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Heinrich Lambert Wilhelm Hauchecorne ˌoʃˈkoʀn ˌoʃˈkoʁn 13 August 1828 in Aachen 15 Januar 1900 in Berlin war Geologe und der erste Prasident der Preussischen Geologischen Landesanstalt in Berlin Wilhelm Hauchecorne unbezeichnete Lithographie um 1880 Reliefportrat des Geologen Wilhelm Hauchecorne 1828 1900 auf seinem Grabstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Ehrungen 4 Werke 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilhelm Hauchecorne wurde 1828 in Aachen in einer Hugenottenfamilie aus der Normandie die Anfang des 18 Jahrhunderts uber Bayreuth nach Berlin kam geboren Sein Urgrossvater war Jean Henri Samuel Formey dessen Tochter Anna Franziska war mit dem Grossvater Wilhelms dem Pfarrer Friedrich Wilhelm Hauchecorne 1753 1825 verheiratet Seine Eltern waren Wilhelm Hauchecorne 1791 1879 1 und dessen Ehefrau Amalie Dautzenberg 1799 1854 Sein Vater war Steuerrat Amtsrat an einer Finanzbehorde a D und Spezialdirektor der Rheinischen Eisenbahn Gesellschaft deren Mitbegrunder er war Sein Grossvater war Prediger an der Franzosischen Friedrichstadtkirche in Berlin sowie Professor fur Mathematik und zugleich Schuldirektor Das Leben in dem wohlhabenden Elternhaus von Wilhelm und seinen drei Schwestern war durch schongeistige Bildung und Musik bestimmt Fruh wurde seine Liebe zu Mineralen geweckt schon in seiner Jugend begann Wilhelm eine Sammlung von Mineralen Erzen und Steinen anzulegen Dieses Hobby pflegte er bis an sein Lebensende Seine private Sammlung ordnete er spater als Hauchecornesche Sammlung als Grundstock in die geologische Landesanstalt ein seine Leidenschaft fur die Sammlung und Akquise von Mineralen blieb jedoch ungebremst Hauchecorne schloss das Abitur am Friedrich Wilhelm Gymnasium in Koln ab und begann seine Karriere mit einem praktischen Jahr beim Oberbergamt Bonn Anschliessend studierte er sechseinhalb Jahre an der Bergakademie Berlin Mineralogie und Geognosie bei Heinrich Ernst Beyrich Gustav Rose und Christian Samuel Weiss und legte sein Referendar Examen 1853 an der Bergakademie Freiberg ab Nach dem Studium wurde er Direktor eines staatlichen Kupferbergwerks Im Jahr 1856 verliess er den staatlichen Dienst um eine Stelle im privaten Bergbau anzutreten Aber bereits 1858 kehrte er in den Staatsdienst zuruck und wurde Berggeschworener im Revier Mayen Ab 1860 bereitete er sich im Oberbergamt Bonn auf die zweite Prufung des Kollegiums vor und wurde 1862 zum Bergassessor Bergbaubeamtengrad 1865 zum Berginspektor Bergbaubeamtengrad ernannt 1866 wurde er in die Ministerialabteilung fur das Berg Hutten und Salinenwesen nach Berlin berufen Er ubernahm die Redaktion der Zeitschrift fur Bergwesen Hutten und Salinenwesen und die Position als stellvertretender Lehrer an der Bergakademie Berlin Noch im gleichen Jahr wurde er nach dem Tod des bisherigen Direktors zum Direktor der Bergakademie ernannt Schon seit langerer Zeit forderte Heinrich Ernst Beyrich fur die Preussische Landesaufnahme die Darstellung in geologischen Karten im Massstab 1 25 000 deren Herstellung bisher aber immer abgelehnt worden war Hauchecorne mittlerweile im Ministerium fur die Landesaufnahme zustandig unterstutzte die Position seines ehemaligen Lehrers Es gelang ihm den Minister von der Erstellung der Karten zu uberzeugen und legte damit den Grundstein fur die moderne Landesaufnahme 1876 versammelte er fur dieses langwierige Projekt die fuhrenden deutschen Geologen und legte Art und Umfang der Geodasie sowie die Art der Kartengestaltung fest Der Deutsch Franzosische Krieg von 1870 71 unterbrach die Vorbereitungen Hauchecorne meldete sich freiwillig und ubernahm kurzfristig eine Aufgabe als Verantwortlicher fur die Bergbau Huttenbetrieb und Salzgewinnung in Haguenau im Elsass Anschliessend leitete er die Kaiserliche Tabakmanufaktur in Strassburg bevor er als Mitglied der sogenannten Grenzregulierungs Kommission die Grenzziehung in Lothringen begleitete Die deutsche Seite sollte bei den Grenzverhandlungen den Hauptteil der grossen Eisenerzlagerstatten Lothringens fur Deutschland sichern Der erfahrene Geologe Hauchecorne stand so sehr hinter diesen Zielen dass er angeblich in Lothringen jeden Grenzpfahl selbst abgesteckt haben soll Sein erfolgreiches Engagement wurde mit der Verleihung des Eisernen Kreuzes belohnt sowie einem von Reichskanzler Otto von Bismarck ihm zu Ehren ausgerichteten Essen Hauchecorne war nun im preussischen Staatswesen bekannt Zusammen mit Beyrich wurde er infolgedessen beauftragt die Preussische Geologische Landesanstalt zu grunden eine zentrale staatliche Stelle zur Koordinierung der geologischen Landesaufnahme in allen preussischen Provinzen 1873 wurde er zusammen mit Beyrich 1 Direktor der Landesanstalt 2 Diese wurde mit der Bergakademie Berlin zusammengefasst und zu einer organisatorischen Einheit verschmolzen zu der auch das geologisch mineralogische Museum die vom Ministerium ubernommene Bergwerksbibliothek und das chemisch metallurgische Labor gehorten Hauchecorne leitete damit ein umfangreiches Forschungs und Ausbildungszentrum Preussens nbsp Geologische Karte der Stadt Berlin 1885 Bei der nun in Angriff genommenen umfangreichen Preussischen Neuaufnahme erwarb sich Hauchecorne einen internationalen Ruf als Kartograf Er kontrollierte jedes Kartenblatt des Kartenwerks personlich und achtete darauf die oft komplizierten geologischen Situationen auf eine klare und schone Weise darzustellen Die von ihm gewahlte Farb und Darstellungsweise wurde auch uber die Reichsgrenzen hinaus Vorbild fur die Kartengestaltung Der Internationale Geologenkongress in Bologna 1881 ubertrug ihm daher die Ausfuhrung der geologischen Karte von Europa im Massstab 1 1 5 Mio Das erste Blatt dieser Karte legten Hauchecorne und Beyrich 1885 auf dem 3 Internationalen Geologenkongress in Berlin vor Dieser Kongress war von Hauchecorne als Generalsekretar und Beyrich als Prasident massgeblich gepragt worden und legte den Grundstein fur die internationale Standardisierung von geologischen Karten Die von Hauchecorne gewahlte Farbgebung und Gestaltung der Karten fand Eingang in die Kartierungen zahlreicher Lander 1890 wurde Hauchecorne Bevollmachtigter und Leiter einer internationalen Konferenz zur Erorterung des Schutzes gewerblicher Arbeiter Wilhelm Hauchecorne starb am 15 Januar 1900 Er ist in der Familiengrabstatte auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof in der Bergmannstrasse in Berlin Kreuzberg beigesetzt Der Grabstein wurde von Fritz Heinemann entworfen Familie BearbeitenEr heiratete 1855 Alwine Althans 9 Mai 1832 Tochter des geheimen Bergrats Carl Ludwig Althans Das Paar hatte mehrere Kinder Wilhelm Jr 2 April 1856 2 Oktober 1940 Kammergerichtsrat in Berlin Hermann Franz 26 Juli 1861 Angelica Helene 18 Februar 1863 Marie Elise 11 September 1868 Alwine 1 November 1870 Sein Enkel Friedrich 1894 1938 war von 1929 bis 1938 Direktor des Kolner Zoos Seine Ur Enkelin Amelie war Biologin und heiratete den Verhaltensforscher Otto Koehler Ehrungen BearbeitenTrager des Eisernen Kreuzes 1876 Ernennung zum Geheimen Bergrat 1886 Verleihung des Dr phil h c durch die Universitat Heidelberg 1891 Ernennung zum Geheimen Oberbergrat 1893 Benennung des Minerals Hauchecornit bronzefarbenes Nickel Antimon Wismut Sulfid zu seinen EhrenWerke BearbeitenDenkschrift uber die Ertragsfahigkeit des erweiterten Eisenbahn Unternehmens der Rheinischen Eisenbahn Gesellschaft auf dem linken Rheinufer der preussischen Rheinprovinz DuMont Schauberg Koln 1855 Digitalisat Denkschrift zur Begrundung einer Eifel Eisenbahn von Duren nach Schleiden in der Rheinprovinz DuMont Schauberg Koln 1852 Digitalisat Blatter der Erinnerung an die funfzigjahrige Dauer der Niederrheinischen Musikfeste Allen Theilnehmern gewidmet von einem fruheren langjahrigen Mitwirkenden Koln 1868 Textarchiv Internet Archive Frank Eberhardt Der Vater der Preussischen Geologischen Landesanstalt In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 10 1997 ISSN 0944 5560 S 72 76 luise berlin de Weblinks BearbeitenHans Udluff Hauchecorne Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 74 f Digitalisat Zum 175 Geburtstag von Wilhelm Hauchecorne Biographie der Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe Biographical Archive The Mineralogical Record englisch Einzelnachweise Bearbeiten Todes Anzeige In Kolnische Zeitung Nr 113 24 April 1879 2 Blatt Web Ressource Staatliche Geologische Dienste Deutschlands Bestallungsurkunde Hauchecorn Abgerufen am 7 Mai 2020 Normdaten Person GND 116521503 lobid OGND AKS VIAF 3224454 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hauchecorne WilhelmALTERNATIVNAMEN Hauchecorne Heinrich Lambert Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Geologe und erster Prasident der Preussischen Geologischen Landesanstalt in BerlinGEBURTSDATUM 13 August 1828GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 15 Januar 1900STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Hauchecorne amp oldid 224983977