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Adolf Aronheim geboren am 18 Januar 1818 in Braunschweig gestorben am 18 April 1880 ebenda auch Awraham Aronheim HaCohen 1 war ein deutscher Jurist und Politiker judischen Glaubens Er war der erste judische Rechtsanwalt in Braunschweig und der erste judische Abgeordnete in der Braunschweigischen Landesversammlung 2 sowie der Begrunder einer bekannten Braunschweiger Juristenfamilie 3 Adolf Aronheim Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Revolution von 1848 1849 1 2 Nach der Revolution von 1848 1849 1 3 Familie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenAdolf war das jungste von sechs Kindern des Kaufmanns Meyer Marcus Aronheim 1774 1825 und dessen Ehefrau Adelheid geb Lazarus Berenhart 1777 1847 4 Nach erfolgreichem Besuch des Collegium Carolinum studierte Aronheim von 1838 bis 1841 Rechtswissenschaften an der Universitat Heidelberg wo er auch mit der Dissertation Natura negotii quod dicunt Heuergeschaft secundum regulas juris communis promovierte 5 In Braunschweig war er der erste Jude der zur Rechtsanwaltsprufung in der Stadt zugelassen wurde Nachdem er diese bestanden hatte erhielt er die Genehmigung sich als Anwalt niederlassen zu konnen 1 Die Tatigkeit als Notar wurde ihm jedoch zeitlebens aufgrund seines judischen Glaubens von den Behorden mit dem Argument ein Jude konne einem Christen keinen Eid abnehmen verweigert 6 Revolution von 1848 1849 Bearbeiten nbsp Revolution von 1848 1849 in Braunschweig Moderne Industrien Karikatur von Hans von Veltheim Dargestellt sind als Bankelsanger die Braunschweiger Politiker Adolf Aronheim links August Hollandt Mitte und Egmont Lucius rechts Hauptartikel Europaische Revolutionen 1848 1849 und Revolution 1848 1849 in Braunschweig Zusammen mit den Juristen August Hollandt und Egmont Lucius sowie Karl Steinacker und Eduard Vieweg 7 gehorte Aronheim in Braunschweig zu den treibenden Kraften der liberal demokratischen Revolution des Jahres 1848 So war er im Vorstand des Braunschweiger Volksvereins 8 Zusammen mit Lucius gehorte er zu den intellektuellen Leitfiguren des im selben Jahr gegrundeten Braunschweiger Arbeitervereins 9 Hollandt und Eduard Trieps empfahlen ihm fur die Wahl zur Frankfurter Nationalversammlung zu kandidieren jedoch scheiterte Aronheim 6 1849 war er als erster Jude Mitglied der Braunschweigischen Landesversammlung 2 legte sein Mandat aber nieder da ihm die Politik der Landesregierung zu konservativ erschien Nach der Revolution von 1848 1849 Bearbeiten Nachdem er sein politisches Mandat niedergelegt hatte wandte er sich wieder dem Anwaltsberuf zu in dem er sehr erfolgreich und geachtet war So war er 1851 Verteidiger im ersten Braunschweiger Sozialistenprozess 10 1850 war er an der Organisation des Dritten Demokratenkongesses in Braunschweig beteiligt 1859 war Aronheim Grundungsmitglied des Deutschen Nationalvereins und 1860 Mitbegrunder des Deutschen Juristentages 11 Spater wurde er Mitglied der Nationalliberalen Partei 5 Zwischen 1866 und 1872 gehorte er erneut dem Braunschweigischen Landtag an 1870 wurde Aronheim Direktoriumsmitglied der gerade gegrundeten Braunschweigischen Eisenbahngesellschaft die aus der Privatisierung der Herzoglich Braunschweigischen Staatseisenbahn hervorgegangen war 12 Daruber hinaus war er Sprecher im Landesgerichtshof zwischen 1862 und 1868 Reprasentant und von 1868 bis 1880 Vorsteher der judischen Gemeinde in Braunschweig 2 1878 trat Aronheim ein letztes Mal politisch in Erscheinung als er nach den zwei gescheiterten Attentatsversuchen auf Kaiser Wilhelm I alle reichstreu gesinnten burgerlichen Krafte zur Sammlung gegen die Sozialdemokratie aufrief 13 Familie Bearbeiten nbsp Braunschweig Ziegenmarkt 2 Das Elternhaus Adolf Aronheims Adolf Aronheim war zweimal verheiratet Seine erste Ehefrau Minna geb Adler 1813 1846 verstarb wenige Tage nach der Geburt ihrer Tochter Bertha 1846 1848 In zweiter Ehe war Aronheim mit Rosalie geb Simon 1827 1896 verheiratet mit der er die vier Kinder Max 1849 1905 Berthold 1850 1881 Adelheid 1853 1895 und Isaak Richard 1859 1916 hatte Die Sohne Max und Richard wurden wie ihr Vater bekannte Juristen 9 Die Tochter Adelheid heiratete vor Weihnachten 1872 den Juristen Ferdinand Philipp 14 Adolf Aronheims Grab befindet sich auf dem Judischen Friedhof an der Hamburger Strasse in Braunschweig 7 Literatur BearbeitenReinhard Bein Ewiges Haus Judische Friedhofe in Stadt und Land Braunschweig Braunschweig 2004 ISBN 3 925268 24 3 Reinhard Bein Sie lebten in Braunschweig Biografische Notizen zu den in Braunschweig bestatteten Juden 1797 bis 1983 Mitteilungen aus dem Stadtarchiv Braunschweig 1 Doring Druck Braunschweig 2009 ISBN 978 3 925268 30 4 Bert Bilzer Richard Moderhack Hrsg BRUNSVICENSIA JUDAICA Gedenkbuch fur die judischen Mitburger der Stadt Braunschweig 1933 1945 In Braunschweiger Werkstucke Band 35 Braunschweig 1966 Hans Heinrich Ebeling Die Juden in Braunschweig Rechts Sozial und Wirtschaftsgeschichte von den Anfangen der Judischen Gemeinde bis zur Emanzipation 1282 1848 In Braunschweiger Werkstucke Band 65 Braunschweig 1987 ISBN 3 87884 034 9 Gerhard Schildt Aronheim Adolf In Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 31 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolf Aronheim Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Bein Sie lebten in Braunschweig S 257 a b c Bein Sie lebten in Braunschweig S 258 Bilzer Moderhack BRUNSVICENSIA JUDAICA S 120 Bein Sie lebten in Braunschweig S 154 a b Schildt Aronheim In Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 31 a b Ebeling Die Juden in Braunschweig S 336 a b Bein Ewiges Haus Judische Friedhofe in Stadt und Land Braunschweig S 152 Bernhard Kiekenap Karl und Wilhelm Die Sohne des Schwarzen Herzogs Band I Appelhans Verlag Braunschweig 2000 ISBN 3 930292 39 4 S 561 a b Bein Sie lebten in Braunschweig S 259 Georg Eckert 100 Jahre Braunschweiger Sozialdemokratie I Teil Von den Anfangen bis zum Jahre 1890 Braunschweig 1965 S 35 Alphabethisches Verzeichnis derjenigen Mitglieder des Deutschen Juristentages welche dem Verein schon 1860 angehorten Bernhard Kiekenap Karl und Wilhelm Die Sohne des Schwarzen Herzogs Band III Braunschweig nach 1848 Herzog Wilhelm und die Regenten Appelhans Verlag Braunschweig 2004 ISBN 3 937664 07 6 S 94 Ernst Hamburger Juden im offentlichen Leben Deutschlands Tubingen 1968 nach Reinhard Bein Sie lebten in Braunschweig Biografische Notizen zu den in Braunschweig bestatteten Juden 1797 bis 1983 S 259 Hartwig Molzow Philipp Ferdinand in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 13 Wachholtz Verlag Neumunster 2011 S 395 Normdaten Person GND 1033724610 lobid OGND AKS VIAF 300000543 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Aronheim AdolfALTERNATIVNAMEN Aronheim HaCohen AwrahamKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und PolitikerGEBURTSDATUM 18 Januar 1818GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 18 April 1880STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Aronheim Jurist amp oldid 235920194