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Die Burg Brunstein ist eine abgegangene Hohenburg bei Langenholtensen im Landkreis Northeim in Niedersachsen Burg BrunsteinKupferstich von Matthaus Merian 1654 1658Kupferstich von Matthaus Merian 1654 1658Staat DeutschlandOrt LangenholtensenEntstehungszeit 14 JahrhundertBurgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand BurgstallGeographische Lage 51 44 N 10 2 O 51 725833333333 10 038888888889 225 Koordinaten 51 43 33 N 10 2 20 OHohenlage 225 m u NNBurg Brunstein Niedersachsen Die fruhere Burgstelle heute baumbestanden mit einigen alten LindenDie Burgscheune nahe der Burgstelle Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Namensherkunft 2 2 Geschichte 2 3 Beschreibung 3 Amt Brunstein 3 1 Amtmanner 3 2 Umfang 4 Siedlung Brunstein 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenBrunstein stand auf einer noch heute Burgberg genannten 225 m u NN hohen Anhohe knapp einen Kilometer ostlich des Dorfes Langenholtensen Westlich unterhalb des Burgbergs fliesst der Leimkebach der spater in die Dune mundet Geschichte BearbeitenNamensherkunft Bearbeiten In der im 18 Jahrhundert von Johann Georg Leuckfeld aufgeschriebenen Chronik Antiqvitates Blanckenburgens wird das Jahr 836 als Baujahr der Kirche in Langenholtensen und der Burg Brunstein durch den Sachsenherzog Bruno genannt Franciscus Lubecus erwahnt dagegen bereits im 16 Jahrhundert in seinen Gottinger Annalen dass Liudolf der Grunder des Stiftes Gandersheim auch die Burg Brunstein gebaut und nach seinem Vater Brun benannt habe 1 Hierzu sind allerdings keine Urkunden erhalten geblieben 2 Geschichte Bearbeiten Die etwa 50 mal 50 Meter grosse Burg stand auf dem Sporn des nach drei Seiten abfallenden Burgbergs Sie soll nach Rethmeiers Versicherung in seiner Braunschweig Luneburg schen Chronik dem Hospital fur Pilgrimme und nachmaligen Kloster Wibbrechtshausen zum Schutze errichtet worden sein 3 Als Erbgut der Brunonen kam die Burg uber Richenza von Northeim an das Herzogtum Braunschweig Luneburg 1349 wird sie anlasslich eines Aufenthalts von Herzog Ernst I als herzogliche Burg Herzog Otto der Quade verpfandete sie 1368 an die Herren von Oberg Von diesen ging der Pfandbesitz an Heinecke von Munchhausen uber 1526 musste Herzog Erich I zur Finanzierung der Kosten die ihm durch die Hildesheimer Stiftsfehde und den Bau der Erichsburg entstanden waren die Burg erneut verpfanden diesmal an das Haus Oldershausen die sie bis 1583 innehatten Herzog Julius verpfandete die Burg 1588 an Otto von Rehden Von 1617 bis 1622 kam sie an dessen Sohn Henning von Rehden Dieser nutzte die Kipper und Wipperzeit zu kriminellen Finanzgeschaften und musste schliesslich in die Spanischen Niederlande fliehen 4 Da aber dessen Gemahlin auf der Burg wohnhaft blieb und auch einen dem Kloster Northeim gehorenden Hof bewirtschaften liess mussten die Einwohner des Dorfes Langenholtensen dafur weiterhin Abgaben leisten 1627 und 1637 wurden einige Gebaude durch Einwirkung des Dreissigjahrigen Krieges beschadigt und 1694 abgerissen Mit den Steinen wurden im folgenden Jahr am Fuss des Burgberges neue Amtsgebaude errichtet Die noch verbliebenen Bauten auf dem Burgberg wurden 1764 abgerissen Aus den Steinen der Burg wurde ostlich der Burgstelle die noch heute vorhandene Burgscheune errichtet Da die durch die Anpflanzung von Linden gekennzeichnete Burgstelle durch einen 1925 begonnenen ostlich angrenzenden Steinbruch der staatlichen Forstverwaltung bedroht war empfahl der Regierungsbezirk Hildesheim im Jahr 1927 dass dieser nicht weiter betrieben werden sollte zwecks Erhalt des Platzes 5 Beschreibung Bearbeiten Die Burg Brunstein nahm ein fast quadratisches Areal von ca 80 m Seitenlange ein das auf drei Seiten durch Steilhange zusatzlich geschutzt ist Die Burgflache war mit einer Ringmauer befestigt die heute zu einem ca 1 m hohen Schuttwall zerfallen ist Ein langlicher Schutthugel im Westen deutet auf ein grosseres abgebrochenes Steingebaude hin Ein kunstlich planiertes unbefestigtes Plateau im Norden von ca 15 m Breite kommt als Standort einer Vorburg in Frage Eine weitere kunstliche Terrasse befindet sich im westlichen Steilhang Auf der unten liegenden Domane Brunstein erinnert auf einem grossen Fels eine Tafel mit dem Merian Stich und einem kurzen Text an Burg und einstigen Amtssitz Amt Brunstein BearbeitenDie Burg Brunstein war der erste Sitz des gleichnamigen Amtes Ab 1695 wurde das neue Amtshaus genutzt Amtmanner Bearbeiten Hildemar von Oberg 1368 Dietrich von Bodensen 1488 Heinecke von Munchhausen 1526 Hermann Hermen von Oldershausen 1526 vor 1537 selig genannt Hans der Altere von Oldershausen um 1537 Hans der Jungere von Oldershausen bis 1583 Statius von Wulffen bis 1586 Peter Plessing 1588 Otto von Rheden 1588 1617 Henning von Rheden Sohn des Otto von Rheden 1617 22 Anna von Rheden geb von Schulenburg Witwe des Otto von Rheden 1622 30 1634 Henrich Fischer 1631 37 Burchardt Engelbrecht 1638 50 Henning von Lutzen Lutzow 1651 58 Johannes Vogt 1659 61 Henrich Albrecht Burchtorf 1662 Christian Friedrich Tappen 1663 66 Friedrich Ernst Hundertmark 1667 86 Ernst Andreas Cnorr e 1689 1704 von Behling 1709 Friedrich Rudolf von Uslar 1721 28 August Conrad Volckmar 1729 35 von Bulow 1756 Jacobi 1764 Storre 1769 Johann Ferdinand von Uslar 1766 Conrad Heinrich von Hugo 1768 1796 Tod auf Brunstein zuvor von 1745 bis 1768 Reichshofrat in Wien Heinrich Friedrich Meyer 1799 1820 Georg Friedrich Grimsehl 1824 1840Zum 1 Juli 1840 erfolgte die Vereinigung des Amtes Brunstein mit dem Amt Northeim Umfang Bearbeiten Neben dem Dorf Langenholtensen gehorten die 6 Dorfer Denkershausen Edesheim Elvershausen Hohnstedt und Vogelbeck sowie 2 Weiler Vorwerke und ein eigenstandiger Hof zu dem Amt 6 Im 19 Jahrhundert gehorten 3018 Einwohner und 388 Hauser zu dem Amt Brunstein Wirtschaftlich bedeutend war der Anbau von Flachs der neben den Anbau von Tabak betrieben wurde Ebenso trieb man Schaf und Viehzucht und handelte mit Leinwand Garn und Holz welches auf der Leine herabgeflosst wurde nbsp Wappen der Ortschaft LangenholtensenDas Amtsgebiet zum Furstentum Gottingen gehorig grenzte im Norden an das Herzogtum Braunschweig im Osten an das Amt Westerhof im Suden an das Furstentum Grubenhagen sowie im Westen an das Amt Moringen und das Gebiet der Stadt Northeim 1840 wurde das Amt Brunstein in das neue Amt Northeim integriert 7 Im Ortswappen von Langenholtensen ist ein Rechtsstab abgebildet der auf die Gerichtsbarkeit des vormaligen Amtes Brunstein hinweisen soll Siedlung Brunstein BearbeitenDie aus dem Amtshof hervorgegangene landesherrliche Domane wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1950er Jahren in mehrere Teile aufgeteilt und an private Landwirte darunter Heimatvertriebene verkauft 8 Die Siedlung war im Umfeld des neuen Amtshauses und der Domane entstanden und hatte folgende Einwohnerentwicklung 1689 62 1818 69 2010 86Literatur BearbeitenMartin Zeiller Brunstein In Matthaus Merian Hrsg Topographia Ducatus Brunswick et Luneburg Topographia Germaniae Band 15 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1654 S 63 Volltext Wikisource Karl Behrens Brunstein In Northeimer Heimatblatter Band 1 1950 S 23 f Karl Sandfuchs Burg und Amt Brunstein In Northeimer Heimatblatter Band 40 1975 S 10 15 Gudrun Pischke Die Landesteilungen der Welfen im Mittelalter Veroffentlichungen des Instituts fur Historische Landesforschung der Universitat Gottingen Band 24 Laux Hildesheim 1987 S 145 f 151 169 171 182 Christian Kammerer Ferdinand Lufen Landkreis Northeim Teil 1 Sudlicher Teil Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Band 7 Hameln 2002 S 304 Kirstin Casemir Franziska Menzel Uwe Ohainsk Die Ortsnamen des Landkreises Northeim Niedersachsisches Ortsnamenbuch Band V zugleich Veroffentlichungen des Instituts fur Historische Landesforschung der Universitat Gottingen Band 47 Bielefeld 2006 S 70 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Brunstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Gudrun Pischke und Stefan Eismann zu Burg Brunstein in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Rekonstruktionsversuch als Zeichnung im mittelalterlichen Zustand von Wolfgang BraunEinzelnachweise Bearbeiten Franziskus Lubecus Gottinger Annalen von den Anfangen bis zum Jahr 1588 1994 Volltext in der Google Buchsuche Heinrich Bottger Die Brunonen Vorfahren und Nachkommen des Herzogs Ludolf in Sachsen 1865 Volltext in der Google Buchsuche Kaspar Friedrich Gottschalck Die Ritterburgen und Bergschlosser Deutschlands Band 4 1818 S 125 Hannoversche Chronik im Auftrage des Vereins fur Geschichte der Stadt Hannover 1907 S 355 Karl Sandfuchs Burg und Amt Brunstein in Northeimer Heimatblatter 1975 S 10ff Johann Georg Heinrich Hassel Neueste Kunde des Konigreichs Hanover des Herzogthums Braunschweig und des Herzogthums Oldenburg Landes Industrie Comptoir Weimar 1819 S 223 Christian Hermann Ebhardt Gesetze Verordnungen und Ausschreiben fur das Konigreich Hannover aus dem Zeitraume von 1813 bis 1839 Band 4 1840 S 680 Karl Sandfuchs Burg und Amt Brunstein In Northeimer Heimatblatter 1975 S 10 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Brunstein amp oldid 216377318 Amt Brunstein