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Der Kreosotbusch Larrea tridentata im Englischen auch als Chaparral oder Greasewood im Spanischen als Gobernadora oder Hediondilla bekannt ist eine Pflanzenart aus der Familie der Jochblattgewachse Zygophyllaceae Diese nordamerikanische Art wachst in den trockenen ariden Regionen der sudwestlichen Vereinigten Staaten und Mexikos KreosotbuschKreosotbusch Larrea tridentata SystematikRosidenEurosiden IOrdnung Jochblattartige Zygophyllales Familie Jochblattgewachse Zygophyllaceae Gattung LarreaArt KreosotbuschWissenschaftlicher NameLarrea tridentata DC Coville Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Beschreibung 3 Taxonomie 4 Verbreitung 5 Okosysteme und Assoziationen 6 Umweltfaktoren und Standort 7 Vermehrung und Wurzelsystem 8 Volksmedizinische Verwendung 9 Sonstiges 10 Einzelnachweise 11 WeblinksEtymologie BearbeitenDie Gattung Larrea die den Kreosotbusch mit einschliesst wurde nach dem spanischen Geistlichen Juan Antonio Perez Hernandez de Larrea 1730 1803 Bischof von Valladolid und Patron der Naturwissenschaften benannt Die von Augustin Pyrame de Candolle verliehene Artbezeichnung tridentata stammt vom lateinischen tri drei und dens Zahn und verweist auf die nur schwer als dreigezahnt zu erkennenden Bluten und Staubblattschuppen Der Name Kreosotbusch ruhrt vom Kreosotgeruch der die gesamte Pflanze umgibt Beschreibung BearbeitenDer Kreosotbusch ist ein immergruner und dornloser Strauch der gewohnlich 1 bis 3 manchmal bis zu 4 Meter Hohe erreicht 1 Seine Stamme wachsen meist aufrecht mit zahlreichen Verzweigungen konnen aber auch in Bodennahe treiben Sie sind anfangs rotlich gefarbt werden aber mit der Zeit grau Die Nodien sind dunkler gefarbt und verdickt Die kurz gestielten gegenstandigen Laubblatter sind zweizahlig es ist nur ein Paar sitzende und verwachsene Fiederblattchen vorhanden Die dicklichen ledrigen und fleischigen eiformigen bis elliptischen oder lanzettlichen Fiederblattchen werden zwischen 7 und 18 Millimeter lang und zwischen 4 und 8 5 Millimeter breit Sie besitzen einen ganzen Rand eine rundspitzige bis spitze oder bespitzte Blattspitze sind harzhaltig und riechen stark nach Kreosot Es sind kleine Nebenblatter vorhanden Die zwittrigen und gestielten Bluten gehen aus alleinstehenden Achselknospen 2 hervor sie sind radiarsymmetrisch propellerartig verdreht funfzahlig und konnen eine Grosse bis zu 25 Millimeter erreichen Die funf eiformigen behaarten Kelchblatter sind frei Die funf Kronblatter sind gelb mit kurzem Nagel Es sind zwei Kreise mit je funf Staubblattern vorhanden Die Staubfaden haben am Grund grossere gezahnte Schuppen Anhangsel Der behaarte kurz gestielte Fruchtknoten ist oberstandig Der 4 bis 6 mm lange konische Griffel ist auch noch an der jungen Frucht erhalten nbsp Fruchte des Kreosotbusches nbsp SpaltfruchteDie kurzstengelige funfteilige samige Spaltfrucht ist kugelformig mit einem Durchmesser von 4 5 5 5 Millimeter sie tragt eine lange und weiss silbrige Behaarung 3 Die Chromosomenzahl betragt 2n 26 52 oder 78 4 Taxonomie BearbeitenLarrea tridentata ist die anerkannte wissenschaftliche Bezeichnung des Kreosotbuschs Infrataxa sind nicht vorhanden 5 es existieren aber irrefuhrenderweise mehrere Synonym bzw Varietatsbezeichnungen Die nachstverwandte Art ist Larrea divaricata die in Sudamerika Argentinien beheimatet ist Die Gattung Larrea enthalt ferner die Arten Larrea ameghinoi Larrea cuneifolia und Larrea nitida Verbreitung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet des Kreosotbuschs ist bis auf den Norden Nevadas nahezu identisch mit der geologischen Basin and Range Province Er findet sich auf US amerikanischer Seite in den Bundesstaaten Arizona Kalifornien Nevada New Mexico und Texas auf mexikanischer Seite in den Bundesstaaten Aguascalientes Baja California Norte Baja California Sur Chihuahua Coahuila Durango Guanajuato Hidalgo Nuevo Leon Queretaro San Luis Potosi Sonora Tamaulipas und Zacatecas reicht also bis kurz vor Mexiko Stadt Okosysteme und Assoziationen BearbeitenDie Kreosotbuschgemeinschaft ist eine charakteristische Pflanzengesellschaft in der Sonora Wuste Aber auch in der Mojave Wuste und in der Chihuahua Wuste stellt der Kreosotbusch die dominante bzw kodominante Pflanzenart Folglich ist er in folgenden Okosystemen von grosser Bedeutung im Wustenstrauch Okosystem im texanischen Savannenokosystem im Strauchsteppenokosystem des US amerikanischen Sudwestens und im Okosystem der WustengrunlandgebieteFerner geht der Kreosotbusch folgende Pflanzenassoziationen ein nach A W Kuchler mit Ambrosia dumosa in der Mohave Wuste mit Ambrosia deltoidea in der Sonora Wuste und mit Flourensia cernua nbsp Kreosotbusch Larrea tridentata Umweltfaktoren und Standort BearbeitenDer Kreosotbusch ist eine Durre tolerierende Pflanze jahrliche Niederschlagsmenge 100 bis 300 Millimeter selbst bei einem negativen Wasserpotential von 50 Bar ist er noch voll funktionstuchtig und kann sogar noch bis 120 Bar uberleben Daruber hinaus ist er recht hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt 5 C im Winter und 47 C im Sommer 6 Er gedeiht auf Schwemmkegeln auf sanften Hangen in Talboden auf Sanddunen und in Arroyos 7 Normalerweise steigt er nicht hoher als 1500 Meter in den San Gabriel Mountains wurde er jedoch ausnahmsweise auf uber 1700 Meter angetroffen Maximalhohe 2004 Meter Das Bodensubstrat ist gut durchluftet kann kalkhaltig sandig oder alluvialen Ursprungs sein und wird oft von einem verfestigten Caliche Horizont aus Kalziumkarbonat unterlagert 8 Vermehrung und Wurzelsystem BearbeitenNeben der sexuellen Vermehrung durch Samen kann sich der Strauch auch vegetativ uber ausknospende erdbedeckte Zweige oder Seitenwurzeln fortpflanzen Das Wurzelsystem des Kreosotbuschs besteht aus einer bis zu 80 Zentimeter langen Pfahlwurzel und bis zu 3 Meter langen Seitenwurzeln Letztere durchziehen den umgebenden Boden so effektiv dass die Pflanze in der Lage zu sein scheint jeden Wassertropfen in der naheren Umgebung aufzusaugen Keine andere Pflanze kann in der Nahe uberleben Selbst die eigenen Samlinge verlieren den Kampf um das Wasser was die sexuelle Vermehrung schwierig macht Deshalb lost die Pflanze ihr Vermehrungsproblem durch die Bildung neuer Stamme aus den umgebenden Seitenwurzeln anstatt den Boden in der Nahe mit Samen zu kolonisieren Wenn sich der Busch ausbreitet sterben die inneren Stamme ab Das hat zur Folge dass sich der Kreosotbusch zu einem immer grosseren Ring ausdehnt und immer weiter wachst 9 nbsp Der Kreosotbuschring King CloneDer Kreosotbusch kann so ein durchschnittliches Alter von 625 bis 1250 Jahren erreichen Ein solcher Klon Ring wird auf 11 700 Jahre geschatzt der King Clone im Lucerne Valley in der Mojavewuste Kaliforniens 10 Volksmedizinische Verwendung BearbeitenBereits die Indianer des amerikanischen Sudwestens hatten verschiedene Verwendungszwecke fur das Kraut des Kreosotbusches sie benutzten es z B als Sonnenschutzmittel und bei Blutvergiftung und Lebererkrankung In der Naturheilkunde findet es sich als Chaparral in Krautertees und wird volksmedizinisch beispielsweise in der Rheumatherapie bei Harnrohrenentzundung Magenbeschwerden Hamorrhoiden Diabetes Bluthochdruck und Bronchitis sowie zur Kraftigung der Gebarmutter zur Verbesserung der Empfangnis verwendet Eine Wirksamkeit ist fur keines der Anwendungsgebiete belegt 11 Untersuchungen haben eine stark oxidationshemmende Wirkung bestatigt die auf den Gehalt an Nordihydroguajaretsaure Abkurzung NDGA englisch Nordihydroguaiaretic acid in den Blattern des Kreosotstrauches zuruckzufuhren ist NDGA wirkt weiterhin analgetisch enzymhemmend antidiabetisch und antitumoral Wegen der antitumoralen Wirkung der NDGA wurden Kreosotbuschzubereitungen zeitweise als Krebstherapeutika angesehen 11 Nachdem die Anwendung von Kreosotbuschzubereitungen in Verbindung mit Leber und Nierenschaden gebracht wurde 12 13 wurde die Verwendung von NDGA als Lebensmittelzusatzstoff Antioxidans in vielen Landern stark eingeschrankt Sonstiges Bearbeiten nbsp Von Asphondylia aurinila verursachter Gallapfel Die parasitare Mucke Asphondylia aurinila fuhrt beim Kreosotbusch zur Bildung von grosseren Pflanzengallen Der Kreosotbusch ist sehr empfindlich gegenuber Feuer Einzelnachweise Bearbeiten Philip A Munz David D Keck A California flora Berkeley amp Los Angeles University of California Press 1959 1104 S Thomas H Kearney Robert H Peebles John Thomas Howell Elizabeth McClintock Arizona flora 2nd Edition Berkeley CA University of California Press 1960 1085 S Janice C Beatley Effects of rainfall and temperature on the distribution and behavior of Larrea tridentata creosote bush in the Mojave Desert of Nevada In Ecology 55 1974 245 261 Larrea tridentata bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis James C Hickman The Jepson manual Higher plants of California Berkeley CA University of California Press 1993 1400 S Thomas L Ackerman Sam A Bamberg Phenological studies in the Mojave Desert at Rock Valley Nevada Test Site In Helmut Lieth Phenology and seasonality modeling New York Springer Verlag 1974 215 226 Ecological studies Analysis and synthesis Volume 8 Tony L Burgess David K Northington Desert vegetation in the Guadalupe Mountains region In Roland H Wauer David H Riskind Transactions of the symposium on the biological resources of the Chihuahuan Desert region United States and Mexico 17 18 October 1974 Alpine TX Transactions and Proceedings Series No 3 Washington DC U S Department of the Interior National Park Service 229 242 David E Brown Chihuahuan desertscrub In Biotic communities of the American Southwest United States and Mexico Desert Plants 4 1 4 1982 169 179 Geoffrey A Levin How plants survive in the desert In Environment Southwest 1988 Summer 20 25 Frank C Vasek Creosote bush long lived clones in the Mojave Desert In American Journal of Botany 67 2 1980 246 255 a b Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis Drogen L Z Springer 1998 S 45 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche E Teuscher Biogene 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