnellzug und Personenzuglokomotiven Band 1 transpress Verlag Berlin 1995 2 Auflage aber nur von Band 1 erschienen ISBN 3 344 71009 5 Peter Heinrich Die sachsischen Schnellzuglokomotiven EK Verlag Freiburg 1985 ISBN 3 88255 117 8 Jurgen U Ebel Die sachsischen Schnellzuglokomotiven Band 1 EK Verlag Freiburg 1997 ISBN 3 88255 117 8 1 2 Weblinks Bearbeiten17 604 1936 auf der Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt 17 707 1934 auf der Eisenbahnstiftung Joachim SchmidtDampflokomotiven Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Schnellzug Personenzug Guterzug Tender SchmalspurlokomotivenDeutsche Bundesbahn Schnellzug Personenzug Guterzug Tender SchmalspurlokomotivenDeutsche Reichsbahn 1945 1993 Schnellzug Personenzug Guterzug Tender SchmalspurlokomotivenLanderbahnen Baden Bayern Mecklenburg Oldenburg Pfalz Preussen Sachsen Wurttemberg Elsass Lothringen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sachsische XII H amp oldid 215069519