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Yanomamit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate mit der chemischen Zusammensetzung In AsO4 2H2O 3 und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Indium Arsenat YanomamitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1990 052 1 IMA Symbol Yan 2 Chemische Formel In AsO4 2H2O 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII C 09 VII C 09 085 8 CD 10 40 04 01 05Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch dipyramidal 2 m2 m2 mRaumgruppe Pcab Nr 61 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 61 2 3 Gitterparameter a 10 47 A b 10 34 A c 9 09 A 3 Formeleinheiten Z 8 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5 bis 4 VHN25 571 bis 743 4 Dichte g cm3 berechnet 3 876 3 4 Spaltbarkeit Bitte erganzen Farbe gelb gelblichgrun hellgrunStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindex n 1 65Optischer Charakter zweiachsig positivAchsenwinkel 2V 55 bis 76 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten leicht loslich in 35 iger Salzsaure loslich in 95 iger Schwefelsaure 5 Yanomamit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem und entwickelt idiomorphe dipyramidale Kristalle mit glasahnlichem Glanz auf den Oberflachen Meist findet er sich jedoch in Form krustiger Uberzuge oder ist selbst epitaktisch mit Skorodit Fe3 AsO4 2H2O 3 uberwachsen In reiner Form ist Yanomamit farblos und durchsichtig Durch Fremdbeimengungen nimmt er aber meist eine gelbe gelblichgrune oder hellgrune Farbe an wobei die Transparenz entsprechend abnimmt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Gruppe von Yanomamitkristallen aus der Typlokalitat Mangabeira Erstmals entdeckt wurde Yanomamit 1990 in der Zinn Indium Lagerstatte Mangabeira am Monte Alegre de Goias im brasilianischen Bundesstaat Goias und beschrieben 1994 durch Nilson F Botelho Guy Roger Ferdinand d Yvoire Yves Moelo Marcel Volfinger Sie benannten das Mineral nach den im Amazonasbecken lebenden Yanomami Indianern in dem auch das Fundgebiet liegt Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Yanomamit zur Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort zur Abteilung der Wasserhaltigen Phosphate ohne fremde Anionen wo er zusammen mit Kolbeckit Koninckit Malhmoodit Mansfieldit Metavariscit Paraskorodit Phosphosiderit Skorodit Strengit und Variscit die Variscitgruppe mit der System Nr VII C 09 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Yanomamit ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw ohne zusatzliche Anionen mit H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis des Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplexes RO4 zum Kristallwassergehalt so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen RO4 H2O 1 2 zu finden ist wo es zusammen mit Mansfieldit Redondit Skorodit Strengit und Variscit die Variscitgruppe mit der System Nr 8 CD 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Yanomamit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserhaltigen Phosphate etc ein Hier ist er ebenfalls zusammen mit Mansfieldit Skorodit Strengit und Variscit in der Variscitgruppe mit der System Nr 40 04 01 innerhalb der Unterabteilung Wasserhaltige Phosphate etc mit A3 XO4 x H2O zu finden Kristallstruktur BearbeitenYanomamit kristallisiert isotyp mit Skorodit im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pcab Raumgruppen Nr 61 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 61 2 mit den Gitterparametern a 10 47 A b 10 34 A und c 9 09 A sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Yanomamitkristalle uberkrustet von einer dunnen Schicht aus klarem grunem Skorodit Dunkelbraune Kristalle sind Kassiterit Die Matrix besteht aus Topas und Quarz Lange der Matrix im Sichtbereich 20 mmYanomamit bildet sich als seltenes Sekundarmineral durch Verwitterung aus bzw Verdrangung von Arsenopyrit und indiumreichem Sphalerit An seiner Typlokalitat der Mangabeira Zinn Lagerstatte etwa 350 km nordlich von Brasilia im sudlichen Teil des Amazonasbeckens fand man das Mineral in Adern aus Quarz Topas Greisen in rosafarbenem porphyrischen Biotit Granit Als Begleitminerale traten neben Skorodit Arsenopyrit und Sphalerit unter anderem noch Kassiterit auf Die bisher einzige weitere bekannte Fundstatte Stand 2016 ist die Aveleiras Mine in der Gemeinde Mire de Tibaes im Norden Portugals 6 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenNilson F Botelho Guy Roger Ferdinand d Yvoire Yves Moelo Marcel Volfinger Yanomamite InAsO4 2H2O a new indium mineral from topaz bearing greisen in the Goias Tin Province Brazil In European Journal of Mineralogy Band 6 1994 S 245 254 PDF 880 7 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Yanomamite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Yanomamit Wiki Mindat Yanomamite Webmineral Yanomamite Database of Raman spectroscopy YanomamiteEinzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e f Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 478 a b Yanomamite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 65 3 kB Nilson F Botelho Guy Roger Ferdinand d Yvoire Yves Moelo Marcel Volfinger Yanomamite InAsO4 2H2O a new indium mineral from topaz bearing greisen in the Goias Tin Province Brazil In European Journal of Mineralogy Band 6 1994 S 248 PDF 880 7 kB S 4 Fundortliste fur Yanomamit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yanomamit amp oldid 237497045