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Heinrich Ernst Beyrich 31 August 1815 in Berlin 9 Juli 1896 ebenda war ein deutscher Geologe und Palaontologe Ernst Beyrich Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenHeinrich Ernst Beyrichs Eltern waren der Seidenwarenfabrikant Friedrich Gottlob Beyrich 1778 bis nach 1836 und Christine Carola Jordan Der Botaniker und Reisende Heinrich Karl Beyrich 1796 1834 war ein Onkel vaterlicherseits von Heinrich Ernst Beyrich also ein Bruder seines Vaters Friedrich Gottlob Beyrich Heinrich Ernst Beyrich war seit 1848 mit der damals bekannten Jugendschriftstellerin Clementine Helm 1825 1896 verheiratet 1 Der deutsche Fototechniker und Unternehmer Ferdinand Beyrich 1812 1868 war ein Bruder Heinrich Ernst Beyrichs 1 Der deutsche Forschungsreisende und Naturkundler Konrad Beyrich 1852 nach 1894 war ein Neffe Heinrich Ernst Beyrichs 2 Leben BearbeitenErnst Beyrich bestand das Abitur bereits im Alter von 16 Jahren am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster Zu Beginn seines Studiums an der Universitat Berlin war er sich unsicher ob er Botanik Zoologie oder Mineralogie studieren sollte Unter dem Einfluss von Christian Samuel Weiss entschied er sich fur Letzteres 1834 ging er nach Bonn um bei August Goldfuss Palaontologie und Geologie zu studieren Nach dem Studium wanderte er zwei Jahre lang mit seinem Freund Julius Ewald 1811 1891 durch Deutschland Frankreich die Schweiz und Oberitalien Im Jahr 1837 wurde er in Berlin mit einer Arbeit uber die Goniatiten des Rheinischen Schiefergebirges promoviert Die Promotionsschrift wurde viel beachtet und ermoglichte Beyrich den Kontakt zu Leopold von Buch der bis zu Buchs Tode nicht abbrach 1841 habilitierte Beyrich als Privatdozent an der Universitat Berlin und wurde fur die Landaufnahme im Auftrag des preussischen Ministeriums fur Handel Gewerbe und offentliche Arbeiten unter der Leitung von Ernst Heinrich von Dechen herangezogen Ihm wurde als Erfassungsgebiet das bisher geologisch kaum beachtete Schlesien zugewiesen Nach zwei Jahren Arbeit legte er seinen Bericht vor der grossen Einfluss auf die Neuordnung der Schlesischen Bergbaureviere hatte Im Jahr 1845 wurde er zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewahlt 1848 wurde er Assistent am Mineralogischen Museum und leitete ab 1857 die Palaontologische Sammlung Im Dezember 1848 war er Grundungsmitglied der Deutschen Geologischen Gesellschaft heute Deutsche Geologische Gesellschaft Geologische Vereinigung e V DGGV und neben Julius Ewald Heinrich Girard und Gustav Rose deren erster Schriftfuhrer 3 An der Bergakademie Berlin wirkte er ab 1857 als Privatdozent als ausserordentlicher und ab 1865 als ordentlicher Professor der Geologie und Palaontologie 1866 wurde er mit der Erstellung der Geologischen Spezialkarte von Preussen im Massstab 1 25000 beauftragt und wurde im darauffolgenden Jahr zum Gesamtleiter der preussischen geologischen Kartierung ernannt Mit der Aufgabe der Erstellung der Karte die nie abgeschlossen werden konnte befasste er sich bis an sein Lebensende also uber 34 Jahre lang 1869 gehorte er zu den Grundungsmitgliedern der Berliner Gesellschaft fur Anthropologie Ethnologie und Urgeschichte deren stellvertretender Vorsitzender er von 1877 bis 1894 war mit einer einjahrigen Unterbrechung im Jahr 1884 in dem er der Gesellschaft vorsass 1873 wurde er zusammen mit seinem ehemaligen Schuler Wilhelm Hauchecorne 1 Direktor der Preussischen Geologischen Landesanstalt Ab 1881 leitete er im Auftrag des Internationalen Geologenkongresses das Projekt der Carte geologique internationale de l Europe die ab 1893 veroffentlicht und von Franz Beyschlag vollendet wurde 1875 wurde er als Direktor der vereinigten Museen fur Naturkunde bestellt Am 29 September 1876 wurde er von der Staatsregierung zum Geheimen Bergrath ernannt Ernst Beyrich begrundete im Jahr 1854 das chronostratigraphische Zeitintervall des Oligozans Bereits als Student heiratete Ernst Beyrich 1848 die Kinder und Jugendbuchautorin Clementine Helm die Nichte seines Professors Christian Samuel Weiss Das Paar hatte keine eigenen Kinder adoptierte jedoch nach dem Tod von Clementines Schwester 1851 ihre beiden Nichten 4 Ernst Beyrich starb 1896 im Alter von 80 Jahren in Berlin Beigesetzt wurde er auf dem Alten Zwolf Apostel Kirchhof in Schoneberg wo nur vier Monate nach ihm auch seine Frau ihre letzte Ruhestatte finden sollte Beide Graber sind nicht erhalten 5 Die Grabstelle wird sein September 2018 von einem Gedenkstein markiert der an Clementine Helm erinnert 6 Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1845 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewahlt 7 1853 nahm ihn die Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften aufgrund seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistungen als ordentliches Mitglied auf 1862 wurde er auswartiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 8 3 Dezemberjul 15 Dezember 1876greg Aufnahme als korrespondierendes Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg 1878 wurde er zum Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 9 22 Januar 1882 Verleihung Rother Adlerorden III Classe mit Schleife 1884 wurde Beyrich in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 10 23 Januar 1887 Verleihung Kronenorden II Classe 12 April 1887 Verleihung der Grossen goldenen Medaille fur Wissenschaft Die Leopoldina ehrte Beyrich 1895 mit der Cothenius Medaille als einen Verfasser besonders wichtiger naturwissenschaftlicher Arbeit 11 1895 ein Jahr vor seinem Tod wurde er Ehrenmitglied der Berliner Gesellschaft fur Anthropologie Ethnologie und Urgeschichte Schriften BearbeitenUeber einige organische Reste der Lettenkohlenbildung in Thuringen In Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft II S 153 168 Tafel VI Berlin 1850 Digitalisat Ubersicht uber die im Muschelkalk zu Rudersdorf bei Berlin bis jetzt aufgefundenen Ammoniten In Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft 6 Berlin 1854 S 513 515 Digitalisat Uber die Stellung der hessischen Tertiarbildungen In Bericht uber die zur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungen der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Berlin 1854 S 640 666 Digitalisat Uber die Crinoiden des Muschelkalks Physikalische Abhandlungen der Koniglichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin aus dem Jahr 1857 S 1 49 2 Tafeln Berlin 1858 Digitalisat Ueber Ammoniten des unteren Muschelkalks Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft X S 208 214 Tafel IV Berlin 1858 Digitalisat Uber einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk der Alpen und uber verwandte Arten Abhandlungen der Koniglichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin aus dem Jahr 1866 S 105 149 5 Tafeln Berlin 1867 Digitalisat Literatur BearbeitenKarl Alfred von Zittel Beyrich Ernst Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 46 Duncker amp Humblot Leipzig 1902 S 536 538 Werner Quenstedt Beyrich Heinrich Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 208 Digitalisat Frank Eberhardt Schopfer der Spezialkarte von Preussen Der Geologe Ernst Beyrich 1815 1896 In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 11 1997 ISSN 0944 5560 S 40 43 luise berlin de Nekrolog In Jahrbuch PGLA fur 1896 CII Textarchiv Internet ArchiveWeblinks BearbeitenEintrag bei personenlexikon netEinzelnachweise Bearbeiten a b Deutsche Biographie Beyrich Ernst Deutsche Biographie Abgerufen am 28 Mai 2023 Franz Hilgendorf Hrsg Archiv fur Naturgeschichte 63 Jg 1 Band S 36 Heinz Gerd Rohling Friedrich Wilhelm Wellmer Thomas Kaemmel Die 13 Grundungsvater eine pluripotente Gruppe Zur Bildung der Deutschen Geologischen Gesellschaft im Revolutionsjahr 1848 In Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fur Geowissenschaften Band 170 Nr 1 10 Juli 2019 ISSN 1860 1804 S 1 25 doi 10 1127 zdgg 2019 0188 schweizerbart de abgerufen am 28 Mai 2023 Clementine Helm Beyrich in Three German Women Associated with Geoscience by Barbara Mohr Abgerufen am 1 Marz 2021 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 748 Erinnerungsaktion in Berlin Schoneberg Gedenksteine fur vergessene Schriftstellerinnen In Der Tagesspiegel Online ISSN 1865 2263 tagesspiegel de abgerufen am 28 Mai 2023 Mitgliedseintrag von Ernst Beyrich bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 16 Juni 2022 Mitgliedseintrag von Heinrich Ernst Beyrich mit Bild bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften abgerufen am 3 Februar 2016 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Band 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Band 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 39 Members of the American Academy Listed by election year 1850 1899 amacad org PDF abgerufen am 24 September 2015 Historie der Cothenius Medaille 1864 bis 1953 Abgerufen am 28 Mai 2023 deutsch Normdaten Person GND 120170906 lobid OGND AKS LCCN nr00003381 VIAF 9964648 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beyrich Heinrich ErnstALTERNATIVNAMEN Beyrich ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Geologe Mineraloge Palaontologe und Geheimer BergratGEBURTSDATUM 31 August 1815GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 9 Juli 1896STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Ernst Beyrich amp oldid 237579280