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Friedrich Alfred Baumann 18 Oktober 1895 in Lutzen 12 Februar 1961 ebenda war ein deutscher Politiker Redakteur Kolumnist und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Alfred BaumannAb 1913 in der SPD organisiert wechselte er 1919 zur USPD und schloss sich schliesslich 1921 der KPD an Alfred Baumann ubte wichtige Funktionen in der sozialistischen Jugendbewegung der Partei und der Gewerkschaft aus Bis 1933 arbeitete er unter anderem als Hauptkassierer der KPD Unterbezirksleiter im Gebiet Merseburg Querfurt und als Fraktionsfuhrer der Gemeindevertretung der KPD in der Stadt Lutzen Er war dort ausserdem verantwortlicher Redakteur der Ortszeitung der KPD Roter Beobachter die bis Mitte 1933 erschien Als Verfechter der Arbeiterbewegung wurde er durch die Justiz des Nazi Regimes verfolgt und sass im Gefangnis und KZ ein Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus 1945 widmete er sich dem Aufbau demokratischer Verwaltungsorgane ubernahm leitende Funktionen beim wirtschaftlichen Aufbau und hatte aktiven Anteil an der Vereinigung der Parteien KPD und SPD zur SED Bis zu seinem Tode war er Mitglied der Bezirks und Kreiskommission sowie Ortsleitung der SED in der Stadt Lutzen Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Beruflicher Werdegang 2 1 Schule Lehre Beruf bis 1933 2 2 Beruflicher Werdegang 1933 1945 2 3 Zeit als Burgermeister 1945 1950 2 4 Tatigkeit bei der Wismut AG 1950 1957 3 Politischer Werdegang 3 1 Tatigkeiten bis zur Verhaftung 1933 3 2 Illegale Tatigkeiten bis 1945 3 3 Kommunale Tatigkeiten im Kreis Merseburg bis 1950 3 4 Kommunale und politische Arbeit bei der Wismut AG 4 Auszeichnungen 5 Schriften Kolumnen 6 WeblinksFamilie BearbeitenAlfred Baumann war Sohn des Landarbeiters Karl Friedrich Baumann 1863 1896 und Friederike Baumann geb Thieme 1863 unbekannt Am 22 Mai 1920 heiratete er Ottilie Just Aus dieser Ehe gingen die Sohne Ernst Baumann Hans Baumann sowie die Tochter Sonja Baumann hervor Beruflicher Werdegang BearbeitenSchule Lehre Beruf bis 1933 Bearbeiten Alfred Baumann ging von 1903 bis 1910 zur Volksschule in Lutzen und begann 1910 eine Lehre zum Bau Mobel und Sargtischler bei Tischlermeister Franz Voigt in Lutzen die er 1913 erfolgreich abschloss Bis zu seinem Einzug zum Militar 1915 ubte er den Beruf bei der Kunsttischlerei Artur Hubert in Leipzig aus 1915 wurde er zum Militar in die 2 Radfahrkompanie Jagerbataillon 4 eingezogen Bei Ausbruch der Novemberrevolution verweigerte er den Dienst sodass er 1918 ohne Beforderung aus dem Militar ausschied Zwischen 1918 und 1921 arbeitete er als Vertrauensmann in der Holzwerkstatte Bau 22 Aufgrund der Teilnahme an einem Generalstreik der Niederschlagung des Kapp Putsches sowie Kampfen um Leuna im Zuge der Marzkampfe wurde er fristlos entlassen Nach seiner Entlassung 1921 arbeitet er als Ofenarbeiter im Schamottwerk Obles Schlechtewitz und in der Zuckerfabrik Lutzen Es folgte wiederum die Entlassung wegen der Organisation eines Streikes 1922 fand er Arbeit in seinem ursprunglichen Beruf bei der Mobeltischlerei Wilhelm Borsdorff in Merseburg Aufgrund der Berufung durch die Bezirksleitung der KPD zum Verkaufsstellenleiter Konsum und Spargenossenschaft Merseburg kundigte er 1927 seine Arbeitsstelle Im Zuge seiner genossenschaftlichen Tatigkeit wurde er 1929 in die Sowjetunion delegiert Die Tatigkeit als Verkaufsstellenleiter fuhrte er bis 1931 aus und kundigte seinerseits wegen Einschrankungen des Betriebs Beruflicher Werdegang 1933 1945 Bearbeiten Bis 1935 war Alfred Baumann arbeitslos Zwischenzeitlich erfolgte eine zwangsweise Berufsumschulung bei der Segelfliegergruppe Durch Annahme einer Notstandsarbeit in Lutzen Flossgrabenschlemmen konnte er sich von der Zwangsarbeit befreien Am 5 Marz 1933 wurde Alfred Baumann sowie zahlreiche Mitgenossen wegen Ubertretung des Gesetzes fur Burgfrieden verhaftet und in das Gerichtsgefangnis Naumburg eingeliefert wo er 4 Monate verbrachte Anschliessend wurde er fur 6 Monate bis zu seiner Entlassung in das KZ Lichtenburg Prettin verlegt Nach seiner Entlassung arbeitete er als Autobahnbauer Kalkofenarbeiter und schliesslich wieder als Tischler Mit der Begrundung er sei unwurdig als Teilnehmer an den Marzkampfen in diesem Betrieb zu arbeiten wurde er 1936 entlassen Es folgte ein 4 tagiges Verhor 1936 bis 1945 arbeitete er in seiner alten Firma Borsdorff in Merseburg 1939 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und 1940 aus der Wehrmacht entfernt Zwischen 1943 und 1944 wurde er zwangsweise zur Verrichtung von Aufraumarbeiten in die Bombengebiete nach Duisburg und Nurnberg beordert Zeit als Burgermeister 1945 1950 Bearbeiten 1945 berief ihn die Bezirksleitung Halle der KPD zum Burgermeister von Lutzen und gleichzeitig zum Gebietsburgermeister des Sowjetischen Kommandeurbereichs Lutzen Aufgrund eines anonymen politischen Anschlages trat er 1950 freiwillig von seinem Amt zuruck Wahrend seiner Zeit als Burgermeister 1948 1949 absolvierte er ausserdem ein Studium an der Deutschen Verwaltungsakademie Forst Zinna Tatigkeit bei der Wismut AG 1950 1957 Bearbeiten 1950 folgte er auf eigenen Wunsch dem Aufruf Funktionare zur Wismut nach Aue wo er bis Ende 1950 zusammen mit seinem Sohn Ernst als Zimmerling fur den Rollenbau im Schacht 158 Objekt 1 ehrenamtlich tatig war Anschliessend wurde er hauptamtlich zum 1 Sekretar des Schachtes 147 Objekt 1 berufen Ab August 1951 ubernahm er leitende Funktionen als Assistent des Direktors in der HO Wismut und anschliessend als Hauptgeschaftsleiter Aue 1951 wurde er zum Direktor des Objekts 90 in Gera berufen Sein Amt musste er 1952 aufgrund eines durch eine Oxydgasvergiftung hervorgerufenen Herzschadens niederlegen Auf Beschluss der Zentralvorstandes der Industriegewerkschaft Wismut nahm er in Karl Marx Stadt Aufgaben als Instrukteur u a als stellv Abteilungsleiter und 1 Referenten des Zentralvorstandes wahr Ausserdem arbeitete er auf gewerkschaftlicher sowie politischer Ebene des Zentralvorstandes als Zirkelleiter im Parteilehrjahr Gruppenorganisator und Abteilungs Parteisekretar Ab 1956 wirkte er als Oberinspektor im Hauptpersonalamt der Sowjetisch Deutschen Generaldirektion Diesen Posten gab er nach einem schweren Betriebsunfall auf Politischer Werdegang BearbeitenTatigkeiten bis zur Verhaftung 1933 Bearbeiten Im November 1913 wurde Alfred Baumann Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Ortsgruppe Lutzen und gleichzeitig Mitglied des Holzarbeiterverbandes Zahlstelle Lutzen Ihm wurde die Leitung der sozialistischen Jugend im Arbeitsgebiet Lutzen ubertragen Von 1919 bis Ende 1920 gehorte er der USPD an trat am 1 Januar 1921 zur KPD uber und war bis 5 Marz 1933 ehrenamtlich im Orts Kreis und Bezirksmassstab als leitender Funktionar tatig Dort hatte er Funktionen als Hauptkassierer Jugendleiter Polleiter der Ortsgruppe Lutzen Arbeitsgebietsleiter sowie Funktionar in der Kultur und Sportbewegung inne Von 1929 bis 1933 war Alfred Baumann Fraktionsfuhrer der Stadtverordnetenversammlung der KPD in Lutzen Von 1931 bis 1932 leitete er den Unterbezirk Merseburg Querfurt und gab als verantwortlicher Redakteur die Ortszeitung Roter Beobachter heraus die bis Februar 1933 erschien Zur Kommunalwahl am 5 Marz 1933 stellte er sich als Spitzenkandidat der Kreisliste auf Vor Abschluss der Wahl wurde er verhaftet Illegale Tatigkeiten bis 1945 Bearbeiten Die illegalen Tatigkeiten Baumanns beginnen bereits wahrend des Verbotes der KPD zwischen 1923 und 1924 Unter Leitung Bernhard Koenens fuhrte die Partei illegal geheime Sitzungen und Schulungen am Rande der Stadt durch Von Dezember 1931 bis Februar 1933 erschien illegal die Ortszeitung Roter Beobachter Deren Veroffentlichung konnte in der Weimarer Republik trotz Aufbietung aller Instanzen nicht verhindert werden Nach der Verhaftung Baumanns 1933 konnten die Maschinen der Druckerei vor den Nazis in Sicherheit gebracht werden Alfred Baumann wurde zusammen mit weiteren Genossen in die Polizeikaserne Merseburg eingeliefert und spater in das KZ Lichtenburg in Prettin verlegt Am 23 Dezember 1933 wurde er aus der Haft entlassen 1936 nahm er illegal Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern des Kreises auf Zusammen mit einem weiteren Genossen wurde Baumann 1943 zum Zwecke von Aufraumarbeiten in das Bombengebiet Duisburg geschickt Nach der Zwangsverschickung nach Nurnberg 1944 bildete er zusammen mit ehemaligen Genossen eine neue Gruppe Diese pflegte laufende Informationen untereinander und hielt Kontakt zu russischen Kriegsgefangenen die die Gruppe wahrend der Zwangsarbeiten kennenlernte Mit ehemaligen Genossen der KPD plante Baumann den Neuaufbau der Ortsgruppe der KPD Lutzen Am 1 Mai 1945 Lutzen befand sich unter amerikanischer Besatzung fuhrte er illegal in seiner Wohnung eine Maifeier durch mit dem Ziel erste Richtlinien fur die Parteiarbeit zu erarbeiten Mitte Mai wurde die erste Gebietskonferenz fur Lutzen durchgefuhrt Dort wurde Alfred Baumann zum politischen Leiter gewahlt Nach Bekanntwerden der Parteiarbeit bei den Amerikanern konnte sich Baumann der Verhaftung entziehen und blieb bis zum Abzug der Amerikaner illegal im Untergrund Mit Besetzung des Gebietes durch die Rote Armee ubernahm Baumann die Fuhrung der KPD und der Antifaschistischen Bewegung Kommunale Tatigkeiten im Kreis Merseburg bis 1950 Bearbeiten Mit Einzug der sowjetischen Behorden war Alfred Baumann als Referent und Organisator der Antifaschistischen Front tatig Als Kreisleiter der KPD organisierte er den Kreisausschuss die spatere Kreisverwaltung Er wurde Mitglied der Kreis und Bezirks Bodenkommission und arbeitete im Auftrag des Regierungsprasidenten Otto Gotsche an der Bodenreform des Regierungsbezirks In der Kreisverwaltung wurde er stellvertretender Vorsitzender des Sozialausschusses Mitglied des Kreisausschusses der Opfer des Faschismus ortlicher Vorsitzender der Volkssolidaritat sowie Vorsitzender der von Baumann ins Leben gerufenen Volksbuhne und Volkshochschule Kommunale und politische Arbeit bei der Wismut AG Bearbeiten Wahrend seiner Tatigkeit bei der Wismut AG im Objekt 1 war Baumann Mitglied der Objekt Parteileitung im Parteilehrjahr Zirkelleiter fur KPdSU Fortgeschrittene Mitglied des Propagandisten Aktivs sowie ehrenamtlich Lektor fur Geschichte am Bergseminar Nach den Kommunalwahlen 1950 stellte er seine kommunalpolitischen Erfahrungen der Stadtverwaltung von Johanngeorgenstadt zur Verfugung Bis zur Einberufung zur HO Wismut war er Vorsitzender des Hauptausschusses verbunden mit dem Finanz Kontroll und Beschwerdenausschuss Als Direktor der HGL Gera arbeitete er mit der Objekt Partei und der Gewerkschaftsleitung Objekt 90 zusammen Er betatigte sich weiterhin als Zirkelleiter und Lektor leitete in Gera u a einen 6 wochigen Externatslehrgang zur Vorbereitung des 3 Parteilehrjahres und arbeitete mit der sowjetischen Objektleitung zusammen In Karl Marx Stadt arbeitete er mit der Kreisleitung und Gebiets Parteileitung zusammen Er hielt weiterhin ein 4 wochiges Seminar zum 4 Parteilehrjahr 1954 in Karl Marx Stadt Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Alfred Baumann bei der Verleihung des Vaterlandischen Verdienstordens in Silber1960 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber Medaille fur Kampfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 Medaille fur die Teilnahme an den bewaffneten Kampfen der deutschen Arbeiterklasse in den Jahren 1918 bis 1923 Benennung der ortsansassigen Schule in Lutzen in POS Alfred Baumann postum Schriften Kolumnen BearbeitenNovemberrevolution 1918 in Lutzen Weissenfelser Heimatbote Der Neuaufbau in der Stadt Lutzen nach dem Zusammenbruch des Hitlerregimes mit Hilfe der Sowjetunion Weissenfelser Heimatbote Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alfred Baumann politician SED Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 29 Mai 2022 PersonendatenNAME Baumann AlfredALTERNATIVNAMEN Baumann Friedrich Alfred vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker Redakteur Kolumnist und Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 18 Oktober 1895GEBURTSORT LutzenSTERBEDATUM 12 Februar 1961STERBEORT Lutzen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Baumann Politiker 1895 amp oldid 223257215