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Friedrich Hauchecorne 22 September 1894 in Charlottenburg 28 Januar 1938 bei Julich war ein deutscher Tiergartner und Zoodirektor in Halle und Koln Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Hauchecorne wurde am 22 September 1894 als Sohn des Sanitatsrats Oskar Hauchecorne in Charlottenburg bei Berlin geboren 1 2 Er war ein Enkel des Geologen Wilhelm Hauchecorne sowie des Oberbaurats Ludwig Hagen 2 Hauchecorne wuchs in Berlin auf und war ein regelmassiger Besucher im Zoologischen Garten 3 wo sein Vater die Menschenaffen behandelte 2 und der junge Fritz die Zootiere nicht nur beobachtete sondern auch zeichnete 1 Auch auf dem elterlichen Landgut Leistenhaus bei Joachimsthal in der Uckermark beschaftigte er sich in seinen Ferien neben Landwirtschaft und Gartenbau mit Beobachtungen an Pflanzen und Tieren 1 4 Bei ornithologischen Streifzugen in die umliegende Natur leistete ihm sein Jugendfreund Lutz Heck Sohn des damaligen Berliner Zoodirektors Ludwig Heck des Ofteren Gesellschaft 4 In seinem Berliner Zuhause pflegte er verschiedenste einheimische Tiere wie Erdkroten Brandmause und einen Waldkauz 2 Das Abitur legte Hauchecorne am 9 August 1914 am Berliner Wilhelmsgymnasium ab 1 Am Ersten Weltkrieg nahm Hauchecorne freiwillig teil 3 1914 trat er bei den Schwedter Dragonern ein 5 Im Sommer 1915 beantragte er die Versetzung zur Infanterie und wurde dem 19 Infanterieregiment zugeteilt 5 Verabschiedet wurde er 1918 als Oberleutnant 5 Im Anschluss leitete Hauchecorne fur ein Jahr das Uckermarker Familiengut 1 Mit Beginn des Wintersemesters 1919 nahm er in Berlin zeitgleich an der Friedrich Wilhelms Universitat der Landwirtschaftlichen Hochschule sowie der Tierarztlichen Hochschule sein Studium auf das er mit Schwerpunkt Landwirtschaft 3 6 auch der Zoologie Tierzucht Futterungslehre Jagdzoologie Bienenzucht und Tierheilkunde widmete 1 1920 schloss er sich dem Scharfschutzenkorps Prey an und wurde in Strassenkampfen bei Berlin Adlershof durch einen Schuss in die rechte Schulter verwundet 5 3 Einen ersten Studienabschluss erreichte Hauchecorne 1922 mit einer Arbeit uber das Ostfriesische Milchschaf 1 1924 promovierte ihn die Landwirtschaftliche Hochschule Berlin mit einer Arbeit uber die wirtschaftliche Bedeutung des Maulwurfs 1 Von November 1924 bis 1 Oktober 1925 vertrat er Lutz Heck als Assistent am Zoologischen Garten Berlin 1 Zum 13 Januar 1926 wurde Friedrich Hauchecorne als Nachfolger von Gunter Kniesche zum Direktor des Zoologischen Gartens Halle berufen und zwar zunachst fur ein Jahr auf Probe mit Bestatigung im Amt am 7 Januar 1926 7 Mit Vesta Grothe die er bereits aus der Studienzeit in Berlin kannte vermahlte er sich 1928 8 Zum 1 Januar 1929 wechselte Hauchecorne als Direktor zum Zoologischen Garten Koln wo er Nachfolger von Ludwig Wunderlich wurde 1 In Koln wurde am 17 Dezember 1929 Tochter Amelie geboren 8 Friedrich Hauchecorne starb am 28 Januar 1938 im Alter von nur 43 Jahren wahrend einer Treibjagd auf Wildschweine in der Escher Burge bei Julich durch einen Jagdunfall den ein Standnachbar beim Zuklappen seines Gewehres verursacht hatte 4 9 Das Projektil soll von einem Baumstamm abgeprallt sein und den 40 Meter entfernten Hauchecorne durch den Rucken getroffen haben 10 Seine Witwe Vesta heiratete am 21 Dezember 1941 den Ornithologen Erwin Stresemann mit dem Hauchecorne zu Lebzeiten befreundet war 8 11 Tochter Amelie vermahlte sich 1955 mit dem Verhaltensforscher Otto Koehler 8 Wirken BearbeitenFriedrich Hauchecorne war in besonderem Masse ornithologisch interessiert und ein talentierter Zeichner 12 Als Tiergartner wirkte er unermudlich an der Weiterentwicklung der ihm anvertrauten Zoos 1 12 Konnte er in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in Halle noch das zu seinem Dienstantritt im Bau befindliche Raubtierhaus fertigstellen 13 so waren danach keine grossen Fortschritte mehr zu erzielen So konnte in Koln bei bald schon sinkenden Besucherzahlen trotz der Entlassung von Mitarbeitern und schliesslich auch der Kurzung der Pensionsbezuge des Altdirektors Wunderlich die wirtschaftliche Unabhangigkeit vom stadtischen Etat nicht mehr gewahrt werden 14 Hauchecorne gehorte 1935 zu den Grundungsmitgliedern des heutigen Weltzooverbandes 12 Mit seinen Ausfuhrungen uber die Naturschutzaufgaben Zoologischer Garten 15 bewies er grossen Weitblick Werke BearbeitenOkologisch biologische Studien uber die wirtschaftliche Bedeutung des Maulwurfs Talpa europaea In Zeitschrift fur Morphologie und Okologie der Tiere Band 9 1927 S 439 571 Zugleich Dissertation Landwirtschaftliche Hochschule Berlin 1924 Interessante Zuchterfolge In 25 Jahre Zoologischer Garten Halle a d Saale Mitteilungen aus dem Zoologischen Garten der Stadt Halle Sondernummer Halle o J wohl 1926 S 31 32 Naturschutzaufgaben unserer Zoologischen Garten In Der Zoologische Garten Neue Folge Band 1 Nr 3 4 1928 S 81 87 Literatur BearbeitenLudwig Baumgarten Chronik Zoologischer Garten Halle Teil 1 1901 1945 Zoologischer Garten Halle Halle 2001 ISBN 3 931950 34 4 Ludwig Gebhardt Die Ornithologen Mitteleuropas Klassiker der Tier und Pflanzenkunde Aula Wiebelsheim 2006 ISBN 3 89104 680 4 Jurgen Haffer Erich Rutschke Klaus Wunderlich Erwin Stresemann 1889 1972 Leben und Werk eines Pioniers der wissenschaftlichen Ornithologie In Acta Historica Leopoldina 2 korrigierte Auflage Nr 34 2004 Johann Jakob Hasslin Der Zoologische Garteb zu Koln Ein Beitrag zur Geschichte der Tiergarten Greven Verlag Koln 1960 Lutz Heck Waidwerk mit Bunter Strecke Jagd in heimischen Revieren Paul Parey Hamburg Berlin 1968 Konrad Herter Begegnungen mit Menschen und Tieren Erinnerungen eines Zoologen 1891 1978 Duncker amp Humblot Berlin 1979 ISBN 3 428 04549 1 Theo Pagel Marcus Reckewitz Wilhelm Spiess Der Kolner Zoo Begeistert fur Tiere J P Bachem Verlag Koln 2010 ISBN 978 3 7616 2339 8 Fritz Schmidt Hoensdorf Dr F Hauchecorne In Mitteilungen aus dem Zoologischen Garten der Stadt Halle Band 33 Nr 1 2 1938 S 2 Karl Max Schneider Friedrich Hauchecorne In Der Zoologische Garten Neue Folge Band 10 Nr 3 4 1938 S 81 83 K Zimmermann Dr Friedrich Hauchecorne In Zeitschrift fur Saugetierkunde Band 13 Nr 2 1939 S 161 163 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Baumgarten 2001 S 104 a b c d Zimmermann 1939 S 162 a b c d Schneider 1938 S 82 a b c Heck 1968 S 59 a b c d Zimmermann 1939 S 161 Gebhardt 2006 S 139 Baumgarten 2001 S 104 f a b c d Herter 1979 S 112 f Schneider 1938 S 83 Pagel Reckewitz amp Spiess 2010 S 136 Haffer u a 2004 S 45 amp 156 a b c Hasslin 1960 S 57 Baumgarten 2001 S 106 Pagel Reckewitz amp Spiess 2010 S 134 ff vgl Hauchecorne 1928 Direktoren des Kolner Zoos Heinrich Bodinus Nicolas Funck Ludwig Heck Ludwig Wunderlich Friedrich Hauchecorne Werner Zahn Wilhelm Windecker Ernst Kullmann Gunther Nogge Theo Pagel Normdaten Person GND 125069197 lobid OGND AKS VIAF 37868361 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hauchecorne FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Zoologe Ornithologe und Zoodirektor in Halle und KolnGEBURTSDATUM 22 September 1894GEBURTSORT Berlin CharlottenburgSTERBEDATUM 28 Januar 1938STERBEORT bei Julich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Hauchecorne amp oldid 236635117