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Adam Stanislaw Krasinski Herb Slepowron 4 April 1714 in Krakau Oktober 1800 in Krasne war ein polnischer Adliger Bischof von Kamieniec 1757 1798 Grosskronsekretar ab 1752 Prasident des Krontribunals 1759 und einer der beiden Grunder der Konfoderation von Bar Bischof Adam Stanislaw Krasinski mit dem Orden des Weissen Adlers Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Nachwirkung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenAdam Stanislaw Krasinski wurde 1714 als Sohn Jan Krasinskis und Elzbieta Teresa Soltyk geboren Sein Bruder war Michal Hieronim Krasinski Er beteiligte sich mit 19 Jahren an der grossen Konfoderation polnischer Landadliger 1733 unter Fuhrung des Kardinalprimas Teodor Potocki die den Allianzvertrag der drei Schwarzen Adler ignorierte und am 10 September 1733 Stanislaw Leszczynski den Schwiegervater Louis XV zum neuen polnisch litauischen Staatsoberhaupt wahlte An der Seite Leszczynskis nahm er am folgenden Polnischen Thronfolgekrieg teil und wirkte ab 1734 nach dessen Flucht als Abgesandter der neuen anti wettinischen Konfoderation von Dzikow in Paris die von vornherein chancenlos war aber erst im Marz 1736 zwei Monate nach dem Thronverzicht Leszczynskis die Kampfhandlungen beendete Er besuchte zahlreiche Vorlesungen der Universitaten in Paris und Rom 1747 wurde er an der Jagiellonen Universitat Krakau immatrikuliert und mit Hilfe Andrzej Stanislaw Zaluskis schliesslich Kanoniker von Plock sowie Kanzler Konig August III Er bekleidete damit eines der hochsten Amter der Adelsrepublik Polen Litauen 1751 war er Plock s Delegierter im Krontribunal Im darauf folgenden Jahr wurde er mit Hilfe Jerzy August Mniszech zum Grosskronsekretar befordert 1753 wurde er Kanoniker von Gniezno 1757 ubertrug man ihm die Aufgabe des Scholasticus von Gniezno und zeichnete ihn mit dem Orden des Weissen Adlers aus dem hochsten Ehrenzeichen der Adelsrepublik Ein Jahr spater erhielt er die Prasidentschaft des neuen Krontribunals und wurde Bischof von Kamieniec Ab 1763 wirkte Bischof Krasinski insbesondere als Widersacher der geplanten Familia Reformen Nach dem Tod August III war es durch die Anhanger der politischen Partei ein Jahr spater mit Unterstutzung russischer Truppen namlich de facto zu einem Staatsstreich gekommen Die standesmassig abzuhaltenden Freien Wahlen von 1764 standen demnach unter starker Einflussnahme der Partei Ihre Anhanger betrachteten sich als Patrioten versuchten gleichzeitig jedoch Provokationen gegenuber dem militarisch aufrustenden Ausland zu vermeiden Der Vorsitzende der Familia August Aleksander Czartoryski billigte aus diesem Grund auch die Entsendung russischer Truppen um wahrend der Wahl fur Ordnung zu sorgen Bischof Krasinski storte daraufhin gezielt den Sejmik in Grudziadz und legte ihn lahm Nach der Konigswahl am 6 7 September 1764 die durch den Einsatz betrachtlicher Bestechungsgelder und die Anwesenheit von 20 000 Mann der Kaiserlich Russischen Armee einstimmig verlief erfolgte am 25 November 1764 schliesslich die Inthronisierung des Wunschkandidaten der Familia Stanislaw August Poniatowski Kronungsort war entgegen der Tradition Warschau nicht der Wawel So wurde Bischof Krasinski zum politischen Gegner seines Staatsoberhauptes das eine Fremdherrschaft zur grundlegenden Modernisierung seiner Republik im Sinne Russlands billigte und deshalb als fremdbestimmter Kurator und Volksverrater verpont war Er trat 1767 daraufhin der Konfoderation von Radom bei und unterstutzte fur kurze Zeit die Plane Gabriel Podoski und Nikolai Repnins gegen ihr Staatsoberhaupt Poniatowski Am 29 Februar 1768 verbundete sich Bischof Krasinski mit Grosspolens Generalstarost Mniszech und grundete mit ihm auf der Festung von Bar die Konfoderation von Bar gegen die kaiserlich russische Vormundschaft und das Ende der Goldenen Freiheit im Lande Dabei erklang als Wahlspruch der Konfoderation wiara i wolnosc Glaube und Freiheit 1 Sie gilt als letzte grosse Massenbewegung der Szlachta und als erster polnischer Nationalaufstand 2 mit weitreichenden Folgen bis in die 1980er Jahre hinein Wahrend des Krieges der Konfoderation von Bar kritisierte Krasinski stets das Schweigen des Heiligen Stuhls zur Inhaftierung zahlreicher polnischer Landadliger durch die Russen unter denen sich z B die beiden Bischofe Kajetan Ignacy Soltyk und Jozef Andrzej Zaluski befanden Krasinski wurde wichtigster Diplomat der Konfoderation von Bar verantwortlich fur viele Verhandlungen und Auslandsbeziehungen So fuhr er im Oktober 1768 nach Paris und erwirkte bei Konig Louis XV die logistische und militarische Hilfe Frankreichs 1769 befurwortete er das Attentat auf Konig Poniatowski und wurde noch im gleichen Jahr Regierungsfuhrer der Konfoderierten von Bar in Biala 1770 warb er in Dresden um Unterstutzung des Heiligen Romischen Reichs noch im gleichen Jahr traf er Kaiser Joseph II HRR und erhielt ein Hilfsangebot von ihm Der Kaiser teilte die Ansicht dass Poniatowski nicht der legitime Konig Polen Litauens sei verfolgte jedoch die erfolgreiche Kandidatur Friedrich August I Sachsen als polnisch litauisches Staatsoberhaupt Er konnte deshalb einer der Befurworter oder sogar der Leiter des Attentats auf Poniatowski gewesen sein 1771 angestiftet von Kazimierz Pulaski Trotzdem schlug der Plan fehl zum einen weil Poniatowski fliehen konnte zum anderen weil die Aktion in Europa solch heftige Kontroversen ausloste dass Frankreich und Osterreich ihr Bundnis mit den Konfoderierten von Bar schliesslich fallen liessen So blieb Bischof Krasinski 1772 nichts anderes ubrig als mit Konig Poniatowski die Kapitulation der Konfoderation von Bar zu verhandeln noch im gleichen Jahr wurde er allerdings von Kosaken entfuhrt und vorubergehend in Warschau inhaftiert Er kam trotzdem wieder frei nachdem er Konig Poniatowski seine Loyalitat zusicherte und erhielt alle seine Amter wieder zuruck Nach 1772 zog sich Bischof Krasinski eine Zeit lang aus dem politischen Leben zuruck In den Jahren 1780 1782 1784 und 1786 war er Prasident des Sad sejmowy Gericht das zu Amtsenthebungsverfahren tagt 1787 gab er die Rekonstruktion der Festung von Kamieniec in Auftrag Wahrend des Grossen Sejms war er einer der starksten Befurworter der Verfassung vom 3 Mai 1791 publizierte Projekte und Schriften um sie zu unterstutzen und nahm schliesslich teil am semi coup der zum Ausruf der Verfassung fuhrte Er kommentierte insbesondere das Verhalten des Verfassungsgegners Jan Sucharzewski der sich und seinen jungen Sohn umzubringen drohte um sich das Schicksal zu ersparen unter diesem restriktiven Gesetz leben zu mussen in dem er sagte rasiere ihm den Kopf und schick ihn ins Asyl Nach dem Inkrafttreten der ersten modernen Verfassung Europas am 3 Mai 1791 bekampfte er 1792 mit aller Kraft die Konfoderation von Targowica Nach ihrem Sieg im Bundnis mit Russland und der Zweiten Teilung Polen Litauens 1793 entzog sie ihm das Bistum Kamieniec Bischof Krasinski befurwortete den Kosciuszko Aufstand als militarische Erhebung polnischer Patrioten unter der Fuhrung von General Tadeusz Kosciuszko im Jahr 1794 die gegen die Teilungen Polens gerichtet war und sammelte Geldmittel fur den Aufstand Nach dessen Niederlage zog er sich erneut aus dem politischen Leben zuruck und verzog schliesslich in den preussisch gewordenen Teil Polen Litauens Er starb im Oktober 1800 in Krasne Nachwirkung BearbeitenBischof Adam Stanislaw Krasinski war bekannt fur seine Toleranz Historiker sehen ihn als kontroverse Figur der Geschichte als undurchschaubaren Befurworter der Goldenen Freiheit seiner Zeit in der es unmoglich war sie aufrechtzuerhalten als Befurworter der konservativen und verraterischen Hetman Fraktion der fruhen 1760er Jahre war er ab 1768 einer der Anfuhrer der Konfoderation von Bar die in Augen einiger Historiker als der erste polnische Nationalaufstand gilt Schliesslich unterstutzte er nach Kraften die erste moderne freiheitliche Verfassung Europas die Verfassung vom 3 Mai 1791 Literatur BearbeitenT 5 Oswiecenie in Bibliografia Literatury Polskiej Nowy Korbut Warszawa Panstwowy Instytut Wydawniczy 1967 S 216 218 Krzysztof Rafal Prokop Biskupi kamienieccy od sredniowiecza do wspolczesnosci Bialy Dunajec Ostrog Wolanie z Wolynia 2007 S 306 319 ISBN 978 83 88863 24 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adam Stanislaw Krasinski Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Adam Stanislaw Krasinski auf catholic hierarchy org abgerufen am 18 Juli 2016 Adam Stanislaw Krasinski und seine Epoche als pdf pl Bischof Adam Stanislaw Krasinski Konfoderat und Patriot pl Verbundene Gestalt aus unserer Gemeinde Adam Stanislaw Krasinski auf der Offiziellen Website der Gemeinde KrasneEinzelnachweise Bearbeiten Soltyks Worte Verknupfung der Konfoderation von Bar Interview mit Dorota Dukwicz Muzeum Historii Polski Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen am 20 Juni 2015 polnisch Normdaten Person GND 1032808438 lobid OGND AKS VIAF 161094518 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krasinski Adam StanislawKURZBESCHREIBUNG polnischer Geistlicher romisch katholischer Bischof Adliger und KronsekretarGEBURTSDATUM 4 April 1714GEBURTSORT KrakauSTERBEDATUM Oktober 1800STERBEORT Krasne Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adam Stanislaw Krasinski amp oldid 237401448