www.wikidata.de-de.nina.az
Die Zeche Dahlbusch war ein Steinkohlen Bergwerk in Gelsenkirchen Rotthausen Nach der Zeche Dahlbusch ist die Dahlbuschbombe eine Rettungskapsel benannt Zeche DahlbuschAllgemeine Informationen zum Bergwerkhistorische Ansichtskarte der Schachtanlage 3 4 6 1911 Abbautechnik TiefbauForderung Jahr 1200000 1919 tInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte 4215 1919 Betriebsbeginn 1860Betriebsende 1966Nachfolgenutzung GewerbeflacheGeforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 29 35 N 7 5 10 O 51 493055555556 7 0861111111111 Koordinaten 51 29 35 N 7 5 10 OZeche Dahlbusch Regionalverband Ruhr Lage Zeche DahlbuschStandort RotthausenGemeinde GelsenkirchenKreisfreie Stadt NUTS3 GelsenkirchenLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1845 1889 1 2 1890 1949 1 3 1950 1966 2 Stilllegung 3 Heutiger Zustand 4 Management 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1845 1889 Bearbeiten nbsp Aktie uber 100 Thaler der Bergwerks Gesellschaft Dahlbusch vom 1 April 1873 Vorderseite 1 nbsp Ruckseite der Aktie auf franzosisch 2 Zwischen 1845 und 1847 muteten mehrere Gewerken Grubenfeldbesitze im Bereich der Emschermulde um das Dorf Rotthausen herum Im Jahre 1847 erwarben der deutsche Bergassessor Heinrich Thies sowie ein belgisches Finanzkonsortium die Anteilsmehrheit an dem Grubenfeldbesitz und grundeten die Englisch Belgische Gesellschaft der Rheinischen Bergwerke 1848 wurde mit dem Abteufen des ersten Schachtes in der Nahe der Kirche von Rotthausen begonnen der den Namen Konig Leopold erhielt wohl nach dem belgischen Konig Leopold I Aufgrund finanzieller Engpasse musste die Betreibergesellschaft mehrfach liquidieren Dadurch wurden die Teufarbeiten wiederholt unterbrochen so dass die Endteufe erst 1857 erreicht werden konnte Nach Umwandlung der Ursprungsgesellschaft in die deutsch belgische Aktiengesellschaft S A der Belgisch Rheinischen Kohlenbergwerke an der Ruhr konnten die Teufarbeiten schliesslich fortgefuhrt werden und der Schacht schliesslich 1860 in Forderung gehen Daraufhin wurde mit dem Erschliessen der Randbereiche des Grubenfeldes begonnen 1868 bis 1870 wurde nordlich von Rotthausen der Schacht 2 niedergebracht Die Teufarbeiten wurden durch Anwendung eines neuartigen Schachtbohrverfahrens nach Kind und Chaudron erheblich beschleunigt Wegen der gunstigen Lagerstattenverhaltnisse wurde der Schacht 2 als eigenstandige Forderanlage ausgebaut Um ihn herum entstand die Dahlbusch Siedlung als Werkssiedlung 1873 wurde die alte Betreibergesellschaft erneut liquidiert da sie die notwendigen Finanzmittel zur weiteren wirtschaftlichen Erschliessung der zwei Schachtanlagen nicht aufbringen konnte Als Nachfolgegesellschaft wurde die Bergwerks Gesellschaft Dahlbusch neu gegrundet Unter diesem Namen firmierte das gesamte Bergwerk fortan 1874 bis 1877 wurde im sudlichen Feldesteil an der Strasse nach Kray die Doppelschachtanlage 3 4 abgeteuft Diese wurde mit zwei Malakowturmen ausgestattet und fungierte ebenfalls als eigenstandige Forderanlage Die Forderung entwickelte sich von nun an stetig 1881 war die Zeche Dahlbusch mit einer Forderung von 877 000 Tonnen jahrlich die grosste Forderanlage des Ruhrreviers trotz des verhaltnismassig kleinen Grubenfeldes Die wirtschaftliche Stabilitat ermoglichte es der Bergwerksgesellschaft Dahlbusch ihre wirtschaftliche Unabhangigkeit zu wahren Ein Ubernahmeangebot durch die Gelsenkirchener Bergwerks AG im Jahre 1887 konnte durch die Aktionare abgelehnt werden Faktisch konnte die Dahlbusch AG ihre Selbstandigkeit bis zum Ende des Betriebes aufrechterhalten 1890 1949 Bearbeiten 1890 begrundete die Dahlbusch AG mit anderen Bergwerksbetreibergesellschaften zusammen das Rheinisch Westfalische Kohlensyndikat RWKS als Interessenvertretung Die Schachtanlage 2 erhielt von 1890 bis 1895 mit dem Schacht 5 einen neuen Forderschacht 1896 bis 1899 wurde auf der Schachtanlage 3 4 der Schacht 6 als neuer moderner Forderschacht abgeteuft Nach dessen Fertigstellung wurde 1900 der Malakowturm uber Schacht 4 durch einen zweigeschossigen Tomson Bock ersetzt damit er als Seilfahrt und Materialschacht genutzt werden konnte 1900 wurden sowohl auf Dahlbusch 2 5 wie auch auf Dahlbusch 3 4 6 jeweils eine Kokerei in Betrieb genommen 1912 bis 1914 wurde zur Verbesserung der Wetterfuhrung neben dem zentral gelegenen Schacht 1 der Schacht 7 oder Schacht Berger niedergebracht Schliesslich wurde von 1914 bis 1916 auf der Schachtanlage 2 5 der neue Forderschacht 8 abgeteuft der mit einem grossen Doppelstrebengerust ausgestattet wurde da er auf lange Frist als Zentralforderschacht vorgesehen war 1919 wurde die Kokerei der Schachtanlage Dahlbusch 2 5 8 stillgelegt und im Gegenzug die Kokerei 3 4 6 zur Zentralkokerei ausgebaut Ab 1926 entstand eine Materialseilbahn 3 Die Forderung erreichte mit 1 2 Millionen Tonnen jahrlich ihren Hochststand Zur Verbesserung des Kohlen und Koksabsatzes gehorte die Dahlbusch AG zu den Grundern bzw Beteiligungsnehmern einiger grosser Folgeunternehmen so der DELOG AG fur Glasherstellung der Ruhrchemie in Oberhausen und einiger anderer In den Zeiten der Weltwirtschaftskrise wurden umfangreiche Rationalisierungsmassnahmen vorgenommen Zwischen 1927 und 1934 wurden die Schachte 1 bis 5 aufgegeben und verfullt da fur das relativ kleine Grubenfeld der Betrieb nur mit den drei Schachten 6 7 und 8 wirtschaftlich sinnvoll war 1936 wurde ein Teil des Grubenfeldes der benachbarten stillgelegten Zeche Hibernia sowie deren Schacht 1 als Aussenanlage angepachtet und weiterbetrieben Am 23 August 1943 ereignete sich eine Schlagwetterexplosion durch die 38 Bergleute ums Leben kamen 4 1944 fiel der Schacht 8 wegen eines Bombentreffers in der Maschinenzentrale zeitweise fur die Forderung aus Schacht 6 ubernahm vorubergehend die Forderung 1950 1966 Bearbeiten In den 1950er Jahren hatte die Zeche verstarkt mit Schlagwettergefahrdung zu kampfen Am 20 Mai 1950 ereignete sich eine schwere Schlagwetterexplosion im Westfeld Schacht 6 7 Sohle mit 78 Toten Sechs Uberlebende kamen mit schweren Verbrennungen teilweise dritten Grades in das damalige Knappschaftskrankenhaus in Gelsenkirchen Uckendorf 4 Der am schwersten Verletzte war Heinz Otto Engelhardt 1923 1997 er wurde vom damaligen Arbeitsminister besucht Die zentrale Trauerfeier fand am 25 Mai 1950 auf dem Zechenplatz vor dem Unglucksschacht 6 statt Bundesprasident Theodor Heuss hielt die Trauerrede anschliessend begleitete er den langen Trauerzug durch die von Menschen dichtgesaumten Strassen von Gelsenkirchen Rotthausen zum Friedhof Das damals angelegte Gemeinschaftsgrab mit einem grossen Bronzedenkmal aus vier uberlebensgrossen Knappen an einer Grabplatte ist noch vorhanden Der Vorfall hatte ein parlamentarisches Nachspiel 1950 befasste sich ein Untersuchungsausschuss im Deutschen Bundestag mit dem Grubenungluck Am 7 Mai 1955 wurden drei Bergleute unter Tage eingeschlossen als ein Blindschacht zu Bruch ging Sie konnten nach vier Tagen am 12 Mai 1955 durch den ersten Einsatz eines neuartigen selbst entwickelten Rettungsgerates der nach dieser Zeche benannten Dahlbuschbombe gerettet werden 4 5 6 Am 3 August 1955 ereignete sich im Feldesteil Hibernia eine weitere Schlagwetterexplosion durch die ein Grubenbrand entstand 42 Bergleute fielen diesem Ungluck zum Opfer 4 Siehe auch Dahlbuschbombe Ab 1958 wurden Forderung Seilfahrt und Energieerzeugung auf Schacht 8 zusammengefasst 1961 wurde der Feldesteil Hibernia aufgegeben Schacht Hibernia 1 wurde verfullt 1964 meldete die Dahlbusch AG die Zeche Dahlbusch zur Stilllegung an da die verbliebenen Kohlenvorrate nicht mehr wirtschaftlich zu gewinnen waren und das kleine Grubenfeld keine weitere Expansion mehr zuliess Stilllegung BearbeitenAm 31 Marz 1966 wurde die letzte Forderschicht auf Dahlbusch 8 gefahren und die Zeche nachfolgend stillgelegt 7 In den Folgejahren wurden die Schachte verfullt und die Tagesanlagen nahezu restlos abgebrochen Heutiger Zustand BearbeitenDas Gelande der Schachtanlage Dahlbusch 1 7 Schacht Berger wird heute zum Teil durch die Solarfabrik Scheuten Solar Fabrikation von Solarzellen genutzt Das Gelande der Schachtanlage Dahlbusch 3 4 6 beherbergt zum Teil Kleingewerbebetriebe und ist zum anderen Teil ungenutzt Das Gelande der Schachtanlage Dahlbusch 2 5 8 ist saniert und wartet auf die weitere Bebauung Im Jahr 2006 ging der damalige Eigentumer dieses Gelandes in Konkurs Die Aktien der in Dahlbusch AG umbenannten Gesellschaft waren bis zum Marz 2019 an der Borse notiert 8 Management BearbeitenHermann Josef Abs 1901 1994 um 1940 Vorsitzender im Verwaltungsbeirat Karl Bruggemann langjahriger kaufmannischer Direktor Vorstandsmitglied Robert Burgers 1932 1938 Mitglied der Rechnungsprufungskommission um 1940 Mitglied im Verwaltungsbeirat Albert Chaudron jun 1897 1902 Mitglied der Rechnungsprufungskommission J Chaudron 1851 1873 Mitglied im Verwaltungsrat 1873 1905 Aufsichtsratsvorsitzender Karl Holstein 1908 1983 Aufsichtsratsmitglied Wilhelm Kesten 1912 1935 Vorstandsvorsitzender spater Aufsichtsratsmitglied Ernst Koenigs 1843 1904 1873 1880 Aufsichtsratsmitglied Heinrich Kost 1890 1978 1933 1952 Aufsichtsratsmitglied Hermann Luthgen 1905 1912 Vorstandsvorsitzender Werner Luthgen ab 1934 Vorstandsmitglied 1935 1960 Vorstandsvorsitzender Bruno Schulz Briesen 1832 1919 ab 1863 Direktor ab 1873 Vorstandsmitglied 1879 1899 Vorstandsvorsitzender Max Schulz Briesen ab 1899 Vorstandsmitglied Georg Solmssen 1869 1957 1934 1939 Aufsichtsratsvorsitzender Eugen Tomson 1842 1905 Entwickler der Fordergerust Bauart Tomson Bock 1900 1905 VorstandsvorsitzenderLiteratur BearbeitenWilhelm Kesten Geschichte der Bergwerksgesellschaft Dahlbusch Verlag Gluckauf 1952 Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum 144 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 Weblinks BearbeitenKokerei Dahlbusch Geschichte Beschreibung und Bildergalerie Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Zeche Dahlbusch in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Aktiensammler 05 10 S 14f ISSN 1611 8006 Manfred Dennecke Deutsche Wirtschafts und Finanzgeschichte S 18 ISBN 3 9520775 0 X Stadtteilarchiv Rotthausen abgerufen am 23 Mai 2021 a b c d Jorn Stender Die Ungluckszeche WAZ 2 August 2010 abgerufen am 13 Juni 2012 Bestand 88 Bergwerksgesellschaft Dahlbusch Gelsenkirchen Rotthausen Bergbau Archiv Bochum abgerufen am 13 Juni 2012 Die Dahlbusch Bombe In Der Spiegel Nr 46 1963 online Anton Zischka Die Ruhr im Wandel Ruinenfeld oder Retter von morgen Scharioth sche Buchhandlung Essen 1966 S 40 Dahlbusch AG Vorstand beschliesst mit Zustimmung des Aufsichtsrates Delisting der Aktien der Dahlbusch Aktiengesellschaft Meldung nach Art 17 Abs 1 der Marktmissbrauchsverordnung vom 5 Marz 2019 abgerufen am 15 Juni 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Dahlbusch amp oldid 234692253