Ouray ist eine Kleinstadt im US-Bundesstaat Colorado und Verwaltungssitz des gleichnamigen Countys. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 898 ermittelt.
Ouray | |
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Spitzname: Switzerland of America | |
Ouray City Hall and Walsh Library | |
Lage in Colorado | |
Basisdaten | |
Gründung: | 2. Oktober 1876 |
Staat: | Vereinigte Staaten |
Bundesstaat: | Colorado |
County: | Ouray County |
Koordinaten: | 38° 1′ N, 107° 40′ W |
Zeitzone: | Mountain (UTC−7/−6) |
Einwohner: | 898 (Stand: 2020) |
Haushalte: | 457 (Stand: 2020) |
Fläche: | 2,2 km² (ca. 1 mi²) |
Bevölkerungsdichte: | 408 Einwohner je km² |
Höhe: | 2375 m |
Postleitzahl: | 81427 |
Vorwahl: | +1 970 |
FIPS: | 08-56420 |
GNIS-ID: | 0204753 |
Website: | www.cityofouray.com |
Bürgermeister: | Ethan Funk |
Blick auf Ouray vom Amphitheater |
Wichtigster Wirtschaftszweig ist der Tourismus; die meisten Jobs gibt es im Beherbergungs- und Gastronomiebereich. Ouray und seine Umgebung bieten viele Möglichkeiten für Jeeptouren. Sie sind ideal für Wanderer, Kletterer, Mountain-Biker und Fotografen. Sehr beliebt sind auch die heißen Quellen.
Geographie Bearbeiten
Ouray liegt in den San Juan Mountains im malerischen Tal des Uncompahgre River auf ca. 2.347 m Höhe und ist auf allen Seiten von hohen Bergen umgeben: Im Osten das Amphitheater (bis zu 3.769 m), das kein einzelner Berg ist, sondern eine bogenförmige Klippe, im Süden Mount Abram (3.902 m) und Mount Hayden (4.025 m) und im Westen Mount Sneffels (4.313 m), dessen Name dem Roman Die Reise zum Mittelpunkt der Erde von Jules Verne entliehen ist.
Von Silverton im Süden kommend, erreicht man die Stadt am Uncompahgre River entlang über den Highway 550, auch Million Dollar Highway genannt, der im Red Mountain Pass mit 3.355 m seine größte Höhe erreicht. Östlich davon sind Red Mountain No. 1, No. 2 und No. 3 zu sehen, die besonders im Sommer ihrem Namen alle Ehre machen. Der Landschaft, die stark an die Alpen erinnert, verdankt der Ort seinen Beinamen „Little Switzerland“.
Klima Bearbeiten
Ouray hat bei niedriger Luftfeuchtigkeit durchschnittlich 285 Sonnentage im Jahr. Die Temperaturen liegen im Januar zwischen −10 und +3 °C und im Juli zwischen +11 und +26 °C. Es schneit von November bis April.
Geschichte Bearbeiten
Lange vor den europäischen Einwanderern entdeckten die indianischen Ur-Einwohner die Gegend um Ouray. Die Tabeguache-Ute-Indianer lebten in den Sommermonaten in diesem unberührten Tal, jagten das reichlich vorhandene Wild und nutzten die heißen Quellen. Sie verehrten dieses Tal als heiligen Ort. Später ließen sich auch weiße Siedler hier nieder. Es gelang dem Ute-Häuptling Chief Ouray, ein friedliches Zusammenleben zwischen ihnen und seinem Volk zu erreichen.
Als im Jahre 1875 in den umliegenden Bergen zahlreiche Gold- und Silbervorkommen entdeckt wurden, entstand eine Goldgräberstadt, die nach diesem großen Häuptling benannt wurde. Anders als in anderen Goldgräberstädten kamen die Besucher jedoch bald auch wegen der Schönheit und Majestät der umliegenden Berge, wegen der sprühenden Wasserfälle, des angenehmen Klimas und der natürlichen heißen Quellen. Am 2. Oktober 1876 wurde Ouray gegründet. Vier Jahre später gab es in der Umgebung bereits über 30 aktive Minen. Die Stadt nahm einen steilen Aufschwung, da von hier aus die Minen in weitem Umkreis mit allen erforderlichen Dingen versorgt wurden. Zu dieser Zeit gab es in Ouray rund 30 Saloons und Bordelle, aber nur vier Kirchen. Heute gibt es fünf Kirchen in Ouray. Die Presbyterianische Kirche besteht mittlerweile seit mehr als 125 Jahren.
Im Jahre 1880 lebten mehr als 2.600 Einwohner in Ouray. Um Ouray herum gab es viele Erzlagerstätten. Die größte und ergiebigste, die Camp Bird Mine, lag zehn Meilen südlich von Ouray im Ironton-Gebiet. Ouray wurde für mehr als 90 Jahre zum Umschlagplatz und Logistikzentrum der größeren Umgebung. Einen weiteren Aufschwung erlebte die Stadt durch die Anbindung an das Eisenbahnnetz. Der erste planmäßige Zug der Denver & Rio Grande Railway erreichte Ouray am 21. Dezember 1887. Damit stand nun eine günstige und sichere Transportmöglichkeit für den Abtransport des Erzes, das bisher mit Maultierkarawanen über die Pässe gebracht werden musste, zur Verfügung. Die Entwicklung von Autos und Lastwagen führte zum Niedergang der Eisenbahn in diesem Gebiet. Der letzte planmäßige Personenzug verließ Ouray am 14. September 1930. Am 21. März 1953 wurde die Bahnlinie endgültig aufgegeben.
Sehenswürdigkeiten Bearbeiten
Gebäude Bearbeiten
In der immer reicher werdenden Stadt wurden in den 1880er Jahren viele Häuser im viktorianischen Stil erbaut, die auch heute noch erhalten sind, da Ouray, anderes als die meisten Goldgräberstädte, nie einer größeren Brandkatastrophe zum Opfer gefallen ist. Die Stadt Ouray wurde 1983 als National Historic District in das National Register of Historic Places aufgenommen. Ebenso sind folgende historische Gebäude im National Register of Historic Places aufgeführt:
- Ouray County Historical Museum, 420 Sixth Avenue
- Beaumont Hotel, 505 Main Street
- Wright’s Opera House (Wright’s Hall), 472 Main Street
- Ouray County Courthouse, 541 Fourth Street
- Western Hotel, 342 Seventh Avenue
- St. Elmo Hotel, 426 Main Street
Natur Bearbeiten
Sehenswert sind die Box Canyon Falls, die einer europäischen Klamm ähneln und in den USA in dieser Form sehr selten sind.
Eine besondere Attraktion im Winter ist der Ouray Ice Park, der erste künstliche Eiskletterpark der Welt, der 1995 eröffnet wurde. Der Park im Box Canyon südlich der Stadt besteht aus Dutzenden von gefrorenen Wasserfällen und bietet 175 Kletterrouten mit einer Höhe von 24 bis 61 m an. Das alljährlich stattfindende Ice Festival dauert eine Woche und zieht Eiskletterer aus aller Welt an. Seit dem Bestehen des Ice Park haben viele Hotels auch im Winter geöffnet.
Bergbau Bearbeiten
Ouray hat eine lange Bergbautradition. So steht die ehemalige Gold- und Silbermine Bachelor-Syracuse Mine nördlich von Ouray Besuchern vom 20. Mai bis 15. September zur Besichtigung offen. Des Weiteren fördert die in Vancouver beheimatete Aurcana Corp. heutzutage noch Silber aus der Revenue-Virginius Mine.
Bei einer Grubengasexplosion am 17. November 2013, die sich gegen 19:20 Uhr in der Revenue-Virginius Mine ereignete, starben zwei Menschen und 20 weitere Kumpel wurden teilweise schwer verletzt. Die Bergarbeiter harrten mehrere Stunden unter Tage aus.
Weblinks Bearbeiten
- Offizieller Internetauftritt der Stadt Ouray (englisch)
- „Ins Amerika (1981) – Der Auswanderer Josef Wühr“. Filmdokumentation des Bayerischen Rundfunk. 1981, abgerufen am 28. März 2022.
Einzelnachweise Bearbeiten
- Explore Census Data Ouray city, Colorado. Abgerufen am 18. Oktober 2022.
- Bachelor-Syracuse Mine Tour, abgerufen am 18. November 2013
- The Denver Post: Two miners dead in Colorado, 20 others injured after Ouray blast vom 17. November 2013
- Colorado Office of Emergency Management: Ouray County Mine Accident vom 17. November 2013
- 2 killed, 20 injured in Colorado mining accident :: WRAL.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 17. November 2013