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Wilhelm Carl Graf zu Leiningen Guntersblum seit 1803 Leiningen Billigheim 5 Juli 1737 26 Januar 1809 war von 1787 bis 1806 ein Graf des Heiligen Romischen Reichs mit Sitz und Stimme im Wetterauer Grafenverein der weltlichen Bank beim Reichsfurstenrat Von 1806 bis 1809 war er badischer Standesherr Johann Baptist Hoechele Familienbild der Kinder Kurfurst Carl Theodors 1790 Eleonore von Bretzenheim mit ihrem Gemahl Graf Wilhelm Carl zu Leiningen Guntersblum im Bildhintergrund rechts im Zentrum Furst Karl August von und zu Bretzenheim mit seiner Gemahlin und Schwester Friederike in schwarz links Karoline von Isenburg mit ihrem MannGlas Wappenscheibe des Grafen im Museum Grunstadt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Leben 3 Familie 4 Literatur 5 Weblinks 6 Belege und AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenWilhelm Carl gehorte der Hardenburger auch Dagsburger Linie des Hauses Leiningen an Seine Eltern war Johann Franz Graf von Leiningen Dagsburg Falkenburg 1698 1750 und Grafin Charlotte von Walderode zu Eckhausen 1703 1745 Sein Urgrossvater der aus diesem Familienzweig entstammende Graf Johann Ludwig von Leiningen Dagsburg Falkenburg 1643 1687 lebte bzw regierte in Guntersblum bei Worms Dieser hatte aus einer ersten inoffiziellen Verbindung mit Grafin Amalie Sybille von Daun Tochter des Grafen Wilhelm Wirich von Daun Falkenstein einen unehelichen Sohn 1673 mit gleichem Namen wie er selbst welcher von der regularen Erbfolge ausgeschlossen war Graf Johann Ludwig von Leiningen Falkenburg verliess seine Lebensgefahrtin Amalie Sybille von Daun mit der er nach eigenen Angaben in einer Gewissensehe gelebt hatte und verheiratete sich 1678 mit Sophia Sibylla Grafin von Leiningen Westerburg Oberbronn Die aus dieser nunmehr offiziellen Verbindung hervorgehenden Nachkommen wurden in der Linie Leiningen Falkenburg erbberechtigt erloschen jedoch 1774 im Mannesstamm nachdem sie sich zuvor in die beiden Unterlinien Leiningen Falkenburg Guntersblum und Leiningen Falkenburg Heidesheim aufgeteilt hatten Aus dem letzteren erloschenen Zweig Falkenburg Heidesheim entstammte Maria Luise Albertine zu Leiningen Dagsburg Falkenburg 1729 1818 die Grossmutter Konig Ludwig I von Bayern Beim Erloschen des Mannesstammes der Linie Leiningen Falkenburg zogen die Verwandten aus der Linie Leiningen Dagsburg Hardenburg 1779 gefurstet alle Besitzungen von Leiningen Falkenburg an sich Der uneheliche Sohn des Grafen Johann Ludwig von Leiningen Falkenburg der den gleichen Namen wie der Vater trug hatte sich mit Ernestina Grafin von Velen und Meggen verheiratet Deren Sohn Johann Franz 1698 1745 heiratete Charlotte Grafin von Walderode Eckhausen verwitwete Grafin von Formentini Sie sind die Eltern von Wilhelm Carl zu Leiningen Guntersblum 1 Er und sein jungerer Bruder Wenzel Joseph verklagten ihre Verwandten die Fursten zu Leiningen Dagsburg Hardenburg beim Reichshofrat auf Herausgabe des 1774 eingezogenen Besitzes ihres Urgrossvaters bzw reklamierten ihre Rechte auf Sukzession in ihrem leiningen falkenburgischen Familienstamm von der sie bisher wegen der unehelichen Geburt ihres Grossvaters ausgeschlossen waren Entscheidungen des Reichshofrates vom 15 Februar 1782 vom 4 Februar 1783 und vom 19 August 1784 anerkannten ihre Anspruche als berechtigt Hierauf kam es schliesslich zwischen ihnen und Furst Carl Friedrich Wilhelm zu Leiningen Dagsburg Hardenburg am 17 Januar 1787 zu einem Vergleich durch den sie zu Souveranen der beiden leiningen falkenburgischen Amter Guntersblum und Heidesheim mit den dort existierenden Schlossern der ausgestorbenen Linie erklart wurden Den Rest des eingezogenen leiningen falkenburgischen Besitzes verblieb bei den Fursten zu Leiningen Dagsburg Hardenburg So entstanden als Fortsetzung des bisher als erloschen gegoltenen Familienstammes Leiningen Falkenburg die beiden eigenstandigen Grafenhauser Leiningen Guntersblum unter Wilhelm Carl und Leiningen Heidesheim unter dessen Bruder Wenzel Joseph 2 3 4 Leben Bearbeiten nbsp Das grafliche Schloss zu Guntersblum Neues Schloss Wilhelm Carl zu Leiningen erhielt infolge der geschilderten Umstande 1787 aus dem Besitz seiner Vorfahren das ehemals leiningen falkenburgische Amt Guntersblum zuruck und errichtete hier seinen eigenen graflichen Staat Leiningen Guntersblum Er residierte zunachst im Alten Schloss erbaute sich 1787 bis 1789 das Neue Schloss und musste schliesslich vor den einfallenden Franzosen fliehen Im Reichsdeputationshauptschluss erhielt der Graf als Ausgleich fur sein 1801 an die Franzosische Republik gefallenes linksrheinisches Territorium Guntersblum eine rechtsrheinische Entschadigung durch Ubertragung der sakularisierten Kurmainzer Kellerei Billigheim und Gewahrung einer Rente von 3 000 Gulden Die Familienlinie nannte sich deshalb ab 1803 nicht mehr Leiningen Guntersblum sondern Leiningen Billigheim 1806 wurde die Grafschaft Leiningen Billigheim infolge der Errichtung des Rheinbunds mediatisiert und als Standesherrschaft dem Grossherzogtum Baden angegliedert Damit verlor Graf Wilhelm Carl seine Regierungsrechte sowie Sitz und Stimme im Reichsfurstenrat Familie BearbeitenAm 21 November 1787 heiratete Graf Wilhelm Carl die Grafin Eleonore von Bretzenheim 1771 1832 Tochter des Kurfursten Karl Theodor von der Pfalz und Bayern Sie verabscheute ihren Gemahl der 34 Jahre alter war zudem hatte sie diverse Liebesverhaltnisse Die Ehe wurde 1801 durch ein republikanisches Tribunal in Mainz geschieden dessen Legitimitat Graf Wilhelm Carl allerdings bestritt Grund der Ehescheidung war Eleonores neuerliche Liaison mit einem franzosischen General Aus der Ehe gingen zwei Tochter und zwei Sohne hervor Elisabeth Auguste Margareta 1790 1874 war seit 1811 verheiratet mit Karl Freiherr Stockhorner von Starein 1773 1843 Maria Anna Karoline Amalie 1792 1831 war seit 1811 verheiratet mit Maximilian Freiherr von Berlichingen 1787 1847 Karl Theodor 1794 1869 war seit 1822 verheiratet mit Maria Anna Grafin von und zu Westerholt Gysenberg 1802 1852 Maximilian Joseph 1796 1799 Literatur BearbeitenThomas Gehrlein Das Haus Leiningen 900 Jahre Gesamtgeschichte mit Stammfolgen Deutsche Furstenhauser Heft 32 Borde Verlag Werl 2011 ISBN 978 3 9811993 9 0 S 19 Weblinks BearbeitenWebseite zur Geschichte des Hauses LeiningenBelege und Anmerkungen Bearbeiten Haus Leiningen im Online Gotha von Paul Theroff Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Sektion 2 Teil 43 1889 Artikel Leiningen Auszug aus der Quelle Johann Ludwig Kluber Abhandlungen und Beobachtungen fur Geschichtskunde Staats und Rechtwissenschaften Band 2 Frankfurt am Main 1834 Digitalscan Karl Friedrich Dieck Die Gewissensehe Legitimation durch nachfolgende Ehe und Missheirath nach ihren Wirkungen auf die Folgefahigkeit der Kinder in Lehen und Fideicommissen Halle 1838 Digitalscan Normdaten Person GND 116883057 lobid OGND AKS VIAF 775361 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leiningen Guntersblum Wilhelm Carl zuALTERNATIVNAMEN Leiningen Billigheim Wilhelm Carl Graf zuKURZBESCHREIBUNG Reichsgraf badischer StandesherrGEBURTSDATUM 5 Juli 1737STERBEDATUM 26 Januar 1809 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Carl zu Leiningen Guntersblum amp oldid 237984539