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Die Architektur der Mark Brandenburg beschreibt aus historischer Perspektive die Konstruktions und Verlaufsgeschichte der Hochbauten und Tiefbauten eingebettet in stadtplanerischer Perspektive auf dem Territorium der Mark Brandenburg vom Mittelalter bis 1815 Darin werden die typischen Stilelemente der Bauten die Herausbildung von wiederkehrenden Bautypen und die gesellschaftlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit erfasst Friedrich Wilhelm I besichtigt die Bauarbeiten in der Friedrichstadt Historisierender Holzstich von Nion nach Gemalde von Hugo Vogel um 1890 Neugotische Zierfassade Markisches Museum Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Liste der markischen Baustrukturen nach Bautyp 2 1 Platze 2 2 Burgen 2 3 Schlosser 2 4 Herren und Gutshauser 2 5 Rathauser 2 6 Kloster 2 7 Feldsteinkirchen 2 8 Ackerburgerhauser 2 9 Kolonistenhauser und Mittelflurhauser 2 10 Muhlen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenDie Architekturstile der brandenburgischen Siedlungen gehen zeitlich ineinander uber Grundsatzlich haben neben vereinzelten funktional bedingten Abweichungen die meisten Orte in Brandenburg ein ahnliches Erscheinungsbild mit typengleichen Baustrukturen und Konstruktionsmustern Als pragnante und immer wiederkehrende Bautypen kommen vor allem in landlichen Gebietes Gutshauser Schlossanlagen mit Schlossgarten Kirchen und darunter vor allem Feldsteinkirchen Bauerngehofte mit Wirtschaftsgebauden wie Scheunen und Stallen Bauernkaten vor Grossere Stadte hatten seit dem Mittelalter umlaufende Stadtmauern Stadttore und Wehrturme errichtet Seit dem 18 Jahrhundert wurden Akzisemauern errichtet In den grosseren Stadten wie Berlin Potsdam Frankfurt O und Brandenburg H sind stattliche und massive Burgerhauser ab drei Geschossen in den Altstadten seit dem 18 Jahrhundert eine haufigere Erscheinung Strohgedeckte Hauser waren aber noch im 18 Jahrhundert keine Seltenheit Die Norddeutsche Backsteingotik hat einen pragenden Eindruck in die Baugestaltung der brandenburgischen Ortschaften hinterlassen Neben Befestigungsanlagen gibt es eine Anzahl an erhalten gebliebenen Rathausern wenigen Wohngebauden oder Funktionalgebauden und eine grossere Zahl an Sakralbauten im Gotischen Baustil Auch die Renaissancebauten von 1500 bis 1620 sind in ganz Brandenburg mehrheitlich zerstort oder uberformt worden Erst die Architekturphase des Barocks ab 1620 bis 1780 hat einen vielerorts bleibenden Architekturbestand erzeugt Berlin zog die Masse der staatlicherseits angestossenen Bautatigkeiten ab 1650 auf sich Neben der Errichtung neue Vorstadte wie die Berliner Friedrichstadt seit 1688 wurden vor allem der Ausbau furstlicher Residenzen vorangetrieben Auch andere Stadte Brandenburg erweiterten ihre Baustrukturen und ihre bebaute Flache Nach Berlin folgend bedeutend war beispielsweise die Erste 1713 1724 und Zweite Potsdamer barocke Stadterweiterung 1733 1745 Neben dem Ausbau der Residenzen waren auch die Erweiterungen der Befestigungsanlagen wichtige Bauvorhaben Es entstanden so Festungen Zeughauser Magazine und weitere militarische Infrastrukturen Die brandenburgisch preussischen Herrscher forderten auch die private Bautatigkeit von reprasentativen Burgerhausern durch finanzielle Zugaben nbsp Niederdeutsches Hallenhaus mit Nebengebaude Ziegel Fachwerk Rohrdeckung Flettdielenhaus datiert 1792 Ansicht Wohnteil Kammerfach hinter dem Deich an der Elbe Modlich Prignitz Niederdeutsche Hausformen existieren nur in der aussersten Westprignitz als Dielen oder Hallenhauser Bei den wenigen erhaltenen Gebauden handelt es sich um die grossten Bauernhauser in BrandenburgEine geregelte Raumordnungs und Stadtplanung als solches gab es aber noch nicht Die Schaffung neuer Baustrukturen vollzog sich uber deutlich langere Zeitraume und war quantitativ deutlich geringer ausgepragt als derzeit 1800 gab es in den Kurmarkischen Stadten folgenden Baubestand 6822 massive Hauser 26449 Hauser mit Ziegeldacher 1550 Hauser mit Strohdacher 6695 ScheunenEbenso 1800 wurden in den Kurmarkischen Stadten 225 neue Hauser gebaut und hochgerechnet das Land 425 Gebaude 1 Fur den Gebaudebestand des Landes der Kurmark gibt es nur die Anzahl der Feuerstellen uber die sich die Zahl der Gebaude rekonstruieren lasst Demnach lag die Zahl der Gebaude auf dem Land im Jahr 1800 bei 78 456 Gebauden Gebaudebestand der Mark Brandenburg um 1800 Landesteil Kurmark Neumark Mark BrandenburgLand 78 456 2 34 744 113 200Stadt 41 516 12 065 53 381Gesamt 119 972 46 809 166 781Zahl der Neuerrichteten Gebaude eines Jahres 600 315 915In der Neumark gab es 1800 in den Stadten 12 065 Hauser und in den Dorfern 34 744 Hauser zusammen waren das 46 809 Gebaudestrukturen 1770 lag die Zahl der Gebaude bei 37 362 Hausern Das macht einen durchschnittlichen Zuwachs pro Jahr von 315 Hausern Als Relation dazu betrug im nicht territorial deckungsgleichen Land Brandenburg die Zahl der Hauser mit Wohnraum 2011 646 604 Gebaude und das Land Berlin hatte 317 739 Gebaude mit Wohnraum Deutschland 19 060 870 Wohngebaude 3 Bei der Angabe fur die Mark Brandenburg ist nicht sicher zu ermitteln ob alle oder nur ein Teil der Wirtschafts und Funktionalgebaude darin umfasst sind Wohngebaude und Nichtwohngebaude haben in Deutschland einen annahernd gleich grossen Anteil an der Nutzflache im Gebaudebestand nach Anzahl betragt die Zahl der Nichtwohngebaude aber nur rund 10 Prozent der Gesamtgebaudezahl Der statistisch nicht exakte Zuschnitt der Angabe von 1800 weist also eine absolute Fehlervarianz von 10 Prozent mehr oder weniger auf und ist damit ein noch hinreichend reliabler Wert Im Schnitt wurden allein im Land Brandenburg ohne Berlin in den 2000er Jahren jahrlich etwa 7000 Gebaude Wohn und Nichtwohngebaude fertiggestellt 4 Im historischen landlichen Raum der Mark gab es im Wesentlichen zwei grosse Gebaudegruppen die Gebaudegruppe der Holzbauten und die Gebaudegruppe der Massivbauten Zum Holzbau gehorten der Fachwerk und der Blockbau sowie diverse Mischformen zum Beispiel Umgebinde oder Bohlenfachwerkbauten Dem Massivbau werden alle Mauerwerksbauten aus Ziegel Naturstein und Werkstein zugerechnet Lediglich der Lehmbau stellt eine Sonderform dar Je nachdem ob er selbsttragend oder nur wandfullend ist wird er der einen oder der anderen Kategorie zugeordnet Der Mauerwerksbau aus Ziegel Naturstein und Werkstein ist so alt wie der Fachwerkbau Er war jedoch im Mittelalter und der Fruhen Neuzeit der Oberschicht vorbehalten Ein festes Haus war immer ein Herrenhaus Die ersten festen Bauten der Bauern waren die Feldsteinkirchen die im Mittelalter auch dem Schutz und der Verteidigung dienten Ziegelsichtmauerwerk war in der Mark Brandenburg seit dem Mittelalter bekannt Kirchen Kloster Herrenhauser jedoch wurde dieser kaum im bauerlichen Bereich verwendet Dort erschien er zuerst im spaten 18 Jahrhundert als Ausfachungsmaterial bei Fachwerkbauten In der friderizianischen Zeit wurden Massivbauten uberwiegend als Putzbauten errichtet diese waren billiger der Ziegel konnte von minderer Qualitat sein auch entsprach die verputzte Fassade dem Zeitgeschmack 5 Der historische Baubestand aus der Zeit der Mark ist durch relativ einheitliche Hausformen gekennzeichnet Es dominierte das quer geteilte aus dem Ernhaus hervorgegangene und durch die Zeit um 1800 gepragte markische Wohnhaus 6 Die vorindustrielle Bauweise entsprachen vorwiegend handwerklich gepragte Konstruktionen Fur die Herstellung des Baumaterials arbeiteten in der Mark Brandenburg um 1800 147 Ziegeleien und 90 Teerofen 7 Vergleich des Gebaudebestandes der Mark Brandenburg 1800 und den Landern Brandenburg und Berlin 2011 2017 Land Mark Brandenburg Land Brandenburg und BerlinZahl der Gebaude 166 781 964 343Zahl der Neuerrichteten Gebaude eines Jahres 915 BB 7 000 ohne Berlin Zahl der Einwohner 1 124 806 6 200 000Einwohner Gebaude 6 77 6 43Die Landschaftsarchitektur begann sich seit dem Ende des 18 Jahrhunderts in Brandenburg zu entwickeln Liste der markischen Baustrukturen nach Bautyp BearbeitenPlatze Bearbeiten Stadtplatze sind das zentrale Nervennetz einer Stadt an denen der Verkehr und Bewegungen gebundelt und verteilt werden Im Zuge des Berliner Stadtausbaus im 18 Jahrhundert liess Konig Friedrich Wilhelm I als Abschluss der Dorotheen und Friedrichstadt die von Philipp Gerlach geplanten drei grossen Platze Quarre Rondell und Oktogon anlegen Markische Stadtplatze nbsp Rondellplatz um 1750 Berlin nbsp Rondell um 1750 Berlin nbsp Quarre um 1750 Berlin nbsp Oktogon um 1750 Berlin nbsp Alter Markt in Potsdam 1772 nbsp Platz der Einheit Wilhelmsplatz Potsdam 1773 Johann Friedrich Meyer 1728 1789 nbsp Marktplatz von Frankfurt Oder 1690Burgen Bearbeiten Die meisten markischen Burgen verdanken ihren Ursprung den Markgrafen die als einzige das Recht hatten befestigte Bauten zu errichten Aber auch die Bischofe waren bedeutende Bauherren brandenburgischer Burgen z B Brandenburg Havelberg Lebus In der Regel setzten die Askanier einen Burggrafen oder Vogt oft ein Ministerialer ein der die Burg fur sie verwaltete Nur wenige Burgen waren im Besitz von Adligen Im Zentrum der Mark befanden sich relativ wenig Burgen in den Grenzgebieten deutlich mehr Insbesondere die wichtigen Flussubergange und Strassenpasse im Grenzgebiet wurden durch askanische Burgen geschutzt und kontrolliert Sie wurden Mittelpunkte von Verwaltungsbezirken und waren zur Aufsicht uber grossere Landstriche bestimmt In ihrer Nachbarschaft bildeten sich oft Stadte Ferner existierten eine Vielzahl kleiner Burgen Wallanlagen und befestigter Hofe Authentische Burgen aus dem 13 Jahrhundert sind nicht mehr zu finden Im Burgenbau fanden in der Mark Feldstein und Ziegelmauerwerk fruhestens seit dem spaten 12 Jahrhundert verstarkt aber erst im 13 Jahrhundert Verwendung Fur die Mark Brandenburg sind Burgen mit rechteckigem Grundriss und nur einem Eckturm charakteristisch Typische Grossendimension umfasste eine Kantenlange von 30 Meter ein Bergfried von knapp 10 Metern Durchmesser bei einer Mauerstarke von etwa 3 Metern Markische Burgen des Mittelalters nbsp Burg Tangermunde Altmark nbsp Burg Apenburg nbsp Burghof der Burg Beeskow nbsp Burg Storkow nbsp Bischofsburg Wittstock nbsp Burg Goldbeck nbsp Daberburg nbsp Burg ZiesarSchlosser Bearbeiten Der ab dem Spatmittelalter in Europa Vorbild fur Brandenburg Schloss Hartenfels in Torgau einsetzende auf reprasentative Zwecke ausgerichtete Schlossbau hatte eine grosse Bedeutung fur den Landesausbau Einerseits fungierten die Schlosser als sichtbare Machtstutzen im Herrschaftssystem des Landesherren gegenuber den politischen Lokalakteuren andererseits wirkten die herausgehobenen Baustrukturen wie eine Entwicklungsvorgabe auf ihr Umland ein Neben der Ausstrahlung der architektonischen Formensprache auf danach errichtete Bauten der Umgebung Herrenhauser Rathauser Burgerhauser etc belebten die Bauprojekte auch das ortliche Bauhandwerk als auch das Baustoffgewerbe Die Innengestaltung der Schlosser als auch deren Versorgung bedingten das Aufkommen eines diversifizierten Hoflieferantengewerbes als auch das Aufkommen spezieller Manufakturen zum Beispiel fur die Produktion hochwertiger Tapeten Mobiliare aller Art und einen Kunstmarkt Diese Verfeinerung der gewerblichen Strukturen vollzog sich zu einer Zeit in der in Brandenburg ein wirtschaftlich gering differenziertes und bauerlich gepragtes Wirtschaftsgefuge vorherrschte Somit war die so geschaffene Nachfrage der Hohenzollern ein bedeutender Anschub fur die Hebung der Wohlfahrt des Landes und nicht wie in alteren Publikationen haufig zu lesen eine Verschwendung von Geldern auf Kosten der armen Leute 8 Markische Schlosser bis Ende des 18 Jahrhunderts nbsp Schloss Demerthin nbsp Schloss Konigs Wusterhausen nbsp Schloss Boitzenburg nbsp Schloss Caputh nbsp Sanssouci nbsp Schloss Charlottenburg nbsp Neues Palais nbsp Schloss RheinsbergHerren und Gutshauser Bearbeiten Die Inhaber der als Gutshaus Rittergut oder auch Schloss bezeichneten Herrschaftssitze des Landadels waren mit besonderen Rechten und Privilegien ausgestattet hatten Sitz und Stimme in einen der beiden markischen Landtage links oder rechts der Oder und leiteten einen landwirtschaftlichen Betrieb Architektonisch reicht die Spanne von ortsublichen Bauernhausformen bis zu schlossartigen Prunkbauten Markische Herrenhauser bis Ende des 18 Jahrhunderts nbsp Gutshaus Mon Plaisir Altkunkendorf in der Uckermark nbsp Herrenhaus Blankensee in der Mittelmark nbsp Herrenhaus Altranft nbsp Herrenhaus Dannenwalde nbsp Gutshaus Roskow in der Mittelmark nbsp Gutshaus VollenschierRathauser Bearbeiten Die in Europa zumeist reprasentativ errichteten Rathauser des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit symbolisieren die stadtische Selbstverwaltung In Brandenburg war die stadtische Autonomie im Spatmittelalter besonders stark ausgepragt Entsprechend finden sich aus dieser Zeit in den grossten Zentralen nicht Berlin sondern die Altmark Brandenburg H und Frankfurt O der damaligen Zeit grosse und reprasentative Bauten Diese Bauten reprasentierten zugleich das gestiegene burgerliche Selbstwertgefuhl einer wirtschaftlichen und politischen Gesellschaftsschicht die in Brandenburg ab dem Spatmittelalter gegenuber Landadel und Landesherren zusehends an Einfluss verlor Die erste Erwahnung eines Rathauses in Brandenburg findet sich 1297 im Schoppenbuch der Neustadt Brandenburg 9 Bereits davor gab es stadtische Ratsverfassungen Oft handelte es sich bei den ersten Rathausern um relativ kleine Gebaude ehemalige Kurien oder Burgerhauser die in einer Strassen oder Platzseite eingebaut waren In ihrer stadtebaulichen Position ihrem innerenarchitektonischen Aufbau und der Vielfalt der Nutzungen entsprechen die Brandenburger Rathauser weitgehend dem Norddeutschen Rathaustyp der sich im 13 Jahrhundert wahrscheinlich aus den Gildehausern der Kaufleute entwickelt hat 10 Die Rathauser dienten auch als Kaufhauser Kaufguter wurden dort auf Raatswagen gewogen Es gab Versammlungsraume Auch dienten die Rathauser als Orte fur Feste Im Keller der Rathauser gab es mitunter burgerliche und gemeine Gefangnisse 11 Markische Rathauser des Mittelalters nbsp Altstadtisches Rathaus zu Brandenburg an der Havel aus dem Mittelalter nbsp Rathaus Frankfurt Oder nbsp Rathaus Stendal nbsp vormals Altstadtisches Rathaus der altmarkischen Hansestadt Salzwedel als stadtburgerlich reprasentativer Backsteinrohbau im Stil der norddeutschen Renaissance nbsp Rathaus Tangermunde norddeutsche Backsteingotik nbsp Rathaus Furstenwalde spatgotischer Backsteinbau nbsp Westseite des Perleberger Rathauses um 1400 1450 nbsp Rathaus Konigsberg in der NeumarkKloster Bearbeiten Markische Kloster nbsp Kloster Jerichow Altmark nbsp Kloster Stift zum Heiligengrabe nbsp Kloster St Pauli Brandenburg an der Havel nbsp St Peter und Paul Brandenburg an der Havel nbsp Kloster Chorin nbsp Kloster Lehnin nbsp Dominikanerkloster PrenzlauFeldsteinkirchen Bearbeiten Brandenburg weist eine aussergewohnliche Dichte von Dorfkirchen auf deren wesentliche Teile aus dem spaten Hochmittelalter und dem Spatmittelalter stammen Es handelt sich um meist einfache wenig strukturierte Feldsteinkirchen ohne grossen Bauschmuck Die meisten wurden in spateren Zeiten mehr oder weniger stark verandert umgebaut oder nach Zerstorungen wieder aufgebaut Trotzdem haben viele der Brandenburger Dorfkirchen ihren mittelalterlichen Charakter noch weitgehend behalten Die mittelalterlichen Dorfkirchen in Brandenburg haben einfache und klaren Formen eine oft sehr sorgfaltige Ausfuhrung des Mauerwerks und wirken wuchtig Dekorelemente sind sparlich vorhanden und auch die Schmuckportale sind karg ornamentiert Es kommen nur wenige Ornamentsteine vor Markische Feldsteinkirchen des Mittelalters nbsp Dorfkirche Ahrensdorf Ludwigsfelde nbsp St Peter und Paul Kirche Gandenitz Gandenitz Uckermark nbsp Dorfkirche Siethen nbsp Dorfkirche Sarnow Prignitz nbsp Dorfkirche Stoffin Stoffin nbsp Dorfkirche von Lindenberg Gemeinde Ahrensfelde nbsp Dorfkirche Konigsberg Konigsberg Heiligengrabe Ackerburgerhauser Bearbeiten Die ursprunglich in Brandenburg flachendeckend verbreitete Bauform war der Fachwerkbau erst um die Mitte des 19 Jahrhunderts hat sich der durchgehende Wandel zum Massivbau vollzogen Die stadtischen Fachwerkhauser des fruhen bis spaten 18 Jahrhunderts wurden meist nach den zeittypischen Stadtbranden jener Zeit in typisierten Formen errichtet Dazu wurden einfachste Materialien ohne jedes Schmuckwerk ohne Spur von Baukunst verwendet Sie pragen das Ortsbild vieler markischer Stadt und Dorflandschaften bislang wenn auch ihr Bestand zahlenmassig zuruckgeht In Rheinsberg existieren von den nach dem Stadtbrand von 1740 errichteten Typenhausern nur noch zehn Gebaude Einerseits ist das Baumaterial nach uber 200 Jahren an der Belastungsgrenze Die Typenhauser dieser Zeit haben aber auch diverse Nutzungsmangel aufzuweisen Sie haben haufig zu kleine Raume ein Drittel machen Kammern unter 8 m aus die Deckenhohe ist zu niedrig im Obergeschoss teilweise unter 1 90 m und in den Innenraumen ist es zu dunkel 12 Markische Ackerburgerhauser vor 1800 nbsp altestes Fachwerkhaus der Stadt Eberswalde aus dem 17 Jahrhundert Adlerapotheke nbsp Fachwerkhauser Salzwedel nbsp Haus von 1482 aus Beeskow nbsp Wohnhaus von 1690 in Angermunde nbsp Stendal Fachwerkhaus Anfang 18 Jh nbsp Fachwerkhaus in Nauen nbsp Fachwerkhaus in TreuenbrietzenKolonistenhauser und Mittelflurhauser Bearbeiten Da die friderizianischen Kolonien meist fur eine bestimmte sozial einheitlich strukturierte Berufsgruppe errichtet wurden kamen auch einheitliche Haustypen zum Einsatz im nichtbauerlichen Bereich aus okonomischen Grunden oft Doppelhauser Teilweise wurde die Bauart der Hauser den heimatlichen Traditionen der Siedler angepasst Hollanderhauser Vor der friderizianischen Kolonisation seit 1753 war das markische Mittelflurhaus einer der am haufigsten anzutreffenden Haustypen Es steht immer mit dem Giebel zur Strasse und hatte sich aus dem niederdeutschen Hallenhaus entwickelt Ursprunglich war es ein Wohnstallhaus Spater entfernten die Bauern die Stallzone die ein eigenes Gebaude erhielt Oftmals erhielten die Frontgiebel eine Vorlaube Dieser Vorbau wurde anfangs als Speicher genutzt daher regional als Spiekerhaus bezeichnet spater erfolgte meist eine Umnutzung zu Wohnraum Mitunter wurden einzelne Dorfer ganzlich von solchen Giebellaubenhausern gepragt 13 Markische Mittelflurhauser sind entwicklungsgeschichtlich aus dem niederdeutschen Bauernhaus hervorgegangen Das grosse Hallenhaus wurde verkleinert die ursprunglich mit Fuhrwerken befahrbare Diele auf die Grosse eines Flurs reduziert sie behielt aber ihre Lage in der Mitte unter dem First des Hauses bei 14 Markische Kolonistenhauser und Mittelflurhauser vor 1800 nbsp Kolonistenhaus in Berlin Nikolassee 1772 erbaut nbsp im Grundungsjahr der Kolonie Ludwigsfelde 1753 erbaut nbsp Typisches Kolonistenhaus der Weberkolonie in Nowawes nbsp Das eingeschossige Kolonistenhaus mit Satteldach wurde zwischen 1779 und 1782 errichtet Neuwerder Gollenberg Havelland nbsp Markisches Mittelflurhaus in Botzow nbsp Mittelflurhaus in Kerzendorf nbsp Mittelflurhaus in Blankensee nbsp Mittelflurhaus in AltwriezenMuhlen Bearbeiten Seit dem Jahr 1000 kamen in Mitteleuropa Wassermuhlen auf bevor ab 1400 Windmuhlen dazutraten Die Windmuhle wurde dem Muhlenbann und zwang unterworfen so dass nun nicht mehr die Nutzung der Antriebskraft sondern die Eigenschaft der Muhle als Monopolgewerbe der Getreideverarbeitung im Mittelpunkt stand Muhlen hatten auch als Schneide Ol Grutz oder Papiermuhlen grosse wirtschaftliche Bedeutung in der fruhneuzeitlichen Gewerbewirtschaft der Mark Die Verdoppelung der Bevolkerung im Laufe des 18 Jahrhunderts ging mit einer Verdoppelung der Muhlenanzahl einher so das um 1800 durchschnittlich jedes zweite Dorf in Brandenburg uber eine Muhle verfugte Fur 1801 wurden 902 Muller statistisch erfasst die 1065 Landwasser und Landwindmuhlen betrieben haben Zusatzlich betrieben die Stadte 330 Stadtische Muhlen die das gelieferte Getreide fur die stadtische Versorgung verarbeiteten 15 Markische Muhlen vor 1800 nbsp Bremsdorfer Muhle bei Bremsdorf Schlaubetal nbsp Klostermuhle Boitzenburg Boitzenburg Uckermark nbsp Fahrlander Muhle Fahrland 1758 nbsp Historische Muhle von Sanssouci 1791 nbsp Bockwindmuhle Beelitz 1792 nbsp rekonstruierte Bockwindmuhle in Werder Havel auf dem Muhlenberg seit 1500Literatur BearbeitenBaukunst in Brandenburg Redaktion Karin Thomas DuMont Koln 1992 ISBN 978 3 7701 3021 4 Winfried Schich Hrsg Beitrage zur Entstehung und Entwicklung der Stadt Brandenburg im Mittelalter Veroffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin Band 84 Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 1993 ISBN 978 3 11 013983 9 Dorfentwicklung in Brandenburg Hrsg Ministerium fur Landwirtschaft Umweltschutz und Raumordnung MLUR des Landes Brandenburg in Verbindung mit Markische Akademie landlicher Raum e V Konzeption und Gestaltung Norbert Rauscher Schonfliess 2002 Digitalisat auf rauscher architekt de abgerufen am 31 August 2021 Einzelnachweise Bearbeiten 41 516 225 0 0054196 78 456 425 Es gab 65 804 Feuerstellen im Jahr 1800 Die Kurmarkischen Stadte hatten 34 821 Feuerstellen bei 41 516 Gebauden ergibt einen Umrechnungsfaktor von 1 192 Gebauden zu 1 Feuerstelle Bratring Band 1 S 55 Statistische Amter des Bundes und der Lander Erste Ergebnisse der Gebaude und Wohnungszahlung 2011 S 29 Amt fur Statistik Berlin Brandenburg SB F II 2 j 17 S 4 Dorfentwicklung in Brandenburg Herausgeber Ministerium fur Landwirtschaft Umweltschutz und Raumordnung MLUR des Landes Brandenburg 1 Auflage 2002 S 17f Dorfentwicklung in Brandenburg Herausgeber Ministerium fur Landwirtschaft Umweltschutz und Raumordnung MLUR des Landes Brandenburg 1 Auflage 2002 S 20 Bratring Band 1 S 55 Zum Beispiel in Ingrid Mittenzwei Erika Herzfeld Brandenburg Preussen 1648 1789 Das Zeitalter des Absolutismus in Text und Bild 3 Auflage Verlag der Nation Berlin 1990 diverse Stellen im Buch u a S 159 wer ohne Rucksicht auf die Kosten seinem Rang entsprechend Luxus betrieb Winfried Schich Beitrage zur Entstehung und Entwicklung der Stadt Brandenburg im Mittelalter Veroffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin Band 84 Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 1993 S 295 Winfried Schich Beitrage zur Entstehung und Entwicklung der Stadt Brandenburg im Mittelalter Veroffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin Band 84 Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 1993 S 304 Winfried Schich Beitrage zur Entstehung und Entwicklung der Stadt Brandenburg im Mittelalter Veroffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin Band 84 Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 1993 S 301 MIRAKTUELL 4 2005 1 2006 Herausgeber Bearbeitung Ministerium fur Infrastruktur und Raumordnung ISSN 1439 4715 S 35f Hermann Auer Museum und Denkmalpflege Bericht uber ein internationales Symposium Saur Verlag Munchen 1992 S 50 Dorfentwicklung in Brandenburg Herausgeber Ministerium fur Landwirtschaft Umweltschutz und Raumordnung MLUR des Landes Brandenburg 1 Auflage 2002 S 21 Treutler Gerd Christian Th Muhlenwesen Kurmark plattes Land publiziert am 23 April 2018 in Historisches Lexikon Brandenburgs URL http www brandenburgikon de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Architektur der Mark Brandenburg amp oldid 233515524