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Die romisch katholische Kapelle zum heiligen Bischof Servatius im Volksmund Ahekapelle genannt ist dem heiligen Servatius geweiht Bischof von Maastricht im 4 Jahrhundert Sie hat eine lange Tradition als Wallfahrtskapelle und liegt im Genfbachtal in der Nahe von Nettersheim Engelgau in der Eifel Der Name der Kapelle stammt von dem Bach Ahe 1 Heute heisst dieser Genfbach Eifeler Dialekt Die Jinft 2 Pfarrlich gehort die Ahekapelle zur Pfarrgemeinde St Peter Zingsheim Engelgau heute in der Gemeinschaft der Gemeinden Hl Hermann Josef Steinfeld Bistum Aachen und wird von der Kapellengemeinde Engelgau verwaltet AhekapelleAhekapelleDatenOrt Engelgau Nordrhein WestfalenBaujahr um 1330Koordinaten 50 29 7 7 N 6 39 36 6 O 50 485474 6 660161 Koordinaten 50 29 7 7 N 6 39 36 6 ODie Ahekapelle ist ein geschutztes Baudenkmal 3 Der Jakobsweg nach Santiago de Compostela in Spanien fuhrt von Bad Munstereifel kommend an der Ahekapelle vorbei Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Geschichte der Kapelle 1 2 Geschichte des Ortes 2 Wallfahrt 3 Ausstattung 4 Sagen um die Ahekapelle 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Innenraum nbsp Ahekapelle von Sudosten nbsp Ansicht vom VorplatzDie Kapelle ist das einzige heute noch existierende Gebaude des untergegangenen Ortes Ahe Geschichte der Kapelle Bearbeiten Uber den Zeitpunkt der Errichtung der Kapelle gibt es keine urkundlichen Nachweise 1 Man nimmt an dass sie uber einem romischen Bau errichtet wurde Das schlicht wirkende Langhaus stammt aus dem 11 12 Jahrhundert der spatgotische Chor aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts 4 Die Kapelle ist nicht streng nach Osten ausgerichtet Der Chor hat einen dreiseitigen Abschluss spatgotische Spitzbogenfenster und aussen sechs Strebepfeiler Das gotische Rippengewolbe enthalt zwei Schlusssteine Der vordere stellt eine Rose ahnlich der Rose im Tabernakel dar der hintere das Schweisstuch der Veronika 5 Das niedrigere und im Grundriss leicht verschobene Langhaus hat eine lichte Breite von 4 m eine lichte Lange von 9 25 m und weist vier Rundbogenfenster auf 6 1988 veranlasste das Bistum Aachen mit Mitteln der Denkmalforderung die Instandsetzung der Ahekapelle 7 Im Jahre 2010 2011 erfolgte eine Innenrenovierung vornehmlich in Eigenleistung und Verantwortung des Kirchenvorstandes der Kapellengemeinde Geschichte des Ortes Bearbeiten Die einsam gelegene Ahekapelle steht wahrscheinlich auf den Uberresten einer romischen Villa rustica 8 Schon der Mechernicher Bergbeamte C A Eick berichtete Mitte des 19 Jahrhunderts in seinem Werk uber die Eifelwasserleitung von einer romischen Niederlassung an der Stelle an der sich heute die Ahekapelle befindet von romischen Trummern auf den angrenzenden Feldern und von romischen Grabinschriften 9 1866 wurde hier ein romischer Grabstein gefunden 10 Diesen setzte vermutlich Anfang des 3 Jahrhunderts n Chr ein Ratsherr aus dem romischen Koln seiner verstorbenen Gattin 11 Ihr Name war Capitonia Vera 12 Ein eingemauerter Sandstein mit einer Grabinschrift die C A Eick 1857 veroffentlichte befand sich auch an der Sudseite der Kapelle neben ihrem Eingang 13 Aus der Zeit um 1500 ist ein Weiler mit drei der Abtei Steinfeld zinspflichtigen Hofen und einem dem Grafen von Blankenheim abgabepflichtigen Hof mit Fischteichen einer Bannmuhle und zwei weiteren Wohnstatten belegt 1 Eine um 1510 vorhandene Muhle wurde um 1790 abgebrochen 10 Ein jahrlicher Viehmarkt wurde im 17 Jahrhundert an der Ahekapelle abgehalten wahrscheinlich als Kirmes um den 13 Mai Festtag des hl Servatius Schon zur Zeit des Zingsheimer Pfarrers Matthias Pfleumer 1700 1710 gehorte der Ort Ahe mit der Ahekapelle zur Pfarre Zingsheim 14 In den Taufbuchern der Pfarre Zingsheim werden noch nach 1700 Familien mit dem Wohnort Ahe erwahnt 1 Die Hauser mussen aber im 18 Jahrhundert aufgegeben worden sein nur die Ahekapelle mit ihrer Wallfahrtstradition blieb bis heute erhalten In der Tranchotkarte aus dem Beginn des 19 Jahrhunderts ist neben der Kapelle St Servatius nur noch eine abgebrannte Muhle Mulin Brule eingezeichnet 15 16 Im Rahmen des Weltjugendtages 2005 vom 11 bis 15 August in Koln entstand hinter der Ahekapelle im Wald eine Freiluftkirche genannt la chapelle Dies geschah in Zusammenarbeit mit 23 franzosischen und 11 Jugendlichen aus Zingsheim Engelgau Buir und Frohngau Wallfahrt BearbeitenIm Jahr 1680 ist die Wallfahrt der Gemeinde Blankenheimerdorf zur Ahekapelle belegt 17 Der alten Wallfahrtstradition folgend wird noch heute in jedem Jahr das Servatiusfest begangen Am Sonntag vor dem 13 Mai dem Fest des Eisheiligen Servatius zieht um 10 00 Uhr eine Prozession mit der Servatiusreliquie von der Engelgauer Kirche St Luzia zur Ahekapelle Anschliessend wird ein Festgottesdienst zu Ehren des Heiligen zelebriert 18 Ausstattung BearbeitenZur Ausstattung der Kapelle gehoren Eine Glocke von 1410 gegossen von Johann von Karsogino 18 Die Glocke konnte nicht repariert werden und steht jetzt neben dem Altar Als klangvoller Ersatz wurden angeschafft Die zwei Glocken im Chordach gegossen in der Abtei Maria Laach geweiht am 3 Oktober 2012 im Rahmen einer Eucharistiefeier 19 Der Hochaltar aus Holz mit einem aus dem 17 Jahrhundert stammenden das Martyrium eines romischen Soldaten darstellenden Gemaldes und eine auf dem Altar befindlichen Figur wahrscheinlich des hl Florians in romischer Feldherrnkleidung 20 gestohlen 1966 und 1974 Das heutige Bild im Hochaltar ist eine Kopie eines barocken Maria Kronungsbildes aus der Kirche Kloster Steinfeld Im Altar ist der steinerne Vorgangeraltar integriert ruckwartig sichtbar Eine Darstellung des hl Servatius auf dem Antependium umgeben von einem Kranz von Rosen 18 Jahrhundert 20 Eine Holzstatue des hl Servatius aus Weichholz 15 Jahrhundert Er wurde im Fruhjahr 2020 von Rudolf Ranzinger aus Kumreuth restauriert und erhielt die originale Farbgebung zuruck Eine Pieta aus Eichenholz ebenfalls aus dem 15 Jahrhundert und von Ranzinger in Kumreuth restauriert Beide Figuren des Spatmittelalters werden nur zu Gottesdiensten in der Kapelle aufgestellt Zu anderen Zeiten sind Fotos der Kunstwerke in Originalgrosse in der Ahekapelle zu bewundern 21 Ein mittelalterlicher Tabernakel als Wandnische im Chor Der Kreuzweg aus Bronze stammt aus der alten Kirche in Engelgau Zum Servatiusfest 2021 wurde von Lucia Reichenberg ein Priestergewand aus Seide analog und in den Farben der Servatiusfigur angefertigt dass gewendet werden kann und dadurch fur liturgische Feiern im gesamten Kirchenjahr in der Kapelle und in der Kirche St Lucia in Engelgau verwendet werden soll 22 nbsp Glocke von 1410 im Chor nbsp Heiliger Servatius 15 Jahrh nbsp Pieta aus Eichenholz 15 Jahrh nbsp Tabernakel im Chor nbsp Nikolaus 20 Jahrhundert mit Templerkreuzen nbsp Schlussstein im gotischen GewolbeSagen um die Ahekapelle BearbeitenRegionale Sagen berichten von einem Schatz der in den Gemauern um die Ahekapelle verborgen sein soll von drei Juffern von einem Geistergesang und von Tempelherren 23 So sollen die Glocken der Kapelle einmal begonnen haben selbst zu lauten als die Juffern in deren Sichtweite kamen 24 Hin und wieder erklang aus der Kapelle Chorgesang obwohl sich niemand darin befand Bis zur Zerschlagung des Templerordens im 14 Jahrhundert soll die Kapelle eines ihrer Gotteshauser gewesen sein 24 Literatur BearbeitenC A Eick Die romische Wasserleitung aus der Eifel nach Koln Mit Rucksicht auf die zunachst gelegenen romischen Niederlassungen Befestigungswerke und Heerstrassen Max Cohen amp Sohn Bonn 1867 S 20 23 Joseph Hagen Romerstrassen der Rheinprovinz Erlauterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz Band 8 2 Auflage Kurt Schroeder Verlag Bonn 1931 S 166 f Heinz Gunter Horn Agrippastrasse Koln Trier Teilstrecke Nettersheim Von Serpentinen Tempeln und Wachstationen 1 Auflage J P Bachem Verlag Koln 2011 ISBN 978 3 7616 2365 7 S 42 f Walter Janssen Studien zur Wustungsfrage im frankischen Altsiedelland zwischen Rhein Mosel und Eifelnordrand Teil II Katalog Hrsg Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Landesmuseum Bonn und Verein von Altertumsfreunden im Rheinlande Beihefte der Bonner Jahrbucher Band 35 Teil II Rheinland Verlag Koln 1975 ISBN 3 7927 0207 X S 60 Sophie Lange Hrsg Hier spukt s Sagen und alte Dorfgeschichten aus den elf Orten der Gemeinde Nettersheim 1 Auflage Eigenverlag Nettersheim 2000 S 48 f Hans Peter Schiffer Das Urfttal in der Eifel Landschaft Natur Geschichte 2 Auflage LandpresseRegio Weilerswist 2006 ISBN 3 935221 61 4 S 23 f Hans Peter Schiffer Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Nettersheim Geschichte Bauart Ausstattung Kall 2004 S 173 ff Ernst Wackenroder Die Kunstdenkmaler des Kreises Schleiden Paul Clemen Hrsg Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz 11 Band II Abteilung L Schwann Dusseldorf 1932 S 470 f Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Hans Peter Schiffer Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Nettersheim 2004 S 173 Josef Hagen Romerstrassen der Rheinprovinz Achter Band der Erlauterung zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz 1931 S 167 Baudenkmal Nr 35 in der Denkmalliste der Gemeinde Nettersheim Stefan Hansen in Die Ahekapelle braucht Ihre Unterstutzung Informationsflyer Forderverein Ahekapelle und Kirche Engelgau e V 53947 Nettersheim Engelgau Hans Peter Schiffer Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Nettersheim 2004 S 174 f Hans Peter Schiffer Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Nettersheim 2004 S 175 Hans Peter Schiffer Das Urfttal in der Eifel Landschaft Natur Geschichte 2006 S 24 Heinz Gunter Horn Agrippastrasse Koln Trier Teilstrecke Nettersheim Von Serpentinen Tempeln und Wachstationen 2011 S 42 C A Eick Die romische Wasserleitung aus der Eifel nach Koln Mit Rucksicht auf die zunachst gelegenen romischen Niederlassungen Befestigungswerke und Heerstrassen 1867 S 20 ff a b Hans Peter Schiffer Das Urfttal in der Eifel Landschaft Natur Geschichte 2006 S 23 Heinz Gunter Horn Agrippastrasse Koln Trier Teilstrecke Nettersheim Von Serpentinen Tempeln und Wachstationen 2011 S 42 f G U Knackstedt Neandertaler Romer Franken Siedlungsgeschichte des Landkreises Euskirchen anhand archaologischer Funde 1991 S 67 A Eick Neue Inschriften aus Floisdorf und Zingsheim In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande Heft XXV Bonn 1857 S 34 f Nikolaus Reinartz Matthias Pfleumer in Zingsheim in reformeifriger Eifelpfarrer 1700 1712 1952 S 9 Topographisches Informationsmanagement Bezirksregierung Koln Abteilung GEObasis NRW Hinweise Zugriff am 18 Februar 2012 Walter Janssen Studien zur Wustungsfrage im frankischen Altsiedelland zwischen Rhein Mosel und Eifelnordrand Teil II Katalog 1975 S 60 LVR Amt fur Bodendenkmalpflege Wallfahrtskapelle St Servatius bei Engelgau In KuLaDig Landschaftsverband Rheinland 2015 abgerufen am 17 Mai 2020 deutsch a b Hans Peter Schiffer Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Nettersheim 2004 S 177 Michael Nielen Neue Glocken fur die Ahekapelle Nicht mehr online verfugbar Wochenspiegel 26 September 2012 ehemals im Original abgerufen am 17 Mai 2020 deutsch 1 2 Vorlage Toter Link www wochenspiegellive de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven a b Hans Peter Schiffer Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Nettersheim 2004 S 175 Wochenspiegel Hrsg Ruckkehr Servatius Nr 19 Weiss Verlag Monschau 6 Mai 2020 S 8 Stephan Everling Reliquien statt grosser Feier Kolnische Rundschau Koln 15 Mai 2021 S 40 Sophie Lange Hrsg Hier spukt s Sagen und alte Dorfgeschichten aus den elf Orten der Gemeinde Nettersheim 2000 S 48 f a b Sophie Lange Hrsg Hier spukt s Sagen und alte Dorfgeschichten aus den elf Orten der Gemeinde Nettersheim 2000 S 48 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ahekapelle Sammlung von Bildern Kolner Stadtanzeiger Glockenklang im Genfbachtal 5 Oktober 2012 abgerufen am 28 Marz 2014 Kolnische Rundschau Glockenweihe an der Ahekapelle 27 September 2012 abgerufen am 28 Marz 2014 Kolner Stadt Anzeiger Ahekapelle in neuem Glanz 9 August 2012 abgerufen am 28 Marz 2014 Rhein Eifel TV Film Impressionen mit Motiven aus der Eifeler Kapelle Abgerufen am 28 Marz 2014 Gemeinschaft der Gemeinden hl Hermann Josef Steinfeld Ahekapelle Abgerufen am 28 Marz 2014 Kirchengebaude in der Gemeinschaft der Gemeinden Hl Hermann Josef Steinfeld Ahekapelle St Gertrud Bouderath St Bartholomaus Buir St Antonius Dottel St Luzia Engelgau St Margareta Frohngau Kreuzerhohungskapelle Holzmulheim St Hubertus Kall St Nikolaus Kall St Dionysius Keldenich St Barbara Krekel St Laurentius Marmagen St Martin Nettersheim St Cacilia Pesch St Michael Rinnen St Maternus und St Antonius Roderath St Apollinaris und Agatha Scheven St Stephanus Sistig St Matthias Sotenich Kloster Steinfeld St Lambertus Tondorf St Katharina Wallenthal St Sebastian Wollenberg St Peter Zingsheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ahekapelle amp oldid 234351135