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Hans Heinrich Eduard Vieweg 15 Juli 1797 in Berlin 1 Dezember 1869 in Braunschweig war ein deutscher Verleger und Inhaber des Vieweg Verlags Eduard Vieweg Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Tatigkeit als Verleger 3 Zeitungsherausgeber 4 Politische Tatigkeit 5 Tod und Nachfolge 6 Literatur 7 Einzelnachweise 7 1 WeblinksAusbildung BearbeitenEduard Vieweg war der Sohn des Verlagsbuchhandlers Friedrich Vieweg 1761 1835 und seiner Frau Charlotte geb Campe In Braunschweig wohin der Verlag 1799 verlegt wurde erhielt er unter dem Einfluss seines Grossvaters Joachim Heinrich Campe eine Erziehung die vor allem auf korperliche Ausbildung und praktische Tuchtigkeit abzielte Vieweg besuchte hier das Gymnasium trat aber am 14 Dezember 1813 bei der Ruckkehr des rechtmassigen Herzogs Friedrich Wilhelm in die Elitecompagnie des braunschweigischen Husarenregiments ein Bereits am 1 Januar 1814 zum Sergeanten befordert nahm er am Feldzug nach Brabant teil 1 musste aber schon im Juli 1814 wegen eines durch das Reiten verursachten Fussleidens beurlaubt werden und wurde wohl im April 1815 ganz entlassen Er musste in der Folge mehrere Jahre auf dem Lager zubringen und behielt ein steifes Fussgelenk Nach einer ersten Ausbildung im vaterlichen Verlag arbeitete Eduard Vieweg 1821 1822 1 im Verlag Hoffmann und Campe seines Onkels Julius Campe in Hamburg Danach unternahm er 1823 1825 1 Reisen nach Frankreich und England In Paris lernte er Justus von Liebig kennen mit dem er sein Leben lang geschaftlich und freundschaftlich verbunden blieb In England wurde er vor allem politisch gepragt Am 23 Mai 1825 heiratete er Luise Campe eine Tochter des Leipziger Finanzrats Heinrich Wilhelm Campe 1771 1862 Tatigkeit als Verleger Bearbeiten nbsp Eduard Vieweg1825 wurde Eduard Vieweg Teilhaber der nunmehrigen Verlagsbuchhandlung Friedrich Vieweg und Sohn und modernisierte zunachst die Druckerei Aus Paris hatte er 1822 eine eiserne Presse mitgebracht und aus England im nachsten Jahr eine Columbia Druckpresse eine der ersten in Deutschland 2 Auf letztere erwarb er ein Patent und veranlasste deren Produktion in den Eisenwerken in Zorge am Harz von wo aus sie in viele Druckereien geliefert wurden Ausser auf guten Druck achtete Vieweg auch auf eine gediegene Ausstattung Holzschnitte die zur Verdeutlichung der Texte dienten wurden ab 1841 in einer eigenen Werkstatt hergestellt Mit seinem Bruder Karl einem Landwirt grundete er auf dem Schloss und Gut Wendhausen eine eigene Papierfabrik Gebruder Vieweg nebst Windmuhle Schloss und Gut das sie 1836 auf 99 Jahre pachteten erwarb sein Sohn Heinrich 1873 Eduard Vieweg nahm vor allem naturwissenschaftliche Werke ins Verlagsprogramm auf vorzugsweise der fuhrenden Gelehrten auf den Gebieten Chemie Physik Physiologie Naturgeschichte Mathematik und Technik Dabei erkannte er kommende Talente und pflegte Freundschaften zu den Autoren die ihn aufgrund seines handwerklichen Anspruchs schatzten Neben wissenschaftlichen Standardwerken wie dem Handworterbuch der Chemie das anfangs von Hermann Kolbe und spater von Hermann Christian von Fehling herausgegeben wurde verlegte er auch Bucher die wissenschaftlichen Erkenntnissen eine weitere Verbreitung und praktische Anwendung sichern sollten Zeitungsherausgeber BearbeitenPolitisch war Eduard Vieweg massvoll liberal und strebte ein geeinigtes Deutschland auf foderativer und freiheitlicher Grundlage unter Fuhrung Preussens an Dazu gab er ab dem 23 August 1831 die Deutsche Nationalzeitung aus Braunschweig und Hannover unter der Redaktion von Karl Heinrich Hermes heraus die ungefahr Ende des Jahres 1840 infolge der Zensur ihr Erscheinen einstellte Am 20 Marz 1848 erschien dann die Zeitung fur das deutsche Volk ab dem 1 Juli als Deutsche Reichs Zeitung unter der Redaktion von Karl Andree und spater Hermann Baumgarten Nachdem Preussen im Deutschen Krieg von 1866 Schleswig Holstein annektiert hatte und Vieweg sich mit seinen Uberzeugungen zunehmend verlassen sah stellte er am 2 August 1866 das Erscheinen der Reichszeitung bis auf bessere Tage ein Politische Tatigkeit BearbeitenEduard Vieweg gehorte von 1838 bis 1850 dem Rechnungsausschuss des Borsenvereins der deutschen Buchhandler und haufig auch Fachausschussen an Seine Anliegen waren die Pressefreiheit ein sicherer literarischer Rechtszustand und eine zweckmassige Organisation des deutschen Buchhandels Auch kommunalpolitisch war Vieweg seit seiner Jugend aktiv In den Wirren des Jahres 1830 wurde er Adjutant des Kommandeurs der neuerrichteten Burgergarde lange Jahre war er Kirchenvorsteher der reformierten Gemeinde 1829 69 Stadtverordneter 1839 55 und Mitglied der Landesversammlung 1848 67 Ausserdem war er 1852 an der Grundung der Braunschweigischen Bank beteiligt deren Direktorium er bis 1861 angehorte Als in Braunschweig vorubergehend der Plan auftauchte die oberste Leitung der Stadt als Ehrenamt einem angesehenen Burger zu ubertragen fasste man Vieweg fur diese Stelle ins Auge In der deutschen Politik war Eduard Vieweg im Herbst 1849 als Mitglied der deutschen Kaiserpartei in Gotha aktiv und wurde 1850 so gut wie einstimmig zum Abgeordneten des Erfurter Parlaments gewahlt Als dann die schleswig holsteinische Frage auftauchte war Vieweg 1863 auf dem Abgeordnetentag zu Frankfurt und gehorte dem Zentralausschuss der 36er an Tod und Nachfolge BearbeitenIn der Nacht vom 28 zum 29 Oktober 1866 erlitt Eduard Vieweg einen Schlaganfall und blieb bis zu seinem Tod am 1 Dezember 1869 bettlagerig Seine Witwe uberlebte ihn bis zum 16 Mai 1888 Die Verlagsbuchhandlung Friedrich Vieweg und Sohn ging auf den einzigen Nachkommen Heinrich Vieweg uber Literatur BearbeitenManfred Dittmann Buchdruckerpressen aus Zorge im Harz Iffland Verlag Nordhausen 2013 Kai Drewes Die Unuberwindbarkeit der Zensur Ein unbekannter Brief des Braunschweiger Verlegers Eduard Vieweg an Karl Marx aus dem Jahr 1846 In Archiv fur Geschichte des Buchwesens Band 66 Walter de Gruyter Berlin 2011 ISBN 3 11 025105 1 S 155 164 als Postprint auch online verfugbar Gabriele Henkel Vieweg Hans Heinrich Eduard In Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 S 629 Lutjen Andreas Der Buchhandler Herr Eduard Vieweg reiset zum Vergnugen von hier uber Hamburg nach Bergen und weiter Zwei Reisepasse des Braunschweiger Verlegers Eduard Vieweg 1796 1869 aus den Jahren 1864 und 1866 im Spiegel zeitgenossischer Quellen In Beate Nagel Hrsg 265 Jahre Universitatsbibliothek Braunschweig 65 Jahre Dietmar Brandes Festschrift fur Dietmar Brandes Braunschweig 2013 S ISBN 978 3 927115 72 9 S 307 332 Edgar Rosen Eduard Vieweg Leben und Werk In Werner Pols Klaus Erich Pollmann Hrsg Moderne Braunschweigische Geschichte Olms Hildesheim 1982 S 95 107 Paul Zimmermann Vieweg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 39 Duncker amp Humblot Leipzig 1895 S 689 693 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Deutsche Buchhandler 15 Eduard Vieweg In Illustrirte Zeitung 22 Janner 1870 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung izl Gerd Biegel Eduard Vieweg Netzwerker mit gesellschaftlicher Dominanz In Braunschweiger Zeitung 3 Mai 2022 abgerufen am 24 Februar 2023 deutsch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eduard Vieweg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 118818627 lobid OGND AKS LCCN n86030996 VIAF 62345355 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vieweg EduardALTERNATIVNAMEN Vieweg Hans Heinrich EduardKURZBESCHREIBUNG deutscher VerlegerGEBURTSDATUM 15 Juli 1797GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 1 Dezember 1869STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Vieweg amp oldid 231308714