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Dieser Artikel behandelt die Gemalde und Kupferstichserie fur die Oper siehe unter The Rake s Progress A Rake s Progress Der Werdegang eines Wustlings ist eine Serie von Gemalden und Kupferstichen des englischen Kunstlers William Hogarth entstanden zwischen 1733 und 1735 Die acht Bilder des Zyklus zeigen den Abstieg und Fall von Tom Rakewell der nach dem Tod seines reichen aber extrem geizigen Vaters ein ausschweifendes Leben in London fuhrt und sein Erbe in Bordellen und Spielhollen verprasst Als Folge seines extravaganten und verschwenderischen Lebensstils landet der negative Held im Schuldgefangnis und endet schliesslich im Irrenhaus William Hogarth A Rake s Progress Bild 8 Ol auf Leinwand Sir John Soane s Museum London Ausschnitt Der Wustling und seine trauernde Exfreundin im Irrenhaus Der Titel ist fur die Bildserie trefflich gewahlt denn das Wort rake steht im Englischen sowohl fur Geld scheffeln wie im Falle des verstorbenen Vaters als auch fur einen Lebemann und Wustling wie im Falle des unmoralischen Sohns Nach A Harlot s Progress ist A Rake s Progress Hogarths zweiter Zyklus der die moralischen Verfehlungen der englischen Gesellschaft im 18 Jahrhundert beleuchtet Beim Publikum war die Serie ausserst beliebt die Kupferstiche verbreiteten sich schnell in ganz Europa In Deutschland wurden sie im spaten 18 Jahrhundert ausfuhrlich vom anglophilen Aufklarer Georg Christoph Lichtenberg kommentiert 1 Um Falschungen und Raubdrucke zu verhindern hatte der Kunstler kurz vor der eigens verzogerten Auslieferung der Kupferstich Version seines neuen Werkes den Engraver s Act erwirkt ein Urheberrecht das auch als Hogarth Act bezeichnet wird Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 1 1 Personliches 1 2 Intermedialitat 1 3 Das moderne moralische Thema 1 4 Einflusse aus der Literatur und der religiosen Kunst 1 5 Entstehung 1 6 Subskription und Vertrieb 2 Die Bilder 2 1 Die Olbilder als Grundlage der Kupferstiche 2 2 Lichtenbergs Kommentare 2 3 Sequenz 2 3 1 Bild 1 Der junge Erbe ubernimmt den Besitz des alten Geizhalses 2 3 2 Bild 2 Umgeben von Kunstlern und Professoren 2 3 3 Bild 3 Szene in der Taverne 2 3 4 Bild 4 Verhaftet wegen der Schulden 2 3 5 Bild 5 Verheiratet mit einer alten Jungfer 2 3 6 Bild 6 Szene im Spielsalon 2 3 7 Bild 7 Szene im Gefangnis 2 3 8 Bild 8 Im Irrenhaus 2 4 Die Besonderheiten der Olgemalde 2 5 Die Bildunterschriften unter den Kupferstichen 2 6 Versionen der Stiche 3 Rezeption 3 1 Britische und franzosische Rezeption 3 2 Deutsches Sprachgebiet 3 3 Bildende Kunst Buhne Film und Musik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenPersonliches Bearbeiten Hogarths Herkunft ist einer der Schlussel zu seinem Werk Sein Vater Richard war Lehrer und erfolgloser Verfasser von Lateinlehrbuchern die Familie war arm Als William zehn Jahre alt war ging das Londoner Kaffeehaus seines Vaters in dem ausschliesslich Latein gesprochen werden sollte in Konkurs Als Schuldner wurde Richard Hogarth Ende 1707 ins Fleet Gefangnis gebracht wo Schuldner damals inhaftiert wurden bis sie ihre Schulden bezahlen konnten Erst 1712 kam er durch eine Amnestie frei war aber eine gescheiterte Existenz und starb 1718 als gebrochener Mann 2 Als William Hogarth spater als Kunstler Erfolg hatte widmete er dem geschaftlichen Aspekt des Vertriebs seiner Kunstwerke vor allem der Kupferstiche grosse Aufmerksamkeit Die betrublichen Erfahrungen des jungen Hogarth mit seinem Vater im Fleet Gefangnis durften auch einen Einfluss auf die Gestaltung der siebten Szene der Rake Serie gehabt haben die in einem Schuldgefangnis spielt Intermedialitat Bearbeiten Die massenhafte Verbreitung von Druckwerken ob als Buch oder Bild war Anfang des 18 Jahrhunderts in England forciert worden wo wenig spater auch die ersten modernen Romane etwa die des popularen Schriftstellers Henry Fielding erschienen Diese zunehmende Offentlichkeit der Kunstwerke fuhrte zu einer spezifischen Intermedialitat zwischen Literatur Theater und den traditionellen Gattungen der bildenden Kunst Zu Beginn des Jahrhunderts erschienen in England mit Joseph Addisons und Richard Steeles Tatler und Spectator die ersten moralisierenden Wochenschriften Billig produzierte Bildsatiren die oft zu bestimmten politischen Ereignissen Stellung nahmen gab es in England auch schon vor dem 18 Jahrhundert doch zu Hogarths Zeiten wurde der Markt mit einer Fulle derartiger Blatter die meist als Einblattdrucke erschienen uberschwemmt 3 Seit 1728 hatte John Gays moralistisch satirisches Buhnenwerk The Beggar s Opera als volkstumliche Alternative zur italienischen Oper einen sensationellen Erfolg in London Hogarth wollte sich mit seinen Werken von der Vielzahl zweitklassiger Karikaturisten abheben und in seinen Bildserien die Stoffe wie ein Schriftsteller behandeln Mein Bild ist meine Buhne und Manner und Frauen sind meine Schauspieler die durch ihre Handlungen und ihr Mienenspiel ein stummes Spiel auffuhren schreibt er in seinen handschriftlich uberlieferten Autobiographical Notes 4 Sein Verdienst ist es dass er als Kunstler ahnlich wie es die literarische Satire im englischen 18 Jahrhundert tat uber die reine Darstellung der gesellschaftlichen Verhaltnisse hinaus einen moralisch satirischen Kommentar in die Bildsprache einfliessen liess zu dem zahlreiche bedeutungsgeladene Nebenmotive beitragen Das moderne moralische Thema Bearbeiten A Rake s Progress ist Hogarths zweiter Zyklus von modernen moralischen Themen modern moral subjects nach A Harlot s Progress dem Werdegang einer Dirne von 1732 Solche Themen waren fur die damalige Kunst relativ neu die immer noch stark von religiosen und mythologischen Bildwelten gepragt war auch wenn es vor Hogarth in Holland schon volkstumliche Genre Szenen aus dem bauerlichen Milieu gab seit dem 17 Jahrhundert Moritatensanger ihre moralisierenden Schauergeschichten mit Bild und Musikbegleitung zum Besten gaben und die Gattung des Konversationsstucks die vor allem in den Niederlanden in Frankreich und in England beliebt war nicht nur Adelsfamilien portratierte sondern auch Personengruppen aus dem burgerlichen Milieu zur Darstellung brachte Hogarths Sujets greifen auf der einen Seite profane zeitgenossische Themen auf vor allem auch die Niederungen und Abgrunde des modernen Lebens auf der anderen Seite orientiert er sich aber an Formentraditionen der hohen Kunst Bis heute ist es umstritten ob er die Genrekunst damit adeln oder umgekehrt die hohe Kunst damit lacherlich machen wollte 5 Gegenuber der alteren Parodie die dem Parodierten ihre Reverenz erweist erscheint er bereits als selbstbewusster Parodist der sich uber das Parodierte erhebt Hogarths Bildserien betrachten aus einem satirisch sarkastischen Blickwinkel die sozialen Verhaltnisse und die moralischen Verfehlungen der englischen Gesellschaft des 18 Jahrhunderts Zwar gab es bereits im 16 und 17 Jahrhundert in anderen europaischen Landern zum Beispiel in Italien vereinzelt Vorlauferserien mit moralischer Aussage doch reichten diese an die Qualitat von Hogarths Darstellungen nicht heran 6 Hogarths A Harlot s Progress beschreibt die Geschichte eines Madchens vom Lande das in der Grossstadt London der Prostitution verfallt und nach anfanglichen Erfolgen als Hure an ihrem Lebenswandel elend zugrunde geht Die Protagonistin Moll oder Mary Hackabout ist dabei eine Art weibliches Gegenstuck zum negativen Helden Tom Rakewell aus A Rake s Progress wo die Inhalte von Hogarths erstem modernen moralischen Sujet aufgegriffen weiterentwickelt und auf das gesellschaftliche Scheitern einer unmoralisch agierenden mannlichen Person ubertragen werden Einflusse aus der Literatur und der religiosen Kunst Bearbeiten Das Wort Progress im gewahlten Titel die verwendete Bildsprache und die Struktur der ersten Hogarthschen Zyklen parodieren zu einem nicht geringen Teil John Bunyans The Pilgrim s Progress 1678 1684 damals das meistgelesene Buch Englands Wahrend der Baptistenprediger Bunyan in seinem religiosen Erbauungsbuch die Pilgerreise von Christian also eines Christen auf dem eine schwere Burde namlich die Sunde lastet aus der Stadt der Zerstorung der irdischen Welt zur himmlischen Stadt Zion also zur seligen Ewigkeit im Himmel beschreibt handelt es sich in Hogarths Rake Serie um die bewusste ironische Umkehrung dieses moralisch vorbildhaften Lebenswegs der fur den unchristlich und sundhaft agierenden negativen Helden Tom Rakewell im irdischen Schuldgefangnis und Irrenhaus endet Der satirische Blick auf das unmoralische Leben und dessen detailreiche Wiedergabe spiegelt vor allem den Stil von Hogarths literarischen Zeitgenossen wie Jonathan Swift Alexander Pope oder John Gay 7 Auch Buhnenstucke wie Henry Fieldings Komodie The Temple Beau 1730 die das ausschweifende Leben eines jungen Jurastudenten schildert durften einen Einfluss auf A Rake s Progress gehabt haben 8 Nach Jarno Jessen liess sich Hogarth vor allem von den drastischen literarischen Satiren seiner Zeit beeinflussen die nichts fur zartbesaitete Seelen waren Hogarth braucht die Trommel und Pauke fur sein Orchester weil er uberzeugt ist ein wenig feinfuhliges Auditorium vor sich zu haben Wenn er in der Kontrastfigur der Sarah Young auch einmal die Flote verwendet zahlt er der Zeit seinen Zoll die aus der parteikritischen Stimmung der Pope Ara in die Herzensverzartelung Richardsons hinuberglitt und es drohnt zuweilen wie vom Larm der Kolportage 9 Daruber hinaus lasst sich durch Motivvergleiche nachweisen dass sich Hogarth bei seinen weltlichen Darstellungen nicht selten an Bildschemata gehalten hat die Kunstler vergangener Epochen eigentlich fur die religiose Kunst entwickelt hatten So sind in seinen Bildern oftmals Anleihen an bekannte Motive aus der christlichen Ikonografie zu finden die er in seinen Werken mit einem gewissen Bildwitz in profane Sinnzusammenhange stellt 10 In A Rake s Progress sind dies vor allem Motive aus der Passion Christi Die zeitgenossischen Betrachter konnten diese Symbolik entweder traditionell als Verweis auf das gottliche Wunder im Unterschied zu den Niederungen der menschlichen Existenz oder im Gegenteil als Verschleierung der Realitat und schales Glucksversprechen verstehen Weil Hogarth nach Ansicht von Ronald Paulson dem Deismus nahestand 11 der dem Offenbarungsglauben die Vernunft gegenuberstellte durfte wohl eher die letztere Deutung zutreffen Bilder im Bild wie sie in seinen Szenen oft an der Wand hangen verdeutlichen wie genau Hogarth mit den Werken alter Meister vertraut war Die klaren Linien des Kupferstichs ermoglichten es ihm intensiver mit Emblemen und Symbolen aus der traditionellen Kunst die er gut kannte und zugleich mit geschriebenen Texten im Bild und darunter gleichsam zu spielen weshalb Charles Lamb die Graphiken des Kunstlers mit Buchern verglich und der Ansicht war dass die Stiche weil sie die Suggestivkraft von Worten hatten vor allem gelesen und nicht bloss angeschaut werden mussten 12 Im Unterschied zu den Sinnbildern der Vanitas Symbolik die vom konkret Gesehenen wegfuhren sollen und in Hogarths Anspielungen etwas Naives oder Sarkastisches bekommen erschliesst sich die Wirklichkeit bei ihm durch Spurensuche und Kombinationsgabe Auch Peter Wagner verweist auf das vieldeutige Verhaltnis von Bild und Wort bei Hogarth und ist geneigt die Werke des Kunstlers als Ikonotexte zu bezeichnen 13 Beim Arbeiten in Ol hingegen musste sich Hogarth vorrangig auf das Spiel von Licht und Farbe konzentrieren was gelegentlich zulasten kleinerer satirischer Details ging die allein die spater entstandenen Kupferstiche bereichern Entstehung Bearbeiten Ein zeitgenossischer Bericht von George Vertue 1684 1756 nimmt zur Entstehung der Harlot Serie Anfang der 1730er Jahre Stellung Danach malte Hogarth gerade am Bild einer hubschen Prostituierten die sich mittags aus dem Bett erhebt um zu fruhstucken als Besucher ihn in seinem Atelier ermunterten weitere Bilder zum Thema zu gestalten und den gesamten Lebenslauf einer Dirne darzustellen 14 So kam es zur Gestaltung von insgesamt sechs Szenen die sich in ihrer Kupferstichversion als Verkaufsschlager entpuppten so dass sich der Kunstler ermutigt fuhlte weitere Bildserien mit moralsatirischem Inhalt in Angriff zu nehmen Fur A Rake s Progress dachte sich Hogarth sogar zwei Szenen mehr aus Zwischen 1732 und 1734 entstanden zunachst acht Gemalde die heute zusammen mit den vier Gemalden der spater entstandenen Election Serie in einem eigenen kleinen Raum im Sir John Soane s Museum London ausgestellt sind 15 Nach diesen acht Gemalden stach Hogarth 1734 35 die fur ihn wichtigeren Kupferstichversionen wobei ihm bei der Ausfuhrung von Bild 2 das als einziges das zugehorige Olgemalde seitenrichtig wiedergibt der franzosische Stecher Louis Gerard Scotin half 16 Subskription und Vertrieb Bearbeiten Hogarth begann mit der Planung von A Rake s Progress schon bald nach dem auch finanziell grossen Erfolg von A Harlot s Progress Die relativ kleinformatigen Gemalde dienten als Grundlage fur die Erstellung der Kupferstiche deren erfolgreicher Vertrieb Hogarths eigentliches Ziel war Am 22 Dezember 1733 wurde das Subskriptionsangebot in Londoner Zeitungen publiziert acht Drucke fur eineinhalb Guineen Fur alle Kaufer der Kupferstichversion radierte der Kunstler als Subskriptionsquittung das Blatt The Laughing Audience das die unterschiedlichen Reaktionen des Publikums auf eine Komodie reprasentiert und deutlich macht dass nach Hogarths Auffassung das Leben des Rake aus einer humoristischen Theaterperspektive betrachtet werden sollte 17 Hogarth stellte die Gemalde um die Mitte 1734 fertig begann aber schon vorher an den Kupferstichen zu arbeiten Um zu verhindern dass andere Drucker bereits von Raubkopierern erstellte billigere Kopien 18 seines neuen Werkes verkaufen konnten wie es bei A Harlot s Progress geschehen war liess Hogarth zusammen mit einigen Kunstlerkollegen den Engravers Copyright Act Hogarth Act ein Copyright Gesetz fur Stecher ausarbeiten und dem Parlament vorlegen 19 Erst nachdem das neue Urheberrecht am 25 Juni 1735 in Kraft getreten war wurde A Rake s Progress an seine Subskriptionskunden ausgeliefert Ohne die Vorbestellung kostete die Serie zwei Guineen Hogarth versuchte aber auch weniger zahlungskraftige Kunden zu bedienen Mitte August gab er eine erschwinglichere Serie von verkleinerten Drucken des Zyklus kopiert von Thomas Bakewell fur zwei Shilling und sechs Pence heraus 20 Die Bilder BearbeitenDie Olbilder als Grundlage der Kupferstiche Bearbeiten Die acht Originalgemalde die in einem fur figurenreiche Olbilder recht kleinen Format von 62 2 mal 74 9 cm ausgefuhrt wurden befinden sich heute im Sir John Soane s Museum in London 21 Sie dienten als Grundlage fur die Kupferstiche die von Hogarth im Format von rund 32 mal 39 cm nach diesen Olbildern angefertigt wurden wobei mit Ausnahme der zweiten Szene die Stiche die meisten Motive in seitenverkehrter Ansicht wiedergeben Bei den nach den Olbildern gestochenen Kupferstichen ergab sich eine Seitenverkehrung bei der nicht immer konsequent auf eine seitenrichtige Darstellung von Einzelmotiven geachtet wurde 22 In Bild 2 wird das Original nicht gespiegelt weil die verkehrte Haltung der Violine in diesem Zusammenhang unpassend gewesen ware In Bild 8 ist es dagegen plausibel dass der Verruckte seine Violine verkehrt spielt Details wurden jedoch manchmal angeglichen so wie die Schreibfeder in Bild 6 die in beiden Versionen in der rechten Hand gehalten wird Weil die Kupferstiche einen hoheren Bekanntheitsgrad als die Gemalde haben und auch einige zusatzliche Motive zeigen die auf den Olbildern nicht zu sehen sind ist es vor allem die Stichversion auf die sich die nachfolgende Interpretation bezieht Lichtenbergs Kommentare Bearbeiten Auch aus kommerzieller Sicht waren Hogarths Kupferstiche wegen ihrer weiten Verbreitung viel wichtiger als die Gemalde Wie bekannt sie in ganz Europa waren kam seit 1794 in der Ausfuhrlichen Erklarung der Hogarthischen Kupferstiche durch den beruhmten anglophilen Physiker und Aufklarer Georg Christoph Lichtenberg zum Ausdruck der bei einem seiner London Aufenthalte in den 1770er Jahren die Originalstiche von Hogarths Witwe erworben hatte Lichtenberg zeigte sich bei seinen England Aufenthalten von der erfolgreichen Verbindung von Naturwissenschaft und Ingenieurtechnik beeindruckt und setzte sich als Physiker fur die Aufwertung des Experiments ein was in Zusammenhang mit seinem Einsatz fur Kunstler und Schausteller steht Die Erklarung von Kunststucken aller Art befreite sie vom Vorurteil dass sie bloss einen Sensationswert hatten 23 Bei Hogarth bemerkte er eine Zuwendung zur Realitat wie er sie am britischen Empirismus schatzte und auch die satirische Tendenz der Kupferstiche gefiel ihm Mit diesen Uberzeugungen erklarte Lichtenberg Hogarths bildliche Darstellungen Medizinische und naturwissenschaftliche Bemerkungen machen mitunter den Eindruck als wurde er Schauexperimente kommentieren wie hier zitiert zu Bild 3 Gesetze der Schwere zu Bild 7 Storung des Kapillar Systems So gibt man dem Eisen Polaritat Des Weiteren spielt er in seinen Kommentaren ofter ironisch auf Bibeltexte an wie es auch Hogarth in seinen Bildern tat 24 Dies hatte im zeitgeschichtlichen Kontext der Aufklarung erheblichen Erfolg Seine Hogarth Kommentare wurden auch noch im 19 und 20 Jahrhundert immer wieder neu aufgelegt und von einer deutschen Leserschaft begeistert konsumiert 25 Einschlagige Zitate aus Lichtenbergs zeitgenossischen Kommentaren begleiten daher die folgenden Ausfuhrungen Seitenangaben wie rechts oder links orientieren sich an der bekannteren Kupferstichversion nicht an der seitenverkehrten Olbildversion Sequenz Bearbeiten Bild 1 Der junge Erbe ubernimmt den Besitz des alten Geizhalses Bearbeiten nbsp Olbildversion der ersten Szene nbsp Bild 1 als KupferstichOriginaltitel The Young Heir Takes Possession Of The Miser s EffectsNach dem Tod seines reichen Vaters steht Tom Rakewell am Beginn seines verschwenderischen Lebens Der Name Rakewell ist ein Wortspiel Englisch to rake in money heisst Geld scheffeln verbunden mit dem Adjektiv well gut das sowohl auf die finanzielle Tugend des Vaters als auch in einer zweiten Bedeutung a rake ein Wustling Lebemann und Lotterbube auf die mangelnde moralische Einstellung des Sohnes hinweisen soll Lichtenberg meint zur Namenswahl Im Deutschen mochte es schwer halten einen Familiennamen zu erdichten der das alles eben so sagte und das ist auch in einem Lande nicht notig wo es der wirklichen so viele gibt diese Relation zwischen Vater und Sohn auszudrucken Man findet sie leicht in allen drei Standen In dem Ora et labora Stand so wohl als in dem von Ora et non labora vorausgesetzt dass er heiraten darf und dem von Neque ora neque labora In jedem wird man leicht irgend einen Et cetera II finden der durch die Gurgel und dergleichen jagte was Et cetera I muhsam aufgeschuttet hat Georg Christoph Lichtenberg 26 Zu erwahnen ware allerdings dass Hogarth ursprunglich vorhatte seinen negativen Helden Ramble Gripe zu nennen wie aus den Initialen RG auf einer der Kisten in Szene 1 hervorgeht doch weil zahlreiche Raubkopien diesen Namen ubernommen hatten und in Werbeannoncen verbreiteten wahlte er letztlich den Namen Tom Rakewell fur seinen Protagonisten 27 In Szene 1 hat Tom gerade das Haus seines Vaters ubernommen und lasst sich einen Anzug anmessen Ein Notar oder Prokurator arbeitet an Dokumenten stiehlt dabei aber auch heimlich einige Geldstucke An der Tur stehen Sarah Young die weinende und sichtbar schwangere ehemalige Geliebte des Rake die einen Ehering in der Hand halt und deren Mutter Diese hat Toms Liebesbriefe an Sarah in der Hand und weist auf Sarahs Bauch deutend Toms Angebot einer Handvoll Munzen mit denen er sich vom Eheversprechen freikaufen will entrustet ab Neuerdings wird sogar daruber spekuliert ob der junge Mann nicht mit Sarah verheiratet gewesen sein konnte 28 Truhen und Schranke des Zimmers sind geoffnet und durchwuhlt Vertrage und andere Papiere von Toms verstorbenem Vater liegen achtlos weggeworfen auf dem Boden Ein Diener nagelt schwarzen Stoff an die Wand dabei fallen aus einem Spalt hinter einer Deckenleiste Goldstucke heraus die dort versteckt worden waren Der alte Herr wird nicht nur durch dieses Nebenmotiv sondern auch anhand diverser anderer Einzelheiten als Geizhals ausgewiesen Das ganze Zimmer erscheint baufallig und in schabigem Zustand an der Decke und an den Wanden bricht der Putz weg die Katze ist fast auf ein Gerippe abgemagert selbst ein lederner Bibeleinband wurde zerschnitten um daraus eine neue Schuhsohle zu machen Das Gemalde uber dem Kamin schliesslich zeigt Toms Vater im Mantel beim Geldwagen ein Hinweis darauf dass zu seinen Lebzeiten das Haus im Winter wohl ungeheizt blieb wohingegen jetzt die alte Bedienstete Holz zum Kamin tragt 29 Auch der Stil des im Stich abgebildeten Gemaldes ist signifikant Es ist in niederlandischer Tradition gehalten was fur Hogarth und seine Zeitgenossen den Geschmack des zu Geld gekommenen Handwerkers oder Kaufmanns symbolisierte niedere Kunst 30 Das Fensterkreuz direkt neben der Figur des Rake ist eine satirische Anspielung auf das Kreuz das Christus auf seinem Kreuzweg zu tragen hat und darauf dass sich der Antiheld Tom auf dem Weg in eine Art Anti Passion befindet 31 Dies ist auch deshalb interessant weil die Serie A Harlot s Progress nach Ansicht des Hogarth Experten Ronald Paulson bereits parodistische ikonographische Anspielungen auf ein Marienleben enthielt 32 Bild 2 Umgeben von Kunstlern und Professoren Bearbeiten nbsp Olbildversion der zweiten Szene nbsp Bild 2 als KupferstichOriginaltitel Surrounded By Artists And ProfessorsIm zweiten Bild hat Tom Rakewell seine Umgebung grundlegend verandert Das Zimmer ist gross und hoch architektonisch auf dem letzten Stand und mit neuen Bildern ausstaffiert Hier halt er wie ein reicher Adliger sein Lever den Morgenempfang ab weshalb die Szene mit Molieres Bourgeois gentilhomme verglichen wurde 33 Acht Personen befinden sich neben dem Rake im Prasenz Zimmer und geniessen das Gluck seiner naheren Gegenwart und dort hinten versieren ihrer noch sechs in Limbo Das sind zusammen vierzehn Personen Georg Christoph Lichtenberg 34 Tom steht in prachtigem neuem Gewand links neben einem Leibwachter laut dem Papier das dieser in Handen halt ein Ehrenmann mit Namen William Stab engl to stab erstechen Fur Lichtenberg ist er ein so genannter Bravo ein Eisenfresser der sich gegen ein billiges fur andere Leute haut und wie man aus dem Pflaster uber der Nase sieht auch allenfalls hauen lasst 35 Ein Boxer und Meister in den Prugelkunsten James Figg ein Fechtmeister und ein franzosischer Geigenlehrer stehen daruber hinaus bereit ebenso ein Gartenarchitekt Charles Bridgeman der die Garten von Stowe geplant hat und vorn rechts kniet ein Stallmeister oder Jockey der einen Pokal den Toms Pferd Silly Tom in Epsom gewonnen hat prasentiert Lichtenberg schreibt Sein Pferd heisst Thomschen wie Er lasst sich von andern Leuten zu ihrem Vorteil reiten wie Er wurde das nicht tun wenn es kluger ware und leidet es bloss weil es etwas silly ist wie Er Georg Christoph Lichtenberg 36 Ein Jager blast rechts sein Jagdhorn wahrend links im Bild ein Mann auf einem Cembalo zur Musik der fiktiven Oper The Rape of the Sabines spielt Es wurde angenommen dass der Cembalist entweder Georg Friedrich Handel ist dafur sprechen auf dem Olgemalde die Initialen F H fur den Autor der Oper und der Name Carestini auf der Sangerliste oder Nicola Porpora der Direktor des King s Theatre am Haymarket dafur sprechen die Namen Farinelli und Senesino auf der Sangerliste denn diese beiden Kastraten sangen fur Porporas Opera of the Nobility aber Hogarth konnte sich auch einen Spass mit diesen Hinweisen gemacht und den Betrachter absichtlich verwirrt haben 37 Auf der Ruckenlehne des Klaviersessels sieht man eine lange Liste von Geschenken die von meist weiblichen aber auch einigen mannlichen aristokratischen Fans an den bekanntesten der Kastraten namlich Carlo Broschi besser bekannt unter seinem Kunstlernamen Farinelli gesandt worden waren 38 Hier soll ausgedruckt werden dass Tom dem Lebensstil des Adels nacheifert Dass Reichtum nicht unbedingt mit gutem Geschmack gleichzusetzen ist wird durch die Gemalde im Hintergrund suggeriert eine klassizistische und damit dem adligen Kunstgeschmack zuzuordnende Darstellung des Urteils des Paris druckt aus dass Tom Geld hat die flankierenden Bilder von Kampfhahnen mit ihrer eher sportlichen Konnotation sagen dagegen aus dass er zwar modisch sein mag aber keinen Geschmack hat Im Vorraum sieht man noch eine Putzkramerin Milliner die resigniert auf die Reden eines Mannes reagiert einen franzosischen Schneider und neben diesem einen franzosischen Peruquier der erste mit dem neuen Galakleide auf dem Arme der andere mit der neuen Perucke in der Schachtel sowie einen Poeten der ein Gedicht fur Tom Rakewell geschrieben hat um ihm zu schmeicheln 39 Bild 2 ist die einzige Darstellung im Zyklus die erkennbar auf beruhmte Personen anspielt die damals real existierten Hogarth wusste wohl dass das Publikum es liebte in seinen Werken nach bekannten Figuren zu suchen wollte aber wohl nicht zu viele Prominente durch die Aufnahme in seine Bildwelt vor den Kopf stossen Auffallig ist dass die Personen die dem Rake ihre Dienste anbieten vor seinen Augen teilweise mit ihren Waffen darunter Schlagstocke Degen Peitsche herumfuchteln Details die satirisch auf eine altdeutsche Geisselung Christi etwa die Dornenkronung aus der Grauen Passion von Hans Holbein d A 40 verweisen konnten 41 Bild 3 Szene in der Taverne Bearbeiten nbsp Olbildversion der dritten Szene nbsp Bild 3 als KupferstichOriginaltitel The Tavern SceneIm dritten Bild wird erstmals moralischer Verfall dargestellt wir befinden uns in einer Taverne der Rose Tavern in Drury Lane die im 18 Jahrhundert in London wegen der dort stattfindenden Ausschweifungen beruchtigt war Prostitution und Gin Ausschanken dominierten die Gegend Tom auf einem Sessel links flazend wird gerade von zwei Prostituierten um seine Uhr erleichtert Ein solches Motiv taucht auch auf Darstellungen des Verlorenen Sohns im Bordell auf an die sich Hogarth erinnert haben konnte Die Uhr zeigt an dass es 3 Uhr wohl nachts ist das Glas in seiner Hand deutet seinen Zustand an Lichtenberg schreibt Von sechs Sinnen die er mitbrachte ist fast keine einzige Nummer mehr da und die Restchen der nicht ganz entwichenen sind gar der Rede nicht mehr wert Die Kleider so wie die Glieder hangen nur noch lose um ihn und an ihm und folgen bloss dem Gesetze der Schwere Der linke Strumpf hat bereits die tiefste Stelle erreicht und bei dem ersten Ruck werden die Beinkleider dem Beispiele folgen und dann vermutlich der Herr selbst hintendrein Georg Christoph Lichtenberg 42 Generell scheint die Stimmung der Gesellschaft schon sehr gelost zu sein zwei Frauen am Tisch liefern sich ein Spuckduell eine Frau im Vordergrund entkleidet sich gerade um als Stripperin auf einem Tablett das von rechts herbeigebracht wird zu posieren dies war eine Gelegenheit fur Schauspielerinnen deren Leumund ohnehin sehr schlecht war ihr Gehalt aufzubessern Lichtenberg war offenbar recht gut daruber informiert was die Stripperin die ubrigens Aratine hiess genau darzubieten hatte Sie ist willens ihre Kunste zu zeigen und sich zu dem Ende in der Tracht des Huhns mit der Gabel in der Brust als lebendiges Gericht auf die Tafel bringen zu lassen Die Schussel die dort zur Ture herein gebracht wird und in welche der Pavian der sie bringt hinein leuchtet um das Schauspiel anzukundigen wird die Drehbuhne sein auf welcher sie figurieren wird Georg Christoph Lichtenberg 43 Zeichen von Chaos und Exzess sind uberall im Bild zu sehen ein zerbrochenes Glas auf dem Boden vor Tom die ebenfalls zerbrochene Lampe des Nachtwachters der zerbrochene Spiegel und die teils vandalisierten Gemalde der romischen Kaiser an der Wand Das Gemalde von Nero der seinerzeit als Urheber des Grossen Brands von Rom galt ist hingegen unversehrt Vor der mit Bildern behangenen Wand versucht eine offensichtlich sturzbetrunkene Frau mit einem Kerzenleuchter die Weltkarte in Brand zu stecken Der Symbolismus liegt auf der Hand Eine Strassensangerin gibt die zweifellos zotige Ballade Black Joke zum Besten mit einem Trompeter und einem blinden Harfenisten hinter der Tur konkurrierend auf dessen Harfe drollig genug der Konig David den Hogarth gern in uble Gesellschaft bringt wieder mit einer Harfe hingepflanzt ist Hier sitzt er also unmittelbar vor dem Nero und da kann man sich kaum wenn man Hogarths mutwillige Laune kennt des Gedankens erwehren er habe ihn dahin gesetzt zum Brand der Welt Musik zu machen wie jener zu dem von Rom Georg Christoph Lichtenberg 44 Da sich genau zwolf Personen um den zentralen Tisch versammelt haben konnte man bei diesem Bild nach den Uberlegungen von Bernd Krysmanski auch an die Junger Jesu und eine vollig verweltlichte Abendmahlsszene denken Der gleiche Autor spekuliert sogar weiter ob Hogarth nicht auch auf eine Fusswaschungsszene angespielt haben konnte 45 Bild 4 Verhaftet wegen der Schulden Bearbeiten nbsp Olbildversion der vierten Szene nbsp Bild 4 als KupferstichOriginaltitel Arrested For DebtIm vierten Bild hat der Abstieg Toms begonnen er wird aus seiner gemieteten Sanfte heraus von einem Buttel verhaftet Der Polizeidiener halt ihm ein Streifchen Papier einen Arrestzettel entgegen kaum einige Zolle lang indessen verbunden mit einem Prugel der etwas langer ist und dieses Streifchen wirkt auf unsern Helden als ware es der Strahl des Himmels selbst der uns dort so helle entgegenleuchtet von seinem Donner begleitet Georg Christoph Lichtenberg 46 Fur die Darstellung der Sanfte liess sich Hogarth von Claude Gillots Gemalde Les deux carrosses ca 1707 Musee du Louvre Paris inspirieren 47 Den Bildsymbolen kann entnommen werden wohin Tom wollte Der Mann links im Bild tragt einen Lauch auf seinem Hut ein Symbol fur den heiligen David dessen Feiertag der 1 Mai war und der Geburtstag der regierenden Konigin Caroline der in St James s Palace gefeiert wurde Sarah Young ist schon zur Stelle um Tom mit ihren Ersparnissen auszulosen der Inhalt ihres Nahkastchens ergiesst sich dabei von ihr unbemerkt uber die Strasse Der von den Ereignissen abgelenkte Lampenanzunder auf der Leiter lasst seine Olwanne uberlaufen so dass sich das Ol gleich uber Toms Kopf ergiessen wird Noch dramatischer ist der Blitz komplett mit Pfeil am bodennahen Ende der im Begriff ist in White s Club einzuschlagen einem Spielsalon fur die Reichen Dass Tom nicht zur adligen Gesellschaft in White s Club passt verdeutlichen in der uberarbeiteten Stichversion die sieben Strassenkinder vor ihm die der Unterschicht angehoren und um einen Pfosten mit der Aufschrift Black s sitzen sie spielen Glucksspiele betrugen dabei und stehlen Zwei von ihnen Schuhputzer mit ihren Arbeitsutensilien spielen eine Art Strip Poker einer hat nur mehr das Notigste an bei einem zweiten Paar schaut ein Kiebitz uber die Schulter eines Spielers der auch noch einem Kumpan die Karten des Beobachteten signalisiert Ein weiterer stiehlt gerade dem abgelenkten Tom das Schnupftuch aus der Tasche und einer sitzt Pfeife rauchend am Boden und liest The Farthing Post ein billiges Sensationsblatt der Zeit Die sternartige Wunde am nackten Oberkorper des einen Knaben spielt auf die Seitenwunde Christi an und ladt den Betrachter dazu ein die dem Glucksspiel verfallenen Jungen mit den Soldaten unter dem Kreuz Christi zu vergleichen die um die Kleider Jesu feilschen Die Begegnung Sarahs mit Tom erinnert zudem an Hans Holbeins Noli me tangere Hampton Court Palace 48 also an die Begegnung Maria Magdalenas mit dem auferstandenen Jesus zumal sich die Gesten des Erstaunens bei Hogarths Rake und Holbeins Christus ahneln 49 Bild 5 Verheiratet mit einer alten Jungfer Bearbeiten nbsp Olbildversion der funften Szene nbsp Bild 5 als KupferstichOriginaltitel Married To An Old MaidIn Bild 5 ist bereits Verzweiflung spurbar Tom heiratet in Marylebone Old Church eine altliche Einaugige um seine Finanzen zu sanieren Lichtenberg fragt sich Ist die Braut noch eine Jungfrau oder eigentlich ist die Braut da eine Witwe oder nicht 50 Die Kirche war eine von vielen der damaligen Zeit in der Priester gegen Geld jeden verheirateten ohne die Formalitaten zum Beispiel die Uberprufung ob beide Partner unverheiratet waren einzuhalten Falls der Rake bereits mit der jungen Sarah verheiratet gewesen sein sollte wovon die neue Braut nichts weiss ware die hier eingegangene zweite Ehe naturlich unrechtmassig 51 Im Moment des Ringtausches hat Tom allerdings schon seine Aufmerksamkeit der viel jungeren und hubscheren Brautjungfer zugewandt wahrend im Hintergrund Sarah Young und ihrem Neugeborenen der Zugang zur Kirche verwehrt wird Auch hier geben Symbole der Szene Bedeutung Das Hundepaar links spiegelt das Brautpaar Wie Lichtenberg bemerkt handele es sich dabei um Hogarths Mops Trump der ebenfalls einem altlichen Geschopfe seiner Gattung den Hof mache 52 Das Immergrun mit dem die Kirche dekoriert ist druckt nicht nur die Jahreszeit Winter aus sondern soll auch auf die Kalte der geschlossenen Verbindung und das Alter der Braut hinweisen Die Kirche selbst befindet sich im Verfall ganz wie Toms Leben Von den Kirchenwanden lost sich der Putz und eine Spinne baut ihr Netz an einem ungestorten Platz uber dem Opferstock Die Tafel mit der zweiten Halfte der Zehn Gebote ist gespalten die Bruchlinie geht genau durch Gebot 9 Lass dich nicht gelusten deines Nachsten Hauses Lass dich nicht gelusten deines Nachsten Weibes Dass sich weiter hinten im Bild Frauen prugeln durfte ironisch auf ein traditionelles Bildmotiv anspielen Florentinische Maler stellten in ihren Szenen von Josephs Vermahlung mit Maria die abgewiesenen jungeren Freier betont aggressiv dar Sie prugeln auf den alten Joseph ein der die junge Maria heiraten durfte weil sein Stab als gottlicher Fingerzeig dass er der Auserwahlte ist auf wundersame Weise erbluhte die mitgebrachten Stabe der anderen Freier aber unverandert blieben Hogarths Szene findet zudem in einer Marienkirche statt und die Braut scheint wie Maria einen Nimbus zu haben Lichtenberg schreibt An der Kanzel hinter ihr steht das bekannte Wappen der Jesuiten eine Sonne mit den Buchstaben I H S darin Dieses Zeichen stellt sich hier seiner Bestimmung ganz gemass der gekrankten Unschuld gerade uber den Kopf und wird zum Jungfern Kranz Georg Christoph Lichtenberg 53 Die gesamte Figurenanordnung ahnelt der einer Vermahlung Maria wobei der Rake die Position des Hohenpriesters eingenommen hat und sich in Hogarths Darstellung die Geschlechter und Altersverhaltnisse ironischerweise verkehrt haben 54 Bild 6 Szene im Spielsalon Bearbeiten nbsp Olbildversion der sechsten Szene nbsp Bild 6 als KupferstichOriginaltitel Scene In A Gaming HouseTom ist dabei auch sein zweites durch die Heirat gewonnenes Vermogen zu verspielen Er befindet sich in einem Spielsalon sein Stuhl ist umgeworfen seine Perucke vom Kopf gerutscht er kniet am Boden und verflucht sein Schicksal Wieder ist ein Hund als Spiegelung Toms links von ihm zu sehen Die Szene ahnelt Bild 3 nur sind es hier Manner statt Frauen die Toms Niedergang begleiten Die Stimmung der Spieler wird von Lichtenberg wie folgt beschrieben Der Ausdruck in diesen Gesichtern und Figuren dieser Gesellschaft geht uber alles so mannigfaltig sie auch sind und bei weitem den grossten Teil der Tonleiter menschlicher Gemutsstimmung umfassen Schlaffe Leerheit auf der niedrigsten Stufe das eigentliche moralische Nichts und wieder Nichts bedachtlicher systematischer Ernst und Ernst von kalloser Natur durch erworbene Gefuhllosigkeit Missmut tief und stille in sich gekehrt und Missmut mit Ausserungen von angehender Verzweifelung die knirschende rasende Verzweifelung wie sie gegen sich selbst und das Verhangnis und wie sie mit dem Mordgewehre bewaffnet argwohnisch gegen andere wutet kaltes Blut bei gunstigem Gluck und behagliche Freude dabei mitten in dem tobenden Gewuhl von Verwunschungen der Unglucklichen auf deren Ruin es sich stutzt Furcht Schrecken in allerlei Gestalten alles in dem Grade der fur jeden andern Gegenstand als den herrschenden fuhllos macht sieht man hier in bunter Mischung durch einander Georg Christoph Lichtenberg 55 Der Spielsalon ist von einer weniger feinen Sorte denn unter den Spielern befindet sich auch ein schlecht gelaunter Highwayman dessen Pistole man aus der Manteltasche ragen sieht und der sein ganzes Diebesgut verspielt zu haben scheint Er sieht und hort und fuhlt nicht mehr Der Knabe der vor ihm steht der ihm laut zuruft der ihn so gar schuttelt ist fur ihn nicht da Um Geruch und Geschmack mag es nicht besser stehen denn auch der bestellte Labe Trunk ist jetzt nicht da fur ihn So gar an die Pistole und Maske denkt er nicht Georg Christoph Lichtenberg 56 Wahrscheinlich hat der Rake wie auch andere verzweifelte Spieler die ihre letzten Munzen verspielt haben die Dienste des Geldverleihers am Tisch links in Anspruch genommen was sich im nachsten Bild rachen wird Das Feuer das sich in Bild 3 andeutete ist hier tatsachlich ausgebrochen Rauch steigt im Bildhintergrund auf Der Nachtwachter ganz links sowie der Croupier und ein Spieler sind sich der Gefahr bewusst alle anderen sind zu sehr durch das Spiel abgelenkt Die gesamte Szene parodiert daruber hinaus Raffaels beruhmte Transfiguration Toms erhobener Arm mit der verzweifelt geballten Faust ahnelt dem nach oben gewendeten Arm des besessenen Knaben bei Raffael die runde Tischplatte dem Plateau des Bergs Tabor Anstelle des vor Wolken am Himmel hell erstrahlenden Christus hat Hogarth allerdings nur zwei Kerzen vor rauchigem Hintergrund dargestellt weil der verklarte Heiland in einer Spielholle ohnehin nichts zu suchen hat 57 Bild 7 Szene im Gefangnis Bearbeiten nbsp Olbildversion der siebten Szene nbsp Bild 7 als KupferstichOriginaltitel The Prison SceneTom hat seine beiden Vermogen endgultig verspielt und ist im Schuldturm dem Fleet Prison angelangt Hier krummt er sich nun unter der Geissel seines gerechten Verhangnisses tout beau Ist es moglich Kummer Elend und erwachtes Gewissen mit seiner ganzen zweischneidigen Qual von Furcht und Reue in einem liederlichen Taugenichts starker zu zeichnen als hier Worte sind noch nicht da Statt ihrer aber lauft mit unverkennbarem Ausdruck eine Welle beredter Zuckungen durch die ausgemergelten Glieder von unten nach oben hin Die auf das Knie gestutzte Hand hebt sich mit grosser Bedeutung und ihr folgt der Fuss sympathetisch so wie der aufgerollten Stirnhaut die Augenlider und die Achseln nachziehen der Strom geht aufwarts Es ist keine Erhebung oder wenigstens bloss die ohne welche der Ausdruck von tiefem Fall Ohnmacht und Verderben durch Gebarden unmoglich ist Es fallt alles nur desto tiefer zuruck und so spricht er sich selbst das Verdammungs Urteil und wird sein eigner Henker durch Verzweiflung Georg Christoph Lichtenberg 58 Ein Schuldner wurde damals eingesperrt bis er seine Schuld begleichen konnte Der Gefangene hatte keinen Anspruch auf Ernahrung durch den Staat wer es sich leisten konnte musste die Aufseher fur Essen bezahlen Man sieht wie der Gefangniswarter und ein Page der Bier brachte Geld von Tom einfordern doch ohne Erfolg Auf dem Tischchen liegt das Manuskript fur ein Theaterstuck das der Rake in seiner Verzweiflung im Schuldgefangnis schrieb um Geld zu machen Es kam beim Theatermanager John Rich aber nicht an wie aus dem beiliegenden Ablehnungsschreiben hervorgeht Toms einaugige Gemahlin schimpft mit ihm und wird handgreiflich Sie ist hier beschaftigt mit den Faustchen die so eben mit ihrer eignen Frisur in der Eile fertig geworden sind eine kleine Anderung in der von ihrem Gemahl vorzunehmen Eigentlich wohl bloss um seinem Gedachtnis uber einige Umstande die ihr zugebrachtes Vermogen betreffen etwas zu Hulfe zu kommen welches nach dieser Methode ohne Storung des Kapillar Systems schlechterdings unmoglich ist Wirklich verfahrt sie sehr richtig Sie klopft erst mit der linken Faust auf die Schulter um die festsitzenden Gedanken loszukriegen und so bald sie merkt dass sie flott sind nimmt sie mit der rechten einen Zulauf gerade nach dem Orte wo sie schwimmen um ihnen die neue Richtung zu geben So gibt man selbst dem Eisen Polaritat Georg Christoph Lichtenberg 59 Toms ehemalige Freundin Sarah Young ist in Ohnmacht gefallen das gemeinsame Kind an den Rockschossen Zwei Frauen versuchen sie mit Riechsalz wieder zur Besinnung zu bringen Wo in den ersten Bildern noch offene Turen und Fenster eine Moglichkeit des Entkommens und der Umkehr andeuteten ist hier jeder Fluchtweg vergittert Im Hintergrund sieht man Toms Zellengenossen einen Alchemisten dem wohl auch die an Ikarus erinnernden Flugel rechts oben zuzuschreiben sind noch ein Mensch der wie Tom versucht hat zur Sonne zu gelangen Die Haltung des Rake lasst sich mit der eines Christus im Kerker 60 oder eines Christus in der Rast vergleichen 61 Bild 8 Im Irrenhaus Bearbeiten nbsp Olbildversion der achten Szene nbsp Bild 8 als KupferstichOriginaltitel In The MadhouseIm letzten Bild schliesslich sieht man Toms endgultigen Abstieg er ist zum Insassen des Bedlam des beruchtigten Londoner Irrenhauses geworden Sowohl Toms Pose als auch die des eingebildeten Eremiten links hinter ihm sind Caius Gabriel Cibbers Skulpturen Melancholy und Raving Madness nachempfunden die damals das Eingangsportal von Bedlam zierten 62 Tom wird gerade in Ketten gelegt immer noch von Sarah Young begleitet deren Liebe zu ihm ungebrochen ist die weinend mit ihm leidet und ihm Suppe gebracht hat Einer der Krankenwarter der freilich wohl die Verbindung nicht ganz einsehen mag scheint vom Leiden des Magdchens geruhrt Er sucht ihr Gesicht von Rakewelln auf eine Art zu entfernen die seinem Gefuhl Ehre macht Es ist angenehm zu sehen dass die Hande des Mannes in dem harten Dienst fur den sie besoldet werden diese Stellungen noch nicht verlernt haben Georg Christoph Lichtenberg 63 Rund um die beiden sieht man andere Verruckte einen Astronomen mit einem Papierfernrohr und einen Mathematiker der versucht Langengrade auf einer Globusabbildung an der Wand einzutragen die Ermittlung der geographischen Lange war eine bis ins spate 18 Jahrhundert ungeloste und mit einer grossen Belohnung verknupfte Aufgabe 64 Ein religioser Schwarmer sitzt in Zelle Nr 54 Er betet ein Holzkreuz an und begeistert sich fur drei Martyrer St Laurentius St Athanasius und St Clemens wie aus den Bildern an der Zellenwand hervorgeht In der benachbarten Zelle Nr 55 scheint sich ein nackter Mann mit Szepter als Konig zu fuhlen Neben einem irren Geiger und einem unglucklich Verliebten hat sich auf der Treppe rechts ein Mann als Papst ausstaffiert ein Trio fast so was wie Glaube Liebe und Hoffnung in Bedlam Sie scheinen zusammen zu gehoren und doch konnen diese Kopfe wohl weiter auseinander sein als immer drei Fixsterne die eben einen solchen Triangel formierten Es ist alles bloss scheinbar Jeder ist eine Welt fur sich wovon keine der andern leuchtet und keine die andere verfinstert jede hat ihr eignes Licht Georg Christoph Lichtenberg 65 Es besteht kein Zweifel Tom ist umgeben von Realitatsverlust Aus heutiger Sicht das vielleicht schockierendste Motiv des Bildes ist das der feinen Dame und ihrer Zofe im Hintergrund Die beiden vornehmen Frauen reprasentieren Besucherinnen des Irrenhauses die zu ihrer Belustigung die Irren aufgesucht haben wie es damals zum Zwecke der Unterhaltung ublich war und schauen hinter einem erhobenen Facher leicht verschamt ihren Blick abwendend dem nackten Konig beim Masturbieren zu 66 Die Hauptszene um den am Boden sitzenden in Ketten gelegten irren Rake parodiert eine Beweinung Christi Die weinende Sarah ubernimmt dabei die Rolle der trauernden Maria 67 Die Besonderheiten der Olgemalde Bearbeiten Kupferstich und Olgemalde sind sehr unterschiedliche kunstlerische Medien Die Ol Version von A Harlot s Progress verbrannte 1755 so dass in diesem Fall nur noch Hogarths Kupferstiche uberliefert sind die Gemalde der Rake Serie dagegen haben sich vollstandig erhalten befinden sich jedoch etwas abseits vom ublichen Kunstbetrieb im wenig bekannten Londoner Sir John Soane s Museum so dass auch schon allein aus diesem Grund die Stiche bekannter als die Gemalde sind Die Kupferstich Versionen spaterer Zyklen stellte Hogarth zum Grossteil nicht mehr selbst her sondern engagierte professionelle Kupferstecher fur sie Die Stiche und Gemalde von A Rake s Progress sind daher die einzigen seriellen Werke des Kunstlers die einen genaueren Vergleich von Hogarths Technik in beiden Medien ermoglichen Ein solcher Vergleich verdeutlicht auch dass Hogarth in seinen Kupferstichen einige Motive abanderte ja sogar zusatzliche Details zugunsten einer aktuellen tagespolitischen Anspielung mit in die Stichversion aufnahm um fur seine Zeitgenossen die satirische Aussage zu verstarken Generell jedoch zeigen die Olbilder die gleichen Szenen wie die Kupferstiche Obwohl manche Motive in den Olbildern der Rake Serie wegen Hogarths relativ grober Pinselfuhrung weniger detailgetreu dargestellt sind als in den Kupferstichen sieht der Kunsthistoriker Julius Meier Graefe gerade in den gemalten Bildern eine unheimliche Kraft am Werk wobei sogar das durch die Einheit der Empfindung primitive Detail die Wirkung steigere Das erste Gemalde lasst die ganze Koloristik der Zukunft ahnen An das silbrige Grau und das Blau der offenen Weste des Helden in dessen zartem von leuchtend braunen Locken umgebenen Gesicht nur erst die anmutigste Begehrlichkeit flustert schmiegt sich das Orangebraun des massnehmenden Schneiders mit der roten Kappe Das Blau wird in dem gefleckten Kleid der Alten weiter gebildet der starksten Figur und die junge die Bedmakers daughter bringt das zarte Rosa und Orange und das reiche Weiss dazu Brillant steht dieses Bukett vor dem velasquezhaften Braun der Wande Im sechsten Gemalde der Szene in der Spielholle durchbricht die wutende Gebarde des Ruinierten das farblose Dunkel wie ein magisches Licht Das Bild ist wie viele andere durch Nachdunkelung arg verdorben und war von Anfang an barbarisch gemalt Doch wirkt es immer noch wie der Blick in halb verschuttete Ruinen wo zufallig erhaltene Details unsere Gedanken zum Wiederaufbau drangen So gering der Aufwand ist das wenige gibt nichtsdestoweniger mit unheimlicher Sicherheit das Insichgekehrte jeder einzelnen Gruppe die Indifferenz an dem Geschick des Verschwenders dessen Schrei wie das Echo unsichtbarer Machte zu uns dringt 68 Ernst H Gombrich betont in seiner Geschichte der Kunst dass Hogarth von venezianischen Meistern von der Art eines Francesco Guardi abgelauscht habe wie man eine Gestalt mit ein paar Pinselstrichen zaubert Er schreibt in seiner kurzen Besprechung des letzten Gemaldes der Rake Serie Das Besondere an Hogarth ist dass er bei aller Erzahlerfreude doch immer Maler blieb nicht nur in der Pinselfuhrung und Verteilung von Licht und Farbe sondern auch in der uberaus geschickten Anordnung seiner Gestalten Die groteske Gruppe um den Liederlichen ist so sorgsam komponiert wie ein italienisches Gemalde der klassischen Zeit 69 Im Gegensatz zur Kupferstichversion der achten Szene in der der Rake eine Hose tragt zeigt die Olbildversion die Hauptfigur mit einem weissen Lendenschurz was als ein deutlicherer Hinweis auf das Leinentuch zu verstehen sein konnte das der sterbende Jesus am Kreuz trug Der Tod des negativen Helden im Irrenhaus ware demzufolge im Olbild noch starker als in der Kupferstichversion mit dem Kreuzestod Christi in Zusammenhang gebracht worden 70 Die Bildunterschriften unter den Kupferstichen Bearbeiten Die Texte unter den Drucken der Erstausgabe die auch fur alle spateren Ausgaben beibehalten wurden stammen von einem Freund Hogarths der eine dichterische Begabung hatte namlich von Reverend John Hoadly 1711 1776 dem Sohn des Bischofs Benjamin Hoadly 71 Diese Bildunterschriften enthalten im christlichen Sinne moralisierende Kommentare die relativ wenig mit der Motivation des Kunstlers zu tun haben und die gezeigten Details weder erklaren noch inhaltliche Erganzungen liefern Eine deutsche Ubersetzung des 19 Jahrhunderts versucht den Stil der Originalverse nachzuempfinden Zum geizigen Vater des Rake der ja in Szene 1 bereits verstorben ist lauten beispielsweise die ersten Zeilen O Nichtigkeit des Alters das vermessen Voll Irrthum seines Lebens Ziel vergessen Warum sind dir der Glocken heile Tone Als ob des Todes Kettenrasseln dich verhohne Sie lassen dich in finst rem Argwohn leben Und stets von vorgefuhlten Schmerzen beben Wenn dann dein Leib zum Tod herangereift Hast du unnutz und zwecklos Schatze angehauft 72 Und die letzten Verse zur Irrenhaus Szene in Bild 8 lauten Der Freude grauenhafte Form in deren Angesicht Nichts mehr geblieben von des Geistes Licht O Nichtigkeit der Zeit Hier siehst du bis zum Thier gesunken Den Erben des Himmels die Hulle des gottlichen Funken Das ist der Lohn verfehlten Lebens schrankenloser Sunde Damit des Gluckes Liebling hier sich wiederfinde Der Ketten Rasseln ihn mit Grau n erfulle Und seine Raserei mit der Verzweiflung Nacht umhulle 73 Die heute banal wirkenden Verse in der Tradition der Vanitas Motive beschaftigen sich moralisierend mit abstrakten Begriffen wie Eitelkeit Wohlstand und zweifelhaften weltlichen Vergnugungen und entsprechen damit den erwarteten Konventionen einer von moralischen Prinzipien und Hoflichkeiten politeness gepragten geistigen Kultur 74 Die Ambivalenz der Vanitas Motivik ist ein Argument fur die Ende des 20 Jahrhunderts vom Kunsthistoriker Bernd Krysmanski aufgestellte These dass der Kunstler seinen Zyklus in blasphemischer Absicht in Form einer Anti Passion gestaltet und sogar Vergnugen an obszonen Details gehabt haben konnte Diese Annahme basiert allein auf Motivvergleichen und auf der Analyse von Bilddetails Den Bildunterschriften ist dazu nichts zu entnehmen Versionen der Stiche Bearbeiten Kurz nach der Erstveroffentlichung des Zyklus nahm Hogarth einige grossere Anderungen an den Bildern 1 3 und 4 sowie kleinere an Bild 2 und 7 vor Zum Beispiel wurde in Szene 1 die Figur der Sarah so abgewandelt dass sie alter und unattraktiver wirkt und ein schmaleres Gesicht erhalten hat weiterhin hat der Kunstler im Vordergrund links eine Bibel erganzt aus deren Einband man das Leder fur eine Schuhsohle herausgeschnitten hat In Szene 3 erscheint die Stripperin stark verandert das Gesicht des Rake wurde umgestaltet und das Portrat von Caesar an der Wand in ein Portrat des franzosischen Gastwirts Pontac umgewandelt der ein Lokal in der Londoner Abchurch Lane betrieb 75 und dessen Luxus beruhmt war 76 In Szene 4 ist die Gruppe der sieben auf dem Strassenpflaster ins Glucksspiel vertieften Jungen erst spater hinzugekommen und auch der Blitz am Himmel wurde von Zustand zu Zustand stark verandert 77 Nachdem der Kunstler 1762 63 durch politische Auseinandersetzungen mit einigen Exfreunden zermurbt worden war retuschierte er 1763 ein Jahr vor seinem Tod alle Bilder noch einmal In Bild 8 tragt beispielsweise die an die Wand gemalte Munze die Jahreszahl 1763 78 Die letzten Abzuge von Hogarths Originalplatten stellte 1822 der Kupferstecher James Heath 79 fur seinen grossformatigen Band The Works of William Hogarth her wobei allerdings die Linien auf den Platten von ihm nachbearbeitet wurden also der Originalzustand nicht mehr ganz erhalten ist 80 Alle im 19 Jahrhundert spater erschienenen illustrierten Publikationen uber Hogarth enthalten lediglich minderwertige in Stahl gestochene Kopien seiner Werke 81 Heaths letzte Version der Abzuge von den Originalplatten ist es die hier zur Illustration des Wikipedia Artikels verwendet wird Rezeption BearbeitenBritische und franzosische Rezeption Bearbeiten Kurz nach dem Erscheinen der Serie gab es in England neben den ublichen Plagiaten die nicht zu verhindern waren 82 etliche literarische Publikationen die sich mit dem Lebenslauf eines Wustlings beschaftigten Hierzu zahlen die in Gedichtform verfassten Pamphlete The Rake s Progress or The Humours of Drury Lane The Rake s Progress or The Humours of St James s und The Progress of a Rake or The Templar s Exit die allerdings nur von einem geringen literarischen Wert sind 83 Eine erste kurzere Beschreibung der acht Bilder der Serie erfolgte auf Franzosisch in Jean Andre Rouquets Lettres de Monsieur a un de ses Amis a Paris pour lui expliquer les Estampes de Monsieur Hogarth London 1746 Der Autor war Kunstler und mit Hogarth befreundet so dass er fur seine Schrift Informationen aus erster Hand erhalten haben durfte Eine erste stilkritische Analyse der Rake Serie verfasste William Gilpin in seinem Essay upon Prints 1768 wobei er von der Warte der Hochkunst argumentierend dem Kunstler sogar einige formale Schwachen vorwarf 84 Es folgten die stark moralisierenden Ausfuhrungen des Pfarrers John Trusler in Hogarth Moralized London 1768 die wohl uberwiegend die Ansichten von Hogarths frommlerischer Witwe widerspiegeln und auch spater noch vor allem im viktorianischen England laufend in verschiedenen Versionen kursierten und seit 1781 John Nichols Kommentierungen in den verschiedenen Ausgaben seiner Biographical Anecdotes of William Hogarth die auf Informationen von Zeitgenossen basierten einige Figuren in Hogarths Bildern als reale Personen der Zeit identifizierten und im fruhen 19 Jahrhundert in uberarbeiteter Form in den Genuine Works of William Hogarth 1808 1810 nachgedruckt wurden Ende des 18 Jahrhunderts wurden auch franzosische Ubersetzungen von Georg Christoph Lichtenbergs deutschen Hogarth Kommentaren publiziert die sich vorwiegend an ein gebildetes Publikum richteten 1811 erschien erstmals Charles Lambs beruhmter Essay On the Genius and Character of Hogarth in dem die Rake Serie mit Shakespeares Timon of Athens verglichen wird 85 Seitdem wurde im englischsprachigen Raum in fast jeder grosseren Studie des 19 und 20 Jahrhunderts uber Hogarth die Serie A Rake s Progress ausfuhrlich gewurdigt erschopfend vor allem in den Interpretationen des amerikanischen Hogarth Experten Ronald Paulson die in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts die vielfaltigen literarischen und kunsthistorischen Einflusse auf die Serie aufzeigten Selbst in Ernst H Gombrichs Story of Art laut dem Guardian das beruhmteste popularste Kunstgeschichtsbuch der Welt 86 das in rund 30 Sprachen ubersetzt wurde werden die Qualitaten von A Rake s Progress diskutiert Deutsches Sprachgebiet Bearbeiten Auch in Deutschland war die Rake Serie seit der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts uberaus beliebt Bereits in der 1754 erschienenen deutschen Ausgabe von Hogarths Schrift The Analysis of Beauty 1753 findet sich als Anhang eine Ubersetzung von Rouquets franzosischen Erlauterungen zur Rake Serie und 1769 enthielt die anonyme Schrift Die Werke des Hrn Willm Hogarth in Kupferstichen Moralisch und Satyrisch erlautert ein Kapitel uber Die Begebenheiten eines Luderlichen 87 Der Erfolg lasst sich auch daran ablesen dass es fur den deutschen Markt konzipierte vergleichbare Bilderzyklen gab etwa Daniel Chodowieckis zwolf Blatter zum Leben eines Luderlichen 1772 88 die den Werdegang des Protagonisten allerdings weniger drastisch als Hogarth schildern denn hier erhalt der von seinen Eltern schon bei seiner Geburt vernachlassigte Luderliche sogar eine passable Ausbildung inklusive Reitunterricht vernachlassigt aber sein Universitatsstudium verschuldet sich beim Umgang mit Huren und beim Kartenspiel entkommt dem Gefangnis durch eine Eheschliessung endet aber letztlich doch in volligem Ruin Nur stirbt er hier nicht wie bei Hogarth im Irrenhaus sondern aus Krankheitsgrunden 89 Daneben gab es umfangreiche Bucher wie Christoph Friedrich Bretzners Das Leben eines Luderlichen Leipzig 1787 90 ein Werk das sowohl auf Hogarths als auch auf Chodowieckis Darstellungen Bezug nimmt Georg Christoph Lichtenberg publizierte die Urfassung seiner beruhmten Kommentare zur Rake Serie erstmals 1785 im Gottinger Taschen Calender zu denen Ernst Ludwig Riepenhausen Kupferstiche nach Hogarth beisteuerte 91 Diese mit viel Wortwitz geschriebenen Erlauterungen kommen den satirischen Auffassungen von Hogarth vergleicht man alle fruhen Kommentatoren wohl am nachsten 1796 erweiterte der Autor diese Kommentare fur seine Ausfuhrlichen Erklarungen 1794 1799 die im 19 und 20 Jahrhundert immer wieder nachgedruckt wurden Einen Einfluss hatten diese Erklarungen auch auf Ludwig Tiecks Briefroman Die Geschichte des Herrn William Lovell 1795 96 92 Im 19 Jahrhundert erschienen in mehreren Auflagen von Franz Kottenkamp geschriebene Paraphrasierungen der Lichtenbergischen Kommentare was ihre anhaltende Beliebtheit beim Publikum unterstreicht Im 20 Jahrhundert befassten sich in Deutschland unzahlige Studien und Lehrveranstaltungen zu Hogarth und zu Lichtenberg mit der Rake Serie Zum Beispiel behandelte der bekannte Berliner Kunsthistoriker Werner Busch in seinem Funkkolleg Kunst Mitte der 1980er Jahre und in seinen im Internet publizierten Unterrichtseinheiten zur englischen Kunst des 18 Jahrhunderts die Ikonografie der ersten und letzten Szene 93 94 und gehorten an der Fernuniversitat und Gesamthochschule Hagen unter der Literaturwissenschaftlerin Monika Schmitz Emans seit Mitte der 1990er Jahre Lichtenbergs Hogarth Erklarungen zur Standardlekture fur Germanistik Studenten Umfangreiche Universitatsstudien uber Lichtenberg wie Hans Georg von Arburgs Kunst Wissenschaft um 1800 Studien zu Georg Christoph Lichtenbergs Hogarth Kommentaren Gottingen 1998 beleuchten meist ausfuhrlich auch die Kommentare des deutschen Aufklarers zum Lebenslauf eines Wustlings Bildende Kunst Buhne Film und Musik Bearbeiten Kunstlerisch inspirierte Hogarths Serie in Deutschland Graphiker wie Johann Heinrich Ramberg zum Beispiel dessen Blatter aus dem Leben Strunks des Emporkommlings 1822 1825 sowie einige Grafiken von Wilhelm von Kaulbach etwa seinen Verbrecher aus verlorener Ehre 1831 oder sein Narrenhaus von 1833 34 95 Des Weiteren sind die Einflusse von Hogarths Bildwelten auf etliche Karikaturisten und die Praraffaeliten des 19 Jahrhunderts nicht zu verkennen Vor allem im 20 Jahrhundert hatte dann Hogarths Serie einen beachtlichen internationalen Einfluss auf ganz unterschiedliche Kunstformen das Ballett den Film die Oper die Graphik die Malerei und die Rockmusik 1935 wurde das Ballett The Rake s Progress am Sadler s Wells Theatre London uraufgefuhrt zu dem Gavin Gordon 1901 1970 die Musik schrieb Fur die Choreographie war Ninette de Valois und fur das Buhnenbild Rex Whistler 1905 1944 verantwortlich 96 Val Lewtons und Mark Robsons Horrorfilm Bedlam 1945 mit Boris Karloff und Anna Lee in den Hauptrollen ist von Hogarths A Rake s Progress und besonders von der letzten Szene die ja im Londoner Irrenhaus spielt inspiriert 97 1951 schrieb Igor Strawinsky die Oper The Rake s Progress deren Libretto von W H Auden und Chester Kallman lose auf Hogarths Gemalden basiert 1961 63 schuf David Hockney seine 16 teilige grafische Version des Rake s Progress 98 in der er seine eigenen New Yorker Erlebnisse zu Hogarths Szenen in Beziehung setzt und zum Beispiel den Empfang einer Erbschaft eine Trinkszene an der Bar die Heirat einer alten Jungfer und eine Bedlam Szene darstellt aber sich dabei doch so stark von der Vorlage lost dass das Vorbild kaum noch erkennbar ist Ausserdem war Hockney 1975 Buhnenbildner fur eine Inszenierung von Strawinskis Oper 99 Hierbei liess er sich starker als bei seiner grafischen Serie von Hogarths Bildwelten des 18 Jahrhunderts inspirieren 1970 71 entstand Alfred Hrdlickas achtteiliger Radierzyklus The Rake s Progress der sich weitaus enger an Hogarths Originalserie orientiert als dies die Werke anderer moderner Kunstler tun dabei aber versucht den gesamten Lebenslauf des Wustlings aus der Sicht des Verrucktgewordenen zu sehen und daher den Zyklus mit der Szene im Irrenhaus startet 100 101 1991 veroffentlichte die Progressive Rock Band Marillion den Titel The Rakes Progress auf dem Album Holidays in Eden Das nur 1 54 Minuten kurze Stuck verbindet die Titel This Town und 100 Nights zu einer fast zwolfminutigen Einheit Der kurze Text stammt von dem Marillion Sanger Steve Hogarth der sich inhaltlich an seinen Namensvetter anlehnt und den weit verbreiteten Verfall innerer Werte im urbanen Raum thematisiert 102 1994 gestaltete Jorg Immendorff fur eine Inszenierung von Strawinskis The Rake s Progress wahrend der Salzburger Festspiele die Buhnenbilder wobei er in selbstironischer Weise auf unterschiedliche Motive von Hogarth zuruckgriff 103 Daneben entstand eine Serie von Gemalden und Druckgrafiken in denen der deutsche Kunstler das Thema des jungen Rake immer wieder variierte 104 2006 vereinte eine Ausstellung der Eremitage in St Petersburg die Werke von Hogarth Strawinski und Hockney 105 2012 prasentierte der englische Kunstler Grayson Perry unter dem Titel The Vanity of Small Differences erstmals sechs Wandteppiche die von Hogarths Rake Serie inspiriert sind die sich mit dem Leben von Tim Rakewell und seiner sozialen Mobilitat in der modernen englischen Konsumgesellschaft von seiner Kindheit an bis hin zu seinem todlichen Autounfall beschaftigen in denen sich aber auch wie bei Hogarth Anspielungen auf die religiose Kunst alter Meister der Renaissancezeit finden lassen 106 107 2013 kreierte die deutsche Kunstlerin Ulrike Theusner 108 eine Serie von Zeichnungen unter dem Titel A Rake s Progress Der Werdegang eines Wustlings 109 Literatur BearbeitenEnglisch Ronald Paulson Hogarth Bande 1 3 Rutgers University Press New Brunswick 1991 1993 Das Standardwerk zu Hogarth Ronald Paulson Hogarth s Graphic Works 3 Aufl The Print Room London 1989 Das Standardwerk zu Hogarths Kupferstichen Ronald Paulson The Art of Hogarth Phaidon London 1975 Robert L S Cowley An Examination and Interpretation of Narrative Features in A Rake s Progress Magisterarbeit University of Birmingham 1972 David Bindman Hogarth Thames and Hudson London 1981 Jenny Uglow Hogarth A Life and a World Faber and Faber London 1997 Robin Simon und Christopher Woodward Hrsg A Rake s Progress From Hogarth to Hockney Ausst Kat Sir John Soane s Museum London 1997 Mark Hallett The Spectacle of Difference Graphic Satire in the Age of Hogarth Yale University Press New Haven und London 1999 Mark Hallett Hogarth Phaidon Press London 2000 Christine Stevenson Hogarth s Mad King and his Audiences In History Workshop Journal 49 2000 S 25 43 Christina Scull The Soane Hogarths 2 Aufl Sir John Soane s Museum London 2007 Anaclara Castro The Rake s Un lawfully Wedded Wives in William Hogarth sA Rake s Progress In Eighteenth Century Life Band 40 Heft 2 2016 S 66 87 Elizabeth Einberg William Hogarth A Complete Catalogue of the Paintings Yale University Press New Haven und London 2016 Das Standardwerk zu Hogarths Gemalden Deutsch G C Lichtenbergs Ausfuhrliche Erklarung der Hogarthschen Kupferstiche Darin The Rake s Progress Der Weg des Liederlichen 1796 In Georg Christoph Lichtenberg Schriften und Briefe Hrsg von Wolfgang Promies Dritter Band Munchen 1972 S 821 910 Frederick Antal Hogarth und seine Stellung in der europaischen Kunst VEB Verlag der Kunst Dresden 1966 Werner Busch Nachahmung als burgerliches Kunstprinzip Ikonographische Zitate bei Hogarth und in seiner Nachfolge Georg Olms Hildesheim und New York 1977 Berthold Hinz u a William Hogarth 1697 1764 Katalog zur Ausstellung der Neuen Gesellschaft fur Bildende Kunst e V in der Staatlichen Kunsthalle Berlin vom 28 Juni bis 10 August 1980 Berlin 1980 Hermann Josef Schnackertz Form und Funktion medialen Erzahlens Narrativitat in Bildsequenz und Comicstrip Wilhelm Fink Munchen 1980 Herwig Guratzsch Karl Arndt William Hogarth Der Kupferstich als moralische Schaubuhne Ausst Kat Wilhelm Busch Museum Hannover 1987 Gerd Hatje Stuttgart 1987 Bernd Krysmanski Hogarth s A Rake s Progress als Anti Passion Christi Teil 1 und 2 In Lichtenberg Jahrbuch 1998 S 204 242 und Lichtenberg Jahrbuch 1999 S 113 160 Freie Universitat Berlin Die englische Kunst des 18 Jahrhunderts Teil 1 William Hogarth A Rake s Progress Der Lebenslauf eines Liederlichen Katy Barrett Diese Linien sind so uberaus fein William Hogarth und John Harrison losen das Langengradproblem In Deutsche Gesellschaft fur Chronometrie 52 2013 S 27 36 Hans Peter Wagner William Hogarth Das graphische Werk Ein kommentierter Auswahlkatalog WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons A Rake s Progress Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien A Rake s Progress By William Hogarth Seven Ages of Britain Dokumentation von BBC One Die englische Kunst des 18 Jahrhunderts Teil 1 William Hogarth sehr gute und umfangreiche Beschreibung der ersten Szene James Heath The Works of William Hogarth 1822 William Hogarth The Rake s Progress englischer Kommentar von John Nichols Art of the Print A Rake s Progress Hogarth Hogarth s Modern Moral Series The Rake s Progress auf der Website der Tate GalleryEinzelnachweise Bearbeiten Georg Christoph Lichtenberg Ausfuhrliche Erklarung der Hogarthischen Kupferstiche The Rake s Progress Der Weg des Liederlichen im Projekt Gutenberg DE Ronald Paulson Hogarth Band 1 Rutgers University Press New Brunswick 1991 S 26 37 Frederic George Stephens und Edward Hawkins Catalogue of Political and Personal Satires Preserved in the Department of Prints and Drawings in the British Museum 4 Bande London 1870 1883 Herbert M Atherton Political Prints in the Age of Hogarth Clarendon Press Oxford 1974 Jurgen Doring Eine Kunstgeschichte der fruhen englischen Karikatur Gerstenberg Verlag Hildesheim 1991 Erstmals im Originalwortlaut veroffentlicht in Joseph Burke Hrsg The Analysis of Beauty Clarendon Press Oxford 1955 S 201 236 Zitat S 209 Werner Busch Nachahmung als burgerliches Kunstprinzip Ikonographische Zitate bei Hogarth und in seiner Nachfolge Georg Olms Hildesheim und New York 1977 Bernd Krysmanski Hogarth s A Rake s Progress als Anti Passion Christi Teil 2 In Lichtenberg Jahrbuch 1999 S 113 160 hier S 123 125 Siehe z B Hilde Kurz Italian Models of Hogarth s Picture Stories In Journal of the Warburg and Courtauld Institutes Band 15 1952 S 136 168 Naheres zu den literarischen Bezugen bei Robert Etheridge Moore Hogarth s Literary Relationships University of Minnesota Press Minneapolis 1948 Berthold Hinz u a William Hogarth 1697 1764 Ausst Kat der Neuen Gesellschaft fur Bildende Kunst e V Staatliche Kunsthalle Berlin 1980 S 92 Jarno Jessen William Hogarth 2 Aufl Berlin 1905 S 22 Siehe Frederick Antal Hogarth and his Place in European Art Routledge amp Kegan Paul London 1962 Werner Busch Nachahmung als burgerliches Kunstprinzip Ikonographische Zitate bei Hogarth und in seiner Nachfolge Olms Hildesheim 1977 Bernd W Krysmanski Hogarth s Enthusiasm Delineated Nachahmung als Kritik am Kennertum 2 Bande Olms Hildesheim 1996 Ronald Paulson The Beautiful Novel and Strange Aesthetics and Heterodoxy Johns Hopkins University Press Baltimore und London 1996 Charles Lamb On the Genius and Character of Hogarth with some Remarks on a Passage in the Writings of the late Mr Barry In The Reflector Band 2 Nr 3 1811 S 61 77 Peter Wagner Reading Iconotexts From Swift to the French Revolution Reaktion Books London 1995 Vertue Note Books III In Walpole Society Band 22 1933 34 S 58 A Rake s Progress in Sir John Soane s Museum London Ausschnitt aus einem bei BBC One ausgestrahlten Bericht Ronald Paulson Hogarth s Graphic Works 3 Aufl The Print Room London 1989 S 13 89 92 Paulson Hogarth s Graphic Works 3 Aufl S 86 David Kunzle Plagiaries by memory of theRake s Progressand the Genesis of Hogarth s second Picture Story In Journal of the Warburg and Courtauld Institutes Band 29 1966 S 311 348 Ronald Paulson Hogarth Band 2 Rutgers University Press New Brunswick 1992 S 35 47 Jurgen Doring Die Bedeutung des Hogarth Act von 1735 fur die englische Graphik und ihr Verhaltnis zur Tagesliteratur In Joachim Moller Hrsg Sister Arts Englische Literatur im Grenzland der Kunstgebiete Jonas Marburg 2001 S 38 50 tate org uk A Rake s Progress By William Hogarth Seven Ages of Britain Dokumentation von BBC One Ronald Paulson Hogarth High art and low 1732 1750 Lutterworth Cambridge 1992 S 31 ff ISBN 0 7188 2855 0 Vgl Wolfgang Muller Funck Erfahrung und Experiment Studien zur Theorie und Geschichte des Essayismus Akademie Berlin 1995 S 104 ff ISBN 3 05 002613 8 Rudolf Wehrli G C Lichtenbergs ausfuhrliche Erklarung der Hogarthischen Kupferstiche Versuch einer Interpretation des Interpreten Bonn 1980 G C Lichtenbergs ausfuhrliche Erklarung der Hogarthischen Kupferstiche 1794 1799 In Georg Christoph Lichtenberg Schriften und Briefe Hrsg von Wolfgang Promies Dritter Band Munchen 1972 S 657 1060 Friedemann Spicker Lichtenberg und Hogarth Zur Rezeption der Ausfuhrlichen Erklarung der Hogarthischen Kupferstiche Lichtenberg Jahrbuch 2015 S 71 96 Georg Christoph Lichtenberg Schriften und Briefe hrsg von Wolfgang Promies Band III Munchen 1972 S 822 823 Ronald Paulson Hogarth s Graphic Works 3 Aufl S 90 Hinz u a William Hogarth 1697 1764 Staatliche Kunsthalle Berlin 1980 S 92 Anaclara Castro The Rake s Un lawfully Wedded Wives in William Hogarth s A Rake s Progress In Eighteenth Century Life Band 40 Heft 2 2016 S 66 87 Die englische Kunst des 18 Jahrhunderts Teil 1 William Hogarth Die Gegenstande und ihre Bedeutung Die englische Kunst des 18 Jahrhunderts Teil 1 William Hogarth Verarbeitung der Kunsttradition Bernd Krysmanski Hogarth s A Rake s Progress als Anti Passion Christi Teil 1 In Lichtenberg Jahrbuch 1998 S 204 242 Ronald Paulson Hogarth s Harlot Sacred Parody in Enlightenment England Johns Hopkins University Press Baltimore 2003 S 27 87 Mark Hallett Hogarth Phaidon Press London 2000 S 116 117 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 835 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 836 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 842 Jeremy Barlow The Enraged Musician Hogarth s Musical Imagery Ashgate Aldershot Hampshire 2005 S 192 Thomas McGeary Farinelli and the English One God or the Devil In RevueLisa Vol II no 3 2004 S 19 28 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 847 Hans Holbein d A Dornenkronung aus der Grauen Passion Staatsgalerie Stuttgart In Tagesspiegel archive org Krysmanski Hogarth s A Rake s Progress als Anti Passion Christi Teil 1 In Lichtenberg Jahrbuch 1998 S 206 210 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 851 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 857 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 857 Krysmanski Hogarth s A Rake s Progress als Anti Passion Christi Teil 1 In Lichtenberg Jahrbuch 1998 S 210 211 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 861 862 Claude Gillot Les deux carrosses ca 1707 Frederick Antal Hogarth und seine Stellung in der europaischen Kunst Dresden 1966 S 126 127 und Abb 108 Hans Holbein d J Noli me tangere Hampton Court Palace Krysmanski Hogarth s A Rake s Progress als Anti Passion Christi Teil 1 In Lichtenberg Jahrbuch 1998 S 211 214 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 874 Anaclara Castro The Rake s Un lawfully Wedded Wives in William Hogarth sA Rake s Progress In Eighteenth Century Life Band 40 Heft 2 2016 S 66 87 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 878 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 874 Krysmanski Hogarth s A Rake s Progress als Anti Passion Christi Teil 1 In Lichtenberg Jahrbuch 1998 S 214 220 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 883 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 886 Krysmanski Hogarth s A Rake s Progress als Anti Passion Christi Teil 1 In Lichtenberg Jahrbuch 1998 S 220 227 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 891 892 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 892 Hans Martin von Erffa Christus im Kerker In Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte III 1953 S 687 692 Krysmanski Hogarth s A Rake s Progress als Anti Passion Christi Teil 1 In Lichtenberg Jahrbuch 1998 S 228 229 Beyond Bedlam infamous mental hospital s new museum opens In The Guardian 18 Februar 2015 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 904 Katy Barrett Diese Linien sind so uberaus fein William Hogarth und John Harrison losen das Langengradproblem In Deutsche Gesellschaft fur Chronometrie 52 2013 S 27 36 Lichtenberg Schriften und Briefe Band III S 905 Christine Stevenson Hogarth s Mad King and his Audiences in History Workshop Journal 49 2000 S 25 43 Ronald Paulson The Art of Hogarth Phaidon London 1975 S 24 28 Werner Busch Nachahmung als burgerliches Kunstprinzip Ikonographische Zitate bei Hogarth und in seiner Nachfolge Georg Olms Hildesheim 1977 S 3 6 Julius Meier Graefe William Hogarth R Piper und Co Munchen und Leipzig 1907 S 44 Ernst H Gombrich Die Geschichte der Kunst Belser Verlag Stuttgart und Zurich 1977 S 368 369 Ronald Paulson The Art of Hogarth London 1975 S 24 Ronald Paulson Hogarth Band 2 Rutgers University Press New Brunswick 1992 S 166 Alan Hager Hrsg Encyclopedia of British Writers 16th 17th and 18th Centuries Band 2 Facts on File 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