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August Christoph Theodor Hollandt 4 Oktober 1800 in Braunschweig 18 April 1882 ebenda war ein deutscher Jurist und linksliberaler Politiker Er war Braunschweiger Stadtverordneter und Abgeordneter im Braunschweigischen Landtag dessen Prasident er 1850 1851 war Wahrend der Revolution von 1848 49 gehorte er der Frankfurter Nationalversammlung an Leben BearbeitenDer aus einer angesehenen und einflussreichen Braunschweiger Familie stammende August Hollandt studierte ab 1818 an der Universitat Gottingen Rechtswissenschaft und wurde 1822 Notar in Braunschweig 1 Anfang der 1830er Jahre wurde er Mitglied der Braunschweiger Stadtverordnetenversammlung Seit 1835 war er Mitglied des Braunschweigischen Landtags Im Vormarz gehorte er dem linken Flugel der liberalen Opposition an Im Jahr 1845 war Hollandt die massgebliche Personlichkeit die eine Mehrheit des Parlaments gegen die Regierungsvorlage zu einer neuen adelsfreundlichen Landgemeindeordnung zustande brachte Bereits ein Jahr zuvor hatte er im Sinne der deutschen Nationalbewegung an den Landesherren appelliert sich im Deutschen Bund fur die Herzogtumer Schleswig und Holstein einzusetzen Er war damit einer der ersten Abgeordneten die dieses Thema zur Sprache brachten 2 nbsp Revolution 1848 1849 in Braunschweig Moderne Industrien Karikatur von Hans von Veltheim Dargestellt sind als Bankelsanger die Braunschweiger Politiker Adolf Aronheim links August Hollandt Mitte und Egmont Lucius rechts Bereits im Marz 1848 wurde er zusammen mit Eduard Trieps in das Vorparlament eingeladen Bei den Wahlen zur Frankfurter Nationalversammlung trat er fur die Linksliberalen gegen den Rechtsliberalen Friedrich von Liebe an Entgegen den allgemeinen Erwartungen wurde er im April 1848 mit grosser Mehrheit als Abgeordneter des ersten Wahlkreises des Herzogtums Braunschweig in die Nationalversammlung gewahlt 3 Insbesondere die bauerliche Bevolkerung hatte er hinter sich weil Liebe zuvor die politische Unreife der Bauern beklagt hatte In Frankfurt vertrat Hollandt als Mitglied der Fraktion Landsberg eher gemassigte monarchisch konstitutionelle Positionen Er war Berichterstatter des volkswirtschaftlichen Ausschusses Als solcher war er im Parlament stark mit dem Gesetzgebungsverfahren zu einer kunftigen Gewerbeordnung beschaftigt Er legte dem Parlament im Februar 1849 einen umfangreichen Bericht vor Dieser bestand aus dem Hauptentwurf einem Gegenentwurf und einem Erachten der Minoritat Der Bericht wurde im Plenum allerdings nicht verhandelt weil dringendere Probleme anlagen 4 Als am 30 Mai 1849 der Umzug des Rumpfparlaments anstand legte Hollandt sein Mandat in der Nationalversammlung nieder Im April 1848 versuchte er vergeblich fur die Position des Stadtdirektors in Braunschweig gewahlt zu werden Im Land Braunschweig war er seit 1848 parallel zur Nationalversammlung Abgeordneter in der Abgeordnetenversammlung deren Vizeprasident er von 1848 bis 1849 war Als solcher war er massgeblich daran beteiligt dass die Revolution zumindest in der Stadt Braunschweig friedlich verlief Unmut in Kreisen der Konservativen losten seine Ausserungen zur Schaffung eines Volksheeres aus Nach der Niederschlagung der Revolution war Hollandt einer der wenigen Mitglieder der Nationalversammlung die im August 1849 weiterhin die Paulskirchenverfassung verteidigten Von 1850 bis 1851 war er Prasident der Abgeordnetenversammlung ab 1852 gehorte Hollandt der Landesversammlung an Die politischen Uberlegungen die Hollandt als Fazit aus der Revolution von 1848 49 zog fanden Eingang in die dritte Auflage des Rotteck Welckerschen Staatslexikons Sein jungerer Bruder Hermann Hollandt 1810 1890 war Major Kommandeur der Braunschweiger Burgerwehr und Namensgeber des Hollandtsgarten genannten Parks in Braunschweig Literatur BearbeitenArtikel Hollandt August In Joachim Ruckert und Jurgen Vortmann Hrsg Niedersachsische Juristen Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2003 S 155 156 Heinrich Best Wilhelm Weege Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848 49 Droste Dusseldorf 1998 ISBN 3 7700 0919 3 S 185 Thomas Henne August Christoph Theodor Hollandt 1800 1882 Anwalt und Politiker In Joachim Ruckert und Jurgen Vortmann unter Mitarbeit von Andre Deppijng Thomas Henne Peter Oestmann u a Hrsg Niedersachsische Juristen Ein historisches Lexikon mit einer landesgeschichtlichen Einfuhrung und Bibliographie Gottingen 2003 S 155 Christian Juranek Gegen eine ganze Zeit Hans Graf von Veltheim Leben Literatur und Kunst Dissertation Universitat Hildesheim 2006 S 154f Digitalisat PDF 18 1 MBEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Brand Untersuchungen zur Entstehung der Arbeitsgerichtsbarkeit in Deutschland 2002 ISBN 3 465 03185 7 S 295 Alexa Geisthovel Eigentumlichkeit und Macht Deutscher Nationalismus 1830 1851 Der Fall Schleswig Holstein Stuttgart 2003 S 122 Teildigitalisat Horst Rudiger Jarck Gerhard Schildt Hrsg Die Braunschweigische Landesgeschichte Jahrtausendruckblick einer Region Braunschweig 2000 S 782 Karl 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