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Wolfgang Dietrich Graf und Herr zu Castell Remlingen 6 Januar 1641 in Remlingen 8 April 1709 in Castell war von 1668 bis 1709 Herrscher der Grafschaft Castell Remlingen Landesportion Castell Er teilte sich die Herrschaft mit seinem Bruder Friedrich Magnus Daneben hatte er weitere Amter in der Markgrafschaft Ansbach und in der Kurpfalz inne Wolfgang Dietrich auf einem Kupferstich Ludwig Christoph Glotsch 1709 Inhaltsverzeichnis 1 Die Grafschaft vor Wolfgang Dietrich 2 Leben 3 Ehen und Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDie Grafschaft vor Wolfgang Dietrich BearbeitenSeit dem ausgehenden 13 Jahrhundert war der Stammsitz der Grafen das Dorf Castell auf zwei Besitzer geteilt Mit dem Aussterben der Linie des Unteren Schlosses zum Ende des 14 Jahrhunderts gelangte einer der Teile zur Markgrafschaft Ansbach die dort ihr Amt Castell einrichtete Das Schloss als Amtssitz der Markgrafen wurde im Bauernkrieg des Jahres 1525 zerstort und war dem Verfall preisgegeben Die Grafschaft wurde im Laufe des 16 Jahrhunderts erneut aufgeteilt als sich die Linien Alt Castell Rudenhausen und Castell Remlingen spalteten Die Grafen von Remlingen sassen in Castell und Remlingen wahrend die andere Linie in Wiesenbronn und Rudenhausen residierte Der Dreissigjahrige Krieg verschonte in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts auch die Grafschaft nicht viele Landesteile waren in ruinosem Zustand 1 Leben Bearbeiten nbsp Die Grundsteinlegung des Neuen Schlosses Detail des KupferstichsWolfgang Dietrich wurde am 6 Januar 1641 als zweiter Sohn von Graf Wolfgang Georg I und seiner Frau Sophia Juliana geborene Grafin zu Hohenlohe Waldenburg Pfedelbach im frankischen Remlingen geboren Sein alterer Bruder Georg Ludwig war bereits vor der Geburt Wolfgang Dietrichs verstorben Dieser wuchs mit den Geschwistern Juliane Dorothea der einzigen alteren Schwester Sophie Luise Friedrich Magnus und Eberhard Friedrich auf Drei weitere Bruder starben im Kindesalter 2 Der Informator der Bruder war zeitweise der evangelische Geistliche und Dichter Johann Heinrich Calisius Der junge Graf wurde von seinen Eltern an die Universitat Tubingen geschickt und studierte dort einige Jahre Anschliessend trat er eine sogenannte Kavalierstour durch Europa an die ihn nach England Frankreich und in die Niederlande fuhrte Am 7 Juli 1667 heiratete er Elisabeth Dorothea Schenkin zu Limpurg Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1668 wurde er regierender Graf zu Castell teilte sich diese Aufgabe jedoch mit seinem jungeren Bruder Friedrich Magnus bis 1672 zudem mit dem jung verstorbenen dritten Bruder Eberhard Friedrich Er erhielt die Landesportion Castell trat zunachst allerdings einige Amter bei anderen Fursten des Heiligen Romischen Reichs an Im Jahr 1672 kam Wolfgang Dietrich in markgraflich ansbachische Dienste Er wurde zum Geheimen Rat ernannt und leitete als Landeshauptmann des Unterlandes die Politik der Markgrafschaft massgeblich mit Hierzu verlegte der Graf seinen Wohnsitz von Castell nach Neustadt an der Aisch Im Jahr 1678 wurde er Grosshofmeister Geheimer Rat und Burggraf von Alzey im Dienste des Kurfursten Karl Ludwig von der Pfalz 3 Dort bewahrte er sich als Politiker Unter anderem regelte er die Nachfolge der Kurwurde und schloss Frankreichs Konig Ludwig XIV von der Kaiserwahl aus 4 Nach dem Aussterben der Schenken von Limpurg hoffte der Graf der in diese Familie eingeheiratet hatte das Reichslehen dieser Familie zu erhalten scheiterte jedoch In der Pfalz diente Wolfgang Dietrich dann auch unter den Kurfursten Karl II und Philipp Wilhelm 1687 trat er von seinen Amtern zuruck um sich vermehrt der Regierung der Grafschaft Castell zu widmen Erste Handlung war der Rucktausch des ansbachischen Dorfteiles von Castell Somit war der Residenzort der Grafschaft nach mehreren hundert Jahren wieder ganz in den Handen der Grafen Mit dem Dorf erhielt Wolfgang Dietrich auch das ruinose Untere Schloss Dem barocken Verstandnis folgend liess der Graf das neue Schloss im Dorf Castell errichten und mit einer reprasentativen Gartenanlage ausstatten Es wurde 1691 bezogen Im gleichen Jahr starb die Ehefrau Elisabeth Dorothea und wurde in Castell beigesetzt Am 7 Marz 1693 heiratete Wolfgang Dietrich in zweiter Ehe Grafin Dorothea Renate von Zinzendorf und Pottendorf Von 1689 bis 1695 hatte der Graf das Amt eines Direktors des frankischen Grafenkollegiums inne Wolfgang Dietrich Graf und Herr zu Castell Remlingen verstarb am 8 April 1709 und wurde in der Johanneskirche im Residenzort bestattet Anlasslich seiner Leichenpredigt fertigte Ludwig Christoph Glotsch einen Kupferstich an der die Taten des Grafen versinnbildlichen sollte 3 Ehen und Nachkommen BearbeitenAm 7 Juli 1667 heiratete Graf Wolfgang Dietrich in Remlingen Elisabeth Dorothea Schenkin zu Limpurg in Obersontheim Mit ihr hatte er sechs Kinder von denen allerdings nur vier das Erwachsenenalter erreichten Als Nachfolger wurde Karl Friedrich Gottlieb aufgebaut Sophie Dorothea 21 Juni 1668 in Remlingen 25 Dezember 1732 in Castell Christiana Theodora 12 Juni 1669 in Remlingen 15 August 1674 in Neustadt an der Aisch Charlotte Juliane 14 September 1670 in Castell 5 Februar 1696 in Rudenhausen Luise Florina 16 April 1672 in Castell 27 Juli 1676 ebenda Christiana Elisabeth 21 Juni 1674 in Neustadt 16 Marz 1717 in Neuenstein Karl Friedrich Gottlieb 16 April 1679 in Mannheim 9 Mai 1743 in Hamburg Nach dem Tod seiner Frau heiratete Wolfgang Dietrich am 7 Marz 1693 Dorothea Renate von Zinzendorf und Pottendorf Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor Eleonore Auguste Amalie 27 Dezember 1693 in Castell 25 Mai 1712 ebenda Wolfgang Georg 20 Dezember 1694 in Castell 22 September 1735 ebenda Charlotte Luise Renata 24 Januar 1696 in Castell 6 Januar 1699 Ludwig Theodor 2 November 1698 in Castell 11 Dezember 1698 ebenda Karoline Friederike Luise 15 Mai 1702 in Castell 17 Februar 1748 in Rehweiler Sophie Theodora 12 Mai 1703 in Castell 8 Januar 1777 in Herrnhut August Franz Friedrich 31 Juli 1705 in Castell 16 Mai 1767 ebenda Ludwig Friedrich 23 Februar 1707 in Castell 22 Juni 1772 in Rehweiler Literatur BearbeitenMax Domarus Die Portrats im Schloss Rudenhausen In Freunde Mainfrankischer Kunst und Geschichte e V Hrsg Mainfrankische Hefte Heft 46 Volkach 1966 Wilhelm Engel Haus u Herrschaft Castell in der frankischen Geschichte In Gesellschaft fur frankische Geschichte Hrsg Castell Beitrage zu Kultur und Geschichte von Haus und Herrschaft Neujahrsblatter XXIV Wurzburg 1952 S 1 19 Otto Meyer Das Haus Castell Landes und Standesherrschaft im Wandel der Jahrhunderte In Otto Meyer Hellmut Kunstmann Hrsg Castell Landesherrschaft Burgen Standesherrschaft Castell 1979 S 9 53 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wolfgang Dietrich zu Castell Remlingen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Meyer Otto Das Haus Castell S 27 f Angelfire com Stammbaum Castell abgerufen am 5 Marz 2015 englisch a b Domarus Max Die Portrats im Schloss Rudenhausen S 35 Meyer Otto Das Haus Castell S 28 VorgangerAmtNachfolgerWolfgang Georg I Graf von Castell Remlingen 1668 1709Karl Friedrich Gottlieb Wolfgang Georg II August Franz Friedrich Ludwig FriedrichNormdaten Person GND 115466916 lobid OGND AKS VIAF 45033580 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Castell Remlingen Wolfgang Dietrich zuALTERNATIVNAMEN Castell Remlingen Wolfgang Dietrich Graf und Herr zuKURZBESCHREIBUNG deutscher Graf und LandesherrGEBURTSDATUM 6 Januar 1641GEBURTSORT Remlingen Unterfranken STERBEDATUM 8 April 1709STERBEORT Castell Unterfranken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Dietrich zu Castell Remlingen amp oldid 228306674