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Willy Roedel auch Willy Rodel 16 Marz 1897 in Hanau 15 Oktober 1947 bei Moskau war ein deutscher Polizist SA Fuhrer und Mitarbeiter des Auswartigen Amtes Leben BearbeitenRoedel war der Sohn eines Kriminalpolizisten Er meldete sich nach dem Ende seiner Schulzeit 1914 freiwillig zum Militar Nach dem Ersten Weltkrieg war er wahrend der Novemberrevolution als Soldat der Regierungstruppen in Berlin eingesetzt und nahm als Angehoriger des Freikorps Marker an der Besetzung Braunschweigs und Leipzig teil 1918 19 war er SPD Mitglied 1919 20 trat er in Mecklenburg Schwerin in den Polizeidienst als Polizeileutnant ein lebte 1924 als Farmer in Sudwestafrika und kehrte nach Deutschland zuruck wo er in der Folgezeit seinen Lebensunterhalt zunachst als Lageraufseher dann als Reisevertreter und schliesslich als Polizeiinspekteur in Kotzschenbroda bestritt 1 Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung war er ab 1933 im Stab der Sturmabteilung in Frankfurt am Main Adjutant und Stabsleiter 1934 loste er Gunther Grantz als Fuhrer der SA Brigade 49 in Frankfurt ab Im Zuge der Rohm Affare setzte er sich kurzzeitig in die Alpenregion ab war nach seiner Ruckkehr Referent fur die SA und stieg bis zum SA Oberfuhrer auf 2 Der NSDAP war er bereits 1925 beigetreten Mitgliedsnummer 5 340 1 Roedel trat 1935 als diplomatischer Kurier in den Dienst des Auswartigen Amtes ein Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er in der Slowakei Mitarbeiter Manfred von Killingers und leitete an der deutschen Botschaft in Bratislava ab 1940 die Konsularabteilung Anfang 1941 wechselte er nach Bukarest wo er als Adjutant und Sekretar des Botschafters Killinger wirkte sowie an der Botschaft die Informationsabteilung leitete Roedel wurde 1942 zum Legationsrat 1 Klasse befordert 2 Nach dem Uberfall auf die Sowjetunion versorgte er von der Bukarester Botschaft aus das in Sudrussland gemeinsam mit rumanischen Einheiten tatige Sonderkommando 11b der Einsatzgruppe D der Sipo und des SD mit Informationen uber angebliche Doppelagenten unter den judischen Rumanen 2 Laut Nachkriegsaussagen ehemaliger Kollegen war Roedel auch Mitarbeiter der Abwehr und der Geheimdienstabteilung des Auswartigen Amtes In dieser Funktion soll er konspirative Kontakte zum Rumanischen Geheimdienst und auch der britischen Aufklarung gehabt haben 3 Nach dem Koniglichen Staatsstreich wurde Roedel Ende August 1944 mit anderen Mitarbeitern des deutschen Gesandtschaftspersonals in Bukarest von Angehorigen der rumanischen Armee festgenommen und an die Sowjets ubergeben Am 7 oder 8 September 1944 wurde er nach Moskau verbracht 2 Roedel war in der Lubjanka und im Lefortowo Gefangnis inhaftiert wo er Zellennachbar von Raoul Wallenberg war In der Haft fertigte er Berichte zum ebenfalls inhaftierten Gustav Richter an der fur die Deportation der rumanischen Juden zustandig war Richter wiederum sagte vor sowjetischen Vernehmern aus dass er 1943 Roedel um Vermittlung bei dem Versuch 5000 rumanische Juden gegen Bezahlung uber die Turkei nach Palastina ausreisen zu lassen gebeten habe 3 Mitte Oktober 1947 wurde er Aussagen eines ehemaligen KGB Offiziers zufolge 3 auf Befehl wahrend des Transports von Moskau in das Lager Nr 7 Krasnogorsk des MWD mittels einer Giftinjektion ermordet 2 Als offizielle Todesursache sei Herzversagen angegeben worden Der Historiker Andreas Weigelt mutmasst dass Roedels gewaltsamer Tod der Verwischung der Spuren von Raoul Wallenberg gedient haben konne 3 Literatur BearbeitenMaria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 3 Gerhard Keiper Martin Kroger L R Schoningh Paderborn u a 2008 ISBN 978 3 506 71842 6 nicht ausgewertet Klaus Dieter Muller Thomas Schaarschmidt Mike Schmeitzner Andreas Weigelt Todesurteile sowjetischer Militartribunale gegen Deutsche 1944 1947 Eine historisch biographische Studie Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2015 ISBN 978 3 525 36968 5 Bettina Tuffers Der Braune Magistrat Personalstruktur und Machtverhaltnissein der Frankfurter Stadtregierung 1933 1945 Studien zur Frankfurter Geschichte Bd 54 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 7829 0558 X Einzelnachweise Bearbeiten a b Bettina Tuffers Der Braune Magistrat Personalstruktur und Machtverhaltnissein der Frankfurter Stadtregierung1933 1945 Frankfurt am Main 2004 S 60 a b c d e Klaus Dieter Muller Thomas Schaarschmidt Mike Schmeitzner Andreas Weigelt Todesurteile sowjetischer Militartribunale gegen Deutsche 1944 1947 Eine historisch biographische Studie Gottingen 2015 S 566 a b c d Klaus Dieter Muller Thomas Schaarschmidt Mike Schmeitzner Andreas Weigelt Todesurteile sowjetischer Militartribunale gegen Deutsche 1944 1947 Eine historisch biographische Studie Gottingen 2015 S 163Normdaten Person GND 102589958X lobid OGND AKS VIAF 296084981 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Roedel WillyALTERNATIVNAMEN Rodel WillyKURZBESCHREIBUNG deutscher Polizist SA Fuhrer und Mitarbeiter des Auswartigen AmtesGEBURTSDATUM 16 Marz 1897GEBURTSORT HanauSTERBEDATUM 15 Oktober 1947STERBEORT bei Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willy Roedel amp oldid 229295156