www.wikidata.de-de.nina.az
Die Wisspeck auch als Wisspec Wisspach Wissbach Wiespeck Wiesbeck Wiespekh oder Wiespach bezeichnet sind ein altes Salzburger Adelsgeschlecht ministeriales minores der Salzburger Kirche Ihren Stammsitz den Wiesbachhof hatten sie ostlich von Ulrichshogl bzw sudlich von Ainring In der Nahe von Salzburg hatten sie das spatere Schloss Wiespach und den Ansitz Schloss Winkl erbaut Ihr Erbbegrabnis hatten sie in der Kirche zu Oberalm der alteste Grabstein dort von 1341 ist der des Jans von Wispeck und seiner Gemahlin Agnes von Hohenrain In Salzburg durften sie den Wyspeckenhof erworben haben hier 1335 nachgewiesen da sie als Inhaber von Hofamtern in der Stadt ansassig sein mussten Auf einem Wappen im Salzburger Gablerbrau sind die Wisspachs mit einem Wappen von 1322 erwahnt da es aber fruhere Erwahnungen von Mitgliedern der Familie der Wisspecks gibt scheint diese angeblich erste urkundliche Erwahnung zweifelhaft zu sein 1 Das Wiestal nahe von Salzburg soll seinen Namen von den Wisspecken haben da mit peck ein Bach gemeint ist Wappen derer von Wispeck nach ScheiblerWappen der Wispecks nach Siebmachers Wappenbuch Inhaltsverzeichnis 1 Mitglieder der Familie der Wispeck 2 Kunstgeschichtliche Erinnerungen an die Wispecks 3 Stammliste der Wispeck 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMitglieder der Familie der Wispeck BearbeitenHeinricus de Wisbach tritt erstmals um 1167 im Kreis der Ministerialen des Hochstifts Salzburg auf 2 Dieser und seine Sohne standen als milites im letzten Rang der Heerschildordnung Ein Heinrich von Wiesbach ehelichte 1272 die Tochter des Gottschalk von Unzing Ullrich II wird 1261 als Vizedom genannt 1270 1295 war er fallweise Marschall 1282 war er Burggraf auf Burg Tittmoning 1270 war ihm die halbe Burg Radeck verpfandet Seine Bruder waren mit den Aufgaben eines Richters eines Kuchenmeisters und Hofmeisters in Salzburg betraut Durch diese Dienste konnten sie ihren sozialen Status aufbessern und durch geschicktes Taktieren zwischen dem Elekt Philipp von Spanheim und dem vom bayerischen Herzog Heinrich XIII unterstutzten Ulrich von Seckau in fuhrende Positionen aufsteigen Ulrich und Hartneid von Wissbeck kampften 1322 in der Schlacht vom Ampfing unter dem Salzburger Adel auf Seiten des Fursterzbischofs Friedrich III von Leibnitz 1319 werden sie zu Rittern geschlagen Ulrich der elter Wispecke ist der Lehenstrager auch fur seine Bruder Nach dem Aussterben der Herren von Tann 1391 wurden sie Erbkammerer des Erzstiftes Die Hof und Erbamter am Hofe des Erzbischofs waren seit Ende des 13 Jahrhunderts an benachbarte Fursten verlehnt Das Amt des Kammerers gehorte dem Herzog von Bayern dieser ubertrug es wiederum als erbliches Lehen an Salzburger Dienstleute Als Trager dieses Erbamtes nahmen die Wispeck innerhalb des Salzburger Adels eine Sonderstellung ein so hatten sie z B das Recht selbst Lehen zu verleihen Der erste Wispeck in dem Kammermeisteramt ist der Ritter Wilhelm Wispeck der sein Amt von Herzog Ludwig VII dem Gebarteten am 22 Januar 1421 erhalten hat Wilhelm verstarb am 13 Juni 1428 ihm folgte sein Bruder Achaz im Amt des Kammermeisters nach Dieser war auch Pfleger zu Raschenberg Teisendorf Dessen gleichnamiger Sohn erhielt 1462 die Feste und Pflege Tittmoning und war unter Erzbischof Bernhard von Rohr von 1474 bis 1476 Landeshauptmann in Salzburg Nach seinem Tod 27 Oktober 1481 folgte ihm sein Sohn Georg im Kammermeisteramt Dieser wird 1487 als Ritter im Regensburger Turnierregister genannt Dieser Georg kann als das bedeutendste Mitglied der Familie angesehen werden Er verlegte den Familienstammsitz dieses Adelsgeschlechtes 1507 vom Erzbistum Salzburg nach Bayern nach Velburg 1518 Es gelang ihm zudem von Kaiser Maximilian I einen Lehensbrief zu erhalten durch den ihm faktisch die Landeshoheit in seinem Territorium zugestanden wurde Die Wisbecken behielten aber weiterhin ihre Lehen und Amter in Salzburg Sein Sohn Hans Adam Wiesbeck 1561 verheiratet mit Anna Erlback setzte den Ausbau der Herrschaft Velburg fort indem er 1523 einen Hof zu Hollerstetten 1535 1541 Anwesen in Rammersberg Reckenhofen Batzhausen Breitental bei Parsberg Krappenhofen Mantlach Pathal Ronsolden Vogelbrunn alle bei Velburg gelegen erwarb Ihm wurde 1559 die Rotwachsfreiheit durch Kaiser Ferdinand I zugestanden Er nahm zeitlebens bedeutende Positionen ein So war er 1521 Pfleger zu Donaustauf 1543 zu Stadtamhof 1546 Landrichter in Sulzbach 1552 Pfleger auf Helfenberg und 1556 Pfleger von Laaber Auch durch die Religionspolitik demonstrierte Hans Adam seine Selbstandigkeit gegenuber Pfalz Neuburg Nachdem er 1545 kurzfristig zur Reformation ubergetreten war kehrte er im Schmalkaldischen Krieg nach der Besetzung Neuburgs durch die kaiserlichen Truppen wieder zur katholischen Lehre zuruck Auch als Ottheinrich 1552 nach dem Passauer Vertrag die Reformation einfuhren wollte leistete Hans Adam Widerstand und blieb mit seinem Land katholisch Auf ihn folgte sein Sohn Georg Hektor Erbkammermeister des Hochstifts Salzburg 3 1574 der wie seine Vorfahren den Weg des Ausbaus der Herrschaft Velburg fortsetzte Er erwarb Guter und Rechte in Eichenhofen heute ein Teil von Seubersdorf in der Oberpfalz Freudenricht Regenfussmuhle und Vogelbrunn Georg Hektor erhielt von Kaiser Ferdinand I die Freiheit nur noch vor dem Kaiser und dem Reichskammergericht erscheinen zu mussen ausgenommen waren die Lehensfalle aus den Herzogtum Pfalz Neuburg Auch er widersetzte sich der Einfuhrung der Reformation vielleicht ein Grund dass Velburg bei der Gegenreformation sehr schnell katholisch wurde Am 12 Marz 1561 wurde er mit den Salzburger Gutern seiner Familie belehnt und am 12 Juni 1561 mit dem Erbkammermeisteramt Er war mit Klara von Freiberg verheiratet 25 August 1574 das Paar hatte keine Kinder Auf der Velburg verstarb am 30 September 1574 der letzte Nachkomme der Wispecken Georg Hektor an der Pest Der Stadtschreiber von Velburg Johann Baptist Lehner hat dies so kommentiert Gott hat damals wegen des seelengiftes vieler ketzereien auch das unglaubige Velburg mit der pest gestraft so dass nicht nur der Inhaber dieser herrschaft und seine Ehegattin Clara sondern sovieled inwohner in das Reich der toten kamen 4 Nach dem Tod von Georg Hektor wurde Velburg unverzuglich von dem pfalz neuburgischen Pfleger in Hemau Johann Voit besetzt Von da ab galt Velburg als gewohnliches Landsassengut von Pfalz Neuburg Der Sitz des Pflegers wurde von der Burg in die Stadt verlegt und die Burg wurde dem Verfall uberlassen Universalerbin des Georg Hektors war aber seine Schwester Anna die seit 1565 mit Hans Heinrich Nothaft von Wernberg verheiratet war Zum Zeitpunkt des Erbfalles war dieser Pfleger in Vilshofen spater dann ab 1 Januar 1583 Vizedom in Landshut Er prozessierte um die Herrschaft Velburg vor dem Reichskammergericht liess sich 1584 aber mit 80 000 Gulden abfinden In Salzburg wurde Anna Nothaft mit den Gutern ihres Bruders belehnt das Amt des Kammermeisters wurde ihrem Gatten aber nicht zugestanden Hans Heinrich Nothaft hat 1586 die Hofmark Triebenbach erworben Deren Nachfolger wurde 1595 der einzige Sohn Georg Stephan Nothaft von Wernberg Aholming Wackerstein Edling Winkl und Triebenbach 1604 ist er Salzburger Kammerer und Hofrat Verstorben ist er 1608 unter Hinterlassung zweier minderjahriger Kinder des bald verstorbenen Burkhard und der Tochter Anna Diese Anna heiratete am 23 Mai 1621 Alphons Freiherrn von Lamberg sie verstarb kinderlos um 1634 Alphons erhielt alle ehemaligen Salzburger Lehen der Wispecken Er heiratete nach kurzer Trauerzeit eine geborene Maria Kern Diese war bereits 1623 mit dem Landrichter und Verwalter der Propstei Werfen Joseph Niggl 1627 verheiratet gewesen dann 1628 mit Christoph Altenstrasser 1632 am 1 Juli 1632 heiratete sie den Hofvizekanzler Dr Johannes Kitzmagel 23 Januar 1634 Nach der Ehe mit Alphons von Lamberg 1653 heiratete sie Ludwig Graf von Spaur 1661 Danach lebte sie als Wittib in Salzburg und scheint hier am 5 Mai 1678 verstorben zu sein Maria Freiin von Lamberg verkaufte am 6 Marz 1653 die ehemals Wispeckschen Guter an den Pfleger von Werfen Franz Ducker von Haslau und Urstain Die Lehen wurden 1653 von Erzbischof Paris Lodron eingezogen und dem Domkapitel fur eine Jahrtagsstiftung geschenkt Kunstgeschichtliche Erinnerungen an die Wispecks Bearbeiten nbsp Altar der Friedhofskirche St Anna von VelburgDer Hochaltar der Friedhofskirche St Anna zu Velburg stammt ursprunglich aus der Burgkapelle und durfte von dort Ende des 16 Jahrhunderts in die Annakapelle gekommen sein Er zeigt auf den Flugeln vier Ritterheilige und die Wappen des Wiespecks und der mit ihnen verschwagerten Nothaffts Ein Rotmarmorgrabstein in der Pfarrkirche St Johann Baptist Velburg erinnert an Ritter Jorg Wispeck zu Velburg und Wernberg Erbkammerer des Erzstifts Salzburg und Feldhauptmann der Pfalzer im Landshuter Erbfolgekrieg 1518 Weitere Epitaphe der Familie finden sich in der Pfarrkirche von Oberalm Stammliste der Wispeck BearbeitenNN 5 Hartneid 1347 Ulricus 1348 vor 1374 Diemund Wilhelm 1396 97 Hofmarschall 1374 1399 Diemund 1374 Konrad 1374 1405 1397 Obristkammermeister Magdalena von Degenberg 1406 Wilhelm 1420 1421 Obristkammermeister 1428 Achatz 1426 1429 Obristkammermeister nach 1458 N von Freiberg Achatz 1462 1462 Hofmarschall Pfleger von Tittmoning 1463 Obristkammermeister 1481 Lunetta von Gumppenberg 1517 Georg von Wispeck 1487 1504 Feldhauptmann 1518 Katharina Nothaft von Wernberg Hans Adam 1521 1531 Erbkammerer 1561 Anna Erlback Georg Hector 1561 Erbkammerer 1574 Klara von Freiberg 1574 Anna Amalia 1597 Hans Heinrich Nothaft Bayerischer Vizdum zu Landshut 1595 Georg Stephan Nothaft Salzburger Kammerer und Hofrat 1608 Susanne Trauner Burkhard minorenne Anna Nothaft vor 1634 Alphons von Lamberg 1653Literatur BearbeitenHerbert Radle Die Wiesbecken zu Velburg Ein tatkraftiges Oberpfalzisches Rittergeschlecht des 16 Jahrhunderts in Die Oberpfalz 88 2000 S 70 73 Helga Reindel Schedl Laufen an der Salzach Die alt salzburgischen Pflegegerichte Laufen Staufeneck Teisendorf Tittmoning und Waging Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Heft 55 Kommission fur bayerische Geschichte Verlag Michael Lassleben Munchen 1989 ISBN 3 7696 9940 8 Helga Reindel Schedl Die Herren von Wiespeck in Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 12 1982 S 253 286 Roland Schafer Ein bauerlicher Spottvers auf Konig Maximilian I aus dem Landshuter Erbfolgekrieg 1505 In Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte Band 43 1980 S 497 500 Johann Siebmacher Johann Siebmachers Wappen Buch Band 28 Die Wappen des Adels in Salzburg Steiermark und Tirol Faksimile Nachdruck der Ausgabe Nurnberg 1701 1806 Battenberg Munchen Bauer amp Raspe Neustadt an der Aisch 1979 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wispeck Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Braustubl Gablerbrau Helga Reindel Schedl Die Herren von Wispeck Wiesbach 1989 S 382 384 Manfred Jehle Parsberg Pflegamter Hemau Laaber Beratzhausen Ehrenfels Lupburg Velburg Mannritterlehengut Lutzmannstein Amter Hohenfels Helfenberg Reichsherrschaften Breitenegg Parsberg Amt Hohenburg Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Heft 51 Kommission fur bayerische Geschichte Verlag Michael Lassleben Munchen 1981 ISBN 3 7696 9916 5 S 255 zitiert nach Bernd Thieser 1992 Die Oberpfalz im Zusammenhang des Hexenprozessgeschehens im suddeutschen Raum wahrend des 16 und 17 Jahrhunderts Bayreuth Rabenstein S 69 Stammliste auf Basis von Reindel Schedl Helga 1982 Die Herren von Wiespeck Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 12 253 286 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wispeck amp oldid 234830086