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Die Braunschweigische Bank war ein Kreditinstitut in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft mit Sitz in Braunschweig Sie wurde 1852 gegrundet und ging 1929 durch Fusion in der Commerzbank auf Ehemaliger Sitz der Bank am Bankplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Notenbankprivileg 1 2 Niederlassungen und Beteiligungen 2 Quellen und Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Herzog Wilhelm von BraunschweigDer Braunschweiger Herzog Wilhelm genehmigte 1853 auf Ansuchen des Kaufmanns Vereins hieselbst die Grundung der Bank 1 Als Zweck werden in der Genehmigungsurkunde die Belebung des Geldverkehrs die Hebung des Handels und der Fabriktatigkeit sowie des Ackerbaus und der Gewerbe genannt Voraussetzung fur die Aufnahme des Geschaftsbetriebs war die Zeichnung eines Aktienkapitals von 2 Millionen Talern von denen 20 eingezahlt sein mussten Die Braunschweigische Regierung veranlasste dass die Herzogliche Leihhaus Anstalt die spatere Braunschweigische Staatsbank sich mit 500 000 Talern am Grundkapital beteiligte 2 Auch das Berliner Bankhaus Mendelssohn amp Co war an der Grundung beteiligt 3 Organe der Gesellschaft waren der Verwaltungsrat die Direktion und die Generalversammlung Daruber hinaus gab es einen Regierungs Commissarius durch den die Herzogliche Landesregierung die fortwahrende Aufsicht uber die Bank ausubte 1853 baute Friedrich Louis Simon als Sitz des Instituts am Bankplatz in Braunschweig einen Backsteinbau im Rundbogenstil Schinkelscher Pragung Im Gebaude befindet sich heute das Oberlandesgericht Braunschweig Notenbankprivileg Bearbeiten Die Braunschweigische Bank war ahnlich wie die 1856 gegrundete Hannoversche Bank eine Zettel oder Privatnotenbank mit dem Recht zur Ausgabe eigener Banknoten Deren Umlauf stieg von 1854 bis 1874 von rund 1 2 Millionen auf rund 4 5 Millionen Taler 4 Mit der Reichsgrundung 1871 verloren die Gliedstaaten des Reiches ihr Gesetzgebungsrecht fur das Geldwesen Die bestehenden Notenbanken behielten das Recht Banknoten in einem Umfang herauszugeben der in der Anlage zu 9 des Bankgesetzes vom 14 Marz 1875 festgesetzt war Fur die Braunschweigische Bank war ein Hochstbetrag von Banknoten im Wert von 2 829 000 Mark vorgesehen zum Vergleich Reichsbank 250 Millionen Mark 5 Der Umlauf der im Jahre 1874 noch 4 5 Millionen Taler 13 5 Millionen Mark betragen hatte wurde somit drastisch gekurzt 6 Das Notenprivileg wurde ferner dadurch eingeschrankt dass die Noten nicht mehr ausserhalb des Herzogtums Braunschweig zur Zahlung verwendet werden durften 43 des Bankgesetzes Daruber hinaus nahm beispielsweise die Reichspost die Noten nicht an die Reichsbank diskontierte Wechsel nicht und zog auch keine Wechsel ein die das Giro der Braunschweigischen Bank enthielten 4 Das ursprunglich auf 99 Jahre verliehene Notenprivileg erlosch 1906 durch Verzicht der Bank Niederlassungen und Beteiligungen Bearbeiten Bereits 1856 errichtete die Bank Filialen in Bremen und Hamburg erstere wurde 1863 letztere 1866 aufgelost Im selben Jahr erwarb die Bank eine Beteiligung an der Ed Frege amp Co KG in Hamburg 1871 grundete sie die Braunschweigische Creditanstalt um Kreditgeschafte betreiben zu konnen was ihr als Notenbank nicht gestattet war 1905 fusionierte sie mit dieser Tochtergesellschaft und firmierte seitdem als Braunschweigische Bank und Kreditanstalt AG 1925 erwarb die Braunschweigische Staatsbank die Aktienmehrheit an der Braunschweigischen Bank von der Allgemeinen Deutschen Credit Anstalt ADCA 7 Die Bank erwies sich allerdings als Sanierungsfall Auf Betreiben ihres Grossaktionars der Staatsbank musste sie solche Filialen schliessen die denen der Muttergesellschaft Konkurrenz machten Durch den Verkauf an die Commerzbank die die rechtliche Eigenstandigkeit der Braunschweigischen Bank beendete blieb die einzigartige Stellung der Staatsbank im Freistaat Braunschweig erhalten Den grossten Teil des Verkaufserloses investierte die Staatsbank in den Erwerb der Aktienmehrheit an der Braunschweig Hannoverschen Hypothekenbank Quellen und Literatur BearbeitenStatuten fur die von Sr Hoheit dem Herzoge zu Braunschweig genehmigte Actien Gesellschaft der Braunschweigischen Bank Zweiter Abdruck Vieweg Braunschweig 1857 online Braunschweigische Bank und Kreditanstalt AG Hrsg 75 Jahre Braunschweigische Bank und Kreditanstalt Aktiengesellschaft Braunschweig 1928 Einzelnachweise Bearbeiten Genehmigungsurkunde vom 11 Mai 1853 gegengezeichnet von August von Geyso Memento vom 14 April 2014 im Internet Archive Abgerufen am 12 Oktober 2013 Erich Achterberg Braunschweigische Staatsbank Waisenhaus Buchdruckerei Braunschweig 1965 S 105 OCLC 14974649 SBB PK Musikabteilung MA Nachl 5 X a b Heinz Fengler Geschichte der deutschen Notenbanken vor Einfuhrung der Mark Wahrung Gietl Verlag Regenstauf 1992 ISBN 3 924861 05 6 S 112 Bankgesetz vom 14 Marz 1875 auf Wikisource Nach Achterberg hatte der Umlauf vor der Bankreform effektiv 9 87 Millionen Mark betragen Erich Achterberg Braunschweigische Staatsbank S 126 Hierzu und zur weiteren Geschichte der Bank bis 1929 vgl Sebastian Knake Unternehmensfinanzierung im Wettbewerb Die Braunschweigische Staatsbank von 1919 bis 1969 Jahrbuch fur Wirtschaftsgeschichte Beiheft 28 De Gruyter Berlin Boston 2020 ISBN 978 3 11 069710 0 S 84 87 119 122 Normdaten Korperschaft GND 5257311 4 lobid OGND AKS 52 260972222222 10 518055555556 Koordinaten 52 15 39 5 N 10 31 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braunschweigische Bank amp oldid 228934304