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Allargentum ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung Ag1 xSbx wobei x einem Wert von ungefahr 0 09 bis 0 16 entspricht Gelegentlich wird die Formel aber zu Ag6Sb vereinfacht Chemisch gesehen ist Allargentum damit ein Silberantimonid AllargentumAllargentum aus dem Schacht 371 Hartenstein Sachsen Sichtfeld 4 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1970 s p 1 IMA Symbol All 2 Chemische Formel Ag1 xSbx x 0 09 0 16 1 vereinfacht Ag6Sb 3 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II A 02 II A 02 010 5 2 AA 30 02 02 01 02Kristallographische DatenKristallsystem hexagonalKristallklasse Symbol dihexagonal dipyramidal 6 m2 m2 mRaumgruppe P63 mmc Nr 194 Vorlage Raumgruppe 194 6 Gitterparameter a 2 95 A c 4 77 A 6 Formeleinheiten Z 2 6 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5Dichte g cm3 10 0Spaltbarkeit Bitte erganzen Farbe silbergrau bis gelblichStrichfarbe Bitte erganzen Transparenz opakGlanz metallischAllargentum ist bei einem maximalen Silbergehalt von etwa 99 Silber nach gediegen Silber das Mineral mit dem hochsten Silbergehalt 7 Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem und bildet komplexe Verwachsungen mit Silber und kleine Korner von silbergrauer bis gelblicher Farbe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDas Mineral wurde erstmals in Mineralproben aus Cobalt in der kanadischen Provinz Ontario gefunden Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte 1949 durch Paul Ramdohr Er definierte Allargentum als hexagonale Phase im Zweistoffsystem Silber Antimon und benannte es nach dem griechischen Wort allos allos fur anders oder fremd und dem lateinischen Wort Argentum fur Silber 8 W L Petruk L J Cabri D C Harris J M Stewart und L A Clark konnten aber zeigen dass die von Ramdohr verwendete Probe eine quecksilber und antimonhaltige Silbervarietat ist Stattdessen benannten sie ein von ihnen ebenfalls in Cobalt gefundenes Silber Antimon Mineral mit dem Namen Allargentum 9 Diese Neudefinition wurde auch von der IMA anerkannt Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Allargentum zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Legierungen und legierungsartige Verbindungen von Metallen mit den Halbmetallen As Sb Bi wo er zusammen mit Dyskrasit und Maldonit sowie den inzwischen als Gemenge diskreditierten Animikit und Huntilith dem ebenfalls als mogliches Gemenge geltenden Arsenargentit und dem als bismuthaltige Varietat von Silber diskreditierten Chilenit die Huntilith Dyskrasit Gruppe mit der System Nr II A 02 bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich im Aufbau noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II A 02 010 In der Lapis Systematik entspricht dies ebenfalls der Abteilung Legierungen und legierungsartige Verbindungen wo Allargentum zusammen mit Dyskrasit die unbenannte Gruppe II A 02 bildet 5 Auch die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Allargentum in die Abteilung der Legierungen und legierungsartige Verbindungen ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Verbindungen von Halbmetallen mit Kupfer Cu Silber Ag Gold Au zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2 AA 30 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Allargentum ebenfalls in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Auch hier ist er zusammen mit Dyskrasit in der Dyskrasitgruppe mit der System Nr 02 02 01 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 3 1 zu finden Kristallstruktur BearbeitenAllargentum kristallisiert in der hexagonalen Raumgruppe P63 mmc Raumgruppen Nr 194 Vorlage Raumgruppe 194 mit den Gitterparametern a 2 95 A und c 4 77 A sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 6 Eigenschaften BearbeitenAllargentum und Dyskrasit bilden eine Mischkristallreihe Bildung und Fundorte BearbeitenAllargentum bildet sich in Silber Antimon Erzen Es ist vergesellschaftet mit Silber Dyskrasit Breithauptit Domeykit Kutinait und Stephanit Fundorte sind neben der Typlokalitat in Kanada Catamarca und Cordoba in Argentinien Broken Hill und Mount Isa in Australien Lishu in China Benesov und Kutna Hora in Tschechien Ylivieska in Finnland Bad Schlema in Deutschland Narsaq auf Gronland Qostanai in Kasachstan Karasjok Porsanger und Hemnes in Norwegen Dalnegorsk in Russland mehrere Minen in Schweden Adrasman in Tadschikistan und Ouray im US Bundesstaat Colorado Insgesamt konnte Allargentum weltweit bisher an uber 40 Fundorten nachgewiesen werden 11 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenPaul Ramdohr Neue Erzmineralien In Fortschritte der Mineralogie Band 28 1949 S 69 70 rruff info PDF 212 kB abgerufen am 16 September 2023 Michael Fleischer New Mineral Names In American Mineralogist Band 39 1954 S 691 englisch minsocam org PDF 143 kB abgerufen am 16 September 2023 William Petruk Louis J Cabri D C Harris J M Stewart L A Clark Allargentum redefined In The Canadian Mineralogist Band 10 1970 S 163 172 englisch online verfugbar bei researchgate net PDF abgerufen am 16 September 2023 Michael Fleischer New Mineral Names New Data In American Mineralogist Band 56 1971 S 638 englisch minsocam org PDF 737 kB abgerufen am 16 September 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Allargentum Sammlung von Bildern Allargentum In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 16 September 2023 IMA Database of Mineral Properties Allargentum In rruff info RRUFF Project abgerufen am 16 September 2023 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Allargentum In rruff geo arizona edu Abgerufen am 16 September 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated September 2023 PDF 3 8 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero September 2023 abgerufen am 16 September 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 351 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Allargentum In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 16 September 2023 englisch Allargentum In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 47 kB abgerufen am 16 September 2023 a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 58 englisch David Barthelmy Mineral Species containing Silver Ag In webmineral com Abgerufen am 16 September 2023 englisch Paul Ramdohr Neue Erzmineralien In Fortschritte der Mineralogie Band 28 1949 S 69 70 rruff info PDF 212 kB abgerufen am 16 September 2023 William Petruk Louis J Cabri D C Harris J M Stewart L A Clark Allargentum redefined In The Canadian Mineralogist Band 10 1970 S 163 172 englisch online verfugbar bei researchgate net PDF abgerufen am 16 September 2023 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 16 September 2023 englisch Fundortliste fur Allargentum beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 16 September 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Allargentum amp oldid 239327796