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Altengottern ist ein Ortsteil der Landgemeinde Unstrut Hainich im Unstrut Hainich Kreis in Thuringen AltengotternLandgemeinde Unstrut HainichKoordinaten 51 10 N 10 35 O 51 164166666667 10 583055555556 175 Koordinaten 51 9 51 N 10 34 59 OHohe 175 m u NHNFlache 18 33 km Einwohner 1017 31 Dez 2017 Bevolkerungsdichte 55 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2019Postleitzahl 99991Vorwahl 036022Ortsplan von AltengotternSchloss Altengottern 2021 Schloss Altengottern um 1860 Sammlung Alexander DunckerTrinitatiskircheWigbertikirche Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Politik 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Verkehr 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Sonstiges 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Dorf Altengottern liegt entlang der Unstrut zwischen Muhlhausen und Bad Langensalza Die Gemarkung von Altengottern erstreckt sich nordlich der Unstrut bis an die alte Heerstrasse zwischen Bollstedt und Bothenheilingen Dabei ragt der Hohenrucken Roter Berg markant aus der Landschaft Geschichte BearbeitenAltengottern war bereits eine Siedlung der Hermunduren die in ursprunglich versumpfter Niederung der Unstrut entstanden ist Der Ort entwickelte sich aus zwei Siedlungskernen heute als Ober und Unterdorf bezeichnet Bislang wurde 997 als das Jahr der ersten urkundlichen Erwahnung des Ortes als Aldengudeno angenommen Neuere Untersuchungen zur Ersterwahnung des Ortes weisen die Datierung 802 817 nach 1 Es wird angenommen dass sich in Altengottern auch ein Konigshof von Kaiser Heinrich II befand denn seine Anwesenheit im Ort wurde 1017 beurkundet Auch eine Wasserburg stand wohl zu dieser Zeit schon an der Unstrut unmittelbar an der Stelle des spateren Rittergutes im westlichen Ortsteil um die Strasse uber den Fluss zu sichern Ab 1155 wird Ekkehardt von Gottern in Urkunden erwahnt der wohl als Lehnsmann seinen Sitz in der Wasserburg hatte 1180 bis 1316 werden die Herren von Gottern als Besitzer der Burg genannt Ab 1440 waren es die Herren von Hagen 1632 heiratete Rudolph Levin Marschall von Herrengosserstedt die Erbin Anna Gertrud von Hagen 1641 wurden Dorf und Burg Altengottern Opfer des Dreissigjahrigen Krieges Die Marschalls wurden wie die anderen uberlebenden Ortsbewohner vertrieben 1650 begannen der Wiederaufbau und die Wiederbesiedlung Die Bauern wurden mit genugend Eigenbesitz ausgestattet so dass bald wieder einiger Wohlstand im Dorf herrschte Der Mittelteil des Schlosses und die von den Sohnen des Rudolf Levin gestifteten Kirchen St Trinitatis im Oberdorf anstelle der Vorgangerkirche St Martin und St Wigberti im Unterdorf stammen aus der bis 1700 dauernden Wiederaufbauzeit Einheimische Baumeister und Kunstler wurden dazu herangezogen Um 1790 teilten sich zwei Bruder Marschall den Gutsbesitz auf 1824 liess Carl Friedrich Adolf von Marschall den klassizistischen Fachwerkbau des Gutshauses auf Rittergut II erbauen 1820 bis 1824 wurde der Nordflugel des alten Schlosses im romanischen Stil erneuert Der kleine Park wurde neu gestaltet die Bibliothek erganzt 1903 erfolgten Anbauten an das Schloss Die Kellergewolbe im Schloss stammen sicher noch aus der Zeit der Wasserburg 2 Die Nahe zum Fluss Unstrut war fur den Ort mit verheerenden Uberschwemmungen verbunden Schon 1670 veranlasste Rudolf Levin von Marschall den Bau eines ersten Schutzdammes Vom 22 zum 23 Februar 1799 ist ein verheerendes Hochwasser der Unstrut uberliefert welches in Folge von Eisversetzungen auftrat und grosse Schaden im Ort verursachte Eine Hochwassermarke an der Dorfkirche zeugt von dem Ereignis 3 Unter dem Freiherrn Wolf Marschall von Altengottern als preussischem Landrat erfolgte Ende des 19 Jahrhunderts die Regulierung der Unstrut Altengottern gehorte bis 1815 zum kursachsischen Amt Langensalza und nach seiner Abtretung an Preussen von 1816 bis 1944 zum Landkreis Langensalza in der Provinz Sachsen Ab Juli 1945 gehorte Altengottern zur sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 zur DDR 4 Nach Ablosung der amerikanischen Besatzung durch die Rote Armee wurde die Familie Marschall aus dem Schloss verwiesen wohnte dann verstreut im Dorf und wurde am 22 Dezember 1945 auch von dort vertrieben unter Androhung der Einweisung in ein Speziallager des NKWD Die gesamte Inneneinrichtung des Schlosses wurde entfernt die wertvolle Bibliothek vernichtet die meisten Mobel und Bilder zerstort Das Schloss wird heute als heilpadagogisches Kinder und Jugendheim genutzt Das Gutshaus II wurde zur Grundschule und wurde im Jahr 2007 abgebrochen Nach 1990 kehrte mit dem Land und Forstwirt Wolf Freiherr Marschall von Altengottern 1962 2013 Mitglied des Kreistages Prases der Synode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Muhlhausen die Familie Marschall nach Altengottern zuruck und betrieb dort wieder Landwirtschaft Seit 1993 gehorte Altengottern zur Verwaltungsgemeinschaft Unstrut Hainich deren Mitgliedsgemeinden sich zum 1 Januar 2019 bis auf Schonstedt zur Landgemeinde Unstrut Hainich zusammenschlossen 5 Politik BearbeitenDer letzte Gemeinderat von Altengottern bestand aus dem Burgermeister und 12 Ratsfrauen und Ratsherren CDU sieben Sitze Freie Wahler Die Unabhangigen funf Sitze Stand Kommunalwahl am 25 Mai 2014 Der letzte ehrenamtliche Burgermeister Jan Trostrum CDU wurde am 5 Juni 2016 gewahlt 6 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenIn der Gemarkung Altengottern wurde 1990 mit dem Aufbau einer hochmodernen Ziegelei begonnen sie setzt eine von 1862 bis 1970 in Grossengottern begonnene Ziegelfabrikation fort Verkehr Bearbeiten Altengottern liegt zwei Kilometer nordostlich der Bundesstrasse 247 und des Bahnhofes Grossengottern an der Bahnstrecke Gotha Leinefelde Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenAltengottern verfugt uber zwei evangelische Kirchengebaude St Trinitatis und St Wigberti Personlichkeiten BearbeitenHeinrich Christoph Naso 1614 1666 Amtshauptmann zu Freyburg und zu Eckartsberga sowie Besitzer mehrerer Ritterguter Johann Christoph Colerus 1691 1736 evangelischer Theologe 7 Wolf Rudolf Freiherr Marschall von Altengottern 1855 1930 General der Kavallerie Teilnehmer am China Feldzug 1900 Im Ersten Weltkrieg Befehlshaber des Korps Marschall 1916 Generaladjutant des Kaisers Wilhelm II Trager des Eichenlaubs am Orden Pour le Merite Roswitha Hollinger 1945 2023 Politikerin SPD saarlandische LandtagsabgeordneteSonstiges BearbeitenAls Zeugnisse eines derben Volkshumors bildeten sich bereits vor Jahrhunderten Besonderheiten des jeweiligen Dorfes charakterisierende Neck und Spitznamen heraus Demnach lebten hier im Ort die Altengotterschen Krutschisser abgeleitet vom Kraut und Kohlanbau auf den Feldern 8 Literatur BearbeitenAndreas Mock Von Aldengudeno zu Altengottern 997 1997 Festkomitee der Gemeinde Altengottern Muhlhausen 1997 Eckhart Wolf Freiherr Marschall von Altengottern Die Marschall von Eckartsberga von Herrengosserstedt von Burgholzhausen und von Altengottern Erbmarschalle in Thuringen In Bruno J Sobotka Hrsg Burgen Schlosser Gutshauser in Thuringen Veroffentlichungen der Deutschen Burgenvereinigung Reihe C Burgen Schlosser und Gutshauser 4 Theiss Stuttgart 1995 ISBN 3 8062 1123 X S 192 194 Altengottern In Alexander Duncker Hrsg Die landlichen Wohnsitze Schlosser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie nebst den koniglichen Familien Haus Fideicommiss und Schattull Gutern Band 5 Duncker Berlin 1862 Blatt 282 zlb de Text zwei Seiten danach Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altengottern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website von Altengottern Altengottern thueringen tourismus deEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Kahl Ersterwahnung Thuringer Stadte und Dorfer Ein Handbuch 5 verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage Rockstuhl Bad Langensalza 2010 ISBN 978 3 86777 202 0 S 16 Michael Kohler Thuringer Burgen und befestigte vor und fruhgeschichtliche Wohnplatze Jenzig Verlag Kohler Jena 2001 ISBN 3 910141 43 9 S 112 Hochwassermarken in Thuringen Thuringer Ministerium fur Landwirtschaft Forsten Umwelt und Naturschutz 2009 Beate Kaiser Jubilaums und Festschriften von Gemeinden im Unstrut Hainich Kreis 1997 Rezensionen In Muhlhauser Beitrage Band 20 21 1998 ZDB ID 1125623 0 S 152 Thuringer Gesetz und Verordnungsblatt Nr 14 2018 S 795 ff PDF 1 7 MB abgerufen am 13 Januar 2019 Kommunalwahlen in Thuringen am 6 Juni 2010 Wahlen der Gemeinde und Stadtratsmitglieder Vorlaufige Ergebnisse Der Landeswahlleiter abgerufen am 6 Juni 2010 Rochus von Liliencron Colerus Johann Christoph In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 403 Rolf Aulepp Spitznamen der Orte und ihrer Bewohner im Kreise Muhlhausen In Eichsfelder Heimathefte Band 27 Nr 1 1987 S 78 83 ISSN 0232 8518 Ortsteile der Gemeinde Unstrut Hainich Altengottern Flarchheim Grossengottern Heroldishausen Mulverstedt Weberstedt Normdaten Geografikum GND 4728102 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altengottern amp oldid 235801672