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Ameisenwespen Mutillidae zahlen zur Insektenordnung der Hautflugler Hymenoptera Innerhalb dieser stehen sie in der Uberfamilie Vespoidea den Faltenwespenartigen in der Unterordnung der Taillenwespen Apocrita Weltweit wurden fur diese Familie 6000 Arten beschrieben AmeisenwespenWeibchen von Dasylabris mauraSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Hautflugler Hymenoptera Unterordnung Taillenwespen Apocrita Teilordnung Stechimmen Aculeata Uberfamilie VespoideaFamilie AmeisenwespenWissenschaftlicher NameMutillidaeLatreille 1802UnterfamilienMyrmosinae Myrmosidae Mutillinae Myrmillinae Pseudophotopsidinae Rhopalomutillinae Sphaeropthalminae TicoplinaeDer Begriff Mutillen fur Vertreter dieser Familie existiert seit Mitte des 18 Jahrhunderts Heute ubliche Trivialnamen sind auch Spinnenameisen oder Bienenameisen Allerdings sollte der letztgenannte Begriff nur fur die beiden einheimischen Vertreter der Gattung Mutilla und deren enge Verwandte verwendet werden Um klarzustellen dass es sich bei den Tieren nicht um Ameisen handelt wurde auch die Bezeichnung Bienenwespen fur einige oder auch alle Arten der Ameisenwespen vorgeschlagen Als spider wasps Spinnenwespen werden dagegen im Englischen die Wegwespen Pompilidae bezeichnet Die Tiere sind Wespen im weiteren Sinne haben jedoch nichts mit Ameisen und erst recht nichts mit Spinnen zu tun Wenige Arten parasitieren allerdings Bienen oder sind in den Nestern von Ameisen anzutreffen parasitieren dort aber nur bestimmte Ameisengaste Die Trivialnamen scheinen sich also auf das Aussehen zu beziehen eventuell auch auf den schmerzhaften Stich der flugellosen Weibchen Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Beschreibungen 2 Weitere Trivialnamen 3 Der Korperbau der Ameisenwespen 4 Aussergewohnliche Anpassungen 5 Nachahmer 6 Systematik 6 1 Mutillidae 6 1 1 Mutillinae 6 1 2 Myrmillinae 6 1 3 Myrmosinae 6 1 4 Pseudophotopsidinae 6 1 5 Sphaeropthalminae 6 1 6 Ticoplinae 7 Ameisenwespen und Menschen 7 1 Mythen 7 2 Naturheilkunde 7 3 Wirtschaftsfaktor in der Imkerei 7 4 Ameisenwespen im Dienste des Menschen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseFruhe Beschreibungen BearbeitenDie vermutlich erste schriftliche Erwahnung einer Ameisenwespe findet sich im Epos Theriaka des Nikandros aus Kolophon ca 150 v Chr Nach einer Ubersetzung von Otto Taschenberg steht dort Wohlan nun das Myrmecion das einer Ameise gleicht am Halse rot der ubrige Korper ist dunkel gefarbt uberall auf dem breiten Rucken durch Tupfel wie mit glanzenden funkelnden Punkten besetzt der schwarze Kopf erhebt sich wenig uber den Hals Es verursacht die gleichen Schmerzen wie das vorher genannte Geziefer Linnaeus teilte 1758 alle flugellosen Stechimmen Aculeata in die Gattungen Formica Ameisen und Mutilla von lateinisch mutilus verstummelt gestutzt Offenbar war ihm damals noch nicht bekannt dass die Mannchen der Ameisenwespen fast ausnahmslos geflugelt sind Seine erste Beschreibung zur Gattung Mutilla begann mit Alae nullae in omni sexu ohne Flugel in allen Geschlechtern Eine Korrektur erfolgte erst 1767 ohne weitere Festlegung Alae nullae in plerique meist ohne Flugel Die ersten erstaunlich guten Beobachtungen zur Biologie der Bienenameisen lieferte Johann Ludwig Christ 1791 Er beobachtete die Art Mutilla europaea in kunstlichen Hummelnestern und vermutete eine bruderliche Einigkeit zwischen den Individuen beider Arten Diese Vorstellung muss heute jedoch korrigiert werden Als Latreille 1802 Familien in die Systematik einfuhrte fasste er unter Mutillidae alle Mutillen Ameisenwespen und die damals noch artenarmen Scolien Dolchwespen zusammen Weitere Trivialnamen BearbeitenEinige der weiteren deutschen Trivialnamen fur die Ameisenwespen sind wahrscheinlich durch Imker eingefuhrt worden da Vertreter der Gattung Mutilla bis etwa 1935 als Schadlinge der Honigbiene bekannt waren Naheres dazu siehe Bienenameisen Viele dieser Namen sind allerdings heute nicht mehr oder kaum noch in Gebrauch Kahlwespen Singameisen Kreuzameisen Trugameisen Bienenwolfe dieser Begriff bezeichnet heute ausschliesslich Grabwespen der Gattung Philanthus Ameisenspinnen Schmarotzerameisen oder Samtameisen Der letzte Begriff ist eine Ubersetzung des gebrauchlichsten und sehr zutreffenden englischen Trivialnamens velvet ant Im Ungarischen finden sich haufig Bezeichnungen aus Zusammensetzungen der Begriffe Wespe darazsak Ameise hangyak und Spinne pok pokhangyak hangyapokok pokdaraszak und hangyadarazsak Die Wortherkunft des russischen Namens nemka die Deutsche ist dagegen weitgehend unklar Vollkommen im Sinne von Linnaeus sind die englischen franzosischen und spanischen Trivialnamen mutillid wasps mutilles und mutilidos Ausserhalb Europas finden sich weitere interessante volkstumliche Bezeichnungen fur Vertreter der Ameisenwespen die sich meist auf den ausserst schmerzhaften Stich der Weibchen beziehen Dabei ist allerdings die texanische Bezeichnung cow killer fur die Art Dasymutilla occidentalis masslos ubertrieben Gleiches gilt auch fur mule killer Fur das Peru des 19 Jahrhunderts wird Johann Jakob von Tschudi mit dem Quechua Namen sisi huakan nahui zitiert 1 In Brasilien finden sich viele Trivialnamen die sich ebenfalls auf den schmerzhaften Stich beziehen aber auch auf die auffallige Farbung oder die Lauterzeugung Stridulation Einen Hinweis auf das extrem harte Aussenskelett Exoskelett gibt der portugiesische Name Formiga Ferro Eisenameise Das scheinbar orientierungslose Herumlaufen bei der Wirtssuche fuhrte sicher zu der Bezeichnung Formiga Cera Blinde Ameise Der besonders in Brasilien ausgepragte Glaube an besondere Krafte die den Tieren zugeschrieben werden kommt in Firmiga Feiticeira Zauberameise zum Ausdruck Der Korperbau der Ameisenwespen BearbeitenDie Weibchen der Familie sind durchweg ungeflugelt Sie lassen sich von fast allen anderen flugellosen Taillenwespen dadurch unterscheiden dass sie meist langliche Gruben seitlich am Gaster besitzen die mit feinen flachen Borsten ausgestattet sind so genannte felt lines Diese sind der Ausgang exokriner Drusen bisher unbekannter Funktion Sie finden sich ausserdem noch bei einigen Arten der Familie Bradynobaenidae Unter den Ameisenwespen haben lediglich die Arten der Unterfamilien Myrmosinae Ticopline und Rhopalomutillinae keine felt lines Die vier Segmente des Mesosomas der weiblichen Ameisenwespen sind ohne jede Naht zu einer festen Box zusammengewachsen die ausserdem ein sehr hartes Aussenskelett Exoskelett hat Auch die Mannchen besitzen oft felt lines Aussergewohnliche Anpassungen Bearbeiten nbsp Mannliche Dasymutilla gloriosa nbsp Weibliche Dasymutilla gloriosaEinige wenige Arten der Ameisenwespen sind im Verhaltnis zu ihrer Verwandtschaft ungewohnlich gefarbt oder geformt Sie ahmen entweder andere Hautflugler nach die im entsprechenden Lebensraum noch wehrhafter sind oder sie tarnen sich Das Weibchen der im Sudwesten der Vereinigten Staaten vorkommenden Dasymutilla gloriosa thistle down velvet ant ahmt den Samen des Kreosotbusch Larrea tridentata nach besonders wenn sie sich bei Gefahr zusammenrollt Dazu sind ihre Borsten vollkommen weiss gefarbt und in der Mitte auffallend lang Bei entsprechender Windstarke wird das Tier ebenso wie sein Vorbild durch die Wuste gerollt Auf diese Art und Weise kann sich das ungeflugelte Weibchen energiesparend uber grosse Entfernungen verbreiten Die mittelamerikanische Pappognatha myrmiciformis Cameron ahmt Rossameisen Camponotus erfolgreich nach Die im sudlichen Afrika beheimatete Stenomutilla eurydice Peringuey sieht einer anderen Wespe sehr ahnlich wahrend andere Stenomutilla Arten ganz normal aussehen Nachahmer BearbeitenZahlreiche Tierarten ahmen die Gestalt von Ameisenwespen nach Mimikry und profitieren so von deren Wehrhaftigkeit Beispiele Die asiatische Springspinne der Gattung Orsima ahmt in Form und Farbe eine Ameisenwespe nach allerdings verkehrt herum Dabei wird der Kopf durch den mit einer Taille abgegrenzten hinteren Teil des Spinnenhinterleibs nachgebildet Die Spinnwarzen ganz am Ende der Spinne formen Fuhler und Mundwerkzeuge des Vorbilds Die Spinne ahmt selbst in ihren Bewegungen eine nach Wirten suchende Ameisenwespe nach Sie bewegt dazu auch entsprechend ihre Spinnwarzen 2 Nachahmer finden sich auch bei anderen Springspinnen sowie bei einigen tagaktiven Arten der ublicherweise nachtaktiven Sackspinnen und Plattbauchspinnen Die Larve der in Florida vorkommenden Ameisenjungfer Brachynemurus nebulosus also ein so genannter Ameisenlowe ahmt in Farbung und Verhalten einige der dort haufig vorkommenden Ameisenwespen der Gattung Dasymutilla nach Viele Kafer insbesondere aus der Familie Buntkafer aber auch manche Rotdeckenkafer und Kurzflugler besitzen ein den Ameisenwespen sehr ahnliches Farbmuster Systematik BearbeitenZur Familie der Ameisenwespen zahlen weltweit etwa 4300 bisher beschriebene Arten aus 210 Gattungen 3 In Europa sind 155 Arten beheimatet die sich auf 29 Gattungen und 6 Unterfamilien verteilen 4 In Deutschland kommen 9 Arten vor Der Grossteil der Ameisenwespenarten lebt in den Tropen und Subtropen Die Vertreter der beiden Unterfamilien Sphaeropthalminae und Mutillinae sind die artenreichsten und weltweit verbreitet Alle Arten der Neuen Welt gehoren ausschliesslich zu einer dieser beiden Unterfamilien Aufgrund der grossen Unterschiede im Aussehen Geschlechtsdimorphismus tragen Mannchen und Weibchen vieler Arten getrennte wissenschaftliche Artnamen bis ein zweifelsfreier Nachweis der Zusammengehorigkeit gelingt Die folgende Ubersicht listet die in Europa vertretenen Arten 4 Mutillidae Bearbeiten Mutillinae Bearbeiten Artiotilla biguttata Costa 1858 Ctenotilla caeca Radoszkowski 1880 Dasymutilla occidentalis Linnaeus 1758 Dentilla cretica Nonveiller 1972 Dentilla curtiventris Andre 1901 Dentilla erronea Andre 1902 Ephutomma coronata Lelej 1976 Ephutomma montarcense Mercet in Giner 1944 Macromyrme sinuata Olivier 1811 Mutilla europaea Linnaeus 1758 Mutilla marginata Baer 1848 Mutilla quinquemaculata Cyrillo 1787 Nemka viduata Pallas 1773 Neotrogaspidia hammeri Suarez 1959 Physetopoda cingulata Costa 1858 Physetopoda daghestanica Radoszkowski 1885 Physetopoda fusculina Invrea 1955 Physetopoda halensis Fabricius 1787 Physetopoda ligustica Invrea 1951 Physetopoda lucasii Smith 1855 Physetopoda mendizabali Suarez 1956 Physetopoda punctata Latreille 1792 Physetopoda pusilla Klug 1835 Physetopoda rufosquamulata Andre 1903 Physetopoda scutellaris Latreille 1792 Physetopoda sericeiceps Andre 1901 Physetopoda similis Lelej 1984 Physetopoda trioma Invrea 1955 Physetopoda turgajensis Lelej 1984 Ronisia barbara Linnaeus 1758 Ronisia barbarula Petersen 1988 Ronisia brutia brutia Petagna 1787 Ronisia brutia minoensis Nonveiller 1972 Ronisia brutia valca Petersen 1988 Ronisia brutia Petagna 1787 Ronisia ghilianii Spinola 1843 Ronisia marocana Olivier 1811 Skorikovia pliginskiji Lelej 1984 Smicromyrme agusii Costa 1884 Smicromyrme ausonia Invrea 1950 Smicromyrme balianii Invrea 1932 Smicromyrme borceai Nagy 1968 Smicromyrme castrensis Invrea 1954 Smicromyrme ceballosi Suarez 1959 Smicromyrme coracina Lelej 1985 Smicromyrme cristinae Lo Cascio 2000 Smicromyrme esterina Pagliano 1983 Smicromyrme fasciaticollis Spinola 1843 Smicromyrme ferdinandi Invrea 1952 Smicromyrme inerma Schwartz 1984 Smicromyrme ingauna Invrea 1958 Smicromyrme lampedusia Invrea 1957 Smicromyrme matritensis Mercet 1905 Smicromyrme mauromoustakisi Invrea 1940 Smicromyrme melanolepis Costa 1884 Smicromyrme merceti Andre 1903 Smicromyrme metanotalis Andre 1902 Smicromyrme novaki Invrea 1954 Smicromyrme nuptura Mercet 1905 Smicromyrme opistomelas Invrea 1950 Smicromyrme partita Klug 1835 Smicromyrme perisii Sichel amp Radoszkowski 1870 Smicromyrme plantouriana Schwartz 1986 Smicromyrme pouzdranensis Hoffer 1936 Smicromyrme pseudoorientalis Nonveiller 1979 Smicromyrme pulawskii Suarez 1975 Smicromyrme riparia Nagy 1966 Smicromyrme ruficollis Fabricius 1793 Smicromyrme rufipes Fabricius 1787 Smicromyrme schwarzi Suarez 1975 Smicromyrme serta Radoszkowski 1885 Smicromyrme sicana De Stefani 1887 Smicromyrme stepposa Lelej 1984 Smicromyrme suberrata Invrea 1957 Smicromyrme sulcisia Invrea 1955 Smicromyrme terricola Nagy 1972 Smicromyrme triangularis Radoszkowski 1865 Smicromyrme trinotata Costa 1858 Smicromyrme tristis Lelej 1984 Smicromyrme tumidula Nagy 1972 Smicromyrme turanica F Morawitz 1893 Smicromyrme verhoeffi Suarez 1959 Smicromyrme viktorovi Lelej 1984 Smicromyrme vladani Nonveiller 1972 Trogaspidia catanensis Rossi 1794 Tropidotilla cypriadis Invrea 1940 Tropidotilla litoralis Petagna 1787 Tropidotilla sareptana Andre 1901 Tropidotilla vulnericeps Costa 1860 Myrmillinae Bearbeiten Blakeius bipunctatus Latreille 1792 Blakeius chiesii Spinola 1838 Blakeius invreai Suarez 1958 Blakeius leopoldinus Invrea 1955 Blakeius ortisi Suarez 1954 Liomutilla canariensis Andre 1907 Myrmilla anopla Skorikov 1927 Myrmilla calva Villers 1789 Myrmilla caucasica Kolenati 1846 Myrmilla corniculata Sichel amp Radoszkowski 1869 Myrmilla corniculatina Skorikov 1927 Myrmilla erythrocephala Latreille 1792 Myrmilla labecua Nagy 1968 Myrmilla lezginica Radoszkowski 1885 Myrmilla macrura Nagy 1968 Myrmilla mutica Andre 1903 Myrmilla capitata Lucas 1849 Myrmilla glabrata Fabricius 1775 Myrmilla mavromoustakisi Hammer 1950 Myrmilla skorikovi Lelej 1985 Myrmilla troodosica Hammer 1950 Myrmilla vutshetitshi Skorikov 1927 Platymyrmilla quinquefasciata Olivier 1811 Sigilla dorsata Fabricius 1798 Myrmosinae Bearbeiten Krombeinella aterrima Suarez 1959 Krombeinella baetica Suarez 1981 Krombeinella beaumonti Invrea 1952 Krombeinella longicollis Tournier 1889 Krombeinella nigriceps S Saunders 1850 Krombeinella obscuripes Tournier 1889 Krombeinella spinolae Lepeletier 1845 Krombeinella thoracica Fabricius 1793 Krombeinella thracia Suarez 1963 Krombeinella wolfi Invrea 1963 Myrmosa atra Panzer 1801 Myrmosa moesica Suarez 1981 Paramyrmosa brunnipes Lepeletier 1845 Paramyrmosa hispanica Suarez 1980 Pseudomyrmosa minuta F Morawitz 1894 Pseudophotopsidinae Bearbeiten Pseudophotopsis armeniaca Skorikov 1935 Pseudophotopsis caucasica Radoszkowski 1885 Pseudophotopsis obliterata Smith 1855 Pseudophotopsis syriaca Andre 1900 Sphaeropthalminae Bearbeiten Cystomutilla ruficeps Smith 1855 Dasylabris adversa Skorikov 1935 Dasylabris angelae Suarez 1959 Dasylabris atrata Linnaeus 1767 Dasylabris biblica Invrea 1950 Dasylabris bicolor Pallas 1771 Dasylabris canariensis Suarez 1970 Dasylabris egregia Klug 1835 Dasylabris iberica Giner 1942 Dasylabris lugubris Fabricius 1804 Dasylabris manderstiernii Radoszkowski 1865 Dasylabris maura Linnaeus 1758 Dasylabris miogramma Skorikov 1935 Dasylabris regalis Fabricius 1793 Dasylabris scutila Skorikov 1935 Stenomutilla argentata Villers 1789 Stenomutilla bicornuta Nonveiller 1994 Stenomutilla bizonata Smith 1856 Stenomutilla collaris Fabricius 1787 Stenomutilla hottentotta Fabricius 1804 Ticoplinae Bearbeiten Nanomutilla nada Argaman 1988 Nanomutilla vaucheri Tournier 1895 Smicromyrmilla ariasi Andre 1896 Smicromyrmilla miranda Nonveiller amp Gros 1996Ameisenwespen und Menschen BearbeitenMythen Bearbeiten Dort wo Ameisenwespen haufig angetroffen werden tauchen sie auch haufig in Mythen auf In wenigen Fallen gibt es eine negative Bedeutung So werden beispielsweise auf Sardinien die valgia mit grossem Ungluck in Verbindung gebracht Die Cherokee nennen die Tiere da sun tali atasun ski stechende Ameise manchmal aber auch nun yunu wi Steingekleideter Steinmann Letzteres geschieht in Anlehnung an ein mythisches Monster aus ihrer Glaubenswelt und in Verbindung mit der extremen Harte des Aussenskeletts Exoskelett der weiblichen Ameisenwespen Haufig bedeuten Ameisenwespen Gluck so z B bei den Bewohnern der Maputo Bucht die dort so genannten choura choura In Brasilien gibt es vielfaltige Formen von Liebeszauber mit den Weibchen der Tiere Sie werden von Mannern lebend oder tot in Schachteln getragen oder vergraben Unter Umstanden werden sie vorher mit dem Urin oder mit Haaren einer angebeteten Frau gefuttert oft in Verbindung mit Honig den die Ameisenwespen sehr gern annehmen Das geht zuweilen so weit dass sich Frauen vor der Beruhrung mit weiblichen Ameisenwespen furchten Sie glauben dass sie in psychische Abhangigkeit zu einem Mann geraten konnten der das Insekt anschliessend fangt Naturheilkunde Bearbeiten In Lahore und in Teilen Indiens wird die dort vorkommende Mutilla antiguensis von lokalen Heilern gegen Schlangenbisse und Pferdekoliken eingesetzt Aus Salesopolis im Bundesstaat Sao Paulo wird berichtet dass mit Asche von Ameisenwespen versetzter Wein gegen hartnackige Kopfschmerzen helfen soll Wirtschaftsfaktor in der Imkerei Bearbeiten Zwischen 1870 und 1935 wird von Fallen berichtet in denen Ameisenwespen bedeutende Schaden in der Imkerei angerichtet haben In Europa betraf das Befalle durch Vertreter der Gattung Mutilla in gebirgigen Gegenden in Bohmen Karnten Niederosterreich und in den Sudeten Aus Illinois und Texas sind Verluste durch Dasymutilla occidentalis bekannt Die Schilderungen vieler Imker sind voller Anthropomorphismen z B Tod durch Erwurgen Es konnte allerdings durch R Jordan 1935 fur Mutilla europaea nachgewiesen werden dass sich diese Art in Ermanglung ihrer Hauptwirte Hummeln tatsachlich vollstandig in den Waben von Honigbienen entwickeln kann Weshalb es seit dieser Zeit zu keinen weiteren Beobachtungen dieser Art kam ist unbekannt Es kann vermutet werden dass entweder keine Massenvermehrungen der entsprechenden Ameisenwespen mehr vorkommen oder dass die moderne Bienenhaltung ein Eindringen der flugellosen Weibchen verhindert Ameisenwespen im Dienste des Menschen Bearbeiten In den Jahren 1914 1929 wurden drei Ameisenwespenarten Crestomutilla auxiliaris und glossinae Smicromyrme benefactrix entdeckt welche die Tonnchenpuppen der die Schlafkrankheit ubertragenden Tsetsefliege Glossina morsitans parasitieren Erhebliche Lucken im Wissen um die Biologie der Tiere verhinderten jedoch bisher den Einsatz der Tiere zur biologischen Schadlingsbekampfung Ein weiteres Problem ist die geringe Reproduktionsrate der Ameisenwespen Vorteilhaft waren dagegen die gegenuber anderen Parasitoiden hohere Trockenresistenz und der grossere Aktionsradius Literatur BearbeitenD Brothers u a Associations of mutillid wasps Hymenoptera Mutillidae with eusocial insects In Insectes Sociaux 47 2000 S 201 211 ISSN 0020 1812 PDF 0 1 MB G Tschuch Ameisenwespen in ethologischer und angewandter Entomologie Hymenoptera Vespoidea Mutillidae In Entomologia Generalis 25 1 2000 S 67 74 ISSN 0171 8177 G Tschuch Abwehrsignale bei Insekten am Beispiel der Mutillidae Hymenoptera Habilitation Martin Luther Universitat Halle Wittenberg 2000 PDF 1 2 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mutillidae Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten In der Habilitation von Gunther Tschuch Martin Luther Universitat Halle Wittenberg 2000 PDF 98 kB wird unter Berufung auf G A Baer Note sur le venin de divers Arthropodes du Perou Bulletin de la Societe Entomologique de France 9 180 181 1901 die Bedeutung Ameisen die einen zum Schreien bringen angegeben jedoch bilden die Worter auf Quechua keinen sinnvollen Zusammenhang sisi heisst Ameise waqan er sie es weint und nawi Auge Im Quechua ist wie im Deutschen bei Komposita das Morphem am Ende das Grundwort Determinatum die davor stehenden Bestimmungsworter Determinantia So heisst etwa sisi nawi Ameisenauge R Preston Mafham K Preston Mafham The encyclopedia of land invertebrate behaviour Blandford London 1993 ISBN 0 7137 2196 0 A P Aguiar u a Order Hymenoptera Linnaeus 1758 In Z Q Zhang Hrsg Animal biodiversity An outline of higher level classification and survey of taxonomic richness In Zootaxa 3703 1 2013 S 1 82 a b Mutillidae bei Fauna Europaea Abgerufen am 27 Mai 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ameisenwespen amp oldid 236074264